Werner Hessenland (Werner Wilhelm Max Hessenland) wurde am 14. März 1909 in Höchst
(heute Frankfurt am Main) geboren;
über den Werdegang des Schauspielers ist nichts bekannt, auch über sein
Wirken am Theater haben die Recherchen nichts ergeben.
Sein Name taucht erstmals Mitte der 1930er Jahre in den Besetzungslisten von
Kinoproduktionen auf, nach Ende des 2. Weltkrieges spielte Hessenland in
vielen Filmen mit, oftmals in kleinen, dennoch prägnanten Nebenrollen. So
erlebte man ihn beispielsweise in dem Krimi "Gesucht wird Majora"1) (1949),
dem ersten Film, der nach dem Krieg in Nordrhein-Westfalen gedreht wurde und
in dem Heinz Ehrhardt erstmals auf der Leinwand erschien. Im gleichen
Jahr sah man Hessenland in dem gefühlvollen Familiendrama "Madonna in Ketten".
Für Wolfgang Liebeneiners Kriegsdrama "Taiga"1) (1958) stand er
ebenso vor der Kamera wie für die Konsalik-Verfilmung "Strafbataillon 999" (1959).
Mit Heinz Rühmann spielte er in "Mein Schulfreund"1) (1960),
mit Ruth Leuwerik in "Eine Frau fürs ganze Leben"1) (1960) und mit Horst Buchholz
in Billy Wilders Komödie "Eins,
Zwei, Drei"1) (1961, One, Two,
Three).
Werner Hessenland als Kloster-Abt Arnolpho von Jugum in "Not Gottes"
( 2. Teil der Trilogie "Thor und der Krist") von Otto Erler2) in der
Inszenierung von Rudolf Schröder; Uraufführung "Schauspielhaus Dresden", 03.11.1943
Fotografie (Weltpostkarte) von Reinhard Berger → Selbstportrait Quelle:
Deutsche
Fotothek, (file: df_pos-2009-a_0004318)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Reinhard Berger
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
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Vor allem das noch junge Medium Fernsehen bot dem Schauspieler mit den markanten
Gesichtszügen ab Mitte der 1950er Jahre ein breites Betätigungsfeld,
oft wurde der Schauspieler als hochrangige Militärperson besetzt.
Frühe TV-Spiele mit Hessenland waren etwa die Romain Rolland-Adaption
"Ein Spiel von Tod und Liebe" (1957),
"Die Bekehrung des Ferdys Pistora" (1958; Regie: Rainer Wolffhardt)
nach dem gleichnamigen Dreiakter von František Langer
oder "Affäre Dreyfus"2) (1959; Regie: Hanns Farenburg → www.fernsehmuseum-hamburg.de).
In Fritz Umgelters mehrteiligen Literaturverfilmung "Am grünen Strand der
Spree"1) (1960) trat er in der zweiten Episode
"Der General" neben Protagonist Wolfgang Büttner als Oberstleutnant Marx
in Erscheinung, stand als Richter für Umgelters Fallada-Verfilmung "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst"
(1962) vor der Kamera. In Robert Freitags Ibsen-Adaption "Rosmersholm" (1961)
sah man ihn an der Seite der Theaterlegenden Maria Becker und Will Quadflieg.
Erneut unter der Regie von Fritz Umgelter zeigte er sich als Oberst in
"Der
schlechte Soldat Smith" (1963) nach "The Bad
Soldier Smith" von William Douglas-Home und als Baron Grothaus
in der BR-Produktion "Münchhausen" (1966) neben Titelheld Richard Münch,
Paul Verhoeven besetzte
ihn als Sir Basil Thomson in "Der Fall Mata Hari"2) (1966).
In Gedeon Kovács' Doku-Spiel "Der Fall der Generale"2) (1966)
überzeugte Hessenland neben Bernhard Minetti (Generaloberst Freiherr von Fritsch1)),
Paul Wagner (Generalfeldmarschall Werner von Blomberg1)),
Heinz Weiss (Oberst Friedrich Hoßbach1)),
Fritz Tillmann (General Ludwig Beck1)) und
Benno Sterzenbach (Generaloberst Hermann Göring1)
der General Wilhelm Keitel1).
Zu
Hessenlands letzten Arbeiten für das Fernsehen zählen unter anderem
die Rolle des Widerstandskämpfers Paul von Hase1) (1885 1944)
in Franz Peter Wirths
Zweiteiler "Operation Walküre"1) (1971), einem Dokumentarspiel, das die Ereignisse des 20. Juli 1944
rekonstruierte, sowie Fritz Umgelters Mehrteiler "Ein Winter, der ein Sommer
war" (1976) nach dem Roman von Sandra Paretti1),
wo er als Minister auftrat → Übersicht Filmografie.
Neben seiner Arbeit für Theater, Film und Fernsehen wirkte der Schauspieler
mit seiner unverwechselbaren, oft dämonisch klingenden Stimme bei verschiedensten Hörspielproduktionen mit, etwa in den
spannenden Geschichten um "Sherlock Holmes", dem vierteiligen
Krimi-Hörspiel "Peter Voss, der Millionendieb"3)
(1960; Rolle: Psychologe Prof. Bichot)
mit Arno Assmann als Peter Voss oder
in dem inzwischen auf CD veröffentlichten 6-teiligen Thriller "Die Orchideenparty"
nach dem Roman "Orchideen für 16 Mädchen"
von Rex Stout1), der 1966 vom WDR mit
Walter Richter als
New Yorker Privatdetektiv
Nero Wolfe produziert wurde. Neben Krimis zählte auch "Fräulein Else"3)
nach der gleichnamigen Monolog-Novelle1)
von Arthur Schnitzler1) zu Hessenlands
Arbeiten für das Hörspiel, hier brillierte er 1951 neben Protagonistin
Käthe Gold
als Kunsthändler Herr von Dorsday.
Werner Hessenland starb am 10. Juni 1979 wenige Monate nach seinem 70. Geburtstag im rheinischen
Troisdorf1).
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