Filmografie / Hörspiel
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Martin Hirthe wurde am 13. Februar 1921 in Berlin-Pankow1)
geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend jedoch in der Schweiz, wo sein
Vater als Ingenieur arbeitete. Nach der Schulzeit, welche er in Davos
mit dem Abitur abschloss, begann er zunächst auf Wunsch seines
Vaters bei "Siemens" in
Berlin eine Ausbildung, entschied sich dann aber für einen
künstlerischen Beruf und absolvierte eine Schauspielschule. Zu Beginn
seiner Karriere stand er unter anderem in Klagenfurt, Graz, Wien und Kassel,
auf der Bühne, spielte in Göttingen bei Heinz Hilpert1) und folgte
schließlich dem Ruf Boleslaw Barlogs1)
(1906 1999), der ihn nach Berlin an
die "Staatlichen Schauspielbühnen"1) holte. Zwanzig Jahre lang
gehörte Martin Hirthe zum Ensemble, arbeitete mit so berühmten
Regisseuren wie Fritz Kortner,
Gustav Rudolf Sellner1) oder
Hans Lietzau1)
zusammen. Eine letzte Bühnenrolle gestaltete Hirthe noch wenige Monate vor
seinem Tod im Frühjahr 1981 am Berliner "Schlosspark
Theater"1) in der deutschsprachigen
Erstaufführung des Stücks "Das Treibhaus" von Harold Pinter1)
(Regie: Klaus
Emmerich1)).
Zum Film kam Hirthe Ende der 1950er Jahre und trat anfangs mit kleineren
Rollen in Filmen wie "Nick Knattertons Abenteuer"1) (1958) oder
"Nacht fiel über Gotenhafen"1) (1959) in Erscheinung. Im
Fernsehen spielte er beispielsweise 1962 den SS-Brigadeführer Prall in
Falk Harnacks Fallada-Adaption "Jeder stirbt für sich allein"2)
(mit Alfred
Schieske als Otto Quangel und
Edith
Schultze-Westrum als Anna Quangel) oder war 1969
als General Calvados in "Tagebuch eines Frauenmörders"2)
auf dem Bildschirm präsent.
Foto zur Verfügung gestellt von Martin Hirthes Tochter,
der Fotografin Caroline Hirthe
© Caroline Hirthe
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Mitte der 1970er Jahre ermittelte er
drei Folgen lang als Kommissar Schmidt in den "Tatort"-Folgen des SFB,
so erstmals in der umstrittenen, von Wolf Gremm1) inszenierten
Story "Tod im U-Bahnschacht"1) (1975),
die wegen des brutalen Todes (in Großaufnahme) eines türkischen
Arbeiters bzw. der massiven Kritik an dieser Szene zunächst für Jahrzehnte
im "Giftschrank" des Senders verschwand; erst Anfang/Mitte der
1990er Jahre kam es zu Wiederholungen. Nach "Transit ins Jenseits"2) (1976) und "Feuerzauber"2) (1977) verließ Hirthe den
"Tatort" wieder.
1976 zeigte er sich erneut in der Fallada-Verfilmung "Jeder stirbt für sich allein"1),
diesmal in der von Alfred Vohrer mit Hildegard Knef und
Carl Raddatz für das
Kino realisierten Version als Gestapo-Kommissar Escherich. Einen letzten Auftritt
vor der Kamera hatte Hirthe mit einem kleinen Part in David Hemmings'
Kinofilm "Schöner Gigolo, armer Gigolo"1) (1978)
→ mehr Filmografie.
Neben seiner Arbeit für Theater, Film und Fernsehen arbeitete Martin Hirthe
erfolgreich für den Hörfunk. Unvergessen bleibt beispielsweise der mehrteilige Kriminalhörspiel-Klassiker
"Fünf tote alte Damen" (SFB/WDR 1965) nach dem Roman von
Hans Gruhl1) mit Hirthe als Doktor Michael Klein und Arnold Marquis als
Kommissar → zauberspiegel-online.de; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank
gelisteten Produktionen findet man hier.
Mit seiner unverwechselbar markig-schneidenden
Stimme machte sich Hirthe darüber hinaus als Synchronsprecher von "harten, durchsetzungsfähigen
Typen" einen Namen. So lieh er beispielsweise so berühmten Kollegen
wie Lee Marvin,
Rod Steiger,
Gregory Peck,
Orson Welles,
Telly Savalas
oder Raymond Burr seine Stimme. Seine "Stammschauspieler" waren
jedoch und darin zeigte sich seine Vielseitigkeit die melancholischen
Komiker wie Walter Matthau und
Martin Balsam
→ www.synchronkartei.de.
Der beliebte Schauspieler Martin Hirthe, der in mehr als 50 Fernseh- und
Kinoproduktionen seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte, starb mit nur 60 Jahren
am
9. August 1981 in
Berlin nach längerem Leiden an einem Hirntumor; die letzte Ruhe fand er auf dem
Berliner Waldfriedhof
Zehlendorf1) (Abt. VIII-W-170/171) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Martin Hirthe war mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Hannelore Hirthe-Kuschnitzky
(* 01.09.1930, † 11.03.2009) verheiratet.
Die gemeinsame, 1968 geborene Tochter Natascha Hirthe1) trat in die Fußstapfen
ihres Vaters und wurde Schauspielerin.
Hirthe hinterließ zwei weitere Töchter, Henriette Hirthe sowie Caroline Hirthe,
die in Berlin als Fotografin arbeitet → www.fotos-for-berlin.de.
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Siehe auch Wikipedia,
filmmuseum-hamburg.de
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage
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Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung),
Wikipedia, whoswho.de)
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- 13.02.1952: "Der
Prozeß um des Esels Schatten", Hörspiel
von Friedrich Dürrenmatt (als Direktor der Marmor AG)
- 15.07.1952: "Die
Puppen von Poshansk" nach dem Roman von Robert
Neumann (als Dicker)
- 17.11.1953: "Sie
fielen aus Gottes Hand" nach dem Roman von Hans
Werner Richter (als Hauptmann)
- 26.03.1956: "Prozeß
Jesu" nach dem Theaterstück "Processo a Gesù"
von Diego Fabbri (als
Judas)
- 16.04.1956: "Revolte
der Jungfrauen" von Hans José Rehfisch (als William Lloyd Garrison)
- 25.08.1957: "Unwiederbringlich"
nach dem Roman von Theodor Fontane (als Baron
Alfred Arne, Bruder von Gräfin Christine Holk)
- 16.02.1958: "Freiheit
in Krähwinkel" nach der Posse
mit Gesang von Johann Nestroy (als Commandant Rummelpuff)
- 27.03.1959: "Der
Turm der Beständigkeit" nach der Novelle von Gertrud
von Le Fort (als der Kommandant)
- 05.12.1960: "Simson
Silverman" von Robert
Neumann (als Bandenchef Mr. Galotti)
- 25.12.1961: "Weihnachtsvisite"
von Philip Levene (als Witwer Simon Ratford)
- 14.04.1962: "Ein
gestrenger Herr" von Ingmar Bergman (als Ritter)
- 16.05.1962: "Der
Staatsstreich" von Otto Heinrich Kühner (als
Minister)
- 14.10.1962: "Eiche
und Angora", der Autor Martin
Walser führt durch die Uraufführung (Premiere: 23.09.1962)
des Schauspiels
am Berliner "Schillertheater"; Regie: Helmut
Käutner (als Kreisleiter Gorbach)
- 30.10.1962: "Zurück
auf Null" von Arthur Pax (als Vandeker)
- 25.11.1962: "Zur
Rose und Krone" nach dem Schauspiel "The Rose and Crown"
von J. B. Priestley (als Harry Tully)
- 09.01.1963: "Phoebus
oder die Aalbucht" nach dem Theaterstück von Paul
Willems (als der Bigamist)
- 28.04.1963: "Zwei
dramatische Protokolle" von Ernst Klein (als Sam
Ruffino/Trieska)
- 18.06.1963: "Der
fahle Pfad" von Bruce Stewart (als O'Brien)
- 02.07.1963: "Tatort"
von Hans Kasper (als Polizist)
- 20.09.1963: "Schach
von Wuthenow" nach der Erzählung
von Theodor Fontane (als Johann
Daniel Sander)
- 02.10.1963: "Das
Martyrium des Peter Ohey" von Sławomir
Mrożek (als Zirkusdirektor)
- 18.12.1963: "Auf
Ihre Gesundheit, Gurij Lwowitsch" von Wladimir Dychowitschnij, Moris Slobodskoi,
Wladimir Mass,
Michail Tscherwinski (als Gurij Lwowitsch Sinitschkin, ein alter Schauspieler)
- 22.12.1963: "Der
Bahnübergang" von Freeman
Wills Crofts (als Gefängnispfarrer)
- 14.01.1964: "Der
Lottospieler" von Karlheinz Knuth (als Oskar Merkel, genannt "Kapitän")
- 22.01.1964: "Die
Flöte von Jericho" nach der Komödie von Hans
Kasper (als Herr Manchon, Ratsherr von Orléans)
- 04.02.1964: "Majestäten"
nach dem Schauspiel von Jean
Anouilh (als Napoleon)
- 11.02.1964: "Meine
Sorgen müßtest du haben" von Roger Leigh (als Schriftsteller Martin Merry)
- 10.03.1964: "Abend
ohne Thea" von Johannes Hendrich (als Bruno, Ehemann von Thea)
- 28.03.1964: "Auch
hier Palermo" von Horst Pillau (als Gastarbeiter Luigi Voiro)
- 06.05.1964: "Wie
jeden Tag" von Traute Hellberg (als Chefarzt Dr. Otto Braun)
- 11.25.10.1964: "Nimm
Platz und stirb" (5 Teile) nach dem Krimi von Hans
Gruhl (als Hans Trubo) CD-Edition
- 07.09.1965: "Die
Übergabe" von Gert Weymann (als Chefarzt Professor MacLean)
- 08.31.10.1965: "Fünf
tote alte Damen" (5 Teile) nach dem Krimi von Hans
Gruh (als Doktor Michael Klein) CD-Edition
- 24.11.1965: "Klopfzeichen"
von Vojislav Kuzmanović (als 1. Mann)
- 05.12.1965: "Die
Ehe" nach dem Theaterstück von Alfred Döblin (als
Wachtmeister)
- 22.12.1965: "Der
herzlose Riese" von Louis MacNeice (als der Riese)
- 05.04.1966: "Der
Zug nach Le Havre" nach dem Theaterstück "Fils de personne" von Henry de Montherlant (als Anwalt
Georges Carrion)
- 15.05.1966: "Einer,
der nicht ausreißt" von Henry Slesar (als Captain Fisher)
- 22.09.1967: "Ella"
von Rhys Adrian (als Edwin)
- 29.01.1968: "Gog
und Magog" von Ted Allan, Gabriel Arout, Roger Mac
Dougall (als Inspektor Gordon)
- 04.25.02.1968: "Das
vierte Skalpell" (4 Teile) nach dem Krimi von Hans
Gruh (als Dr. Johannes Thomsen) CD-Edition)
- 11.03.1968: "Zieh
den Stecker raus, das Wasser kocht" nach dem
Theaterstück von Ephraim Kishon (als Galeriediener) → Wikipedia
- 09.09.1968: "Vor
Nachbarn wird gewarnt" von Frank
Launder, Sidney Gilliat (als Charles Boughtflower)
- 10.12.1968: "Drachensaat"
von Theodor Schübel (als 1. Kaufmann)
- 21.04.1969: "Der
Untermieter" von Aleksandar
Popović (als Untermieter Krsman)
- 18.07.22.08.1969: "Der
Mörder der Emma Forcett" (6 Teile) von John W.
Wainwright (als Anwalt Wallace John) CD-Edition
- 26.07.1969: "Gewonnen"
von Sheila Hodgson (als Gittins)
- 05.10.1969: "Die
letzte Visite" (4 Teile) nach dem Krimi von Hans
Gruh (als Dr. Johannes Bold, ein Röntgenfacharzt) CD-Edition)
- 17.11.1969: "Briefe
für eine Landkarte" von Irena Vrkljan (als Holger)
- 23.12.1969: "Die
Achillesferse" von Louis C. Thomas (als der Kommissar)
- 31.03.1970: "Gedanken
und Wölfe" von Hans Kasper (als König Bockelson)
- 01.06.1970: "Milan"
von James G. Harris (als Milan)
- 06.07.1970: "Des
Träumers Abendmahl" von Pirkko Jaakola (als Farmer Matsson)
- 05.09.1970: "Der
Reiherjäger" von Günther Weisenborn (als
Urwaldjäger Jaime)
- 07.09.1970: "Die
seltsame Reise des Herrn Janacek" von Irena Koren (als Herr Kohut)
- 09.02.1971: "Die
Nachfolger" von Paul Barz (als Faber)
- 19.10.1971: "Der
Soldat, der sich entfernt" von Miodrag
Bulatović (als Antonio Peduto)
- 09.05.1972: "Zu
Hause bei Herrn Benjamin" von Karl-Axel Häglund (als Chauffeur Kurt)
- 02.23.12.1972: "Revolte
auf Luna" (4 Teile) nach dem Roman
von Robert A. Heinlein (als Vorsitzender)
- 03.12.1972: "Auf
kleiner Flamme" von Hans Nerth (als Kaufmann Werner Lindner)
- 23.01.1973: "Was
für ein Tag ist heute?" von Károly Szakonyi (als Herr Hódos)
- 25.08.1973: "Viele
Hasen sind des Hundes Tod" von Janos Gosztonyi (als Alf / Alfi)
- 01.10.1973: "Aasgeier"
von Rodney David Wingfield (als Mr. James)
- 28.11.1973: "Ein
Mord zur rechten Zeit" von -ky = Horst
Bosetzky (als Kommissar)
- 15.02.1974: "Der
Erfinder" nach dem Theaterstück von Hansjörg
Schneider (als Philipp, Bruder von Erfinder Emil Bögli)
- 30.03.1974: "Eine
amerikanische Zigarette" von István Csurka (als Lásló Ebes)
- 15.04.1974: "Kein
Orpheus für die Unterwelt" nach dem Roman von George
Baxt (als Marcus Blaney)
- 19.11.1974: "Das
Erbe von Ballygombeen" von John
Arden, Margaretta D'Arcy (als Hagan)
- 30.11.1974: "Ein
Angebot, das man nicht ausschlagen kann" von Rudolf Schlabach (als Mönckemeier)
- 01.22.03.1975: "Fünf
Männer mit Maske" (4 Teile) von Thomas Andresen (als Branski) mp3-CD-Edition
- 14.28.06.1975: "Macht
über Leben und Tod" (3 Teile) nach dem Roman von Robert Silverberg (als Sellors, Chef des Sicherheitsdienstes)
- 03.10.1975: "Der
König und der Puppenmacher" nach der Erzählung von
Wolfgang Jeschke (als König/Weißlinger)
- 18.04.1977: "Salamander-Hotel"
von Don Haworth (als George Blunstone)
- 13.06.1977: "Herrenskat"
von Christoph Gahl (als der Verleger)
- 18.04.1978: "Geh
aus mein Herz" von Karl Otto Mühl (als Herr
Mechtel)
- 14.11.05.12.1978: "Raskolnikow"
(4 Teile) nach dem Roman
von Fjodor Dostojewski (als Advokat Porfirij Petrowitsch)
- 05.03.1979: "Wer
weiß, was noch kommt" von Max Kruse (als
Professor Nicolai)
- 08.05.1980: "Professor van Dusen ermittelt 14. Folge: Rotes
Blut und weißer Käse" von Jacques Futrelle (als Dr. Pontifex)
- 21.31.12.1980: "Der kleine Hobbit" nach dem Roman von
J. R. R. Tolkien
CD-Edition
- 04.01.1981: "Farm
der Tiere" nach dem Roman
von George Orwell (als Mr. Pilkington) CD-Edition
- 01.03.1981: "Music
Hall" von Thomas Rübenacker (als Max Adrian)
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