Rainer Hunold wurde am 1. November 1949 in Braunschweig geboren;
nach Schule und Abitur begann er zunächst ein Studium der Kunstpädagogik und
Germanistik, entschied sich dann aber für den Beruf des Schauspielers.
Ab 1975 ließ er sich dementsprechend in Berlin für zwei Jahre an der
renommierten "Max-Reinhard-Schule"1) ausbilden. Bereits
während seiner Ausbildung übernahm er kleinere Rollen in
Fernsehproduktionen, einem breiten Publikum bekannt wurde er 1978 mit
seiner Rolle des Seemanns Kalli Flau in der mehrteiligen
Fallada-Verfilmung "Ein Mann will nach oben". Danach ging es
Schlag auf Schlag und Rainer Hunold avancierte zu einem der
beliebtesten Darsteller auf dem Bildschirm.
Man sah ihn in historischen Produktionen wie beispielsweise "Der Eiserne Gustav" (1979)
oder "Die
schöne Wilhelmine", wo er 1984 neben Titelheldin Anja Kruse1)
den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm1)
verkörperte, aber auch in Serien wie "Die Fischer von Moorhövd"2) (1982) oder
"Engels & Consorten"2), wo er 1986 mit der
Rolle des Juniorchefs Frithjof Engels zu sehen war. Hunold
brillierte beispielsweise 1988 als Grabsteinhändler Georg Kroll in
"Der schwarze Obelisk" nach dem gleichnamigen
Roman1) von Erich Maria Remarque1),
trat ein Jahr später in "Die Männer vom K3 Der Mann im Dunkeln" auf
oder mimte 1990 den Hermann Schnitter
in "Ex und hopp Ein böses Spiel um Liebe, Geld und Bier"
sowie den Politiker Müller-Mahrenburg in der Provinzposse "Die
Frosch-Intrige"1).
Das Foto (auch Hintergrund) wurde mir freundlicherweise
von dem
Fotografen Edmond Frederik zur Verfügung gestellt.
© Edmond Frederik (Lizensiert)
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1992 wurde Hunold mit dem "Adolf-Grimme-Preis"1)
in Gold für seine Darstellung
des Managers Bernd Otto in "Kollege Otto"3) ausgezeichnet,
einem halb-dokumentarischen Film über den Co-Op-Skandal1), 1993
begeisterte er als Taxifahrer Martin Bodmer in dem vierteiligen kriminalistischen
Melodram "Böses Blut"2) an der Seite von
Marion Kracht1) und
Mathieu Carrière.
Ungeheure Popularität erlangte Hunold ab 1990, als er die Nachfolge des
Rechtsanwaltes Dr. Dieter Renz (Günter Strack) in der erfolgreichen Krimi-Serie "Ein Fall für zwei"1)
antrat und an der Seite des Privatdetektivs Josef Matula (Claus Theo Gärtner)
als Strafverteidiger Dr. Rainer Franck agierte; bis Ende 1996 spielte
er diese Rolle 90 Folgen lang, dann stieg er aus der Serie aus, um sich einem neuen
Aufgabengebiet zu widmen: Als Nachfolger von Dr. Peter Brockmann
(Günter Pfitzmann) in der "Praxis Bülowbogen" tauchte
er ab 1997 als Dr. Peter Sommerfeld in der Serie "Neues vom Bülowbogen"1)
auf, eine Rolle, die er bis 2004 erfolgreich verkörperte und ihm nicht mehr viel Zeit für andere Filmproduktionen ließ.
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Am 10. Januar 2005 erlebte man den Schauspieler dann nicht mehr im weißen
Arztkittel, sondern als Oberstaatsanwalt Bernd Reuther in "Der Staatsanwalt1) Henkersmahlzeit"1):
Gemeinsam mit seinem Filmsohn, Hauptkommissar Thomas Reuther (Marcus Mittermeier1))
war er mit der Aufklärung von mehreren rätselhaften Morden
befasst, unterstützt von Kommissarin Kerstin Klar (Fiona Coors1)).
Mitte Januar 2007 folgte die zweite spannende Episode unter dem Titel
"Glückskinder"1). Aufgrund der positiven Resonanz setze
das erfolgreiche Duo seine Ermittlungen im Rhein-Main-Gebiet
fort, am 19. September 2007 wurde im ZDF die spannende Episode "Freier Fall"
ausgestrahlt, weitere drei Folgen der zweiten vierteiligen Staffel folgten, am 26. September 2007 konnten sich die Zuschauer auf den
Kriminalfall unter dem Titel "Hungrige Herzen" freuen, am 3. Oktober
bzw. 10. Oktober 2007 schlossen sich die Geschichten
"Heiliger Zorn" und "Erzfeinde" mit Hunold in der
Rolle des autoritären, nicht nur äußerlich schwergewichtigen Anklägers
an → fernsehserien.de.
Im Sommer 2008 begannen dann in Wiesbaden und Umgebung die Dreharbeiten zur dritten vierteiligen Staffel der
erfolgreichen Krimiserie, seit Anfang Januar 2009 ermittelte Hunold nun
wieder gemeinsam mit seinem Filmsohn Thomas Reuther (Marcus Mittermeier)
und dessen Freundin, Kommissarin Kerstin Klar (Fiona Coors).
Die Sendedaten: "Das kleinere Übel" (09.01.2009), "Zwischen den Fronten" (16.01.2009),
"Schwesterliebe" (23.01.2009), "Der perfekte Mord" (30.01.2009).
Anfang Januar ging die Reihe um den "Staatsanwalt" in die
vierte Runde: "Abgeschirmt" (EA: 15.01.2010), Tödliche Erkenntnis"
(EA: 22.01.2010), "Tod eines Schülers" (EA: 29.01.2010) und
"Lass die Toten ruhen" (EA: 05.02.2010) hießen die
jeweils 60-minütigen spannenden Geschichten.
DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio
Hamburg Enterprises GmbH
Quelle: presse.studio-hamburg-enterprises.de
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Aufgrund der guten Einschaltquoten entwickelt sich die Serie zum
Dauerbrenner, so ging "Der Staatsanwalt" mit vier neuen
Folgen bzw. der 5. Staffel auch 2011 in die Verlängerung, am
28. Januar 2011 musste Hunold mit seinem Team in "Das
Duell" den Mord an einer wohlhabenden Kunstsammlerin aufklären,
wurde dabei mit einem alten Widersacher, dem Rechtsanwalt Menkenberg (Jan Gregor Kemp1)) konfrontiert. Am 04.02.2011 folgte mit
"Kameradenschwein" die Aufklärung eines Verbrechens im
Polizistenmilieu, am 11.02.2011 geriet in
"Amtsmissbrauch" ein Richter unter Mordverdacht, eine Woche
später, am 18.02.2011, hatte es das Ermittlerteam in "Fluch
der Bilder" mit einem fingierten Selbstmord zu tun. Staffel 6
startete am 14. Oktober 2011 mit der Episode "Tod einer
Ehe", im wöchentlichen Abstand folgten
"Mordswut" (21.10.2011), "Käufliche
Liebe" (28.10.2011) und "Liebe und
Hass" (04.11.2011). Auch 2012 ging es mit den spannenden
Fällen mit dem "Staatsanwalt" und seinem Team weiter:
"Tödlicher Pakt" (EA: 06.01.2012) hieß die erste
von weiteren neuen Folgen der 7. Staffel, es folgten "Mord am
Rhein" (EA: 13.01.2012), "Spiel des Todes"
(EA: 20.01.2012) und "Die Toten im Weinberg"
(EA: 27.01.2012). Eine weitere Staffel startete Anfang
Januar 2013, nach "Blinde Gier" (EA: 04.01.2013)
wurden die Episoden "Bis aufs Blut" (EA: 11.01.2013),
"Eine mörderische Story" (EA: 18.01.2013), "Kalter
Tod" (EA: 25.01.2013) und "Die lieben Nachbarn"
(EA: 01.02.2013) gesendet. Das Jahr 2014 startete mit der
9. Staffel am gewohnten Sendeplatz, Freitags um 20:15 Uhr:
"Heiße Quellen" (EA: 03.01.2014) lautete der Titel
dieser neuen spannenden Geschichte, es folgen "Tanz in den
Tod" (EA: 10.01.2014), "Vaterliebe"
(EA: 17.01.2014), "Hackordnung" (EA: 24.01.2014),
"Freund und Feind" (EA: 31.01.2014) und "Das
Luder" (EA: 07.02.2014). Auch 2015 meldet sich
Rainer Hunold als Staatsanwalt Bernd Reuther in dieser
beliebten ZDF-Krimireihe zurück, seit 9. Januar 2015 wurde
die 10. Staffel ausgestrahlt werden, Auftakt war die Folge
"Ritt in den Tod". Hunold scheint inzwischen auf das Image
des "Staatsanwaltes" festgelegt, pünktlich zum
Jahresbeginn 2016 startete am 8. Januar nach bewährtem
Muster mit der Story "Mord nach Mitternacht" eine weitere
Staffel, im Januar 2017 ging die inzwischen zwölfte Staffel an
den Start und auch das Jahr 2018 begann am 5. Januar mit
einer neuen "Staatsanwalt"-Staffel (Staffel 13),
ebenso wie das Jahr 2019 (Staffel 14,
Start: 04.01.2019); seit 10. Januar 2020 lief Staffel 15,
seit 29. Januar 2021 Staffel 16
und seit 7. Januar 2022 Staffel 17.
Blieb der Protagonist mit Rainer Hunold sowie die von Fiona Coors1)
gespielte Ermittlerin KHK Kerstin Klar über die Jahre der
Serie treu, verabschiedete sich KHK Thomas Reuther (Marcus Mittermeier1))
nach Folge 7.2 und wurde durch KHK Christian Schubert (Simon Eckert1))
ersetzt, der in Folge 15.3 ausstieg. Seither komplettiert Max Hemmersdorfer1)
als KHK Max Fischer das Ermittler-Team → mehr bei staatsanwalt.zdf.de
bzw. fernsehserien.de
mit einer Inhalts-Übersicht
aller bisher gezeigten Episoden; inzwischen sind etliche Staffeln auf DVD im Handel
erhältlich.
Wie jüngst durch die Presse ging, hängt Rainer Hunold nach 20 Jahren seinen
Job als "Der Staatsanwalt"1) an den Nagel. Seit
der Story "Henkersmahlzeit"1)
(EA: 10. 01.2005) ermittelt er nun in der ZDF-Serie als Oberstaatsanwalt Bernd Reuther regelmäßig (erfolgreich)
mit seinem Team in Wiesbaden1)
und erreicht damit jeweils Freitags zur besten Sendezeit ein
Millionenpublikum. "Angesichts meines Alters habe ich mich daher entschlossen, den von mir
in über 120 Folgen gespielten Wiesbadener Oberstaatsanwalt Bernd Reuther in den Ruhestand zu entlassen."
äußerte sich Hunold in eime Interview. Der Start der 19. Staffel ist am
16. Februar 2024, danach wird der Schauspieler für eine letzte 20. Staffel vor der Kamera
stehen, um sich anschließend seiner "zweiten großen Leidenschaft", der Bildhauerei zu widmen
→ www.faz.net.
Nette Unterhaltungskost bot Ende November 2008 das Melodram "Die
Macht der Liebe"2) aus der ZDF-Reihe "Im Tal der wilden
Rosen"1). Hier mimte Hunold neben den Protagonisten
Ralf Bauer1)
und Kathrin Kühnel1) den wohlhabenden Hotelier Cledus Rodham
und machte auch in dem in der Pionierzeit des 19. Jahrhunderts
angesiedelten Story wie immer eine gute Figur.
Identifizierte man Hunold früher als Arzt in der Serie "Neues vom
Bülowbogen" sowie in der letzten Zeit mit der Figur des
Staatsanwaltes, zeigte er als Hauptdarsteller in dem ZDF-Melodram "Der Pfarrer und das Mädchen"1)
(EA: 03.04.2015) eine neue Facette. Er überzeugte als
ambitionierter, von Gewissensbissen geplagter katholischer Pfarrer
Thomas, der nach jahrelangem Afrika-Aufenthalt in seine alte Heimat,
den Berliner Wedding zurückkehrt. Drei Jahrzehnte zuvor hatte er dort
als wilder Jugendlicher bzw. Kleinkrimineller alkoholisiert ein
Mädchen tödlich verletzt, sein alter Kumpel Max Polke (Henry Hübchen) übernahm damals die Verantwortung und ging für
den Freund ins Gefängnis … → tittelbach.tv.
Auch in der Folge "Tod
und Liebe"1)
(EA: 11.02.2017) um alte Stasi-Seilschaften aus der Krimireihe
"Ein
starkes Team"1) bewies
Hunoöd, dass er nicht nur auf den "Gesetzeshüter" abonniert ist
und mimte den anfangs harmlos-freundlichen Taxifahrer Martin Gast,
der sich zum Schluss als "Bösewicht" entpuppt → Übersicht
TV-Produktionen Filme/Serien.
Erstmals nach rund vierzig Jahren stand Rainer Hunold auch wieder auf
der Bühne, gab am Berliner "Schlosspark Theater"1) zusammen
mit
Ulrich Gebauer1)
(Oscar Madison) "Ein seltsames Paar", mimte den
hypochondrisch-peniblen Felix Ungar. Neil Simons1) am
8. Mai 1965 am Broadway1) uraufgeführter Komödien-Klassiker
machte mit dem unvergessenen Duo Walter Matthau als Oscar und
Jack Lemmon als Felix in der gleichnamigen legendären
Hollywood-Verfilmung "The
Odd Couple"1) (1968)
Furore. Die Premiere des von Adelheid Müther inszenierten
Stückes fand am 28. April 2012 statt, bis Ende Juli standen
weitere Vorstellungen auf dem Spielplan. Vom 2. Februar bis Ende
März 2018 wurde in verschiedenen Städten die
Sensationsgier-Satire "Öffentliches Eigentum"4) von
Sam Peter Jackson aufgeführt, in dem Hunold einmal mehr mit
Ulrich Gebauer zu sehen ist. Hunold gab den
Geoffrey Hammond, einen versteckt schwulen, beliebten
Nachrichtensprecher mit Hang für Minderjährige, dessen Affäre mit
einem Jungen öffentlich wird, Ulrich Gebauer Hammonds
Pressesprecher Larry de Vries; Vorstellungen fanden zudem am
"Schlosspark Theater"statt, wo die deutsche Erstaufführung
bereits vom 1. März 2014 (Premiere) bis
11. Mai 2014 gezeigt wurde → schlossparktheater.de,
tagesspiegel.de.
Neben der Schauspielerei findet der verheiratete Rainer Hunold, der mit
seiner Familie (zwei Adoptiv-Kinder) in Berlin lebt, stets Zeit für
ein vielfältiges soziales Engagement. So ist als Botschafter für die
SOS-Kinderdörfer unterwegs und macht bei "Gesicht zeigen! Aktion weltoffenes Deutschland"1)
mit. Seine Leidenschaft gilt überdies der Bildhauerei, Hunold schafft
Skulpturen aus aus Baumstämmen, die er mit bis zu
20.000 Kupfernägeln beschlägt. Bis 12. Juni 2009 lief
seine erste Einzelausstellung "Protections" in der Galerie
"Braubachfive" in Frankfurt/Main. Der Auslöser, wieder ein Kunstwerk
zu schaffen, war vor vier Jahren eine Charity-Aktion der
"SOS-Kinderdörfer", für die Hunold als Ehrenbotschafter aktiv ist.
"Bei mehreren Versteigerungen wurden bis zu 4.000 Euro für ein Objekt erzielt. Das hat mich motiviert, weiter zu
machen." Die erste Ausstellung fand vor zwei Jahren in Spanien statt, wo
Hunold ein Haus hat. In Berlin arbeitet der 59-Jährige mit leichten 100-Gramm-Hämmern
aus gegossenem Eisen; 15 Stück besitzt er.
(Quelle: Berliner
Morgenpost vom 2. Juni 2009)
Im September 2009 publizierte er das Buch "Ich bin nun mal dick:
Ein Wohlfühlbuch", in dem er für einen entspannten und
souveränen Umgang mit Übergewicht plädiert.
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