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Klaus Herm wurde am 13. Januar 1925 als Sohn eines Schauspielerehepaares in
Berlin geboren und wuchs auch dort auf. Gleich nach dem Gymnasium beschloss er
in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten und ließ sich an der Schauspielschule des "Deutschen Theaters"1) ausbilden. Sein Bühnendebüt
gab er am "Deutschen Theater", wo er ab 1945 zwei Jahre lang zum Ensemble
gehörte, anschließend folgten Engagements am Berliner "Theater am Schiffbauerdamm"1)
sowie am "Bayerischen Staatsschauspiel"1) in München. Nach Herms Rückkehr in seine
Geburtsstadt wurden für die nächsten 15 Jahre die "Staatlichen Schauspielbühnen"1) seine künstlerische Heimat.
Klaus Herm als Heinz Riel in der TV-Komödie "Der Urlaub" (1980; → deutsches-filmhaus.de)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax
film",
welche die Produktion auf DVD herausbrachte (Erscheinungsdatum: 07.11.2014) |
Als Charakterdarsteller interpretierte er viele große Rollen seines Fachs und arbeitete mit so
renommierten Theatermachern wie Fritz Kortner,
Hans Lietzau1),
Boleslaw Barlog1),
Hans Schweikart1) und
Erwin Piscator1) zusammen.
Seit 1970 band sich Klaus Herm nicht mehr fest an ein Haus, gab zahlreiche
Gastspiele, unter anderem am "Münchner Residenztheater"1) und dem
"Düsseldorfer Schauspielhaus"1)
(Stück-Vertrag seit 1979) sowie den "Bühnen der Stadt
Bonn"1) (1983). Tourneen führten ihn an viele bedeutende internationale
Theater, so beispielsweise Mitte der 1970er Jahre mit Samuel Becketts Schauspiel "Warten auf Godot"1)
nach London, New York, Israel, Irland und die Schweiz. "Legendär
war sein Lucky in "Warten auf Godot" an der Seite von Horst Bollmann (Estragon),
Stefan Wigger (Wladimir),
Carl Raddatz
(Pozzo) und Torsten Sense1) (ein Junge).
Die 1975 am Berliner "Schillertheater"1)
unter Regie des Autors Samuel Beckett1) entstandene Inszenierung wurde ein Welterfolg." notiert
Wikipedia → www.zeit.de.
Zu Herms weiteren bedeutenden Rollen zählte der Student Trofimow in Tschechows "Der
Kirschgarten"1) am "Bayerischen Staatsschauspiel" in einer Inszenierung von
Rudolf Noelte1),
mit Hans Lietzau erarbeitete er in dem gleichen Stück den Buchhalter
Jepichodow. Samuel Beckett selbst führte am
"Schillertheater" Regie bei seinem Einakter "Damals"1)
(Premiere: 01.10.1976, Rolle: "der Hörer") sowie dem Drama "Spiel"1).
(Premiere: 06.10.1978, Rolle: "der Mann"). In der von Ottokar Runze1)
in Szene gesetzten Aufführung von Ionescos
"Der neue Mieter" (1968/69) interpretierte Herm in Berlin eindringlich die
Titelfigur, war in Düsseldorf als eitler Gymnasialprofessor Gollwitz in Franz
und Paul von Schönthans Schwank "Der Raub der Sabinerinnen"1) oder in
Bonn als versponnener Elwood P. Dowd in dem Boulevardklassiker
"Mein Freund Harvey"1) von Mary Chase zu sehen um nur einiges
zu nennen.
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Über die Theaterszene hinaus bekannt wurde Klaus Herm seit Anfang der 1970er Jahre durch das
Fernsehen. Erste Erfahrungen vor der Kamera hatte er mit kleinen
Rollen in Kinoproduktionen wie dem Märchenfilm "Der Froschkönig"1) (1954)
oder den Streifen "Heldentum nach Ladenschluss" (1955), "Scala total verrückt"1) (1958)
und "Es war mir ein Vergnügen"1) (1963) gesammelt. In den folgenden
Jahren wurde er vor allem mit populären Krimi-Reihen wie "Der Kommissar",
"Derrick", "Der Alte", "Die Krimistunde",
"Die Männer vom K3" oder "Tatort" zum Dauergast auf dem
Bildschirm. Zu Herms Serien-Filmografie zählen Quotenrenner wie "Die
Schwarzwalklinik" und "Das Traumschiff" oder die
Simenon-Adaption "Der
kleine Doktor" (1974), wo er mehrere
Folgen lang den französischen Kommissar Lucas mimte. In nachhaltiger
Erinnerung bleibt auch sein Familienvater Heinz Riehl in Thomas Engels
Geschichte "Der Führerschein" (1979) sowie zwei Jahre
später in "Der Urlaub"2) (1980) beide Male mit
Witta Pohl als
leidgeprüfter Ehefrau Lotti. Herm gehörte beispielsweise in Eberhard Fechners
Mehrteiler "Ein Kapitel für sich" (1979) nach
dem Roman
von Walter Kempowski1) zur Besetzung, spielte
in Herbert Ballmanns Semi-Dokumentation "Eugenie Marlitt oder Die
Gartenlaube" (1982), Peter Beauvais' "Der Kunstfehler"2) (1982),
Michael Günthers "Die Frau des Kommissars" (1984) oder Pete Ariels
Thriller "Nervenkrieg" (1993). In "Schwarz greift ein"1) (1994),
den kriminalistischen Episoden um den Pfarrer Henning Schwarz alias
Klaus Wennemann, war er als Küster Konrad Hellmann zu sehen. Zu
Herms aktuelleren Arbeiten für das Fernsehen zählt die Folge "Künstlerpech"
aus der Serie "Jetzt erst recht!" (2005) sowie die Episode
"Die Lust zu leben" (2008) des Dauerbrenners "In aller
Freundschaft"1). Zuletzt stand der Schauspieler für Ingo Haebs
Drei-Generationen-Komödie "Sohnemänner"3), eine
Kinoproduktion, die am 30. September 2011 im Rahmen des "Hamburger
Filmfestes" seine Premiere feierte, sowie mit einem kleinen Part für Helmut Dietls Kinokomödie "Zettl"1) (2012)
vor der Kamera.
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher
Genehmigung von "Pidax
film"
mit weiteren Infos
zu der Produktion
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Häufig unterstützte Klaus Herm in den letzten Jahren Filmhochschulabsolventen durch seine
Mitwirkung, so spielte er in Till Franzens1) Kurzfilm "Die große Operation" (2001) einen Bankdirektor,
der gemeinsam mit dem unorthodoxen Kommissar Boll (Hans Teuscher) nach einem Bankräuber fahndet; im Laufe der anfänglichen
Ermittlungen lernen sich die beiden älteren Herren näher kennen und finden
etwas anderes: Freundschaft. Eine weitere Arbeit war Ingo Raspers Kurzfilm
"Dufte"3) (2002) an der Seite von
Christel Peters
→ Übersicht Filmografie.
Seit Beginn seiner Karriere widmete sich Klaus Herm in starkem Maße dem
Hörspiel, war mit seiner unverwechselbaren Stimme in vielen erfolgreichen
Produktionen präsent. Beispielsweise gehörte er Anfang der 1990er neben vielen
anderen Schauspielern (u. a. Ernst Schröder,
Manfred Steffen,
Edgar Hoppe,
Rufus Beck1))
zu den Protagonisten in dem Tolkien-Roman "Der
Herr der Ringe"1)
und sprach die Figur des Bilbo Beutlin. Ein weiteres
"Highlight" mit Klaus Herm ist die historische Krimireihe um den genialer Wissenschaftler und
leidenschaftlichen Amateur-Kriminologen Professor August van Dusen, welche 1978
im RIAS startete: Klaus Herm sprach in "Professor
van Dusen"1) den Hutchinson Hatch, den treuen Begleiter und Chronisten
des berühmten Professors (Friedrich W. Bauschulte), in zwei Jahrzehnten
entstanden insgesamt 79 Folgen der Serie, die heute Kultstatus genießt
→ Auswahl der Hörspiele bei Wikipedia.
Darüber hinaus sind einige "OHRENBÄR"-Geschichten wie
"Die unsichtbaren Antilopen" und "Was Trödel-Paul erzählt"
zu erwähnen sowie verschiedene Hörbuchproduktionen; außerdem
war der
Schauspieler vereinzelt für die Synchronisation tätig, lieh beispielsweise Karl Malden
und Richard Attenborough seine Stimme.
Der mit Ehefrau Astrid verheiratete Schauspieler starb am 24. Mai 2014 im
Alter von 89 Jahren nach kurzer Krankheit in seiner Geburtsstadt Berlin. Die
letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Waldfriedhof Heerstraße1) (Abt. II M27) → Foto
der Grabstelle bei knerger.de
sowie Wikimedia Commons.
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, tittelbach.tv,
fernsehserien.de,
Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1961: Die Pariser Komödie (nach dem Theaterstück von William
Saroyan; Inszenierung: Berliner "Schlosspark
Theater":
Regie: Boleslaw Barlog; als Warren Harding Hannaberry; → weitere
Besetzung IMDb)
- 1963: Meine Frau Susanne (Serie; als Fotograf Peter Wisch in
Folge 7 "Das Fotomodell")
- 1967: Die Mission (nach
dem Roman von Hans Habe über die Konferenz
von Évian; als ?)
- 1969: Der Versager (als Kreimeier;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1971: Augenzeugen müssen blind sein (als Charly Schaber)
- 1972: Geheimagenten (als
Gastwirt Erwin Kienruss)
- 1972: Der Ritter von der traurigen Gestalt (Zweiteiler; Neuinterpretation des
Romans "Don
Quijote" von Miguel de Cervantes
nach dem Bühnenstück von Yves Jamiaque (19181987); als ?)
- 1972: Der Amateur (nach
dem Roman "Taenk pa et Tal" von Anders
Bodelsen; als Bankkassierer Joachim Bork)
- 1973: Nerze nachts am Straßenrand (als Erich Regler)
- 1973: Hamburg
Transit (Serie; als Kassierer Peter Schäfer in Folge 3.13 "Das Abenteuer")
- 1974: Der
Kommissar (Krimiserie; als Barek in Folge 75 "Im Jagdhaus")
- 1974: Der
kleine Doktor (Krimiserie nach Kurzgeschichten von Georges
Simenon; als der in Paris agierende Kommissar Lucas)
- 19741979: Tatort
(Krimireihe)
- 1975: Heiratskandidaten (als Lambert)
→ Deutsches
Historisches Museum
- 1975: See-Leben 1 (nach dem Roman von Werner
Koch; als Gast) → IMDb
- 1976: Alle
Jahre wieder Die Familie Semmeling (Dreiteiler;
als Reiseveranstalter Herr Kagel inOertzl)
- 1976: Warten auf Godot (nach dem Theaterstück
von Samuel Beckett; Inszenierung: Berliner "Schillertheater";
mit Horst
Bollmann (Estragon), Stefan
Wigger (Wladimir), Carl Raddatz
(Pozzo); Regie: Samuel
Beckett; als Lucky)
- 1976: Block 7 Jugendliche im Strafvollzug (Serie; als Anstaltsleiter Rodekurt)
- 1976: Aus nichtigem
Anlass (als Hoppe)
- 19781997: Derrick
(Krimiserie)
- 1979: Union in der festen Hand (Zweiteiler
nach dem Roman von Erik
Reger; als Bilgenstock in Teil 1)
→ prisma.de
- 1979: Der Führerschein (als Heinz Riehl, mit Witta
Pohl als Hausfrau Lotti Riehl) → tvspielfilm.de,
pidax-film.de
- 1979: Ein
Kapitel für sich (Dreiteiler nach dem Roman
von Walter Kempowski; als Pastor in Teil 3)
- 1980: Der
Urlaub (als Heinz Riehl, mit Witta
Pohl als Hausfrau Lotti Riehl)
- 1981: Tod
eines Schülers (Sechsteiler; als Lehrer)
- 1981: Streichquartett (nach der Groteske von Szöke
Szakall,; als als Prof. Dorn; → weitere Besetzung IMDb;
Kurzinfo: Vier biedere, unmusische Kaufhausangestellte finden sich plötzlich als Streichquartett
wieder, obwohl keiner
einen Ton spielen kann! Eine Menge lustiger Verwicklungen sind die Folge
)
- 1982: Schwarz
Rot Gold (Krimireihe) 2. Alles in Butter (als
Technischer Leiter Hinzmann)
- 1982: Eugenie Marlitt und Die
Gartenlaube (Semi-Dokumentation von Herbert Ballmann
(Regie) mit Cordula Trantow
als Eugenie Marlitt;
als Alfred John, Brufer von E. Marlitt;
→ weitere Besetzung IMDb)
→ www.nfp.de
- 1983: Der Kunstfehler (als Bestattungsvertreter)
- 1983: Das
Traumschiff (TV-Reihe) Puerto Rico (als
Lehrer Dr. Erich Masek in Segment "Kolumbus und Kabeljau")
- 1983: Wer raucht die letzte? (als ?; Kurzinfo: Der Film zeigt eine Gruppe von Patienten in einer Kurklinik
für Wohlhabende, die zur Nachbehandlung von Kreislauferkrankungen kommen und sich das Rauchen
abgewöhnen müssen. (Quelle: deutsches-filmhaus.de))
→ IMDb
- 19831986: Polizeiinspektion 1 (Krimiserie)
- 1984: Die Frau des Kommissars (nach
dem Schwank "La femme du commissaire" von Maurice
Hennequin mit Heinz
Schubert
als Monsieur Montbrisard, der mit dem Posten des Kommissars liebäugelt;
Regie: Michael
Günther; als ?) → Pidax-Forum
- 1985: Schöne
Ferien (TV-Reihe) 4. Urlaubsgeschichten aus Portugal
(als Urlauber Friedrich Sperber)
- 1985: Paulchen (als Bernhard Wollmann; → weitere Besetzung
IMDb;
Kurzinfo: Der Kabarettist und Komiker Walter Gross
spielt in diesem TV-Spiel von Werner Melzer einen Berliner Rentner mit Herz und Schnauze. Nach dem Tod seiner Frau depressiv
geworden, verspürt er nach der Begegnung mit einer Gruppe junger Motorradfahrer sogleich den seelischen Aufschwung.
Regie: Michael Günther. (Quelle: spiegel.de))
- 1985: Die
Schwarzwaldklinik (Serie; als Reporter Ivo Schulz in Folge 3
"Hilfe für einen Mörder")
- 1986: Bankgeheimnisse (als ?)
- 1987: Professor Bernhardi (nach
dem Drama
von Arthur Schnitzler mit Wolfgang Hinze
in der Titelrolle;
Inszenierung; "Residenztheater",
München; Regie: Volker
Hesse; als Dr. Cyprian; Professor für Nervenkrankheiten)
- 1988: Das Traumauto (Zweiteiler;
als Schorsch)
- 19882005: Der
Alte (Krimiserie)
- 1989: Aufs Ganze (Zweiteiler;
Fortsetzung von "Das Traumauto"; als Schorsch)
- 1990: Hotel
Paradies (Serie; als Egon Mörsch)
- 1991: Der
Hausgeist (Serie; als Bruno in Folge 8 "Nacht der einsamen Herzen")
- 1992: Freunde
fürs Leben (Serie; als Paul Denzel, Ehemann der Patientin
Edith, in Folge 1.05 "Todestanz")
- 1992: Café
Meineid (Serie; als Pippo Eberlein in Folge 3.01 "Anno 1992")
- 1993: Nervenkrieg (als Gustav Sander) → tvspielfilm.de
- 1993: Mit Leib und Seele (Serie
mit Günter
Strack; als Herr Berthold in Folge 4.08 "Der grausige Verdacht")
- 1994: Hecht & Haie (Krimiserie; als Reiner Schlick in Folge
2.02 "Selbstjustiz")
- 19941999: Schwarz
greift ein (Krimiserie; 40 Folgen als Küster Konrad
Hellmann)
- 1995: Die
Männer vom K3 (Krimiserie; als Wilhelm Hansen in Folge 3.07
"Ein friedliches Dorf")
- 1995: Von Arzt zu Arzt (nach dem Erfahrungsbericht von Beat Schliep
→ www.beat-schliep.de ; als Edgar) → tvspielfilm.de
- 1996: Die
Kommissarin (Krimiserie mit Hannelore
Elsner; als Klaus Teitsche in Folge 2.09 "Rabennest")
- 1997: Alarm
für Cobra 11 Die Autobahnpolizei (Serie; als
Diamantenhändler Grünberg in Folge 2.03 "Kaltblütig")
- 1997: Dr.
Sommerfeld Neues vom Bülowbogen (Serie;
als Großvater Kurt Kowalsky in Folge 3 "Für
ein Stück vom Glück")
- 1998: Für alle Fälle Stefanie (Serie; als
im Rollstuhl sitzender Waldemar
Storbeck in Folge 3.52 "Große Kinder, kleine Kinder")
- 1999: Operation Phoenix Jäger zwischen den Welten (Serie; als
Vater Bigelov in Folge 3 "Grausame Visionen")
- 2004: Siska
(Krimiserie; als Vater von Sebastian Niebur in Folge 52 "Briefe aus dem Knast")
- 2004: Großstadtrevier
(Krimiserie; als Konrad Münch, Besucher im Amüsierschuppen
"Heartbreaker", in Folge 18.09 "Alte Liebe")
- 2005: Jetzt erst recht (Serie; als
Seniorenheim-Bewohner Fred Knoppke in Folge 10 "Künstlerpech")
- 2008: In
aller Freundschaft (Serie; als Arnulf, Ehemann von Patientin
Klara Mersburg, in Folge 11.27 "Die Lust zu leben")
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