Albert Hehn wurde am 17. Dezember 1908 im badischen Lauda1) geboren. Nach dem Besuch einer brasilianischen Missionsanstalt begann er zunächst eine Lehre als Bäcker, entschied sich dann für den Beruf des Schauspielers. 1929 ging er nach Hamburg an das "Deutsche Schauspielhaus"1) und erwarb sich dort zunächst mit winzigen Rollen sein schauspielerisches Rüstzeug. Nach Lehr- und Wanderjahren in der Provinz zurück in Hamburg, erhielt Hehn 1934 mit der Rolle des Ferdinand in dem Schiller-Drama "Kabale und Liebe"1) seine erste große Herausforderung. In den folgenden Jahren wurde er vor allem im Fach des jugendlichen Helden und Liebhabers besetzt, zur Spielzeit 1936/37 folgte er einem Ruf Eugen Klöpfers (1886 – 1950) an die Berliner "Volksbühne"1) und konnte unter anderem in dem Schiller-Schauspiel "Die Räuber"1) Kritik und Publikum überzeugen.
Gleichzeitig wurde Hehn für den Film entdeckt und erhielt einen ersten Vertrag. Bis 1940 mimte er in NS-Propagandastreifen – etliche gelten bis heute als so genannte "Vorbehaltsfilme"1) (VB-Film) – fast ausschließlich schneidige NS-Offiziere und andere Wehrmachtsuniformträger, auch nachdem der Schauspieler 1939 eingezogen und für Kinoproduktionen zeitweilig freigestellt worden war.
  
Seine Karriere als Leinwanddarsteller begann mit dem kleinen Parte eines Fähnrichs in dem Streifen "Kameraden auf See"1) (1938; VB-Film), nach dem Krimi "Schatten über St. Pauli"2) (1938) übertrug ihm Regisseur Karl Ritter1) die größere Aufgabe des jungen Leutnants Paul Fabian in dem Propagandafilm "Pour le Mérite"1) (1938; VB-Film) an der Seite von Paul Hartmann. In rascher Folge stand Hehn für die Produktionen "Sensationsprozess Casilla"1) (1939), "Legion Condor"1) (1939, unvollendet; VB-Film) und "Kennwort: Machin"2) (1939) vor der Kamera. In "Drei Unteroffiziere"1) (1939, VB-Film), einem NS-Streifen, der als Wehrertüchtigungsmaßnahme die Kameradschaft unter Soldaten beschwor, mimte er einen der drei Protagonisten und spielte den Unteroffizier Erich Rauscher, der durch die Treue seiner Kameraden wieder auf den "rechten Weg" gebracht wird. In weiteren nationalsozialistischen, propagandistischen Kriegsfilmen wurde der blend aussehende Albert Hehn als Offizier besetzt, so in "Stukas"1) (1941, VB-Film) und "Seinerzeit zu meiner Zeit"2) (1944), in dem Jugendfilm "Jungens"1) (1941, VB-Film) präsentierte er sich dann als fortschrittlicher Lehrer und Hitlerjugend1)-Führer Hellmut Gründel. Zu Hehns Filmografie während des 2. Weltkrieges zählen weiterhin die Melodramen "Annelie" (1941) nach dem Bühnenstück "Annelie, die Geschichte eines Lebens" von Walter Lieck1) mit Luise Ullrich und "Du gehörst zu mir" (1943) nach Motiven des Bühnenstücks "Kaland – Das letzte Abenteuer" von Sándor Márai1) mit Willy Birgel und Lotte Koch, der Zirkusfilm "Tonelli"1) (1943) mit Ferdinand Marian als berühmter Artist Tonio Tonelli, sowie der Krimi "Der Täter ist unter uns"2) (1944) unter anderem mit Paul Dahlke. In den von Carl Froelich1) nach dem Roman "Die Familie Buchholz" von Julius Stinde1) in Szene gesetzten beiden Familien-Epen "Familie Buchholz"1) (1944) und "Neigungsehe"1) (1944) mimte er den Kunstmaler Friedrich Wilhelm Holle, anfangs schneidiger Verehrer später Ehemann von Tochter Betti Buchholz (Käthe Dyckhoff3)). Das 1944 gedrehte Gruselfilm-Lustspiel "Freitag, der 13."1) nach dem Bühnenstück von Erich Engels1) (auch Regie) mit Fritz Kampers als Schlossherr Rapp und seinem Part des angeblichen Kunstliebhabers Axel Westhaus gelangte erst am 9. November 1949 in die Lichtspielhäuser.

Nach Ende des 2. Weltkrieges stand Albert Hehn wieder vermehrt auf der Theaterbühne, trat beispielsweise in Passau an den "Kammerspielen" (heute "Stadttheater Passau"1)) auf und gab zahlreiche Gastspiele in westdeutschen Städten, unter anderem auch in Berlin. Zuletzt unternahm er Mitte der 1970er Jahre Tourneen durch die Bundesrepublik und die Schweiz mit der Rolle des Wachtmeisters in dem Musical "Anatevka"1). Im deutschen Nachkriegsfilm blieb er weiterhin ein vielbeschäftigter Darsteller, wenn auch nur überwiegend mit prägnanten Nebenrollen. So erlebte man ihn beispielsweise (einmal mehr als Leutnant) in dem Rühmann-Film "Der Herr vom andern Stern"1) (1948) sowie in der DEFA-Produktion "Die Brücke"1) (1949) von Regisseur Arthur Pohl1), nicht zu verwechseln mit Bernhard Wickis gleichnamigen, meisterhaften Antikriegsfilm "Die Brücke" aus dem Jahre 1959.
Hehns Filmografie der 1950er Jahre weist einige Heimatschnulzen wie "Die Mühle im Schwarzwäldertal"1) (1953), "Das Kreuz am Jägersteig"1) (1954) und "Das Forsthaus in Tirol"1) (1955) auf, aber auch ambitionierte Produktionen wie der von G. W. Pabst1) inszenierte, semidokumentarischen Spielfilm "Es geschah am 20. Juli"1) (1955) über das gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler1) vom 20. Juli 19441), wo Hehn an der Seite von Bernhard Wicki als Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg1) den Nazi-treuen Major Otto Ernst Remer1) (1912 – 1997) darstellte. In dem Kriegsdrama "Der Stern von Afrika"1) (1957) mit Joachim Hansen als Jagdflieger Jochen Marseille1) mimte er erneut einen Major, ebenso wie in "Die grünen Teufel von Monte Cassino"1) (1958), weitere Streifen mit Hehn in Uniform waren der  Spionagefilm "Die feuerrote Baronesse"1) (1959) und der französische Kriegsfilm "Les honneurs de la guerre"4) (1960, "Die vor die Hunde gehen"). In dem packendem Agententhriller "Rommel ruft Kairo"1) (1959) mit Paul Klinger als Generalfeldmarschall Erwin Rommel1) gehörte er als Offizier ebenso zur Besetzung wie als Kapitänleutnant Behrend in dem von Kurt Meisel nach der Erzählung "Kreuzer Pommern" von Willi Berthold1) gedrehten Antikriegsfilm "
Kriegsgericht"1) (1959) mit Karlheinz Böhm, Christian Wolff und Klaus Kammer in den Hauptrollen. Außerdem wirkte er (als Alberto Hehn) in den 1950ern noch in einigen eher belanglosen italienischen und spanischen Produktionen wie beispielsweise "Le schiave di Cartagine"4) (1957, "Die Sklavinnen von Karthago") oder "El batallón de las sombras"4) (1957, "Das nackte Leben") mit. Seine letzten Leinwandrollen spielte er in dem zu vernachlässigendem Sex-Filmchen mit dem Titel "Skihaserl-Report"1) (1973) sowie in dem Heimatfilm "Schloß Hubertus"1) (1973) nach dem gleichnamigen Roman1) von Ludwig Ganghofer1) → Übersicht Kinofilme.

Als seit Ende der 1950er Jahre interessante Angebote für das Kino nachließen, konzentrierte sich Albert Hehn vermehrt auf seine Arbeit beim Fernsehen. So erlebte man ihn neben Auftritten in beliebten Krimiserien wie "Das Kriminalmuseum" oder "Der Kommissar" als Jack Stafford in dem Durbridge1)-Straßenfeger "Es ist soweit" (1960) und in der Adaption "Ein Weihnachtslied in Prosa oder Eine Geistergeschichte zum Christfest"1) (1960) nach der berühmten Erzählung "A Christmas Carol"1) von Charles Dickens1). mit Carl Wery als der alte, reiche und geizige Ebenezer Scrooge1). Man sah ihn unter anderem als Polizist Germann in dem Krimi "Der Mann von drüben"5) (1961) mit Rudolf Platte, als Polizist in dem Stück "Bericht von den Inseln"5) (1964), als Kommissar Ruyere in der Romanverfilmung "Sechs Stunden Angst"1) (1964) oder als Mr. Poynter in dem Kriminalstück "Der Mann mit der Puppe"5) (1966) mit Heinz Schubert als Spielzeugvertreter Lionel Bellows. Zu einer seiner letzten Fernsehrollen zählte die des Commander Lindley in der Episode "Invasion"1) (1966) aus der Kultserie "Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion" → Übersicht TV-Produktionen.
Selten betätigte sich Hehn als Sprecher, so wirkte er unter anderem als Leiter vom Erkennungsdienst Moers in dem vom "Bayerischer Rundfunk"1) produzierten, inzwischen auf CD veröffentlichten Hörspiel "Maigret und die Bohnenstange"1) (EA: 08.06.1961) nach dem gleichnamigen Roman1) von GeorgesSimenon1) mit. In der von Gert Westphal bearbeiteten Fassung sprach Paul Dahlke unter der Regie von Heinz-Günter Stamm1) den Kommissar Jules Maigret1) → ARD Hörspieldatenbank.

Albert Hehn starb am 29. Juli 1983 im Alter von 74 Jahren in Hamburg; die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen "Hauptfriedhof Ohlsdorf"1)  → Foto der Grabstätte bei Wikimedia Commons.
Hehn war insgesamt fünf Mal verheiratet: Die erste Ehe war er in den 1930er Jahren mit Annemarie Grefitza eingegangen, die Verbindung scheiterte trotz der gemeinsamen Tochter Nina. Nach der Scheidung heiratete er 1943 seine österreichische Schauspielerkollegin Elfriede Datzig (1922 – 1946), die mit nur 23 Jahren infolge einer allergischen Reaktion auf Penizillin verstarb; aus dieser Verbindung ging der 1944 geborene Sohn Michael Christopher Datzig-Hehn hervor. Nach der dritten Ehe mit der Schauspielerin Jeanette Schultze1) (1931 – 1972), die ihm 1949 Tochter Jeannette-Micheline Hehn schenkte, ehelichte Hehn 1953 die damalige "Miss Bayern" und spätere Regieassistentin und Souffleuse Gardy Artinger. Eines der vier gemeinsamen Kinder ist der 1954 geborene Alexander 'Sascha' Hehn1), welcher seit Jahren, spätestens seit seinem Erscheinen in der "Schwarzwaldklinik"1), zu den Publikumslieblingen im Fernsehen zählt. Auch dieser Ehe war kein Glück beschieden, nach wenigen Jahren trennte sich das Paar offiziell. Nach der Scheidung heiratete Albert Hehn erneut, seine fünfte Frau Ursula Hehn (geb. Seeger; 1913 – 2005) war bis zu seinem Tod an seiner Seite; Ursula Hehn wurde später an der Seite ihres Ehemannes beigesetzt.
   
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
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