Goldie Hawn wurde am 21. November 1945 als Aranka*)
Jean Hawn und Tochter des Musikers Edward Rutledge Hawn (1908 1982) in
Washington D.C.1)
geboren. Sie wuchs zusammen mit ihrer Schwester Patricia in Takoma Park im Bundesstaat Maryland
auf, bereits ab drei Jahren erhielt sie von ihrer Mutter Laura (1913 1993), einer
geborenen Steinhoff, Ballettlehrerin und Tochter ungarischer Einwanderer mit
jüdischen Wurzeln, Unterricht in Tanz und
Ballett. Später besuchte sie die
"Montgomery Blair High School" nahe Silver
Spring1) (Maryland), um
anschließend ein zweijähriges Filmstudium an der "American University" in
Washington zu absolvieren; mit 17 Jahren eröffnete sie ihre eigene
Tanzschule, die "Goldie's Dancing School".
Bereits während ihrer Zeit auf der High School wirkte der Teenager bei
Schüleraufführungen mit, nach ihrer Ausbildung gab sie 1965 bei der New Yorker Weltmesse im
"Texas Pavillon" ihr professionelles Bühnendebüt als Tänzerin. Wenig später wurde
sie in New York für das Musical "Kiss Me Kate"1) als Tänzerin und Darstellerin engagiert, ging mit der Truppe auf
Tournee, weitere Musicals wie "Guys And Dolls"1), "Pal Joey"1),
"How To Succeed In Business Without Really Trying"1) und "The
Boy Friend" schlossen sich
an. Auftritte in TV-Shows wie "Rowan", der Sitcom "Good
Morning, World" (1967/68) oder der Unterhaltungsserie
"Martin's Laugh-In" (1968 1970) sowie Engagements in Las Vegas
machten sie populär. Auch mit eigenen TV-Shows war sie erfolgreich, so
beispielsweise mit "Pure Goldie", "Goldie And The Kids Listen To Us",
"Goldie And Liza Together" oder "The Goldie Hawn Special".
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Rasch war Goldie Hawn vor allem durch das Fernsehen einem breiten Publikum
bekannt geworden, nicht nur als Tänzerin, sondern auch bald als Komikerin.
So war es nicht weiter verwunderlich, dass auch der Film auf das junge
Talent aufmerksam geworden war. Ihr Leinwanddebüt gab sie mit einer kleinen
Nebenrolle in "The One and Only, Genuine, Original Family Band" (1968), ein Jahr
später avancierte sie mit dem Part der naiven, aufgedrehten Toni Simmons
an der Seite der Alt-Stars Walter Matthau und
Ingrid Bergman
in der Komödie
"Cactus Flower"1) (1969, Die Kaktusblüte) selbst zum zum Star und
erhielt für ihre schauspielerische Leistung einen "Golden
Globe"1) sowie einen "Oscar"1) als "Beste
Nebendarstellerin". Zunächst bediente sie weiter das Klischee der
manchmal etwas dümmlichen, unbekümmert-männerverführenden Blondine, es
folgten weitere Komödien wie Roy Boultins "There's a Girl in My Soup"
(1970, Ein Mädchen in der Suppe), Richard Brooks
"Dollars"1) (1971, Der
Millionenraub), Milton Katselas
"Butterflies Are Free"1) (1972, Schmetterlinge sind frei) und Robert Ellis Millers belanglose Love-Story
"The Girl from Petrovka" (1974, Das Mädchen von Petrovka).
In Steven Spielbergs Roadmovie "Sugarland Express"1) (1974)
durchbrach sie das bisherige Rollenklischee und bewies als junge Ehefrau und Mutter
Lou Jean Poplin, die verzweifelt versucht ihre Familie wieder zusammenzufügen,
dass sie nicht nur in Komödien sondern auch mit ernsten Rollen überzeugend
sein konnte. 1975 verkörpert sie die Jill und Freundin von Warren Beatty in Hai Ashbys Hollywood-Satire
"Shampoo"1), ein Jahr später tauchte sie als raffiniertes
Luder in Melvin Franks Westernkomödie "The Duchess And The Dirtwater
Fox"1) (1976, Wer schluckt schon gerne blaue Bohnen?"
auf. Nach Collin Higgins amüsantem Krimi "Foul Play"1) (1978, Eine ganz krumme Tour) und ihrer Rolle der ahnungslosen
Bibliothekarin Gloria Mundy, die Gangstern in die Quere kommt, drehte sie
in Italien noch die schwarze Komödie "Viaggio Con Anita"1) (1979, Reise mit Anita).
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1980 gründete Goldie Hawn gemeinsam mit Anthea Sylbert1) ihre eigene
Filmgesellschaft, die "Hawn/Sylbert Movie Company", und
produzierte die Komödie "Private Benjamin"1) (1980, Schütze
Benjamin), in der sie herrlich eine junge Frau mimte, die in die Armee eintritt und dort für allerhand
Turbulenzen sorgt. Der Streifen wurde ein Kassenschlager bzw. zur erfolgreichsten US-amerikanischen Filmkomödie
des Jahres 1980 und Goldie Hawn
erhielt eine "Oscar"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin",
unterlag jedoch Sissy Spacek
in "Nashville Lady"1).
Anschließend folgten Produktionen mit ihr in der Hauptrolle wie "Seems Like Old
Times"1), (1980, Fast wie in alten Zeiten), "Best Friends"1)
(1982, Zwei dicke Freunde), "Swing Shift"1) (1984, Swing Shift Liebe auf Zeit),
"Protocol"1) (1984, Alles tanzt nach meiner
Pfeife) und "Widcats"1)
(1986, American Wildcats).
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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In Garry Marshalls witzigen Geschichte "Overboard"1) (1987, Overboard Ein Goldfisch fällt ins
Wasser) mimte sie hinreißend die anfangs steinreiche, versnobte Zicke Joanna Stayton,
die sich erst durch den verwitweten Schreiner Dean Proffit (Kurt Russell1))
zur normalen Frau mauset: Als sie eines Nachts durch einen Sturz über Bord ihrer Jacht das Gedächtnis verliert, macht
er ihr weis, sie sei mit ihm verheiratet und zähmt das hochnäsige Luxusweibchen.
In John Badhams turbulenten Action-Komödie "Bird on a Wire"1)
(1990, Ein Vogel auf dem
Drahtseil) war sie die Partnerin von Mel Gibson1), in
dem packenden Thriller "Deceived"1) (1991, Getäuscht) die Adrienne Saunders
und Filmehefrau von John Heard1), die herausfindet, dass ihr Mann ein Schwindler
ist und seit Jahren unter falschem Namen lebt. 1992 kamen gleich drei Filme
mit Goldie Hawn in die Kinos, das anspruchsvolle Drama "CrissCross"2)
(CrissCross Überleben in Key West), "Housesitter"1)
(Housesitter Lügen haben schöne Beine),
wo sie als hartnäckiger Co-Star von Steve Martin1) agierte, sowie neben
Meryl Streep1) und
Bruce Willis1)
Robert Zemeckis' Krimikomödie "Death Becomes Her"1)
(Der Tod steht ihr
gut),
der "Oscar"-prämierten, zynischen Satire auf das Geschäft mit der Schönheit.
Danach machte Goldie Hawn aus privaten Gründen eine mehrjährige Pause und
zog sich von der Filmerei zurück, um ihre krebskranke Mutter zu
betreuen.
1996 feierte sie dann als exzentrische Schauspielerin und verlassene Ehefrau an der Seite
von Diane Keaton1) und
Bette Midler1) in der Bestseller-Verfilmung "The First Wives Club"1)
(Der Club der
Teufelinnen) ein
fulminantes Comeback und auch in Woody Allens
erfolgreichen
musikalischen Komödie "Everyone Says I Love You"1) (1997, Alle sagen: I Love
You)
bewies sie, dass sie weiterhin zu den Megastars der Filmszene gehörte. Zwei
Jahre später folgte mit "The Out-of-Towners"1) (1999, Schlaflos in New York)
ein groteskes Lustspiel von Regisseur Sam Weisman, wo Goldie Hawn erneut an
der Seite von Steve Martin alle Register ihres komödiantischen Talents zog.
Zu den jüngeren Arbeiten für das Kino zählt die zwar hochkarätig besetzte
Beziehungskomödie "Town & Country"1) (2001, Stadt, Land, Kuss)
mit Warren Beatty und
Nastassja Kinski1), welche allerdings zum
finanziellen Misserfolg bzw. zu einem der größten Flops der Filmgeschichte
geriet. Auch Goldie Hawn musste Kritik einstecken und wurde für die "Goldene Himbeere"1) nominiert.
Positive Resonanz konnte sie dann jedoch mit Bob Dolmans Tragikkomödie
"The Banger Sisters"1) (2002, auch "Groupies
Forever") verbuchen. Hier glänzte sie einmal mehr als pöbelnde, lebenslustige Barkeeperin Suzette, die nach über
zwanzig Jahren ihre ehemalige Partnerin Vinnie (Susan Sarandon1)) trifft und
der inzwischen stocksteifen Anwaltsgattin Spaß und Spontaneität zurückgibt.
Die Beiden waren mal die schärfsten Rockgroupies der Westküste, als sich die
"Banger Sisters" wiedertreffen, prallen zwei Welten aufeinander
und der Spaß ist vorprogrammiert. Danach sollte es rund fünfzehn Jahe
dauern, bis Goldie Hawn erneut vor die Kamera trat. In dem schrägen
Streifen "Snatched"2) (2017, Mädelstrip) zeigte sie sich als als Linda Middleton,
die sich mit Tochter Emily (Amy Schumer)
auf eine chaotische Mittelamerika-Reise begibt → epd-film.de.
Zuletzt zeigte sie sich gemeinsam mir Lebensgefährte Kurt Russel (Santa Claus1)) als Mrs. Claus in den
bei Netflix1)
jeweils ab November veröffentlichten Weihnachtsfilmen "The
Christmas Chronicles"1) (2018) und "The
Christmas Chronicles: Teil zwei"1) (2020) → Übersicht
Filmografie.
Nach mehr als sechs Jahrzehnten Leinwandpräsenz und ebenso vielen Jahren im Showbusiness,
begeistert Goldie Hawn immer noch als begnadete Komödiantin, aber auch in
ernsthaften Rollen blieb sie überzeugend und zählt zu den Topstars von
Hollywood, die neben dem "Oscar" bzw. der "Oscar"-Nominierung auf weitere acht
"Golden Globe"-Nominierungen zurückblicken kann. Anfang
Februar 2005 wurde sie in Deutschland mit der "Goldenen Kamera"1) der Zeitschrift
"HÖRZU" für ihr Lebenswerk geehrt → Übersicht der
Auszeichnungen bei Wikipedia. In einem Interview sagte Goldie Hawn einmal
"Ich glaube, dass das Publikum mich nur in lustigen Rollen sehen will,
und dass ist nicht immer ganz einfach für mich, weil es mich daran hindert,
mich weiter zu entwickeln. Immer wieder überlege ich, wann kommt der
Zeitpunkt in meiner Karriere, dass ich das absolut richtige Drehbuch finde,
in dem ich eine interessante Frau verkörpern kann, die es nicht nötig hat,
auch nur ein einziges Mal zu lachen."
Die inzwischen über 70-Jährige beweist, dass eine Frau auch im vorgerückten Alter attraktiv sein kann, nach
wie vor die Männerwelt anzieht und noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Stets schaffte sie es, als Darstellerin, dass Gleichgewicht zwischen
unterhaltsamen Komödien und anspruchsvollen, dramatischen Filmen zu
wahren.
Auch hinter der Kamera machte sich Goldie Hawn einen Namen: 1997 gab sie ihr Regie-Debüt mit dem
Südstaatendrama "Hope", das im Fernsehen mit Christine Lahti1),
J. T. Walsh1) und
Catherine O'Hara1)
in den Hauptrollen gezeigt wurde → filmdienst.de.
Goldie Hawn bei der Verleihung der "Goldenen Kamera 2005"
Foto mit freundlicher Genehmigung von Bodo Petermann
© Bodo Petermann, BP PHOTO (www.bpphoto.de)
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Die erfolgreiche Schauspielerin und Geschäftsfrau Goldie Hawn war von 1969 bis 1976 mit
Kollegen
bzw. dem Tänzer Gus Trikonis3)
verheiratet. Nach ihrer Scheidung ehelichte sie 1976 den Schauspieler
und Sänger Bill Hudson3), doch
diese Verbindung ging 1982 trotz zweier gemeinsamer Kinder in
die Brüche, weil Bill Hudson angeblich nicht mit der Berühmtheit seiner
Frau zurecht kam. Der aus dieser Verbindung stammende Sohn Oliver Hudson1) (geb. 1976) ist ebenfalls
Schauspieler sowie ein anerkannter Drehbuchautor, auch Tochter Kate Hudson1)
(geb. 1979) ist in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten und nach einer
Model-Karriere inzwischen ebenfalls eine gefeierte Schauspielerin; sie war
zwischen 2000 und 2006 mit dem Musiker Chris Robinson1) verheiratet und machte den Hollywood-Star im
Jahre 2004 erstmals zur Großmutter, inzwischen hat Goldie Hawn
mehrere Enkel → Wikipedia (englisch).
Bei den Dreharbeiten zu dem Film "Swing Shift"1) lernte Goldie Hawn ihren jetzigen Lebenspartner
Kurt Russell1)
(geb. 1951) kennen und lieben; seit 1983 sind beide auch ohne Trauschein ein
Paar und haben den 1986 geborenen gemeinsamen Sohn Wyatt Russell1), der
als Hockey-Spieler Erfolge feierte und nach einem verletzungsbedingtem
Abschied vom Sport in den letzten Jahren regelmäßiger vor der Kamera
steht.
Das Paar, welches seit über dreißig Jahren skandalfrei und nach wie vor glücklich ohne Trauschein
zusammenlebt, wohnt in der Nähe von Santa Monica.
Im Mai 2005 veröffentlichte Goldie Hawn ihre Erinnerungen unter dem Titel
"A Lotus Grows in the Mud" und erzählt darin vor allem von ihrer
Jugend sowie den Anfängen ihrer Karriere.
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