Filmografie / Hörspiel
Matthias Habich wurde am 12. Januar 1940 in Danzig1) (heute Polen) geboren. Als Fünfjähriger floh er Ende des Zweiten Weltkriegs zusammen mit seinen beiden Geschwistern und seiner hochschwangeren Mutter nach Hamburg, wo er seine seine Jugend verbrachte und nach dem Abitur ab 1961 eine Ausbildung an der "Hochschule für Musik und dramatische Kunst"1) absolvierte. Anschließend studierte er 1966 für ein Semester am "Pariser Konservatorium"1) und nahm später in den USA auch Schauspielunterricht bei Lee Strasberg1). Erste Engagements erhielt er nach seinem Studium im schweizerischen Chur sowie in Baden-Baden, kam über Wuppertal und Zürich 1970 nach Basel und avancierte schnell mit Hauptrollen sowohl in klassischen als auch modernen Stücken zu einem vielgefragten und bedeutenden Charakterdarsteller. Zu seinem Rollenrepertoire zählen die tragischen Figuren der Weltliteratur wie beispielsweise Shakespeares "Hamlet"1) und "König Lear"1), Ibsens "Peer Gynt"1), Kleists "Prinz von Homburg"1), Schillers "Wilhelm Tell"1) oder der "König Ödipus"1) von Sophokles ebenso wie die beeindruckende Darstellung in Theateraufführungen von Bert Brecht, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Maxim Gorki, Anton Tschechow, Jean-Paul Sartre oder Botho Strauß. Matthias Habich brillierte auf so bedeutenden europäischen Bühnen wie beispielsweise am "Schauspielhaus Zürich"1), an den "Münchner Kammerspielen"1), am Berliner "Schillertheater"1) und der "Freien Volksbühne"1) und am Wiener "Burgtheater"1), wo man ihn unter anderem 1984 in Grillparzers "Das Goldene Vlies"1) bewundern konnte, sowie am Theater von Peter Brooks1) in Paris → Wirken am Theater bei tls.theaterwissenschaft.ch.
 

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Matthias Habich 01; Copyright Virginia Shue
Matthias Habich 02; Copyright Virginia Shue Bereits Anfang der 1970er Jahre wurde der Schauspieler durch Auftritte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen auch einem breiten Publikum bekannt. 1972 übernahm er die Hauptrolle in Fritz Umgelters TV-Mehrteiler "Die Merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck", im Verlaufe der Jahre sollten anspruchsvolle Rollen in zahlreichen weiteren, auch internationalen Filmen folgen, in denen Habich seine schauspielerische Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen konnte. Mit seiner Darstellung der Titelfigur in "Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplicissimus" beeindruckte er 1975 erneut auf dem Bildschirm, die Kinozuschauer erlebten ihn ein Jahr später als Erich von Lhomond, der in Volker Schlöndorffs Kriegsdrama "Der Fangschuss"1) mit seinem Freikorps-Offizieren die sinnlose Militäraktion am Ende des baltischen Bürgerkriegs plant. 1980 beispielsweise sah man ihn in Robert van Ackerens "Die Reinheit des Herzens" auf der Leinwand, 1984 mit der Hauptrolle in Thomas Koerfers Drama "Glut" und 1988 agierte er neben Tony Curtis in Thomas Braschs "Der Passagier – Welcome to Germany"1).
Im gleichen Jahr glänzte er mit der Hauptrolle des Pierre Kurwenal in Léa Pools Drama "À corps perdu" ("Besinnungslos"), ebenso wie 1991 in Rainer Simons "Der Fall Ö."1) nach der Erzählung "König Ödipus" von Franz Fühmann1) über einen Hauptmann der deutschen Wehrmacht, der 1944 im besetzten Griechenland versucht, der Sinnlosigkeit des Krieges etwas Sinnvolles entgegenzusetzen, indem er einen Film über den Ödipus-Mythos dreht. 
  
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In Léa Pools Literaturverfilmung "La demoiselle sauvage"1) spielte er im gleichen Jahr wieder eine Hauptrolle, 1995 war er neben Maria Bill1) als "Marie" in "Das zehnte Jahr" unter der Regie von Käthe Kratz1) der "Max", in Caroline Links Drama "Jenseits der Stille"1), der einfühlsamen Schilderung über das Zusammenleben von Hörenden und Gehörlosen, sah man ihn 1996 als den Ehemann von Laras Tante Clarissa und in Andreas Kleinerts Krimi "Im Namen der Unschuld" mimte er 1997 den Kommissar Norbert Michaelis. Zu Habichs weiteren Kinoproduktionen zählen 2001 Jean-Jacques Annauds Kriegsepos "Duell – Enemy at the Gates"1) und seine Rolle des General Paulus1), Caroline Links Stefanie Zweig-Adaption "Nirgendwo in Afrika"1) mit der Figur des jüdischen Abenteurers Süßkind, der im Dritten Reich nach Kenia auswandert, sowie 2003 der Vater der hochtalentierten Geigerin und Titelheldin Klara alias Nadja Bobyleva1) in Vivian Naefes Jugenddrama "Raus ins Leben"1). Auch in Oliver Hirschbiegels hochkarätig besetztem und preisgekröntem Film "Der Untergang"1) hatte er eine Rolle übernommen und spielte Hitlers Begleitarzt, den Professor Dr. Werner Haase1). Ein weiteres "Highlight" mit Matthias Habich war Robert Glinskis Liebesgeschichte "Unkenrufe – Zeit der Versöhnung"1) (2005) und seine Darstellung des deutschen Kunsthistorikers Alexander Reschke, der zu Zeiten des Mauerfalls die polnische Restauratorin Aleksandra Piatkowska (Krystyna Janda1)) kennen- und lieben lernt; der Film war nach der Erzählung "Unkenrufe" des Literatur-Nobelpreisträgers Günter Grass1) entstanden, in der es um Vertreibung und Versöhnung und das Verhältnis von Polen und Deutschen geht.  
In dem preisgekrönten Kinofilm "Der Vorleser"1) (2008, The Reader), von Regisseur Stephen Daldry nach dem 1995 erschienenen, gleichnamigen Roman1) von Bernhard Schlink1) inszeniert, zeigte sich Matthias Habich mit der eher kleinen Rolle des Peter Berg, Vater des Protagonisten Michael Berg (David Kross/Ralph Fiennes1)). Fast ausschließlich in Deutschland mit Stars wie Kate Winslet1) und Ralph Fiennes gedreht, startete der Film am 10. Dezember 2008 in den US-amerikanischen Kinos, in Deutschland lief er seit dem 26. Februar 2009. Eine weitere Arbeit Habichs vor der Kinokamera war der Debütfilm des Absolventen der Münchner Filmhochschule Lancelot von Naso1), der mit seiner Geschichte "Waffenstillstand"1) ganz bewusst die nicht-amerikanische Seite des Irak-Kriegs aus dem Blickwinkel europäischer und irakischer Protagonisten aufzeigt. Neben Matthias Habich gehörten Max von Pufendorf1), Thekla Reuten1), Hannes Jaenicke1) und Husam Chadat1) zur Besetzung; der Film kam am 1. April 2010 in die deutschen Kinos. Der Politthriller von Lancelot von Naso wurde 2009 in Zürich mit dem Publikumspreis "Audience Award", in Montreal mit dem "Prize of the Ecumenical Jury" und in Hof anlässlich der 43. Internationalen Hofer Filmtage mit dem "German Film Promotion Award" ausgezeichnet; 2010 folgte in München der Nachwuchsproduzentenpreis der VGF (Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken) und in Berlin der "Prix Europa"1) als "Bester Europäischer Fernsehfilm des Jahres".
 
In Joseph Vilsmaiers Kinofilm "Nanga Parbat"1) (Start: 14.01.2010), mit dem Vilsmaier die die Sigi-Löw-Gedächtnisexpedition zum Nanga Parbat1) bzw. Tragödie der Bergsteiger-Brüder Reinhold Messner1) (Florian Stetter1)) und Günther Messner1) (Andreas Tobias1)) thematisiert2, stellte Habich einen Pfarrer dar. Andreas Kleinerts Casting-Drama "Barriere"3) mit Habich als alterndem Regie-Veteranen Hans Meinhold feierte auf der "Berlinale 2010" seine Kinopremiere. "Barriere" zeigt ein Gruppenporträt von Individualisten – junge Schauspieler, die sich zu einem Casting bei einem von Matthias Habich mit schöner Lakonie gespielten Alt-Regisseur treffen. Der von Kameramann Jakob Seemann in erfrischend unspektakulärem Schwarzweiß gedrehte Film ist zugleich die Abschlußarbeit der Schauspielklasse der HFF und so etwas wie eine Liebeserklärung an den Schauspielerberuf mit all seinen Problemen, mit Eitelkeiten, Liebe und Treulosigkeit, Leidenschaften und Unmoral. (Quelle:Das Blättchen )
Fertiggestellt war das Spielfilmdebüt "Where I Belong" des in London lebenden Filmemachers Fritz Urschitz, die Dreharbeiten fanden zwischen September und November 2011 in Wien und London statt. In der britisch-österreichischen Co-Produktion wird die Geschichte der Emigranten-Tocher Rosemarie (Natalie Press1)) erzählt, die mit mit ihrem verbitterten Vater (Matthias Habich) im England der späten 1950er Jahre lebt. Als sie Anton (Johannes Krisch1)) – einen ebenfalls aus Österreich emigrierten Freund des Vaters – kennenlernt, verändert sich ihr Leben und sie sieht sich vor eine Reihe von folgenschweren Entscheidungen gestellt … (Quelle: www.filminstitut.at)
Am 8. Mai 2012 fiel auf einem Landgut zwischen Lübeck und Kiel die erste Klappe zu Vivian Naefes Familiensaga "Der Geschmack von Apfelkernen"3), gedreht nach dem gleichnamigen Bestseller von Katharina Hagena1). Neben den weiblichen Protagonistinnen Hannah Herzsprung1), Marie Bäumer1), Meret Becker1) und Paula Beer1) spielt Habich in dieser Geschichte um die Frauen einer Familie bzw. den Schicksalen dreier Generationen den alten Herrn Lexow, Freund der verstorbenen Großmutter (Hildegard Schmahl1)) der jungen Iris (Hannah Herzsprung); der Film kam am 26. September 2013 in die Kinos → Wikipedia. Seit Anfang März 2014 drehte Regisseurin Margarethe von Trotta in Düsseldorf den Kinofilm "Die abhandene Welt"1), hier stand Habich nemeinsam mit Barbara Sukowa und Katja Riemann1) vor der Kamera. Barbara Sukowa spielt in diesem Familiendrama die Opersängern Caterina Fabiani, "die eine ungeahnte Wendung in das Leben von Paul Kronberger (Matthias Habich) und seiner Tochter Sophie (Katja Riemann) bringt" konnte man bei filmstiftung.de lesen. Die Uraufführung dieser "sehr persönlich geprägten Familiengeschichte über zwei Frauen, die entdecken, dass sie Schwestern sind"*), fand am 13. Februar 2015 im Rahmen der "Berlinale" statt, allgemeiner Kinostart war der 7. Mai 2015.
Dem Typus "gereifter Liebhaber" wurde Habich einmal mehr in dem Kinderfilm "Conni & Co 2 – Das Geheimnis des T-Rex"1) gerecht. In dem Abenteuer traf er als Paläontologe Ingo Jonas auf seine ehemalige Studienkollegin Marianne (Iris Berben), Oma der jugendlichen Protagonisten Emma Schweiger1) und Oskar Keymer1), und konnte seinen Charme spielen lassen. Am 25. Mai 2017 ging in Deutschland die australische Produktion bzw. das Drama "Berlin Syndrome"1) an den Start, in dem er als Geschichtsprofessor Erich Werner zu sehen ist, Vater des Ostberliner Englischlehrers Andi (Max Riemelt1)), der die junge australische Fotografin Clare (Teresa Palmer1)) in seinem Apartment gefangen hält.
Noch in der Produktionsphase befindet sich der im Sommer 1918 im Elsass angesiedelte Kinospielfilm "Der Fuchs" ("The Fox") von Regisseur Matthias Luthardt1) mit Habich als Dorfpfarrer Mändel. filmstarts.de schreibt zum Inhalt: "Im Sommer des Jahres 1918 flieht der deutsche Deserteur Hermann (Frederick Lau1)) ins Elsass, wo er auf die beiden jungen Frauen Elsa (Christa Théret1)) und Luise (Luise Aschenbrenner1)) trifft. Zwischen ihnen entwickelt sich eine von Liebe, Hass und Missgunst geprägte Dreiecksbeziehung."
Anfang 2020 kamen gleich zwei Filme mit Habich in die Kinos: Nach der literarischen Vorlage von Eric Knight1) mit dem Collie Lassie1) entstand der Streifen "Lassie – Eine abenteuerliche Reise"1), der am 16.  Februar 2020 im Berliner "Zoo Palast"1) Premiere feierte und am 20. Februar 2020 an den allgemeinen Start ging. Unter der Regie von Hanno Olderdissen1) spielt Habich an der Seite von Sebastian Bezzel1) und Anna Maria Mühe1), Eltern des 12-jährigen Florian "Flo" Maurer (Nico Marischka), den Graf von Sprengel, bei dem Fllorians heißgeliebte Hündin Lassie (vorrübergehend) ein neues Zuhause findet, nachdem Vater Maurer seinen Job verliert und die Familie in eine kleinere Wohnung umziehen muss, wo keine Haustiere erlaubt sind. Für den 12. März 2020 war in Deutschland der Film "Narziss und Goldmund"1) angekündigt, den Stefan Ruzowitzky1) nach der gleichnamigen Erzählung1) von Hermann Hesse1) bis Oktober 2018 in Österreich und Tschechien drehte. In den Hauptrollen spielen Sabin Tambrea1) (Narziss) und Jannis Niewöhner1) (Goldmund), Habich ist als Burgherrn sehen. Als historische Kulisse diente unter anderem die Burg Hardegg1) im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich
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Matthias Habich und Suzanne von Borsody; Copyright Virginia Shue
Matthias Habich und Suzanne von Borsody1)
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Vor allem aber auf dem Bildschirm zeigt Habich seit Jahrzehnten seine facettenreiche Schauspielkunst, die Zuschauer sahen den Mann mit den markanten Gesichtszügen beispielsweise 1978 als Reformator Huldrych Zwingli1) in Egon Günthers umstrittenen Film "Ursula"1) nach der gleichnamigen Novelle von Gottfried Keller1), im gleichen Jahr mit der Hauptrolle in Dagmar Dameks Stefan Zweig-Adaption "Angst". 1982 stand er für Sigi Rothemunds mehrteiligen Abenteuerfilm "Jack Holborn", der Geschichte des 14-jährigen Waisenjungen Jack Holborn und der Zwillingsbrüder Sharingham gegen Ende des 18. Jahrhunderts, mit der Doppelrolle des Richters bzw. des zwielichtigen Freibeuterkapitäns Sharingham vor der Kamera. 1987 beeindruckte er mit der Titelfigur des Robert in Tom Toelles Krimi "Schrei der Eule"4) nach dem gleichnamigen Roman von Patricia Highsmith1). 1988 spielte er wieder unter der Regie von Tom Toelle in "Crash" den Unglückspilot Richard Jansen, war ein Jahr später der unter der Midlife-Crisis leidende Anwalt Martin in Thomas Koerfers "Noch ein Wunsch" oder 1990 der General Mellenberg in "Das letzte U-Boot"1), neben Ulrich Mühe und Ulrich Tukur1). In den 1990ern folgten etliche herausragende Hauptrollen, wie beispielsweise 1991 die des David Grundberg in "Un coeur à prendre" ("Ein Herz für Dich") oder 1992 die des Franz in dem Zweiteiler "Princesse Alexandra". In Uwe Jansons Umwelt-Thriller "Lauras Entscheidung" mimte er 1994 den Joachim Böllinger an der Seite von Suzanne von Borsodys, in dem Gerichtsdrama "Ein Richter in Angst" aus der Reihe "Anwalt Abel"1) war er 1996 der Staatsanwalt Reuss, der die Anklage gegen Richter Crusius (Bruno Ganz) vertritt, sowie der Cemiker Manfred Weiszflog, der sich in Sigi Rothemunds Thriller "Schlag 12" im kriminellen Waffenhandel verfängt.
In Tom Toelles aufwendigem Dreiteiler "Deutschlandlied"3) erlebten ihn die Zuschauer im gleichen Jahr als Sozialisten Konrad Schuhbeck mit Ulli Philipp als Partnerin, welche die Anna Mahlmann spielte. In Hartmut Griesmayrs Drama "Davids Rache" (1997), der nachdenklichen TV-Parabel über die Schwierigkeiten im Umgang mit allem Fremden, stand er mit der Hauptrolle des Oberstudienrats Christian Kestner vor der Kamera, dessen Urlaub in Georgien böse Folgen hat. Im gleichen Jahr beeindruckte er als Markus Frank und Mann, der die Apokalypse ahnt, in Martin Buchhorns Grass-Verfilmung1) "Die Rättin". Neben Klaus Löwitsch sah man ihn ebenfalls 1997 in Oliver Hirschbiegels Thriller "Das Urteil"1) als den eigenartigen Fluggast und wurde für seine herausragende schauspielerische Leistung mit dem "Adolf-Grimme-Preis"1) geehrt, ebenso wie Paul Hengge1) (Drehbuch) und Klaus Löwitsch (Hauptdarsteller). In Markus Fischers spannenden Story "Zucker für die Bestie"5) machte er 1998 als Serienkiller Dr. Kaltenbach von sich reden. Mit der Rolle des erfolgreichen Architekten Johannes Breutigam in der Liebeskomödie "Picknick im Schnee"5) hinterließ er 1999 einen ebenso nachhaltigen Eindruck wie mit der Titelrolle in der dreizehnteiligen ARD-Serie "Klemperer – Ein Leben in Deutschland"1), der Verfilmung der Tagebücher, die der jüdische Professor für Romanistik Victor Klemperer1) (1881 – 1960) zwischen 1933 und 1945 geschrieben hatte.
In Margarethe von Trottas packender Familienchronik "Jahrestage"1) nach dem gleichnamigen Romanzyklus1) von Uwe Johnson1) begeisterte er 2000 als mecklenburgischer Querkopf Heinrich Cressphal und Vater der Titelheldin Gesine Cressphal alias Suzanne von Borsody und 2002 zeigte er sich in Gernot Rolls Remake über den Freiherrn von der Trenck1) an der Seite Ben Beckers1), der diesmal die Titelfigur verkörperte, als General von Habich in "Trenck – Zwei Herzen gegen die Krone"5).
 

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film",
welche die Produktion Anfang Mai 2015 auf DVD herausbrachte.

DVD-Cover: Klemperer-Ein Leben in Deutschland;  Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film"
2003 gab Habich den Otto Kaminski in dem Drama um den Volksaufstand am 17. Juni 19531) mit dem Titel "Zwei Tage Hoffnung"5), war der Journalist Hennig Harmsen und einstige Liebhaber der Hamburger Kommissarin Bella Block1) (Hannelore Hoger)  in der Folge "Kurschatten"1). 2004 konnte man Habich als Baron Rolf von Buttlär in "Wellen"5), der Verfilmung nach Eduard von Keyserlings gleichnamigen Roman1), auf dem Bildschirm erleben sowie in dem Zweiteiler "Nero – Die dunkle Seite der Macht"1) als Philosoph Seneca1), dem Lehrmeister des von Hans Matheson1) dargestellten Kaisers Nero1).
Im Februar 2005 zeigte Matthias Habich einmal mehr mit einer Gastrolle in "Kein Himmel über Afrika"5), einem dramatischen Zweiteiler nach der gleichnamigen Autobiografie der Deutsch-Afrikanerin Kerstin Cameron, einmal mehr seine schauspielerische Bandbreite. Hier mimte er einfühlsam den Vater der Hauptdarstellerin Catherine (Veronica Ferres1)), die für ihre Liebe zu dem alkoholabhängigen Abenteurer Gordon Coburn (Jean-Hugues Anglade1)) kämpft und schließlich für dessen Selbstmord zur Verantwortung gezogen wird. Eine schöne Rolle war auch die des "Herrn der Finsternis" in Diethard Küsters zauberhaften Komödie um Hexerei, Liebe und andere unerklärliche Phänomene "Küss mich, Hexe!"5) (2005) mit Christiane Paul1). Das von Matti Geschonneck kammerspielartig in Szene gesetzte, mehrfach prämierte TV-Spiel "Silberhochzeit"1) nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Elke Heidenreich1) aus ihrem Bestseller "Der Welt den Rücken" wurde Anfang 2006 ausgestrahlt: Hier beeindruckte Habich an der Seite von Iris Berben mit seinem intensiven Spiel als deren Ehemann Ben, der nach einem Vierteljahrhundert während der Feier anlässlich des 25. Hochzeitstages mit bisher unausgesprochenen Wahrheiten konfrontiert wird; am Ende des Abends ist nichts mehr so, wie es vorher war…
Erneut an der Seite von Iris Berben brillierte Habich Mitte Januar 2007 als Tropenarzt in dem von Carlo Rola inszemierten packenden, aufwendig produzierten ZDF-Dreiteiler "Afrika, mon amour"1). Erzählt wird die bewegende und zugleich spannende Geschichte einer bemerkenswerten Frau auf der Suche nach Gleichberechtigung und der großen Liebe ihres Lebens kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Durch die Trennung von ihrem Mann Richard (Robert Atzorn) von der Gesellschaft geächtet und als Mensch zweiter Klasse betrachtet, versucht die großbürgerliche Katharina von Strahlberg (Iris Berben) sich in den deutschen Kolonien Afrikas ein neues Leben aufzubauen. Dort lernt sie auch den Tropenarzt Dr. Franz Lukas kennen, der ihr ein treuer Weggefährte wird, ihr mit seiner verständnisvollen Art die fremde, geheimnisvolle Welt Afrikas näher bringt → tittelbach.tv.
 
Eine große Aufgabe übernahm Habich in der ZDF-Reihe "Giganten"6) und fesselte Ostern 2007 in diesem mit Spielszenen durchsetzten Doku-Drama die Zuschauer als Forscher und Entdecker Alexander von Humboldt1). Die Regisseure Günther Klein1) und Gero von Boehm1) thematisierten in "Humboldt – Ruf der grünen Hölle"6) dessen große Südamerika-Reisen, die Besteigung des Chimborazo sowie Humboldts Verhältnis zum preußischen Königshof und seine Arbeiten am "Kosmos". Eine prägnante Nebenrolle war Anfang Mai 2007 die des Rechtsanwalts Friedrich Fischer und Vater der Protagonistin Tanja Wedhorn1) als karrieresüchtiger Werbefachfrau Johanna in dem von Marcus O. Rosenmüller bis in die kleinsten Rollen prominent besetzten spannenden ZDF-Zweiteiler "Schuld und Unschuld"6), in welchem es hochgradig melodramatisch um die Machenschaften internationaler Pharmariesen, zwischenmenschliche Verstrickungen und nicht zuletzt um eine heimliche Liebesbeziehung ging.
"Ein halbes Leben"1) hieß das von Regisseur Nikolaus Leytner1) realisierte, mehrfach ausgezeichnete Psychodrama, in dem sich Habich Mitte Mai 2009 als verzweifelter Peter Grabowski zeigte, den der grausame Tod an seiner Tochter auch Jahre nach der Tat nicht zur Ruhe kommen lässt. Der aus Graz stammende Regisseur Nikolaus Leytner inszenierte nach eigenem Drehbuch eine spannende Geschichte um Schuld und Sühne, Rache und Gerechtigkeit. Hier geht es nicht um den eigentlichen Fall, sondern um den Umgang mit der einstigen Tat und deren Folgen. Getragen vom brillanten Spiel der beiden männlichen Hauptdarsteller – Anarcho-Komiker Josef Hader überzeugt hier in Rolle eines reuigen Täter, während Matthias Habich den immer noch erschütterten Vater gibt – ist dies ein gelungenes Psychodrama, dass sich mit dem Tod eines Kindes und den daraus resultierenden Folgen beschäftigt. notiert hierzu prisma.de.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Thomas Lüders; Presseteam Thomas & Thomas (www.thomasundthomas.com); Copyright© Thomas Lüders / T&T Am 8. September 2010 wurde das von Margarethe von Trotta inszenierte, kammerspielartige TV-Drama "Die Schwester"5) ausgestrahlt, in dem Matthias Habich neben den brillant aufspielenden Protagonistinnen Rosemarie Fendel und Cornelia Froboess als netter, einkommensloser Wohnheiminsasse Gregor Antonion seinen Charme versprühen konnte, somit zum Gegenpol der in Hassliebe verstrickten Schwestern wurde und bei seinen Auftritten den beklemmend-bitterbösen Dialogen eine gewisse Leichtigkeit entgegensetzte. Das Geschwisterdrama erzählt die Geschichte einer Lebensgemeinschaft, die nach vielen gemeinsamen Jahren zu zerbrechen droht. Die Schwestern Margot (Rosemarie Fendel) und Wilma (Cornelia Froboess) sind zusammen alt geworden. Zusammen heißt, sie sind seit Jahren eine Lebensgemeinschaft, die erst jetzt nach so vielen Jahrzehnten ihre Bewährungsprobe erlebt. (…) Aber mitten in ihrem erbitterten Streit ziehen noch einmal Liebe und Sehnsucht in ihr Leben ein, was den Streit zu einem existenziellen Kampf werden lässt. (Quelle: www.hr-online.de) "Regisseurin Margarethe von Trotta setzt ganz auf das Spiel ihrer beiden Hauptdarstellerinnen Rosemarie Fendel und Cornelia Froboess, die sich hier bissige wie zum Teil sogar bösartige Wortduelle liefern. Zwar wirkt das stellenweise etwas überzogen, doch die Grundidee des Drehbuchs von Johannes Reben ("Klaras Hochzeit", "Einfache Leute") ist stimmig und lässt Erinnerungen an den Robert Aldrich-Klassiker "Was geschah wirklich mit Baby Jane?"1) mit Bette Davis und Joan Crawford wach werden." schreibt prisma.de; siehe auch dieterwunderlich.de.
 
 
Foto mit freundlicher Genehmigung von Thomas Lüders
Presseteam Thomas & Thomas (www.thomasundthomas.com)
© Thomas Lüders / T&T
In dem Liebesdrama "Letzter Moment"5) (EA: 17.09.2010 auf ARTE) war Ulrike C. Tscharre1) seine Partnerin, die von Sathyan Ramesh in Szene gesetzte Geschichte erzählt von dem älteren Peter (Matthias Habich), der sich in die deutlich jüngere Kellnerin Isabel (Ulrike C. Tscharre) verliebt. Als sich herausstellt, dass deren Mutter (Gila von Weitershausen) seine ehemalige Geliebte ist, "gerät Peters aufblühende Welt ins Wanken: Wegen Isabels Mutter flüchtete er einst in die Einsamkeit …" notiert prisma.de. Wenig später, am 15. Dezember 2010, ging in der ARD ein ungewöhnlicher Film mit dem Titel "Morgen musst Du sterben"1) über den Sender. In der packenden Geschichte nach einem Drehbuch von Niki Stein1) ( auch Regie) überzeugte Matthias Habich als der (undurchsichtige) Peter, bester Freund des emeritierten Professors für Städtebau Johannes Ganten (Uwe Kockisch), der 24 Stunden um sein Leben bangt – in seinem Briefkasten hat Ganten einen Zettel mit den Worten "Morgen musst Du sterben!" gefunden. Der Zuschauer wird von der nicht zuletzt wegen der Kameraführung fast surreal anmutenden Story gefesselt, bangt mit dem Mann, der in einen Strudel unerklärlich-seltsamer Ereignisse gerät, die sein ganzes bisheriges Leben verändern. Habich war als Gegenpol zu dem knorrig aufspielenden Kockisch eine Idealbesetzung und lieferte einmal mehr Qualitäts-Schauspiel ab. Ebenso wie am 19. Januar 2011, wo er neben Dieter Pfaff als Psychologe Dr. Maximilian Bloch in "Bloch – Der Heiland"5) in Erscheinung trat. Habich stellte in diesem von Franziska Meletzky psychologisch dicht inszenierten Fernsehfilm die dominierende Figur des Kunsthandwerkers Martin dar, der nach dem Tod seiner Frau die Orientierung verloren hat. Jeden Tag predigt er vor dem Kölner Dom, ohne wirklich wahrgenommen zu werden, bis sich etwas ungewöhnliches ereignet …
In dem von Carlo Rola für das ZDF in Szene gesetzten Thriller "Das Kindermädchen"1) (EA: 09.01.2012) war Habich als Utz von Zernikow, Vater der ehrgeizigen Jungpolitikerin Sigrun Zernikow (Natalia Wörner1)) zu sehen, die den erfolgreichen Anwalt Joachim Vernau (Jan Josef Liefers1)) heiraten will. Das Drehbuch um ein gefährliches Familiengeheimnis in Berlins bester Gesellschaft schrieb Elisabeth Herrmann1) nach ihrem 2005 erschienenen gleichnamigen Bestseller. Der Zuschauer gewinnt Einblicke in eine schwierige Familiengeschichte, thematisiert wird ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte, als in der Nazi-Zeit Tausende sowjetische Mädchen aus ihrer Heimat verschleppt und zur Arbeit in deutschen Haushalten gezwungen wurden. Habich verlieh dem renommierten Anwalt Utz von Zernikow, der auch nach sechs Jahrzehnten mit seiner Schuld nicht fertig wird, einmal mehr authentische Züge.
Abgedreht war inzwischen Matthias Tiefenbachers witzig-melancholische Romanze "Eine halbe Ewigkeit"1), in der es eine erneute Zusammenarbeit mit Cornelia Froboess gab. Habich mimte den Alt-Rocker Harry, der nach fast fünf Jahrzehnten überraschend auf seine einstige große Liebe Elly (Cornelia Froboess) trifft. Die Vergangenheit wird lebendig, alte Gefühle brechen wieder auf, doch Elly ist inzwischen eine evangelische Ordensfrau …. "Der einstige Schlagerfilm- und heutige Altersrollen-Star Cornelia Froboess und der Charakter-Schauspieler Matthias Habich spielen das gealterte Liebespaar äußerst überzeugend und verleihen den Figuren die nötige Tiefe." notiert prisma.de; die Ausstrahlung erfolgte am 30. März 2012 in der ARD.
In der melodramatischen Geschichte "Abschied von Hannah"5) (EA: 19.10.2012) aus der ARD-Reihe "Liebe am Fjord"1) gab Matthias Habich die Hauptrolle des misanthropischen Literaten Henrik Agdestein, dessen Frau nach langer Krankheit verstirbt. Nach der Beerdigung kommt es zu dramatischen Auseinandersetzungen innerhalb der Familie … "Nach dem Buch von Martin Rauhaus1) gelang Jörg Grünler1) ein sehenswertes Drama mit dem brillant aufspielenden Matthias Habich in der Rolle des trauernden Ehemanns." meint prisma.de
Matthias Habich stand für das ZDF-Drama mit dem Titel "Und alle haben geschwiegen"1) gemeinsam mit Senta Berger vor der Kamera, einem Film, mit dem das Schicksal von Heimkindern im Nachkriegsdeutschland thematisiert wird. Die im Film erzählten Begebenheiten basieren auf Peter Wensierskis1) Buchdokumentation "Schläge im Namen des Herrn"1) . Im Mittelpunkt steht die junge Luisa (Alicia von Rittberg1)), die Anfang der 60er Jahre aufgrund der Erkrankung ihrer alleinerziehenden Mutter von den Behörden in die Obhut eines Kinderheims geschickt wird. Hier erfährt sie die ganze Härte des Systems, wird seelisch sowie körperlich misshandelt und dient als billige Arbeitskraft. Einziger Lichtblick ist der stille Junge Paul (Leonard Carow1)), mit dem sie schließlich dem Grauen entkommen will. Im Berlin des Jahres 2008 treffen Luisa (Senta Berger) und Paul (Matthias Habich) nach 44 Jahren erneut aufeinander. Beide haben bisher über ihre Erlebnisse geschwiegen und sie verdrängt. Doch Luisa hält den Zeitpunkt für gekommen, ihr Schicksal öffentlich zu machen und sich damit ihrer Vergangenheit zu stellen. (Quelle: ZDF-Presseinformation); Sendetermin war der 4. März 2013. Eine weitere Arbeit war der bereits im Spätsommer 2012 von Christian von Castelberg für das ZDF inszenierte und vom "Rattenfänger von Hameln"1) inspirierte sehenswerte Mystery-Thriller "Die Toten von Hameln"5) (EA: 19.05.2014), wo er sich grandios als ehemaliger Bürgermeister Dr. Georg Bischoff bzw. Vater der Chorleiterin Johanna Bischoff (Julia Koschitz1)) präsentierte, die mit einer tragischen Familiengeschichte bzw. ihrer gespenstischen Kindheits-Vergangenheit konfrontiert wird.
 
Matthias Habich gehörte im Herbst 2013 zur Besetzung des vom WDR und NDR produzierten innovativen TV-Experimentes "Altersglühen"1) von Regisseur Jan Georg Schütte1). Das Stück, in dem sich 13 ältere Menschen auf Partnersuche begeben und sich zu einem "Speed Dating für Senioren" treffen, kommt ohne jegliches Drehbuch aus, setzt ganz auf die Intuition bzw. Improvisation der prominenten Schauspielerriege; es basiert auf dem preisgekrönten Hörspiel "Altersglühen oder Speed Dating für Senioren" des Regisseurs. Zur hochkarätigen Besetzung zählten neben Matthias Habich als Schöngeist Helge Löns (pensionierter, frankophiler Lehrer mit zwei erwachsenen Töchtern und einer an Alzheimer erkrankten Frau), unter anderem Mario Adorf, Senta Berger, Jörg Gudzuhn, Michael Gwisdek, Brigitte Janner und Christine Schorn; Sendetermin in der ARD war der 12. November 2014. Die ARD schrieb: "Die Männer in der Runde: Johann Schäfer (Mario Adorf) würde am liebsten gleich wieder nach Hause gehen, doch hat er seiner geliebten Frau kurz vor ihrem Tod versprechen müssen, nicht lange alleine zu bleiben. Entschieden unwillig macht sich auch Kurt Mailand (Jörg Gudzuhn) auf den Weg zum Speed Dating, vorangetrieben von seinem Freund und Laubenmitbewohner Volker Hartmann (Michael Gwisdek). Der pensionierte Lehrer Helge Löns (Matthias Habich), der russische Romantiker Sergej Stern (Viktor Choulman) und der lebensfrohe Ex-Museumswärter Hartmut Göttsche (Jochen Stern1)) – mit 84 der Senior der Runde – komplettieren das Männeraufgebot. Die suchenden Frauen: Dass die Frauen in der Überzahl sind, liegt an Hilde Matysek (Ilse Strambowski1)): Sie ist die Mutter des Veranstalters und will sich einmal anschauen, was ihr Sohn beruflich so macht. Alle anderen Frauen haben sich offiziell für das Speed Dating angemeldet, und das aus ganz unterschiedlichen Erwägungen. Clara Bayer (Angela Winkler1)) sucht einen Begleiter für eine Russlandreise, die ehemals gut betuchte Edith Wielande (Christine Schorn) einen Partner mit deutlich mehr Geld, als sie mittlerweile hat. Die Ex-Verlegerin Martha Schneider (Hildegard Schmahl1)) sehnt sich nach Berührung, Christa Nausch (Brigitte Janner) nach einem Mann, der in jeder Hinsicht vitaler ist als ihr Gatte. Und während Leni Faupel (Gisela Keiner1)) Selbstgedichtetes vorträgt, geht Ex-Karrierefrau Maria Koppel (Senta Berger) lieber auf Distanz: Ein Partner nach ihrer Kragenweite findet sich doch eher nicht bei einem Speed Dating – oder etwa doch?". Die Produktion wurde am 27. März 2015 mit dem renommierten "Grimme-Preis"1) in der Kategorie "Fiktion" bedacht → Begründung der Jury bei grimme-institut.de.
In dem ZDF-Film mit dem anfänglichen Arbeitstitel "Die Betreuungsfalle" (Regie: Isabel Kleefeld1)), dessen Dreharbeiten am 23. April 2014 in Köln begannen, spielte Habich neben Thekla Carola Wied als seiner Jugendliebe Leni die männliche Hauptrolle des Max, der an beginnender Demenz erkrankt ist. Das Drama thematisierte den Missbrauch, der bei der Betreuung alter Menschen durch einen Vormund vorkommen kann. Unter dem Titel "Sein gutes Recht"1) gelangte diese auch emotional berührende Produktion erstmals am 7. November 2014 bei ARTE zur Ausstrahlung, in der ARD am 30. März 2015 → tittelbach.tv. "Die Wied ist gut wie immer. Habich hat den dankbareren Part. Er macht seine Sache großartig. Wenn es ihm gut geht, ist er der gut aussehende, robust-feinfühlige alte Kerl in Wellblechhosen, der Leni mit seinen Witzen zum Lachen bringt. (…) Drehbuchautor Marco Wiersch ist ausgebildeter Diplom-Psychologe. Er hat viel für "Bloch" geschrieben, eine der besten Serien, die es je im deutschen Fernsehen gegeben hat. Er will nicht belehren, sondern berühren. Und dank des Schauspieler-Ensembles, zu dem auch Ulrike Krumbiegel1), Christina Hecke1) und Götz Schubert1) gehören, gelingt das unter Kleefelds Regie ganz mühelos." kann man unter anderem bei www.welt.de lesen. In dem ARD-Film "Das Gewinnerlos"1) (EA: 01.05.2015) ging es erneut um die ältere Generation, mit dieser Tragikomödie wurde die bisweilen anrührende Geschichte von vier rüstigen Senioren erzählt, die vom Leben noch einiges erwarten, sich neu positionieren und am Ende erfahren, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist: Gemeinsam mit Schwager Heinrich (Peter Franke) hat der ehemalige, verwitwete Brückenbauer Georg Freudenreich (Matthias Habich) im Lotto den Jackpot geknackt, Träume könnten wahr werden, wenn die Quittung des Lottoscheins nicht verschwunden wäre. Der verschrobene, renitente Georg versinkt wieder in seine Tagträume um seine vor Jahren verstorbene Ehefrau Betty (Lisa Kreuzer), doch Heinrich sowie dessen Altersheim-Freunde, die einstige Schauspielerin Sylva (Angela Winkler) und der schwule Ex-Tanzlehrer Edward (Dietrich Mattausch), kommen auf eine glorreiche Idee, lassen ihre Umwelt im Glauben, dass Heinrich und Georg tatsächlich Millionäre sind … "Dem großartigen Ensemble um Matthias Habich, Angela Winkler, Peter Franke und Dietrich Mattausch gelingt ein beeindruckender Film, in dem die Figuren auf ebenso humorvolle wie nachdenkliche Weise durch ihre Lebenskrisen zu neuem Selbstbewusstsein finden." schrieb die ARD. Und Rainer Tittelbach meint bei tittelbach.tv: "Auch wenn Matthias Habich häufig ähnliche Eigenbrötler-Rollen verkörpert – man kann sich an ihm einfach nicht satt sehen."
Gespannt sein durfte man auf das von Matti Geschonneck1) inszenierte, hochkarätig besetzte ZDF-Kammerspiel mit dem Titel "Ein großer Aufbruch"5) (EA: 16.11.2015), das sowohl das brisante Thema des selbstbestimmten Sterbens als auch zwischenmenschliche Abgründe thematisierte. Habich war der krebskranke, sterbewillige einstige Entwicklungshelfer Holm Hardenberg, der sich mit einem letzten großen Auftritt von seiner Familie, aber auch von Freund Adrian (Edgar Selge) und dessen Ehefrau Katharina (Ulrike Kriener1)) verabschieden möchte. Das meisterliche Stück lebte von den pointierten, zum Teil bitterbösen Dialogen (Drehbuch: Magnus Vattrodt1)) und dem exzellent aufeinander abgestimmten Schauspieler-Ensemble: Neben Habich, Kriener und Selge gaben Hannelore Elsner Holms Ex-Frau Ella, Katharina Lorenz1) und Ina Weisse1) Holms charakterlich gegensätzlichen Töchter Charlotte und Marie, die von Freund und Top-Jurist Heiko (Matthias Brandt1)) zum Treffen gefahren wurde. Holms Plan, einen niveauvollen Abschied zu feiern, verläuft vollkommen anders als gedacht, im Laufe des Abends brechen unterdrückte Animositäten auf, Lebenslügen, Halbwahrheiten und daraus resultierende Verletzungen kommen gnadenlos auf den Tisch. "Was für eine Schauspielkunst, was für eine fantastische Ensembleleistung. Man sieht es schon Deutsche-Fernseh- und Grimme-Preise regnen." schrieb unter anderem DIE WELT. Am 6. Februar 2016 erhielt "Ein großer Aufbruch" die "Goldene Kamera"1) in der Kategorie "Bester deutscher Fernsehfilm".
 
Eine schauspielerische Glanzleistung war sicherlich auch der kauzig-raubeinige, dem Alkohol verfallene alte Matthiesen in der witzig-absurden Geschichte "Matthiesens Töchter"5) (EA: 08.04.2016), die für launige 90 Minuten Unterhaltung nicht zuletzt auch wegen der gelungenen Dialoge sorgte. Als dessen drei im Leben gescheiterten Töchter Esther (Julia Jäger1)), Rahel (Ulrike C. Tscharre1)) und Thirza (Anja Antonowicz1)) bei ihm auftauchen, versuchen sie alles, um dessen heruntergekommenen Reiterhof in Mecklenburg-Vorpommern vor der Zwangspfändung zu retten. Die ARD schrieb unter anderem: "Der preisgekrönte Charakterdarsteller Matthias Habich gibt dem alten Matthiesen die herbe und trotzige, aber nicht uncharmante Ausstrahlung eines Mannes, den nichts mehr umhauen kann. Aus gleichem Holz sind seine ebenso starken wie stolzen Töchter geschnitzt, die trotz ihrer Misere nicht aufgeben. Die norddeutsche Komödie entstand in den Weiten von Mecklenburg-Vorpommern bei Stralsund. Für Western-Feeling sorgen die eindrucksvoll von Martin Langer bebilderte Heidelandschaft und Dominik Giesriegls erdige Countrymusik. Das großartige Drehbuch von Sathyan Ramesh schafft eine Balance zwischen Ironie und Ernst, die das Ensemble unter Regisseur Titus Selge1) spielfreudig umsetzt." Und tittelbach.tv meint: "Die trockenen Dialoge und die Kino-like Politik der Blicke, der coole Western-Look, die liebevolle Ausstattung und die ausgezeichnete Besetzung unterscheiden "Matthiesens Töchter" vom Großteil der herkömmlichen Unterhaltungsfilme."
Zusammen mit den drei Fassbinder-Musen Hanna Schygulla, Irm Hermann und Margit Carstensen als mysteriöses "Trio Infernale" gehörte auch Habich zur prominenten Besetzung des Bodensee-"Tatorts mit dem Titel "Wofür es sich zu leben lohnt"1) (EA: 04.12.2016) und spielte den Textil-Unternehmer Maximilian Heinrich, der in Bangladesh produzieren lässt, wo bei zwei Bränden Hunderte von Arbeitern ums Leben gekommen sind: Die gesundheitlich angeschlagene Konstanzer Kriminalhauptkommissarin Klara Blum (Eva Mattes1)) ermittelte in ihrem letzten Fall in einem mysteriösen Mord um einen Neonazi-Prediger und Flüchtlingshasser namens Josef Krist (Thomas Loibl1)) und geriet dabei in das Haus der drei seltsamen alten Damen Catharina (Hanna Schygulla), Isolde (Irm Hermann) und Margarethe (Margit Carstensen), die sich letztlich auch gegenüber dem charmanten Maximilian Heinrich als "Rachengel" entpuppten → tittelbach.tv.
Mit Regisseurin Anna Justice3) entstand das Drama "Das Leben vor mir"5) (EA: 24.10.2018), in dem die drei Protagonisten mit nostalgischen Erinnerungen, aber auch der Gegenwart konfrontiert werden: Cornelius (Habich) lebt mit seinem jüngeren Freund Frank (Stephan Kampwirth1)) in einer glücklichen Beziehung, die Harmonie wird gestört, als plötzlich ohne jede Ankündigung Julia (Eleonore Weisgerber) nach mehr als zwei Jahrzehnten vor der Tür steht – die Frau, die Cornelius verließ, nachdem er erkannt hatte, dass er Männer liebt, und mit der er zwei Kinder hat: Natascha (Maren Eggert1)) und Abel (Florian Panzner1)). Die beruflich und privat gescheiterte Julia sucht Zuflucht bei Cornelius und wirbelt das Leben des Paares ganz schön durcheinander. "Das mit Ironie und Humor durchsetzte Drama besticht nicht nur durch seine unaufgeregte Haltung, die Autor Ramesh mit Hilfe seiner Hauptfigur der Geschichte mitgibt, sondern auch durch die Beiläufigkeit, mit der die gleichgeschlechtliche Beziehung erzählt wird. Die Besetzung ist top, die Sprache präzise, die Dialoge sind köstlich. Der Film erklärt einem nicht die Welt, besitzt dennoch eine Haltung, die mehr ist als die Summe der Haltungen der meinungsstarken Figuren, die Themen werden wie Töne angeschlagen. Das war auch Matthias Habich ein großes Anliegen: "eine ganz normale Liebesbeziehung", nichts Schrilles, keine Sexszenen, kein tuntiges Händchengehalte, "sondern einfach zeigen, wie zwei Menschen zusammenleben". Das könnte auch für die Rezeption von Vorteil sein: "Diese selbstverständliche Erzählweise führt vielleicht dazu, dass auch heterosexuelle Männer mit dem Paar mitfühlen können", vermutet Habich." schreibt der TV-Kritiker und Medienjournalist Rainer Tittelbach1) bei tittelbach.tv. Einmal mehr zeigte Habich in diesem Stück, welch großartiger Charakterdarsteller er ist, der alle Facetten der Schauspielkunst beherrscht.
Am 23. November 2020 strahlte die ARD den Fernsehfilm "GOTT"5) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Ferdinand von Schirach1) aus, die Uraufführung sollte im April 2020 zeitgleich am "Berliner Ensemble"1) und am "Düsseldorfer Schauspielhaus"1) stattfinden und wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie1) auf den 10. September 2020 verlegt. Der Autor greift, wie schon bei seinem Bühnenerfolg "Terror"1) ein brisantes Thema von gesellschaftspolitischer Relevanz auf – den ärztlich assistierten Suizid bzw. das Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Richard Gärtner möchte sterben. Obwohl er mit seinen 78 Jahren noch kerngesund ist. Seitdem seine Frau gestorben ist, kann er keinen neuen Lebenswillen aufbringen. Gärtner bittet seinen Hausarzt um Beihilfe zum Suizid. Der verweigert. Der Fall beschäftigt jetzt den Deutschen Ethikrat1), in dem Sachverständige aus Justiz, Medizin und Kirche über das Recht auf einen "ordentlichen" Tod beraten. Am Ende stimmen über die Empfehlung des Ethikrats nicht die stimmberechtigten Mitglieder des Rates ab, sondern, wie schon bei "Terror", das Publikum. Schirach setzt damit seine Idee vom Theater als gesellschaftlichem Diskursraum fort, in dem die großen Streitfragen unserer Zeit verhandelt werden. (Quelle: "Düsseldorfer Schauspielhaus") In der von Lars Kraume1) nach von Schirachs Drehbuch in Szene gesetzten, hochkarätig besetzten; TV-Adaption1) gab Habich des Lebens müden, ehemaligen Architekten Richard Gärtner, in weiteren Rollen sah man Anna Maria Mühe1) (Dr. Brandt (Gärtners Ärztin), Ina Weisse1) (Dr. Keller, Mitarbeiterin des Ethikrats), Christiane Paul1) (Prof. Litten, Rechtliche Sachverständige), Lars Eidinger1) (Gärtners Rechtsanwalt Biegler), Ulrich Matthes1) (Bischof Thiel, Theologischer Sachverständiger), Götz Schubert1) (Prof. Sperling, Medizinischer Sachverständiger) und Barbara Auer1) (Vorsitzende des Ethikrats). Die TV-Zuschauer konnten in einer Live-Abstimmung entscheiden – 70,8 Prozent waren für einen selbstbestimmten Tod der Hauptfigur. Das Ergebnis wurde anschließend mit Frank Plasberg1) in seiner Sendung "Hart aber fair"1) mit Experten diskutiert  → Übersicht TV-Filmografie.
Matthias Habich 2018; Urheber: Olaf Kosinsky; Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE; Quelle: Wikimedia Commons Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen hat sich Matthias Habich auch einen Namen als gefragter Sprecher gemacht, so hört man ihn unter anderem als Alberto Knox in "Sofies Welt"1) oder als Mechaniker in "Fräulein Smillas Gespür für Schnee"1); eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier am Ende dieser Seite. Der Künstler hält zudem Lesungen und Rezitationsabende ab, beispielsweise mit Lyrik von Rainer Maria Rilke1) oder Texten von Heinrich Böll1)
Der renommierte und populäre Charakterdarsteller Matthias Habich, der im Juni 2002 mit dem "Deutschen Filmpreis"1) in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" für den Kinofilm "Nirgendwo in Afrika"1) ausgezeichnet wurde, hat Paris, Zürich und Locarno zu seiner Wahlheimat gemacht und hält sich weitgehend aus der Öffentlichkeit fern → Weitere Auszeichnungen bei Wikipedia
 
 
Matthias Habich 2018
Urheber: Olaf Kosinsky; Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Quelle: Wikimedia Commons 
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Siehe auch deutsches-filmhaus.de, Wikipedia, filmportal.de, tls.theaterwissenschaft.ch
Kontakt: AGENTUR ALEXANDER CARLA REHM
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Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de

(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de,
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, tittelbach.tv)
   

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Matthias Habich 03; Copyright Virginia Shue
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Link: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung) bzw. Wikipedia)

Matthias Habich spricht den ehemaligen Kulturdezernenten Simon Reese in dem Hörspiel "Das Hibernat" nach dem Roman von Rolf Schönlau (EA: 07.12.2013); Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom WDR(Presse und Information, Redaktion Bild); Copyright WDR/Sibylle Anneck

Matthias Habich spricht den ehemaligen Kulturdezernenten Simon Reese in
dem Hörspiel "Das Hibernat" nach dem Roman von Rolf Schönlau (EA: 07.12.2013)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom WDR
(Presse und Information, Redaktion Bild)
© WDR/Sibylle Anneck

  
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