Filmografie
Gardy Granass wurde am 7. Januar 1930 als Hildegard Erika Charlotte Granass in Berlin geboren. Bereit ab dem 6. Lebensjahr erhielt sie Ballettunterricht bei Tatjana Gsovsky1) (1901 – 1993), trat in Kinderballetts auf und bekam 1946 an der Städtischen Oper Berlin ihr erstes Engagement. Nach Schauspielunterricht bei Herma Clement1) spielte sie in Baden-Baden und Wiesbaden Theater.2) 
Zudem betätigte sie sich seit Ende der 1940er Jahre als Sprecherin beim Rundfunk, wo sie zunächst beim "Südwestfunk" arbeitete und unter anderem in Hörspielen wie "Des Teufels General" (EA: 19.10.1948) nach dem Drama von Carl Zuckmayer1), "Wem die Stunde schlägt" (EA: 02.11.1948) nach dem Roman von Ernest Hemingway1) oder "Der Fälscher" (EA: 22.02.1949) von Ernst von Khuon1) mitwirkte. Bis Anfang der 1970er Jahre wurde sie bei diversen anderen Sendern eingesetzt. Zuletzt hörte man sie am 11. September 1971 in der SFB-Produktion "Ich bin ein Dampfer" von Karin Ewert → hoerspiele.dra.de.
Ihr Leinwanddebüt gab die damals 19-jährige Gardy Granass in dem von Helmut Weiss1) in Szene gesetzten Zirkusdrama "Tromba"3) (1949) an der Seite von René Deltgen und Gustav Knuth als Tochter der Zirkusbesitzerin Therese Kronbeck (Hilde Weissner), die dem diabolisch-charmanten Tigerdompteur Tromba (René Deltgen) verfällt. Weiss besetzte sie wenig später auch in dem Lustspiel "Kein Engel ist so rein" (1950) mit Fita Benkhoff und Paul Dahlke. Eine enge Zusammenarbeit ergab sich mit Regisseur Paul Verhoeven, der sie neben Liselotte Pulver und O. W. Fischer für den Liebesfilm "Heidelberger Romanze"1) (1951) vor die Kamera holte. Die Auszeichnung "Goldene Dose" als "Beste Nachwuchsschauspielerin"1) bei der Verleihung des "Deutschen Filmpreises"1) würdigte ihre darstellerische Leistung. Weitere Filme unter der Regie von Paul Verhoeven waren die Komödie "Ein ganz großes Kind" (1952, mit Georg Thomalla), der Streifen "Praterherzen" (1953) und die Heinrich Spoerl-Adaption "Hochzeit auf Reisen" (1953) mit Karlheinz Böhm als Partner. In der im 2. Weltkrieg angesiedelten Romanze "Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein"1) (1953) fand sie schließlich ihr Glück mit dem niederländischen Frauenschwarm John van Dreelen1).
Gardy Granass bediente im deutschen Heimatfilm der 1950er Jahre das "herzige, frische Mädel" in Unterhaltungsstreifen wie "Drei Mädels vom Rhein"1)  (1955), "Schwarzwaldmelodie"1)  (1956), "Die Christel von der Post"1)  (1956) oder "Hoch droben auf dem Berg"1)  (1957).

DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
mehr existierenden "e-m-s new media AG
"

Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein
Drei Mädels vom Rhein Mit dem Nachlassen des Heimatfilm-Genres schwand auch die Popularität von Gardy Granass, eine echte Chance, sich als Charakterdarstellerin zu beweise, wurde ihr nicht geboten. Zu ihren letzten Arbeiten für das Kino zählen die kriminalistisch angehauchte Geschichte "Wenn die Heide blüht"1) (1960) von Regisseur Hans Deppe1) und die Schweizer Produktion "Der 42. Himmel"1) (1962, auch "Krach im Standesamt") mit Walter Roderer1) in der Hauptrolle – danach war ihre kurze Leinwandkarriere beendet.  
Gardy Granass versuchte zwar beim Fernsehen Fuß zu fassen, erhielt jedoch nur wenige Angebote. Man sah sie unter anderem 1962 als Jill, unauffällige Ehefrau von Inspektor Yates (Heinz Drache), in dem legendären Durbridge-Straßenfeger "Das Halstuch" sowie in der Serie "Großer Mann, was nun?" (1967) mit Gustav Knuth. Die Dauerrolle der Apothekerin Dr. Erika Wallner in den Geschichten um den von Rudolf Prack dargestellten "Landarzt Dr. Brock" (1967)  gehörte vorerst zu ihren letzten Fernsehauftritten. Danach zog sich die Schauspielerin aus dem Filmgeschäft zurück, 1974 übernahm sie dann eine Episodenrolle in der Hotelserie "Unter einem Dach"4). 1979 tauchte sie in drei Folgen der Serie "Die Koblanks"4) auf, letztmalig sah man Gardy Granass 1982 als Buchhändlerin Karin Zerbst in der Folge "Tote schlafen nicht"4) aus der Reihe "Unheimliche Geschichten"4) auf dem Bildschirm.
 
DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
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"
Gardy Granass, die in München lebt, war seit 1979 bis zu dessen Tod am 11. April 2003 mit dem studierten Theologen Werner Hess1) verheiratet, der von 1962 bis 1981 als Intendant des "Hessischen Rundfunks"1) (HR) nicht nur die Geschichte des Senders, sondern auch die Entwicklung des Rundfunks im Nachkriegsdeutschland entscheidend mit geprägt hat.
Siehe auch Wikipedia; Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de, 4) fernsehserien.de
Quelle: 2) Wikipedia (abgerufen 25.10.2011)
Stand September 2023
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, fernsehserien.de, Die Krimihomepage)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
  • 1956: Schiffchen zu 100 Francs (als Renée Lamarr) → IMDb
  • 1958: Ein weißer Elefant (nach der Komödie von Alexandre Rivemale; als Mimi) → IMDb
  • 1958: Ein Sommernachtstraum (nach der gleichnamigen Komödie von William Shakespeare in der Übersetzung von
    August Wilhelm von Schlegel; R: Ludwig Berger; als Hermia;
    Kurzinfo: Herzog Theseus von Athen (Alexander Kerst) bereitet gerade seine Hochzeit mit der besiegten Amazonenkönigin
    Hippolyta (Eva Lissa) vor, als der einfache Bürger Egeus (Helmuth Rudolph) vorspricht, um seine Tochter
    Hermia (Gardy Granass) zu verklagen. Hermia weigert sich, den ihr vom Vater zugedachten Demetrius (Horst Naumann)
    zu heiraten, da sie Lysander (Joachim Mock) liebt. Das Liebespaar flüchtet in den Wald, verfolgt von Demetrius, der wiederum
    von Helena (Ingrid Stenn) gejagt wird, die ihn anbetet, aber abgewiesen wurde. In der Nacht stolpern die vier in einen
    Zauberspuk der Elfen und Kobolde. Elfenkönig Oberon (Heinz Giese) erhält von seinem Diener Puck (Renate Danz) eine
    Wunderblume, deren Saft in den verliebt macht, den man beim Erwachen als erstes sieht. Dieser Zaubertrank bringt die
    Gefühle der athenischen Liebespaare komplett durcheinander. Währenddessen spielt sich im Wald ein weiterer Elfenspuk ab:
    Eine Schar tölpelhafter Handwerker probt das Spiel von Pyramus und Thisbe, das sie am nächsten Tag dem Herzog vorspielen
    wollen. Puck zaubert einem von ihnen einen Eselskopf und ausgerechnet in diesen soll sich Elfenkönigin Titania (Ina Halley) –
    beträufelt mit dem Zaubersaft – verlieben. Im Morgengrauen zerrinnt der Sommernachtstraum …

    "Hörzu" (36/1958) schrieb in ihrer Kritik: Mit dem 'Sommernachtstraum' ist der Shakespeare-Zyklus zu Ende gegangen.
    Leider, möchte man sagen. Denn alles in allem haben wir vorzügliches Theater ferngesehen. Ludwig Berger, der für die
    Regie und zum Teil auch für die Übersetzung verantwortlich zeichnete, hat sich Schritt für Schritt an die Mittel des
    Fernsehens herangetastet und sie gerade in seiner letzten Inszenierung souverän eingesetzt. Das Spiel mit zwei Bildern
    (beim Tanz der Elfen) war verblüffend. "Eine technische Spielerei ohne Zweck", mögen Theaterexperten sagen. Aber die
    Illusion des Geisterspuks war vollkommen; was kümmert's, ob sich Oberon nur der Zauberkraft des Worts bediente oder
    ob er sich auf den Einfall der Regie und das Können seiner "Untertanen" an den Kameras und am Mischpult verließ!
    Uns hat's ebenso gefallen wie das durch Zauber verwirrte Liebesspiel und die köstliche derbe Komik Zettels (Hans Hessling)
    und seiner theaterbesessenen Freunde. Abschließend ist zu sagen, dass sich Mühe und Aufwand, die die sechs Aufführungen
    gekosten haben, durchaus gelohnt haben. So gebührt allen, die daran beteiligt waren, dem SFB und dem NWRV,
    den Akteuren, den Technikern und dem Regisseur Anerkennung und Dank.

    "Hören und Sehen" (37/1958) schrieb in ihrer Kritik: Im Lande Utopia, wo die Poesie wächst, ist Shakespeares
    "'Sommernachtstraum" angesiedelt. Nur merkte man auf dem Bildschirm nicht viel davon, denn die Dialoge waren
    Papier, die Dekoration Pappe. Zwar hatte auch diese sechste und letzte Shakespeare-Komödie aus Berlin ihre Glanzpunkte.
    Das waren die Rüpelszenen mit Hans Hessling an der Spitze. Auch konnte man den "Puck" von Renate Danz gelten lassen,
    der ausgelassen seine Spiele trieb. Aber die Verzauberung blieb aus, und das ist schade für die vielen Menschen, die den
    "Sommernachtstraum" (weil sie ihn nur vom Bildschirm kennen) zeitlebens für ein langweiliges Stück halten werden. (SFB)

    (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
  • 1959: Der müde Theodor (nach dem Schwank von Max Neal und Max Ferner; TV-Aufzeichnung einer Aufführung
    des Kölner "Millowitsch-Theaters" mit Willy Millowitsch als Theodor Hagemann; als Jenny, Hagemanns Tochter
    )
  • 1960: Sie können's mir glauben (Komödie von John Mortimer mit Theo Lingen (auch Regie); als Martha Heinz)
    pidax-film.de, IMDb
  • 1961: Der Bettelstudent (nach der Operette von Carl Millöcker; als Laura, Tochter von Palmatica Gräfin Nowalsk) → IMDb
  • 1961: Der kleine Napoleon (Musikalisches Lustspiel von Paul Sarauw (1883–1959); Regie: Georg Wildhagen;
    als Josefine, Frau von Peter Schmidt; Kurzinfo: Peter Schmidt (Horst Uhse) ist ein sympathischer Mann, ritterlich
    und durchaus männlich. Nur – so meint seine Frau – ist er zu bescheiden. Im Betrieb gilt er als "Würstchen".
    Und das soll anders werden …
    ;
    (Quelle: retro-media-tv.de); → Besetzung IMDB)
  • 1962: Das Halstuch (Durbridge-Sechsteiler; als Jill, unauffällige Ehefrau von Inspektor Yates)
  • 1962: Theorie und Praxis (nach dem Theaterstück von Jack Popplewell; Regie: Erik Ode; als Phyllis Carlton) → IMDb
  • 1963: Kennwort Chrysantheme (Kurzfilm; als das Mädchen; Kurzinfo: Wolfgang (Jochen Blume) lernt ein bezauberndes Mädchen
    kennen. Er klagt ihr sein Leid über die Erfolglosigkeit als Komponist. Prompt erhält er am nächsten Tag einen Vertrag
    mit einer Filmgesellschaft. Er ahnt, dass er den Erfolg seiner neuen Bekanntschaft zu verdanken hat, doch das Mädchen
    ist plötzlich unauffindbar …
    ) Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com → Besetzung bei IMDb
  • 1963: Die Unzufriedenen (Kurzfilm nach dem Theaterstück von Prosper Mérimée; Regie: Veit Relin; als Gräfin Destournelles)
     → IMDb
  • 1964: Das Kriminalmuseum (Krimiserie; als Doris Beyer in Folge 8 "Der Füllfederhalter")
  • 1965–1969: Sie schreiben mit (Serie; als ?)
    • 1965: 075. Kinderloses Ehepaar sucht Wohnung
    • 1965: 086. Der Mann aus Australien
    • 1966: 094. Die Annonce
    • 1969: 118. Der goldene Kompass
  • 1967: Landarzt Dr. Brock (Serie; als Apothekerin Dr. Erika Wallner)
  • 1967: Großer Mann, was nun? (Serie; als Charlotte Weber)
  • 1974: Unter einem Dach (Serie; als Patricia Burg in Folge 1 "Der Stromausfall")
  • 1979: Die Koblanks (Serie nach dem Roman von Erdmann Graeser; als Trude)
    • 10. Moderne Auffassungen
    • 11. Am Ziel
    • 12. Abschied
  • 1982: Unheimliche Geschichten (Serie; als Buchhändlerin Karin Zerbst in Folge 6 "Tote schlafen nicht")
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