Herbert Herrmann wurde am 7. Juni 1941 im Schweizerischen Bern1) geboren und wuchs auch dort auf. Bevor er sich für den Beruf des Schauspielers entschied, absovierte er nach dem Abitur eine Lehre als Schriftsetzer, nach dem Abschluss begann er ein Schauspielstudium. Erste Engagements erhielt Herrmann anschließend in Zürich und Bern und avancierte rasch – vor allem mit Boulevardstücken und Komödien – zu einem renommierten Charakterdarsteller. Gastspiele führten ihn in Deutschland an viele bekannte Bühnen, so brillierte er unter anderem am Berliner "Renaissance-Theater"1), in München an der "Kleinen Komödie am Max II" und "Komödie im Bayerischen Hof"1) (seit 1970), an den "Hamburger Kammerspielen"1) (1971), an der "Komödie Düsseldorf"1) (seit 1972), an der Stuttgarter "Komödie im Marquardt"1) oder an der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm"1), wo er inzwischen traditionell den Sommer über gastiert. 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
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Herbert Herrmann 01; Copyright Virginia Shue
Zahlreiche Tourneen führten den Schauspieler seit Anfang der 1970er Jahre fast jährlich durch ganz Deutschland; die Stücke und Rollen, mit denen Herrmann das Publikum begeisterte, lassen sich an dieser Stelle nicht alle aufzählen, reichen vom Cleanthe in Molières "Der Geizige"1) über den Gilbert in W. Somerset Maughams1) "Jane" bis hin zum Gaston in "Gigi", der von Vicki Baum1) geschaffenen deutschsprachigen Bühnenversion der gleichnamigen Novelle von Colette1). Verschiedene Theateraufführungen wurden auch im Fernsehen gezeigt, unter anderem die von Wolfgang Spier inszenierten heiteren Geschichten "Wie wär's denn, Mrs. Markham?" (1973) von Ray Cooney1) und John Chapman, "Ankomme Dienstag – Stop – Fall nicht in Ohnmacht" (1985) von Jean Stuart oder "Micky Maus und Einstein" (1987) von Barbara Capell1).
In jüngerer Zeit erlebte man Herbert Herrmann während einer bundesweiten Tournee an der Seite von Lebensgefährtin Nora von Collande1) in der Curth Flatow-Komödie "Das glückliche Paar" auf der Bühne, wo der Schauspieler auch für die Regie verantwortlich zeichnete. Ein weiterer Bühnenerfolg des deutschen "Traumpaars des Boulevard-Theaters" war unter anderem im Sommer 2005 Lawrence Romans spritzige Komödie "Heirat wider Willen"2), in einer Inszenierung von Wolfgang Spier an der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm"1)  → Bildergalerie und Infos komoedie-berlin.de.
Herbert Herrmann, fotografiert von dem britischen Fotografen Stuart Mentiply (www.mentiply.de); Quelle: Wikimedia Commons / Urheber: Stuart Mentiply, Wolfsburg; Veröffentlicht unter GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 Bundesweit folgten weitere zahlreiche Gastspiele, auch an der "Komödie Düsseldorf" begeisterte das Schauspielerpaar das Publikum mit dieser heiteren Geschichte, so zur Spielzeit 2008/09. An der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm" spielten Nora von Collande und Herbert Herrmann danach bis Mitte Dezember 2009 in dem turbulenten Stück "Vier linke Hände"2) von Pierre Chesnot, befand sich anschließend seit Mitte März 2010 mit dem Noёl Coward1)-Stück1) "Die Hochzeitsreise" auf einer Tournee quer durch Deutschland; seit Herbst 2010 stand "Die Hochzeitsreise"1) dann auch auf dem Spielplan der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm", das Düsseldorf Publikum kam zwischen dem 7. September und 28. Oktober 2011 in den Genuss, sich an "Vier linke Hände" zu erfreuen.
 
Herbert Herrmann, fotografiert von dem britischen Fotografen
Stuart Mentiply (www.mentiply.de)
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Die "Westdeutsche Zeitung" (Lars Wallerang, 09.09.2011) notierte unter anderem: "In der Inszenierung von Herbert Herrmann ist viel Bewegung. In der Neuinszenierung des Stücks "Vier linke Hände" in der Komödie, die Hauptdarsteller Herbert Herrmann selbst gestaltete, ist Bewegung. Es wird geklettert, gehüpft und gestolpert. Das bringt Dynamik in das recht pointenreiche Lustspiel. Das Schauspielerpaar agiert quirlig und mit beredtem Mienenspiel. Beachtlich sind vor allem die turnerischen Leistungen."
Zur Spielzeit 2012/13 bzw. 2013/14 präsentierten sich die beiden Vollblutmimen in der romantischen Komödie "Das zweite Kapitel"2) von Boulevardtheater-Spezialist Neil Simon1), unter anderem auch auch in der "Komödie" Frankfurt, ab Herbst 2015 stand die heitere Geschichte "Anderthalb Stunden zu spät"2) des französischen Autors Gérald Sibleyras erneut auf dem Spielplan der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm". Einmal mehr konnte das Erfolgsduo Herbert Herrmann und Nora von Collande damit die Zuschauer begeistern. Nach der deutschsprachigen Erstaufführung im September 2014 schrieb unter anderem die "Märkische Oderzeitung": "Als Regisseur setzt Herbert Herrmann auf schnelle Themenwechsel und Wortgefechte, unterstützt durch Kissenwurf- und Tanzeinlagen, die zu Recht mit einem Szenenapplaus belohnt werden.". Am 9. Oktober 2016 kam es dann in Berlin zur deutschsprachige Erstaufführung der von Herbert Herrmann in Szene gesetzten Farce "Als ob es regnen würde"2) von Sébastien Thiéry, Gastspiele in verschiedenen Städten, unter anderem in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Essen schlossen sich bis in jüngere Zeit an. So schrieb rp-online.de unter anderem am 1. März 2018: Als vorletzte Premiere der Saison wählte René Heinersdorff1) ein Stück von "amüsanter Absurdität" aus. Ab Freitag wird es turbulent im "Theater an der Kö"1), wenn in der französischen Farce "Als ob es regnen würde" ein rätselhafter Geldsegen auf das Ehepaar Bruno und Laurence niederprasselt. (…) Herbert Herrmann, der wie stets Regie führt, zeigt sich zufrieden: "Meine Frau und ich treten seit 30 Jahren gemeinsam auf. Ich möchte dieses Konzept auch nicht aufgeben. Nicht, so lange die Leute an der Kasse fragen, wann kommen die beiden denn wieder?". Eine Wiederholungstournee war für die Spielzeit 2018/19 bzw. für Anfang 2020 geplant → gastspiel.komoedie-berlin.de.
Am 7. Juni 2019 feierte an der Übergangsspielstätte der "Komödie am Kurfürstendamm im Schillertheater" das Zwei-Personenstück "Alles was sie wollen"2) von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière Premiere, einmal mehr führt Herrmann zudem Regie; auch zur Spielzeit 2020/2021 (05.02.–14.03.2021) steht die witzige Geschichte wieder auf dem Berliner Spielplan  → Kurzinfo auch bei.felix-bloch-erben.de.
Sein TV-Debüt gab Herrmann 1970 in einer Aufzeichnung aus dem Berner "Atelier-Theater"3) mit dem Stück "Die Mondfrau" von Peter Bürki1), im Verlaufe der Jahre folgten neben Gastauftritten in populären Krimiserien wie "Der Kommissar", "Derrick" oder "Sonderdezernat K1" sowie viele weitere schöne Rollen in Einzelproduktionen und Unterhaltungsreihen. So mimte er unter anderem in der turbulenten Serie "Drei sind einer zuviel"1) (1977) 13 Episoden lang den Lehramtsanwärter Peter Melchior, der die attraktive, aber etwas merkwürdige Charlotte, genannt Karlchen (Jutta Speidel) kennen und lieben lernt. Zusammen mit Thomas Fritsch, der als arbeitsloser Architekt Benedikt Kreuzer ebenfalls um Karlchens Gunst buhlte, gerieten die legendären Geschichten für alle drei Künstler zum fulminanten Karrierestart, Millionen Zuschauer sahen zu, wenn sie sich das Trio mal in den Haaren, mal in den Armen lag → fernsehserien.de. Gemeinsam mit Jutta Speidel stand er auch für den vielbeachteten Thriller "Fleisch"1) (1979) vor der Kamera und mimte den Amerikaner Mike bzw. frischvermählten Ehemann von Monica (Speidel), der während der Flitterwochen entführt wird.
Eine weitere Serien-Hauptrolle war die des Witwers und Oberkommissars Lukas in "Lukas und Sohn"1) (1989), hier fand Herrmann 12 Folgen lang bei der Lösung heikler und komplizierter Fälle tatkräftige Unterstützung durch seinen zwölfjährigen Sohn Peter (Thomas Thouet). Zur Serien-Filmografie zählen auch der Quotenrenner "Ich heirate eine Familie"1) (1983–1986) und der einstige Dauerbrenner "Der Landarzt"1) mit der Rolle des Lehrers Dr. Berner (1992/93). 
 

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Herbert Herrmann 02; Copyright Virginia Shue
Seiner Domäne, der Komödie, blieb Herbert Herrmann auf dem Bildschirm ebenfalls in vielen Einzelproduktionen treu, Stücke wie Neil Simons Klassiker "Sonny Boys" (1982) mit den Schauspieler-Legenden Carl-Heinz Schroth (Willie Clark) und Johannes Heesters (Al Lewis) gehören ebenso dazu wie Hauptrollen in verschiedenen Lustspielen, in denen Herbert Herrmann seinen jungenhaften Charme sowie sein komödiantisches Talent voll ausleben konnte, so beispielsweise in den Komödien "Hexenschuß"4) (1987), "Trouble im Penthouse" (1988), "Killer kennen keine Furcht"4) (1989) und "Drunter und drüber" (1989). Hier stand er mit seiner damaligen Ehefrau Susanne Uhlen1) vor der Kamera und avancierte mit ihr zum Traumpaar – nicht nur auf dem Bildschirm. Regisseur Wolf Gremm1) besetzte Herrmann in "Chéri, mein Mann kommt!" (1992) als Partner von Simone Rethel1) und Loni von Friedl, Gremm führte auch Regie bei den drei amüsanten Geschichten um "Das kalifornische Quartett" (1995), in denen er als Lehrer Rolf Fischer gemeinsam mit Filmehefrau Renate (einmal mehr gespielt von Susanne Uhlen) das chaotische Pärchen Sissy (Edda Leesch1)) und Harry (Silvan-Pierre Leirich1)) kennenlernt, Turbulenzen und Beziehungsprobleme sind vorprogrammiert …
 
Herbert Herrmann und Susanne Uhlen/Szenenfoto aus der Komödie "Hexenschuss" (1986); Copyright Ziegler Film GmbH & Co. KG
Herbert Herrmann und Susanne Uhlen
Szenenfoto aus der Komödie "Hexenschuss" (1987)
dieterwunderlich.de
Mit freundlicher Genehmigung von www.ziegler-film.com
© Ziegler Film GmbH & Co. KG
  
Den Bühnenerfolg an der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm" in der Liebeskomödie "Verzwickte Lügen" (1997) von Clive Exton wiederholte Herrmann auf dem Bildschirm mit Tina Ruland1) als Partnerin, in "Champagner und Kamillentee" (1997) spielte er den netten Nachbarn der Hauptfigur Iris Dohmann (Andrea Sawatzki1)), die von ihrem Ehemann Rüdiger (Oliver Stritzel1)) Knall auf Fall sitzen gelassen wird → ziegler-film.com. Weitere erfolgreiche TV-Komödien mit Herbert Herrmann in der Hauptrolle waren "Zweite Geige" (1998) nach dem Theaterstück von Curth Flatow1), "Hosenflattern" (1998), "Wer zuletzt lügt, lügt am besten" (1999) und "Herz über Bord"5) (1999), wo er als "Frauenheld" Kapitän Bodo Andersen punkten konnte. Zu Herrmanns letzten TV-Arbeiten zählt die von Wolf Gremm in Szene gesetzte Story "Ein Liebhaber zu viel ist noch zu wenig"5) (2002), der pfiffigen Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Gaby Hauptmann1). Zu erwähnen ist auch noch die dreiteilige Show "
Herbert ist Herrmann"6), welche 1985 vom ZDF (auch mit Susanne Uhlen) ausgestrahlt wurde, sowie die zwei "Herbert Herrmann"-Specials aus der erfolgreichen Reihe "Männer sind was Wunderbares"1) (1997/98)
Der Kinofilm spielt in Herrmanns filmischen Schaffen eine untergeordnete Rolle, so wirkte er in dm Krimi "
Fräulein von Stradonitz in memoriam" (1971) und in der Komödie "Wie hätten Sie's denn gern?"1) (1983) mit → Übersicht Filmografie.
Der sympathische, auch im fortgeschrittenen Alter stets jugendlich wirkende Schauspieler, welcher die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, war zwischen 1977 und 1982 mit seiner Kollegin Jutta Speidel liiert, von 1983 bis 1998 mit der Schauspielerin Susanne Uhlen, Tochter des Ufa-Stars Gisela Uhlen (1919 – 2007) und des Schauspielers Wolfgang Kieling (1924 – 1985); aus dieser Verbindung stammt der 1988 geborene Sohn Christopher. Seit 2003 ist die Schauspielerin und Autorin Nora von Collande nicht nur auf der Bühne die Partnerin von Herbert Herrmann. "Fast alles, was die beiden Schauspieler tun, machen sie gemeinsam, beruflich wie privat. (…) Das Paar führt ein Nomadenleben zwischen Hamburg, Mallorca und dem Tessin" konnte man unter anderem in der "Frankfurter Neue Presse" lesen.
 

Foto (Quelle): Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Urheber: Udo Grimberg (Wikipedia-Benutzer Chester100)
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Herbert Herrmann; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Udo Grimberg; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.
Siehe auch Wikipedia, theaterwissenschaft.ch
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Lizenz Foto Alexander Kerst (Urheber: Stuart Mentiply, Wolfsburg):
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Stand: März 2020
  
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, tls.theaterwissenschaft.ch, Die Krimihomepage,
deutsches-filmhaus.de, tittelbach.tv, filmportal.de, prisma.de)
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