Herlinde Latzko im Sommer 1980 anlässlich der Dreharbeiten zu  "Der Jähzornige", einem TV-Film nach Tschechow inszeniert von Hajo Gies; Copyright Virginia Shue Herlinde Latzko (auch Herlinde Latzko-Ruff) wurde am 23. Mai 1944 in Lichtenstadt bei Karlsbad (heute Hroznětín1), Tschechien) geboren*). Aufgewachsen in Hohenlohe und in Stuttgart, absolvierte sie später in München die "Otto-Falckenberg-Schule"1), und erhielt 1969 nach ihrer Ausbildung ein erstes Engagement am "Stadttheater Bern"1), wo sie bis 1972 auf der Bühne stand. Während dieser Zeit profilierte sie sich mit klassischen Figuren wie der Luise in Schillers "Kabale und Liebe"1), der Recha in Lessings "Nathan der Weise"1) oder der Franziska in "Minna von Barnhelm"1) als herausragende Charaktermimin. 1972 wechselte Herlinde Latzko für eine Spielzeit an das "Schauspielhaus Zürich"1), gestaltete dort beispielsweise die Marie Beaumarchais in Goethes "Clavigo"1), war auch als Lucy in Brechts "Die Dreigroschenoper"1) zu sehen.
Danach arbeitete die Schauspielerin ausschließlich für Film und Fernsehen.
 

Foto: Herlinde Latzko im Sommer 1980 anlässlich der Dreharbeiten zu "Der Jähzornige",
einem TV-Film nach Tschechow, inszeniert von Hajo Gies
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Gleich mit ihrer ersten Aufgabe vor der Kamera konnte sie als Margot Hartmann in der Romanverfilmung "Der Scheingemahl" (1974) nach Hedwig Courths-Mahler1) an der Seite von Christian Wolff (Baron Horst von Oldenau) einen riesigen Publikumserfolg verzeichnen, ein Jahr später überzeugte sie als junge Gabriele Klöterjahn in Herbert Ballmanns Thomas Mann-Adaption1) "Tristan"2) (1975) neben Günter Strack (Anton Klöterjahn) und Gerd Baltus (Detlef Spinell). In dem von Wilhelm Semmelroth inszenierten und unter anderem mit René Deltgen, Günter Strack und Käthe Haack prominent besetzten zweiteiligen Krimi "Die Affäre Lerouge" (1976) zeigte sie sich als Claire d'Arlange, mimte in der "Tatort"-Folge "Das Mädchen von gegenüber"1) mit Hansjörg Felmy als Kommissar Haferkamp 1977 die Film-Ehefrau von Jürgen Prochnow. Dieter Wedel1) besetzte Herlinde Latzko als Tanja in seinem Zweiteiler "Mittags auf dem Roten Platz"3) (1978), sie übernahm Episodenrollen in beliebten Krimiserien wie "Derrick", "Sonderdezernat K1", "Der Alte", "Ein Fall für zwei", "Detektivbüro Roth" und "SOKO 5113" oder tauchte beim "Traumschiff" und beim "Landarzt" auf. In der zwölfteiligen Jugendserie "Die Nordlichter"3) (1988) machte sie als Mutter Hannelore Krützmann bzw. Ehefrau von Horst Janson eine gute Figur, die mit der Familie aus dem hohen Norden zum Vater (Fritz Bachschmidt1)) an den Bodensee zieht. Zu ihren letzten TV-Auftritten zählte Dieter Wedels Mehrteiler "Die Affäre Semmeling"1) (2002) als Sekretärin von Semmeling sen. (Fritz Lichtenhahn) sowie die Unterhaltungsserie "Unser Charly"1), wo sie zwischen 2002 und 2004 in drei Episoden die Bäuerin Lisa Breitner darstellte.
 

Herlinde Latzko mit Christian Wolff in "Der Scheingemahl" (1974)
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services

Christian Wolff mit Herlinde Latzko in "Der Scheingemahl" (1974);  Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR
Im Kino sah man Herlinde Latzko in der schweizerisch-deutschen Koproduktion "Kneuss"1) (1978), gedreht von Gaudenz Meili1) nach dem Kriminalroman von Beat Brechbühl1).
Neben ihrer Arbeit für den Film arbeitete Herlinde Latzko für ambitionierte Audio-Produktionen, ist unter anderem in "Tante Julia und der Kunstschreiber"1) des peruanischen Literatur-Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa1) in einer großartigen Inszenierung des "Schweizer Radio DRS"1) als Tante Julia zu hören. 
Siehe auch Wikipedia, tls.theaterwissenschaft.ch
*) Angabe laut "Langen Müller's Schauspielerlexikon der Gegenwart", IMDb und Filmportal.de
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Stand: März 2019
  
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