Filmografie / Hörspiel
Helga Göring mit Albert Hetterle in der Uraufführung von "Nacktes Gras" von Alfred Matusche 1958 am Berliner "Maxim-Gorki-Theater"; Regie: Hans Dieter Mäde; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004536_014a); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 17.12.1958; Quelle: www.deutschefotothek.de Helga Göring wurde am 14. Januar 1922 im sächsischen Meißen1) als Tochter eines aus dem Rheinland stammenden bekannten Meißener Augenarztes geboren; Mutter Gertrud war Dresdnerin und als Operationsschwester tätig. Zeitweilig nannte sich Helga Göring nach Kriegsende "Helga Bonnet", wohl um Assoziationen mit dem Nazi-Verbrecher Hermann Göring1) zu vermeiden.
Aufgewachsen mit ihrer vier Jahre älteren Schwester Doris in einem wohlbehüteten, bürgerlich-gehobenen Elternhaus, interessierte sie sich schon als Schülerin für das Theater. Nach dem Schulabschluss besuchte sie ab 1938 zwei Jahre lang in Dresden die "Akademie für Musik und Theater", zu ihren Lehrern gehörte unter anderem Werner Hessenland. Das Abschluss-Examen bestand Helga Göring 1940 mit Auszeichnung, nach ihrem Bühnendebüt am "Staatstheater"1) an der Seite des legendären Erich Ponto erhielt sie wenig später ein erstes Theaterengagement am "Stadttheater Bielefeld"1). Die folgende Verpflichtung in Frankfurt am Main blieb ein Intermezzo, 1943 wechselte sie nach Hamburg an das "Deutsche Schauspielhaus"1), wo sie bis zur kriegsbedingten Schließung aller deutschen Theater im Spätsommer 1944 weitere Bühnenerfahrungen sammelte; unter anderem konnte sie als Gretchen in Goethes "Faust I"1) Aufmerksamkeit erregen.
Während der Endphase des 2. Weltkrieges wurde sie in einer Papierfabrik dienstverpflichtet, zum Schluss noch als Lazaretthelferin eingesetzt.

Helga Göring als Helga mit Albert Hetterle1) (Wegarth) in der Uraufführung
von "Nacktes Gras" von Alfred Matusche1) 1958 am
Berliner "Maxim Gorki Theater"1); Regie: Hans Dieter Mäde1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004536_014a)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 17.12.1958
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Nach Ende des 2. Weltkrieges hielt sie sich zunächst mit Jobs wie Reinemachefrau und Bürohilfe über Wasser. 1947 ging Helga Göring in die Sowjetische Besatzungszone1) (SBZ), wo sie einen künstlerischen Neuanfang wagte, zunächst am "Theater Stendal"1), in Dresden an der "Komödie Dresden" sowie ein Jahr später am "Albert-Theater"1). 1950 gelang ihr der Sprung an das renommierte "Staatstheater Dresden"1), dessen Ensemble sie bis Mitte der 1950er Jahre angehörte und mit dem sie sich ein breites Repertoire erarbeitete. Sie brillierte in Stücken von William Shakespeare und Klassikern deutschsprachiger Autoren ebenso wie in Stücken der Moderne. Zu ihren Dresdner Rollen gehörten unter anderem:
(Quelle und Link Wikipedia)
"Kritiker lobten ihre Sprachgewalt, die sie mit fester, relativ dunkler Stimme immer wieder unter Beweis stellte. Sie schien zur Tragödin prädestiniert – obwohl sie zwischendurch auch mal an einer Berliner Operettenbühne gastiert hatte (…)"**) Gastspiele führten Helga Göring in späteren Jahren unter anderem nach Potsdam, nach Berlin an das "Maxim Gorki Theater"1), an das "Staatstheater Schwerin"1), wo sie als Gräfin Terzky in Schillers "Wallenstein"1) zu überzeugen wusste, oder an das "Schauspielhaus Leipzig"1).
 
Seit Mitte der 1950er Jahre verlagerte die Schauspielerin ihren künstlerischen Schwerpunkt mehr und mehr auf Film und Fernsehen. Ihr Leinwanddebüt hatte sie in dem kurzen Streifen "Kann mir gar nicht passieren"1) (1950) gegeben, zwei Jahre später betraute sie Martin Hellberg1) mit der weiblichen Hauptrolle der unglücklich verheirateten Bauerntochter Käthe Vollmer in dem propagandistischen Drama "Das verurteilte Dorf"1) (1952). Mit Slatan Dudows Zeitdokument "Stärker als die Nacht"1) (1954) bzw. der Darstellung der Widerstandskämpferin gegen das Nazi-Regime Gerda Löning, Ehefrau des Kommunisten Hans Löning (Wilhelm Koch-Hooge), gelang ihr endgültig der Durchbruch zur beliebten Filmdarstellerin. "Erzählt wird die Geschichte des Kommunisten Hans Löning, der nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten für sieben Jahre im Konzentrationslager gefangen ist. Nach seiner Entlassung engagiert er sich wieder gegen den Faschismus und wird nach erneuter Verhaftung hingerichtet. Der Regisseur versteht seinen Film als filmisches Denkmal für den "unbekannten Antifaschisten". Wilhelm Koch-Hooge gibt hier einen treuen Mann seiner standhaften Ehefrau (gespielt von Helga Göring) und liebenden Familienvater, der sich aber entscheidet, trotz aller Widrigkeiten als Antifaschist gegen die Nationalsozialisten zu kämpfen und damit in den Tod zu gehen." kann man bei der DEFA-Stiftung lesen.
In den nachfolgenden Produktionen vor allem mit tragisch-würdevollen Frauenfiguren besetzt, trat sie unter anderem in Kurt Maetzigs1) viel beachtetem Zweiteiler "Schlösser und Katen"1) (1956/57) als LPG-Vorsitzende Christel Sikura bzw. Schwiegertochter des alten Sikura (Hans Finohr) in Erscheinung, mimte die verzweifelte Hedwig Schindler, die in Frank Beyers1) Melodram "Zwei Mütter"1) (1958) das Kind der französischen Fremdarbeiterin Madelaine (Françoise Spira1)) als das ihre großgezogen hat. Die Mutter-Rolle variierte sie in DEFA-Streifen wie "Bärenburger Schnurre"1) (1957), "Berlin – Ecke Schönhauser…"1) (1957), "Ein Sommertag macht keine Liebe"2) (1961), "Aus unserer Zeit"1) (1970) oder später in "Der Hut des Brigadiers"1) (1986). Zur Kino-Filmografie zählen Erfolgsproduktionen wie die Lessing-Adaption "Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück"1) (1962), der Mantel-und-Degen-Film "Mir nach, Canaillen!"1) (1964), die Roman-Verfilmung "Die Abenteuer des Werner Holt"1) (1965) oder der kurz nach der Erstaufführung wegen "antisozialistischer Tendenzen verbotene Kultfilm "Spur der Steine"1) (1966), der später zum Publikumserfolg wurde. In den 1970er Jahren entstanden Geschichten wie die Satire "Nelken in Aspik"1) (1976), in dem Biopic "Jörg Ratgeb, Maler"1) über Jerg Ratgeb1) (Alois Švehlík) präsentierte sie sich als Agnes Dürer1), Ehefrau des von Martin Trettau1) dargestellten berühmten Künstlers Albrecht Dürer1), in dem Kinderfilm "Weiße Wolke Carolin"1) 1985) tauchte sie als Oma Lucie auf.
Von Anfang an auf Mütterrollen festgelegt, kann sie in diesem Fach eine große Spannweite zeigen, gestaltet Frauen, die sich in geschichtlichen Prozessen bewähren oder mit Problemen der Gegenwart konfrontiert werden. "Gemeinsam mit Erika Dunkelmann1), die im gleichen Spektrum die überlastete, zupackende Arbeiterin spielt, gibt Helga Göring jenen Frauen ein Gesicht, die überwiegend ohne männlichen Beistand ihre Kinder aufzogen und ein in Trümmern liegendes Land aufbauten. (…) In zahlreichen Mütterfiguren von "Berlin – Ecke Schönhauser" bis "Denk bloß nicht, ich heule"1) scheint sie defensiv und dennoch zielbewußt, voll von überwiegend nach innen gerichteter Aggression. Nur selten darf ein beinahe mädchenhafter Charme aufleuchten, der ihr Gesicht erhellt wie ein Sonnenloch einen grauen Tag." (Bärbel Dalichow1), 1995)*) Und Ralf Schenk  notiert in seinem Artikel "Wiederentdeckung einer älteren Dame. Skizzen zur Schauspielerin Helga Göring"3) (Film-Dienst, 13/2000): "All diese Filme hielten für die Schauspielerin kaum ein Lächeln bereit. Das Glück der von ihr gestalteten Frauen war oft den Zeitläufen zum Opfer gefallen; alle Blicke und Gesten machten eine große Sehnsucht nach Nähe, Geborgenheit, menschlicher Wärme spürbar. Diese "Sehnsucht hinter der Fassade von Pflichterfüllung und Selbstbescheidung verleiht ihren Rollengestaltungen Tiefe und Reichtum", schrieb eine Rezensentin und verwies auf einen symptomatischen Satz, den Helga Göring in "Das verurteilte Dorf" zu sagen hatte: "Wenn man nur schreien dürfte, schreien…"
Nur selten konnte sich Helga Göring von diesem Rollen-Klischee befreien, etwa an der Seite von Manfred Krug als saufende, schrullig-adelige Großmutter Freiin von Übbenau in dem Mantel-und-Degen-Abenteuer "Mir nach, Canaillen!"1) (1964) oder als intrigante Lydia Amberger in dem spannenden Krimi "Mord am Montag"3) (1968) → Übersicht DEFA-Produktionen.
 
Das Fernsehen bot der Schauspielerin seit Ende der 1950er Jahre ein breites Betätigungsfeld, von 1961 bis zur endgültigen Auflösung am 31. Dezember 1991 war sie festes Ensemblemitglied des "Deutschen Fernsehfunks" (DFF). Auch hier waren es die starken Frauen-Charaktere, mit denen Helga Göring in nachhaltiger Erinnerung geblieben ist, aber auch etliche heitere Geschichten, in denen sie ihr komödiantisches Talent bewies. Sie zeigte sich mit tragenden Rollen in etlichen Literatur- und Theaterverfilmungen, etwa als kranke Frau Flamm in "Rose Bernd"4) (1958) nach dem Drama von Gerhart Hauptmann1), als Frau des begüterten Gemeindevorstands Ermischer (Kurt Steingraf1)) in "Kater Lampe"4) (1961) nach der Dialektkomödie von Emil Rosenow1), als Marthe Schwerdtlein, Nachbarin von Gretchen (Monika Lennartz1)),  in "Urfaust"4) (1961) nach Goethes "Urfaust"1) oder herrlich als liebenswerte alte Dame Martha Brewster in "Arsen und alte Spitzen"4) (1962) nach der berühmten schwarzen Komödie "Arsenic and Old Lace" von Joseph Kesselring1). Sie gestaltete die Mutter Kate Keller in der Arthur-Miller-Verfilmung "Alle meine Söhne"4) (1963), die Claudia Galotti und standesbewusste Mutter der von Angelica Domröse dargestellten Titelheldin in der Lessing-Adaption "Emilia Galotti"4) (1967), die fromme Mutter Vockerat in "Einsame Menschen"4) (1975) nach dem Schauspiel von Gerhart Hauptmann1) oder die im Glauben an alte Werte verhaftete Mutter Stine in "Die Regentrude"1) (1976) nach dem Kunstmärchen von Theodor Storm1).
Mehrfach verlieh Helga Göring Personen der Zeitgeschichte Kontur, so der Dorothea Erxleben1) , erste promovierte deutsche Ärztin und Pionierin des Frauenstudiums, in "Dorothea Erxleben"4) (1963), der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff1) in "Mir zum Gericht"4) (1963) und der Künstlerin Käthe Kollwitz1) in "Sieh' den Menschen"4)  (1964) mit dem Untertitel "Eine Episode um Käthe Kollwitz". Starke Charakterstudien lieferte sie als Protagonistin in "Sie heißt Meta Hall"4) (1964) sowie in "Die große Reise der Agathe Schweigert"1) (1972) ab, gedreht von Joachim Kunert nach der Erzählung "Agathe Schweigert"1) aus der Sammlung "Die Kraft der Schwachen"1) von Anna Seghers1). Hier gibt sie grandios eine stille, unauffällige Frau mit starker menschlicher Ausstrahlungskraft, der Film- und Fernsehkritiker Heinz Hofmann schrieb 1974: "Die Stille und Selbstverständlichkeit ihres Spiels zwingen zur Anteilnahme. Das ist das Besondere und Bleibende." 
Das Genre "Krimi" gehörte ebenfalls zu Görings Repertoire, zwei Mal tauchte sie in der Reihe "Fernseh-Pitaval"1) (1966/1976) auf, wiederholt zwischen 1966 und 1987 in der populären Krimiserie "Der Staatsanwalt hat das Wort" und auch in dem Dauerbrenner "Polizeiruf 110"1) war sie zwischen 1973 und 2004 mit Episodenrollen vertreten. Zu nennen sind zudem Erfolgs-Mehrteiler, so mimte sie die Mutter Frieda Krause in dem fünfteiligen filmischen Zeitgemälde "Krupp und Krause"4) (1969) mit Günther Simon in der Hauptrolle des Arbeiters Fred Krause, der es bis zum Generaldirektor bringt. In dem Dreiteiler "Jeder stirbt für sich allein"1) (1970) nach dem gleichnamigen Roman1) von Hans Fallada1) mit Erwin Geschonneck und Elsa Grube-Deister als Ehepaar Quangel, sah man sie als Briefträgerin Eva Kluge bzw. Ehefrau des arbeitsscheuen Nichtsnutzes Enno Kluge (Fred Delmare). In "Die Bilder des Zeugen Schattmann"1) (1972), einem eindrücklichen Vierteiler über das Schicksal eines jungen jüdischen Paares während der Nazizeit nach dem Roman von Peter Edel1), stellte sie die Grete Schattmann dar.
Seit Ende der 1970er stand Helga Göring für etliche humorvolle Alltagsserien und -reihen über den DDR-Alltag vor der Kamera und blieb auch im vorgerückten Alter ein Garant für hohe Einschaltquoten. So erfreute sie die Zuschauer als Anna Schmidt, "bessere Hälfte" des von Herbert Köfer gespielten umtriebigen Opas Paul Schmidt, in der 20-teiligen Vorabendserie "Rentner haben niemals Zeit"1) (1978/79). Erneut als Ehepaar präsentierte sich das Duo Göring/Köfer in "Geschichten übern Gartenzaun"1) (1982) und in der Fortsetzung "Neues übern Gartenzaun"1) (1985), diesmal als Kleingartenbesitzer Elfriede und Florian Timm. Furore machte Helga Göring ab 1984 in der Comedy-Reihe "Drei reizende Schwestern"1), amüsante Geschichten, die bis 1991 (bis auf eine Folge) jeweils im Dezember über den Bildschirm flimmerten. Hier war sie als Mathilde Lehmberg eine der drei "reizenden" Titelheldinnen, die zusammen mit ihren Schwestern Irmgard Schulze-Knopf (Ingeborg Krabbe) und Olga Knopf (Marianne Kiefer) für ungebremste Heiterkeit sorgte → Übersicht DFF-Produktionen.
  
Nach der so genannten "Wende" konnte Helga Göring ihre Film- und Fernsehkarriere im Gegensatz zu etlichen ihrer Ost-Kolleginnen nahtlos fortsetzen. Auf der Leinwand erlebte man sie unter anderem als Hannas großbürgerliche Mutter in "Die Unberührbare"1) (2000), einem künstlerisch eindrucksvollen Film von Oskar Roehler1) mit Hannelore Elsner in der Hauptrolle der suizidgefährdeten Hanna Flanders. Roehler visualisierte mit diesem Werk die letzte Phase im Leben seiner Mutter, der Schriftstellerin Gisela Elsner1), Göring "zeichnete das Psychogramm einer Frau, die eine ganze Familie beherrscht und ihre Seele hinter einem dichten Schleier aus Arroganz und scheinbarer Gefühllosigkeit verbirgt." schreibt Ralf Schenk.**)
Auf dem Bildschirm waren es nun immer wieder Episodenrollen in verschiedenen beliebten Serien, unter anderem ist der Dauerbrenner "Tatort"1) zu nennen, wo sie in "Schlaf, Kindlein, schlaf"1) (2002) als Mutter Linnartz und in "Hundeleben"1) (2004) als Margot Schenk, Großmutter des Kommissars Freddy Schenk1) (Dietmar Bär1)), zur Besetzung gehörte. Einen letzten schönen TV-Auftritt hatte Helga Göring 2007 in der Krimikomödie "Einmal Dieb, immer Dieb"1) als Mutter des von Sascha Hehn1) gespielten Gauners Jean Berlinger. Als eine ihrer schönsten Aufgaben der letzten Jahre bezeichnete sie selbst die Rolle der stummen, nach einem Schlaganfall an den Rollstuhl gefesselten alten Davida in "Herz aus Stein" (1995;  → Filmlexikon) des griechischen Regisseurs Nicos Ligouris, "eine Frau, die sich in Stummheit und Lethargie flüchtet, als sie merkt, dass sie ihren Sohn zum erfolgreichen Kaufmann, nicht aber zum glücklichen Menschen erzogen hat." (Quelle: www.mz-web.de; siehe auch den Artikel bei www.zeit.de) → Übersicht gesamtdeutsche TV-Produktionen
 
Nicht unerwähnt bleiben darf ihre Mitwirkung in etlichen Hörspielen, hier ist vor allem zwischen 1968 und 1983 ihr Part der Oma Neumann in der beliebten Hörspielserie "Neumann, zweimal klingeln"1) zu nennen. Die Rundfunk-Familie bestand neben der Oma aus dem Maschinenschlosser Vater Hans (Herbert Köfer), der Lehrerin Mutter Marianne (Brigitte Krause) sowie Tochter Brigitte (Helga Piur1)) und Sohn Jan (Mario Müller). Eine Auswahl der in der ARD-Hörspieldatenbank aufgeführten Produktionen mit Helga Göring findet man hier am Ende des Artikels. Außerdem stand sie als Sprecherin im Synchron-Studio → synchronkartei.de.
Seit den 1990er Jahren intensivierte Helga Göring auch wieder ihre Arbeit für das Theater und wandte sich nun vornehmlich der Boulevard-Komödie bzw. dem heiteren Genre zu. Zusammen mit Herbert Köfer und Ingeborg Krabbe spielte sie beispielsweise in Hamburg und Dresden in dem von Jürgen Wölffer1) in Szene gesetzten Lustspiel "Zwei ahnungslose Engel" (Premiere "Comödie Dresden"1): 29.11.1996). Man sah sie unter anderem 1997/98 ebenfalls an der "Comödie Dresden" in der heiteren Geschichte "Der Witwenclub" des New Yorker Autors Ivan Menchell zusammen mit ihren "reizenden Schwestern" Ingeborg Krabbe und Marianne Kiefer. In einer Produktion des "Theaters Meißen" trat sie zuletzt 2007/2008 als Elisabeth Goethe1) in dem Dialog "Vom Mütterlein die Frohnatur" auf, einem Zweipersonenstück von Helfried Schöbel, basierend auf den Briefen der Frau Rath Goethe1) an ihren Sohn Johann Wolfgang1).
Für ihre darstellerischen Leistungen war Helga Göring mehrfach ausgezeichnet worden, bereits 1964 erhielt sie den "Kunstpreis der DDR"1). Insgesamt acht Mal zum "Fernsehliebling des Jahres" der TV-Zeitschrift "FF dabei"1) gewählt, folgte 1969 der "Nationalpreis der DDR, I. Klasse für Kunst und Literatur"1) für die Verkörperung der Frieda Krause in dem Mehrteiler "Krupp und Krause", den "Nationalpreis der DDR" konnte sie erneut 1982 (II. Klasse) "für ihr schauspielerisches Gesamtschaffen, insbesondere die realistische Darstellung volkstümlicher Frauengestalten in Film und Fernsehen" entgegennehmen. "Für ihre überragenden darstellerischen Leistungen, mit denen sie sich den Ruf einer Volksschauspielerin erworben hat" wurde ihr 1988 zum zweiten Mal der "Nationalpreis der DDR, I. Klasse für Kunst und Literatur" ans Revers gesteckt.
 
Die großartige Helga Göring starb am 3. Oktober 2010 im Alter von 88 Jahren nach einem akuten Herzversagen im "Auguste-Viktoria-Klinikum"1) in Berlin-Schöneberg. Lange Jahre hatte sie in Potsdam-Babelsberg1) gelebt, zuletzt dann (wie Schwester Doris) aufgrund einer Demenz-Erkrankung in der Seniorenwohngemeinschaft "Zweiter Frühling" in Berlin-Schöneberg. Die letzte Ruhe fand die zum Schluss nahezu mittellose Künstlerin auf dem evangelischen "Friedhof I der Georgen-Parochialgemeinde"1) im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg1), ihr langjähriger Freund bzw. Film- und Hörspielpartner Herbert Köfer hielt bei der Beerdigung die Trauerrede → Foto der Grabstelle bei  knerger.de.
Die stets unverheiratet gebliebene Künstlerin hinterließ die 1955 geborene Tochter Manja Göring1), die in die Fußstapfen ihrer Mutter trat und ebenfalls Schauspielerin wurde, sowie Enkel Benjamin. Helga Görings Schwiegersohn war der Schauspieler Wolfgang Greese1) (1926 – 2001).
Quellen: "Lexikon der DDR-Stars"*), Wikipedia, defa-stiftung.de, filmportal.de
Siehe auch den Artikel von Ralf Schenk: "Wiederentdeckung einer älteren Dame. Skizzen zur Schauspielerin Helga Göring"**)
in: Film-Dienst (13/2000) bei der DEFA-Stiftung
*) "Lexikon der DDR-Stars" von F.-B. Habel und Volker Wachter (Ausgabe 1999, S. 101/102)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) defa-stiftung.de, 4) fernsehenderddr.de
   
Filme
Kinofilme:
DEFA-Produktionen / Gesamtdeutsche Produktionen
Fernsehen: DFF-Produktionen / Gesamtdeutsche Produktionen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie
filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, defa-stiftung.de, fernsehenderddr.de,
fernsehserien.de, prisma.de, tittelbach.tv, Die Krimihomepage)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Link: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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