Hans Hessling wurde am 22. März 1903 in Hamburg geboren. Bevor er zum vielseitigen Charakterschauspieler avancierte, fuhr er zunächst als Matrose zur See. 1927 stand er dann am "Hamburger Schauspielhaus" erstmals auf der Bühne, weitere Engagements führten Hessling unter anderem nach Leipzig und Zürich sowie nach Berlin zu Boleslaw Barlog1) (1906 – 1999). Hesslings Repertoire umfasste Rollen von urwüchsiger Komik, über Shakespearesches Narrentum bis hin zu chaplinesker Traurigkeit. So glänzte er beispielsweise als Puck in "Ein Sommernachtstraum"1), er gab den Spötter Thersites in "Troilus und Cressida"1) ebenso eindrucksvoll wie den Dr. Begriffenfeld in Ibsens "Peer Gynt"1) oder den alten Stadtmusikus Miller in Schillers "Kabale und Liebe"1). 1953 brillierte er unter der Regie von Karl-Heinz Stroux als Estragon in der deutschen Uraufführung von Samuel Becketts "Warten auf Godot"1) am Berliner "Schloßpark-Theater". 1968 wechselte Hans Hessling kurz an das Wiener "Burgtheater", ab 1969 trat er dann viele Jahre am Hamburger "Thalia-Theater" auf.
 
Zum Film kam Hessling erst relativ spät; sein Leinwanddebüt hatte er 1938 mit einer winzigen Rolle in "Das Mädchen Johanna"1) gegeben, es folgten weitere kleinere Nebenrollen in den Filmen "Andalusische Nächte" (1938) und "Das Herz der Königin"1) (1940), 1942 übernahm er die Titelrolle in dem Märchenfilm "Das tapfere Schneiderlein"1)

Hans Hessling als Pater Dubaton in der deutschen Erstaufführung (28.12.1955)
von Jean Anouilhs "Ornifle oder der erzürnte Himmel"
am Berliner "Schlosspark Theater"1) (Regie: Rudolf Steinboeck1))
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004282_022)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 28.12.1955
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Hans Hessling als Pater Dubaton in der deutschen Erstaufführung (28.12.1955) von Jean Anouilhs "Ornifle oder der erzürnte Himmel" am Berliner "Schlosspark Theater" (Regie: Rudolf Steinboeck); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004282_022); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 28.12.1955; Quelle: www.deutschefotothek.de
Erst ab Anfang der 1950er Jahre stand der Schauspieler dann wieder sporadisch vor der Filmkamera: Man erlebte den kleinen, stets vital wirkenden Mann unter anderem in Produktionen wie "Corinna Schmidt"2) (1951), "Hab Sonne im Herzen"2) (1953), "Glückliche Reise"1) (1954) und "Alibi"1) (1955). In dem Heinz Erhardt-Streifen "Der Letzte Fußgänger"1) (1960) mimte er den Chefredakteur Kleinert, man sah ihn beispielsweise als Zahnarzt im 2. Teil von "Buddenbrooks"1) ( 1959) oder als Bälzi in dem Heimatfilm "An heiligen Wassern"1) (1960). Zu Hesslings weiteren Arbeiten für das Kino zählen der Krimi "Der Letzte Zeuge"1) (1960), die musikalische Satire "Der Traum von Lieschen Müller"1) (1961) und der Rühmann-Film "Max, der Taschendieb"1) (1962). Letztmalig trat er in Helmut Käutners Remake des Klassikers "Die Feuerzangenbowle"1) (1970) als Mitglied der Tischrunde sowie als Schachspieler in dem Melodram "Das Freudenhaus"1) (1971) auf der Leinwand in Erscheinung.
  
Seit Anfang der 1960er Jahre widmete sich Hessling neben seiner umfangreichen Arbeit für das Theater vermehrt dem Fernsehen, konnte vor allem in Literatur- bzw. Theateradaptionen seine schauspielerische Kunst unter Beweis stellen. Neben Auftritten in beliebten Krimi-Reihen wie "Tatort", "Dem Täter auf der Spur", "Männer vom K3", "Derrick" "Stahlnetz", "Ein Fall für zwei" oder "Großstadtrevier" zeigte er sich beispielsweise als Zeremonienmeister in der TV-Adaption von Max Frischs "Die Chinesische Mauer" (1965), als Pastor Immoos in "Vor Sonnenuntergang" (1970) nach dem Stück von Gerhart Hauptmann mit Werner Hinz in der Hauptrolle. In Helmut Käutners "Die Preußische Heirat" (1974) war er der General von Grumbkow an der Seite von Carl Raddatz als König Friedrich Wilhelm I., in Oswald Döpkes "Preußische Nacht"1) (1981) der General von Zieten, in der "Tatort"-Folge "Das Zittern der Tenöre"1) (1981) tauchte er als Apotheker Walter Hanke auf. Unter der Regie von Wolfgang Spier mimte er den Omar Geffney neben Harald Juhnke in der Komödie "Mein Freund Harvey" (1985) oder war als Opa Labmann in Lutz Büschers Drama "Sturmflut" (1987) zu sehen. Zu Hesslings letzen Fernsehauftritten gehört Ende der 1980er Jahre die Rolle des Gustav Plötsch in der beliebten TV-Serie "Der Landarzt"1).
  
Hans Hessling machte sich mit seiner unverwechselbaren, manchmal quengelig wirkenden Stimme auch einen Namen als beliebter Synchronsprecher; so sprachen durch ihn unter anderem berühmten Kollegen wie James Cagney ("Ein Händedruck des Teufels", "Ragtime"), Charlie Chaplin ("Der große Diktator"), Ray Walston ("Das Appartement") oder Burgess Meredith ("Rocky") auf der deutschen Leinwand, außerdem synchronisierte er mehrmals die Zeichentrickfigur "Asterix" sowie sowie die Serienfigur "Catweazle"1) → Auswahl Arbeiten für die Synchronisation bei Wikipedia.
In den 1970er und 1980er Jahren war Hessling auch als Sprecher für das Hörspiellabel "Europa" tätig. Er sprach bei "Macabros", "Die drei ???", "Hui Buh", in der "Rätsel-Serie", bei den "Fünf Freunden" von Enid Blyton und war der Conseil in "Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer".3)
 
Der beliebte Schauspieler Hans Hessling starb am 24. Februar 1995 wenige Wochen vor seinem 92. Geburtstag im schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe; die letzte Ruhe fand er auf dem evangelischen Friedhof in Ahrensburg bei Hamburg in einer anonymen Grabstätte.
Hans Hessling war in zweiter Ehe mit Gerda Tschechne verheiratet.3) 
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
3) Quelle: Wikipedia (abgerufen 03.02.2012)
   
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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