Filmografie
Klaus Herm wurde am 13. Januar 1925  in Berlin1) geboren und wuchs auch dort auf. Gleich nach dem Gymnasium beschloss er in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten – sowohl seine Mutter als auch sein Vater Paul Herm2) (1878 – 1945) waren Schauspieler – und ließ sich an der Schauspielschule des "Deutschen Theaters"1) ausbilden, anschließend nahm er noch Unterricht bei Agnes Windeck.
Klaus Herm als Familienvater Heinz Riel in der TV-Komödie "Der Urlaub" (1980): Szenenfoto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax Film", welche die Produktion Anfang November 2014 auf DVD herausbrachte Nach kurzzeitigen Verpflichtungen an Berliner Bühnen, gab er 1943 sein Debüt am "Deutschen Theater", wo er laut Wikipedia seit der Premiere am 11. Februar 1943 in der Shakespeare-Tragödie " Antonius und Cleopatra"1) als Demetrius, einer der Freude des Marcus Antonius1), auftrat. Nach Kriegsende wirkte Herm unter anderem am Berliner "Theater am Schiffbauerdamm"1) (1947–1950), um dann zwischen 1952 und 1970 als Ensemblemitglied der "Staatlichen Schauspielbühnen"1) vornehmlich am "Schillertheater"1), aber auch am "Schlosspark Theater"1), eine künstlerische Heimat zu finden. Dann ging er für zwei Jahre als freischaffender Schauspieler nach Münschen an das "Bayerische Staatsschauspiel"1) bzw. das "Residenztheater"1) (1970–1972),  kam dann zurück in seine Geburtsstadt und stand erneut am "Schillertheater" (1974–1979) auf der Bühne. Weitere Stationen seiner Theaterkarriere waren das "Düsseldorfer Schauspielhaus"1) (Stück-Vertrag 1979–1983),  die "Bühnen der Stadt Bonn"1) (1983), einmal mehr das Münchener "Residenztheater" (1986–1990) sowie die "Hamburger Kammerspiele"1) (1990).
    
Klaus Herm als Familienvater Heinz Riel
in der TV-Komödie "Der Urlaub"1) (1980)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax Film",
welche die Produktion Anfang November 2014 auf DVD herausbrachte
Als Charakterdarsteller interpretierte Herm viele große Rollen seines Fachs und arbeitete mit so renommierten Theatermachern wie Fritz Kortner, Hans Lietzau1), Boleslaw Barlog1), Hans Schweikart1) und Erwin Piscator1) zusammen. Tourneen führten ihn an viele bedeutende, internationale Theater, so beispielsweise Mitte der 1970er Jahre mit dem Schauspiel "Warten auf Godot"1) von Samuel Beckett1) auch nach London, New York, Israel, Irland und die Schweiz. "Legendär war sein Lucky in "Warten auf Godot" an der Seite von Horst Bollmann (Estragon), Stefan Wigger (Wladimir), Carl Raddatz (Pozzo) und Torsten Sense1) (ein Junge). Die am Berliner "Schillertheater" unter Regie des Autors Samuel Beckett entstandene Inszenierung (Premiere: 08.03.1975) wurde ein Welterfolg." notiert Wikipedia → www.zeit.de; eine zwei-stündige Aufführungs-Aufzeichnung gelangte 1976 zudem ins Fernsehen (→ fernsehserien.de) und wurde am 30.08.1976 bei "Rias 2"1) auch als Hörspiel gesendet, das inzwischen als CD-Edition im Handel erhältlich ist → ARD Hörspieldatenbank.   
Zu Herms weiteren bedeutenden Rollen zählte der Student Trofimow in der Tragikomödie "Der Kirschgarten"1) von Anton Tschechow1) am "Residenztheater" in einer Inszenierung von Rudolf Noelte1), mit Hans Lietzau erarbeitete er in dem gleichen Stück den Kontoristen Jepichodow. Samuel Beckett selbst führte am "Schillertheater" Regie bei seinem Einakter "Damals"1) (Premiere: 01.10.1976, Rolle: "der Hörer") sowie dem Drama "Spiel"1). (Premiere: 06.10.1978, Rolle: "der Mann"). In der von Ottokar Runze1) in Szene gesetzten Aufführung des Einakters "Der neue Mieter"3) (1968/69) von Eugène Ionesco1) interpretierte Herm in Berlin eindringlich die Titelfigur, nrillierte in Düsseldorf als eitler Gymnasialprofessor Gollwitz in dem Schwank "Der Raub der Sabinerinnen"1) von Franz und Paul von Schönthan1) oder in Bonn als versponnener Elwood P. Dowd in dem Boulevardklassiker "Mein Freund Harvey"1) von Mary Chase1) – um nur Einiges zu nennen.
Über die Theaterszene hinaus bekannt wurde Klaus Herm seit Anfang der 1970er Jahre durch das Fernsehen. Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte er mit kleinen Parts in Kinoproduktionen wie mit dem Märchenfilm "Der Froschkönig"1) (1954) oder den Streifen "Heldentum nach Ladenschluss"1) (1955), "Scala – total verrückt"1) (1958) und "Es war mir ein Vergnügen"1) (1963), doch gemessen an seiner Arbeit vor der TV-Kamera spielte der Kinofilm eine untergeordnete Rolle.. So wurde er vor allem mit populären Krimiserien/-reihen wie "Der Kommissar"1), "Derrick"1), "Der Alte"1), "Die Krimistunde"1), "Die Männer vom K3"1) oder "Tatort"1) zum Dauergast auf dem Bildschirm.
DVD-Cover: Der Führerschein;  Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film", welche die Produktion Anfang November 2014 auf DVD herausbrachte Zu Herms Serien-Filmografie zählen Quotenrenner wie "Die Schwarzwaldklinik"1) und "Das Traumschiff"1) oder "Der kleine Doktor" (1974) nach Vorlagen von Georges Simenon1) mit Peer Schmidt als "Titelheld" Dr. Jean Dollent, wo er mehrere Folgen lang den französischen Kommissar Lucas mimte. In nachhaltiger Erinnerung bleibt auch sein Familienvater Heinz Riehl in der von Thomas Engel1) in Szene gesetzten Geschichte "Der Führerschein"1) (1979) sowie zwei Jahre später in "Der Urlaub"1) (1980) – beide Male mit Witta Pohl als leidgeprüfter Filmehefrau Lotti. Herm gehörte beispielsweise in Eberhard Fechners1) Dreiteiler "Ein Kapitel für sich" (1979) nach dem Roman von Walter Kempowski1) zur Besetzung, zeigte sich in Herbert Ballmanns1) Semi-Dokumentation "Eugenie Marlitt oder Die Gartenlaube"4) (1982) als Alfred John, Bruder der von Cordula Trantow dargestellten Eugenie Marlitt1), oder als Schrotthändler Schorsch in den beiden Zweiteilern "Das Traumauto"1) (1988) und "Aufs Ganze"1) (1989). In "Schwarz greift ein"1) (1994), den kriminalistischen Episoden um den Pfarrer Henning Schwarz (Klaus Wennemann), präsentierte er sich als Küster Konrad Hellmann. Zu Herms jüngeren Arbeiten für das Fernsehen zählte die Episode "Künstlerpech"5) aus der Krimiserie "Jetzt erst recht!"5) (2005) sowie die Episode "Die Lust zu leben"5) (2008) aus dem Dauerbrenner "In aller Freundschaft"1). Zuletzt stand der Schauspieler für Ingo Haebs1) Drei-Generationen-Komödie "Sohnemänner"6), eine Kinoproduktion, die am 30. September 2011 im Rahmen des "Filmfest Hamburg"1) seine Premiere feierte, sowie mit einem kleinen Part für Helmut Dietls1) Kinokomödie "Zettl"1) (2012) vor der Kamera.
 
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Pidax film", welche die Produktion Anfang November 2014
auf DVD herausbrachte
Häufig unterstützte Klaus Herm in den letzten Jahren Filmhochschulabsolventen durch seine Mitwirkung, so spielte er in Till Franzens1) Kurzfilm "Die große Operation" (2001) einen Bankdirektor, der gemeinsam mit dem unorthodoxen Kommissar Boll (Hans Teuscher) nach einem Bankräuber fahndet; im Laufe der anfänglichen Ermittlungen lernen sich die beiden älteren Herren näher kennen und finden etwas anderes: Freundschaft. Eine weitere Arbeit war Ingo Raspers1) Kurzfilm "Dufte"6) (2002) an der Seite von Christel Peters → Übersicht Filmografie.

Seit Beginn seiner Karriere widmete sich Klaus Herm in starkem Maße dem Hörspiel, war mit seiner unverwechselbaren Stimme in zahlreichen erfolgreichen Produktionen präsent – die ARD-Hörspieldatenbank weist seit Ende der 1940er Jahre rund 730 Sendungen aus, in denen er als Sprecher mitwirkte. Beispielsweise gehörte er Anfang der 1990er neben vielen anderen Schauspielern (u. a. Ernst Schröder, Manfred Steffen, Edgar Hoppe, Rufus Beck1)) zu den Protagonisten in dem Tolkien-Roman "Der Herr der Ringe"1) und sprach die Figur des Bilbo Beutlin. Ein weiteres "Highlight" mit Klaus Herm ist die historische Krimireihe um den genialer Wissenschaftler und leidenschaftlichen Amateur-Kriminologen Professor August van Dusen, welche 1978 im "RIAS"1) startete: Klaus Herm sprach in "Professor van Dusen"1) den Hutchinson Hatch, den treuen Begleiter und Chronisten des berühmten Professors (Friedrich W. Bauschulte), in zwei Jahrzehnten entstanden insgesamt 79 Folgen der Serie, die heute Kultstatus genießt → Auswahl der Hörspiele bei Wikipedia.
Darüber hinaus sind einige Sendungen der "OHRENBÄR"1)-Reihe mit dem Untertitel "Radiogeschichten für kleine Leute" wie "Die unsichtbaren Antilopen" und "Was Trödel-Paul erzählt" zu erwähnen sowie verschiedene Hörbuchproduktionen; außerdem war der Schauspieler vereinzelt für die Synchronisation tätig, lieh beispielsweise Karl Malden und Richard Attenborough seine Stimme → mehr bei synchronkartei.de.
 
Der mit Ehefrau Astrid verheiratete Schauspieler starb am 24. Mai 2014 im Alter von 89 Jahren nach kurzer Krankheit in seiner Geburtsstadt Berlin. Die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Waldfriedhof Heerstraße1) (Abt. II M–27) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Siehe auch Wikipedia, deutsches-filmhaus.de
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
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Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de, theatertexte.de; R = Regie)
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