Maja Maranow erblickte am 20. März 1961 in der niedersächsischen Kleinstadt
Nienburg/Weser1) als Tochter eines Architekten das Licht der Welt, wurde
nach der frühen Scheidung der Eltern allein von der Mutter
aufgezogen. Zwischen 1978 und 1981 erwarb sie sich ihr darstellerisches
Rüstzeug an der Hamburger "Schauspielschule
Bühnenstudio"1), daneben
wurde sie von Annemarie Marks-Rocke
in den Fächern "Schauspiel und "Musical" unterrichtet. Anschließend erhielt sie
ein Engagement an den "Städtischen Bühnen"1) in Lübeck,
danach wechselte erneut nach Hamburg und wirkte am "Thalia
Theater"1).
Zum Film kam die attraktive, stets etwas geheimnisvoll wirkende Mimin Anfang der 1980er Jahre, sammelte
erste Erfahrungen unter anderem in TV-Produktionen wie "Tage im
Hotel" (1983) oder den "Tatort"-Folgen "Täter
und Opfer"1) (1984) und
"Programmiert
auf Mord"1) (1988). Der
Durchbruch zur populären TV-Schauspielerin gelang ihr dann mit der
Rolle der schönen, intriganten Millionärsgattin Sylvia Gruber, die in
der ZDF-Serie "Rivalen
der Rennbahn"1) (1989) dem Ex-Jockey
und Pferderennstallleiter Christian Adler (Thomas Fritsch) den Kopf
verdrehte.
Es folgten weitere interessante Aufgaben in verschiedenen Serien, etwa
zwischen 1989 und 1991 als Sekretärin Anette in der Bond-Parodie
"Jolly
Joker"1) oder als Nora Zech
in der vielbeachteten "Tatort"-Episode "Der
Fall Schimanski"1) (1991),
dem 29. und letzten Fall mit Kommissar
Schimanski1) alias Götz George.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Am 28. März 1994 trat Maja Maranow dann erstmals in
der Story "Gemischtes Doppel"1) bzw. in der
ZDF-Krimireihe
"Ein
starkes Team"1) als
Kriminalhauptkommissarin Verena Berthold1) in Erscheinung, die mit ihrem
Partner, dem von Florian Martens1) gespielten
Kriminalhauptkommissar Otto Garber1), einen kniffligen Fall
lösen musste. Beide arbeiten für eine Sondereinheit der Berliner Kriminalpolizei
und sollten für die kommenden rund zwei Jahrzehnte mit dieser Serie
die Fernsehlandschaft nachhaltig prägen. 1999 erhielt sie
gemeinsam mit Florian Martens für ihre Darstellung in der 13. Folge "Braunauge"1)
den "Goldenen
Gong"1). Im August 2015 gab Maja Maranow ihren Ausstieg aus der Reihe
bekannt, damals wusste noch Niemand etwas von ihrer Krebserkrankung;
ihren letzten Auftritt hatte sie am 9. Januar 2016 in der 64. Folge "Geplatzte Träume"1),
die wenige Tage nach Maranows überraschenden Tod ausgestrahlt
wurde → tittelbach.tv.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Dazwischen lagen Rollen in verschiedenen TV-Einzelproduktionen und Serien,
mehrfach arbeitete Maja Maranow mit Kult-Regisseur Dieter Wedel1) zusammen. So stand sie für Wedel als Sängerin
und Nachtclubbesitzerin Michelle Berger in dem Fünfteiler
"Der
Schattenmann"1) (1996) vor
der Kamera, mimte in dem sechsteiligen Drama "Der
König von St. Pauli"1) (1998) die
Prostituierte Mizzi und in dem ebenfalls aus
sechs Teilen bestehenden Film "Die
Affäre Semmeling"1) (2002) die Katja Aschberg.
Gemeinsam mit Hannes Jaenicke1) sah man sie beispielsweise in der "Tatort"-Folge
"Die
Liebe der Schlachter"1) (2003),
in dem Krimi "Blutige
Stadt"1) (2008) aus der
ZDF-Reihe "Nachtschicht"1)
tauchte sie als Ramona Neumann bzw. Filmehefrau von Uwe Kockisch auf
und in dem Psychothriller "Mord
in bester Familie"1) (2011) als Manuela Lorenz, die nach Jahren wieder mit ihrer
Schwester Katrin (Katharina Böhm1)) konfrontiert wird → tittelbach.tv.
In dem von Matti Geschonneck1) nach dem gleichnamigen Bestseller von
Friedrich Ani1)
in Szene gesetzten Thriller "Hinter blinden Fenstern"1) (EA: 01.02.2010)
glänzte sie
als Clarissa Weberknecht, deren Lebensgefährtin, die Prostituierte Dinah Schmidt
(Bernadette Heerwagen1)),
in einem Park erstochen aufgefunden wurde. Hauptkommissar Polonius Fischer (Hanns Zischler), der neun Jahre lang Mönch war, dann vor 13 Jahren
das Kloster verließ und seither bei der Polizei arbeitete, leitete die Ermittlungen.
Matti Geschonneck machte sich Maranows vielschichtiges Spiel auch in dem spannenden
Film "Eine
Frau verschwindet"1) (2012) zunutze,
hier verkörperte sie eindrucksvoll die an Alzheimer erkrankte Ehefrau
des Kommissars Bruno van Leeuwen (Peter Haber1)) eine
einfühlsame schauspielerische Leistung.
Doch Maja Maranow, der die Medien unterkühlte Erotik
bescheinigten, war nicht nur auf das Krimi-Genre festgelegt, in dem sie
sich mit starken Frauenrollen präsentieren konnte, vor allem Regisseur
Matti Geschonneck setzte sie immer wieder als profilierte
Charakterdarstellerin ein. In dem Drama "Liebe Schwester"1) (2002) gab sie
die karrierebewusste Lea, die nach dem Krebstod ihrer
Schwester Judith (Anja Kling1)) zu einem neuen Wertesystem findet.
Für Geschonneck spielte sie in "Liebe nach dem Tod"1) (2005)
die Greta Bücking, die wie Paul Markwart (August Zirner1)) nach
dem plötzlichen Tod der jeweiligen Ehepartner erkennen muss, dass
Ehemann Lutz eine Affäre mit Markwarts Frau Karin (Franziska Stavjanik1)) hatte. In dem
zweiteiligen, opulenten Melodram "Das Glück am anderen Ende der Welt"1) (2007)
gab sie als erfolgreiche Geschäftsfrau Hanna Westphal zusammen
mit Heiner Lauterbach ein tragisch umflorte Liebespaar ab, in Matti Geschonnecks
Familiendrama um Suizid und Selbsttäuschungen "Zeit
zu leben"2) (2008)
konnte sie als Meeresbiologin Annabelle nicht nur das Publikum
überzeugen. Mit der Figur der Mutter Helene Reich zeigte sie in
dem Biopic "Mein
Leben Marcel Reich-Ranicki"1) (2009), gedreht
von Dror Zahavi1) nach der Autobiografie des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki1) (1920 2013),
eine weitere Facette ihrer Schauspielkunst. In
Dominik Grafs1) historischem Liebesdrama bzw. preisgekröntem Kinofilm
"Die
geliebten Schwestern"1) (2014) über die Liebe des
Dichters Friedrich Schiller1)
(Florian Stetter1))
zu den Schwestern Charlotte1)
(Henriette Confurius1))
und Caroline
von Lengefeld1) (Hannah Herzsprung1))
verkörperte sie Goethes Schwarm Charlotte von Stein1) eine ihrer wenigen Arbeiten vor der Kinokamera → Übersicht
Filmografie.
Zudem wirkte Maja Maranow sporadisch als Sprecherin für Hörbücher und Hörspiele
mit. "Sie sprach unter anderem das im März 2008 erschienene Hörbuch
zu "Sizilien und Palermo. Eine literarische Einladung" ein.
Am 22. September 2008 wurde ein weiteres von ihr eingelesenes Hörbuch
im "Verlag
C.H.BECK"1) zu
"Lektionen der Stille. Klassische Zen-Texte. Wenn Du jenseits von
Liebe und Hass bist, ist alles so klar wie das helle Tageslicht",
das von klassischen Zen-Meistern1)
handelt, veröffentlicht." notiert Wikipedia. In dem NDR-Hörspiel
"Die Wirklichkeit wird geschlachtet" (EA: 16.10.1982) von
Theo Köppen1)
übernahm sie die Rolle der Hure → hoerspiele.dra.de.
Maja Maranow starb für die Öffentlichkeit überraschend
am 4. Januar 2016
mit nur 54 Jahren in Berlin; erst später wurde ihre
Brustkrebs-Erkrankung bekannt. ZDF-Fernsefilmchef Reinhold Elschot
sagte unter anderem in einem Nachruf: "Maja Maranow war eine exzellente Schauspielerin von
großer Emotion und hoher Intensität. Sie gab den von ihr verkörperten Personen Leben, Geschichte,
Tiefe und Hoffnung. In ihrem Spiel spiegelt sich sehr viel Lebenserfahrung, in ihren Augen sehen
wir viel Wissen über die Menschen aber immer auch eine tiefe Sehnsucht und den Hunger nach
Leben. Ich bin dankbar für die wunderbare Zusammenarbeit mit einem sehr besonderen Menschen. Maja Maranow wird uns sehr fehlen."
Die letzte Ruhe fand sie in einem Baumgrab auf dem Südwestkirchhof
Stahnsdorf1) (Brandenburg)
→ Foto der Grabstelle bei knerger.de
sowie Wikimedia Commons.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database,
filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de,
fernsehserien.de, Die Krimihomepage, prisma.de) |
Kinofilm
Fernsehen (Auszug)
- 1983: Tage
im Hotel (als Sarah Lenhart)
- 1984: Rummelplatzgeschichten (Serie; als Sonja in Folge
11 "Maxe")
- 1984: Ein
Fall für zwei (Krimiserie; als Elke Kirsch in Folge 25 "Die verlorene
Nacht")
- 19842003: Tatort
(Krimireihe)
- 1985: Der Hochzeitstag (als Marion)
- 19851993: Der
Fahnder (Krimiserie mit Klaus
Wennemann)
- 19861991: SOKO
München / SOKO 5113 (Krimiserie)
- 1986: 07.12 Das harte Geschäft (als Maria)
- 1991: 11.11 Rückkehr an einen fremden Ort (als Irina Lobert)
- 1987: Die
Insel (Serie; als ?)
- 1989: Peter
Strohm (Krimiserie mit Klaus
Löwitsch; als Carla im Pilotfilm "Tod eines Freundes")
- 1989: Rivalen
der Rennbahn (Serie; als Sylvia, Frau von Pferdebesitzer
Hans-Otto Gruber = Manfred
Zapatka)
- 19891991: Jolly
Joker (Serie; als Anette, Assistentin von Millionär Arthur
Brecht = Paul
Hubschmid bzw.
Christian Borg = Stefan
Fleming)
- 1990: Der
neue Mann (als Betriebswirtin (in Männerkleidern) Ulli
Degen)
- 1991: Ex und hopp Ein böses Spiel um Liebe, Geld und Bier
(als Karin, Frau von Braumeister Schnitter = Rainer
Hunold)
- 1991: Derrick
(Krimiserie mit Horst
Tappert; als Journalistin Manuela Bolitz in Folge 200 "Offener Fall";
→ zauberspiegel-online.de)
- 1992: Sie und Er (Zweiteiler;
als Journalistin Hanna, Geliebte von Charlottes Ehemann Georg = Reimar Johannes
Baur)
- 1992: Der nächtliche Besucher (Gastrolle)
→ filmdienst.de
- 19921993: Oppen & Ehrlich (Serie
mit Uwe Friedrichsen und
Andreas Schmidt-Schaller;
als Barbara
Fabian)
- 1993: Mord
in der Toskana / Delitti privati (Krimi-Dreiteiler; als
Milena Bolzoni, eine der Hauptverdächtigen)
- 1993: Cluedo Das Mörderspiel (Krimiserie;
als ? in Folge 3"Der
letzte Kuss")
- 1993: Hecht & Haie (Krimiserie; als Ulrike Maier)
- 1994: Nicht nur der Liebe wegen (als Kundin) → IMDb
- 19942016: Ein
starkes Team (Krimireihe mit Florian
Martens als Kriminalkommissar Otto
Garber;
63 Folgen als dessen Partnerin, Kriminalkommissarin Verena Berthold ) → Episodenliste
bei Wikipedia
- 1995: A.S. Gefahr ist sein Geschäft (Serie
mit Klaus J. Behrendt; als Bettina Kunst in Folge
3 "Der
Russe")
- 1995: Man(n) sucht Frau (als
Anwältin Renate) → IMDb
- 1996: Der
Schattenmann (Fünfteiler; in 4 Teilen als Sängerin
und Nachtclubbesitzerin Michelle Berger) →
filmportal.de,
prisma.de
- 1996: Natascha Wettlauf mit dem Tod (als
Dr. Halm)
- 1996: Tödliche Schwesterliebe (als Nadine)
- 1997: Der Kindermord (als Psychiaterin)
→ ziegler-film.com,
tvspielfilm.de
- 1997: Liebling
Kreuzberg (Serie mit Manfred
Krug; als ? in Folge 5.03 "Der Verbieter")
- 1998: Der
König von St. Pauli (Sechsteiler; als Prostituierte Mizzi) →
prisma.de
- 1998: Die
Unbestechliche (Serie; als Gerichtsreporterin Sylvia Brant)
- 19992006: Der
Alte (Krimiserie)
- 2000: Auf
eigene Gefahr (Krimiserie mit Thekla
Carola Wied; als Anna Leuter / Lisa Markgraf in Folge 3.06 "Bis dass der Tod
")
- 2000: Donna Leon (Krimireihe
nach den Romanen von Donna
Leon) Vendetta
(als Reisebüroleiterin Regina Ceroni) → prisma.de
- 2001: Späte
Rache (als Heide, Frau von Chefarzt Michael Klenz = Peer
Jäger) → prisma.de
- 2001: Denninger Der Mallorcakrimi
(Krimireihe) Denninger Der Mann mit den zwei Gesichtern
(als Karina Stern)
- 2002: Siska
(Krimiserie mit Peter
Kremer; als Katja Kleemann in Folge 38 "Der Mann im Garten";
→ Die Krimihomepage)
- 2002: Die
Affäre Semmeling (Sechsteiler; als Büroleiterin Katja
Aschberg) → deutsches-filmhaus.de,
prisma.de
- 2002: Polizeiruf 110 (Krimireihe) Vom Himmel gefallen
(als Nachtclub-Besitzerin Johanna "Jo" Clausen)
- 2002: Liebe
Schwester (als Lea Spielhagen, Schwester von Judith Wlassek
= Anja
Kling)
→ presseportal.de
- 2003: Kommissarin Lucas (Krimireihe
mit Ulrike
Kriener) Die blaue Blume
(als Ingrid Kürten, Mutter des Opfers) → tittelbach.tv
- 2005: Liebe
nach dem Tod (als Ärztin Greta Bücking) →
tittelbach.tv
- 2006: Die
Kinder der Flucht (Dreiteiler; als Mutter Ritter) → prisma.de
- 2006: SOKO
Leipzig (Krimiserie; als Ramona Bäumler in Folge 104 "Flucht aus Santo
Domingo")
- 2007: Das
Glück am anderen Ende der Welt (Zweiteiler; als Managerin
Hanna Westphal) → tittelbach.tv
- 2007: Zeit
zu leben (als Meeresbiologin Annabelle Kohut) → tvspielfilm.de,
tittelbach.tv,
prisma.de
- 2008: Lutter
(Krimireihe mit Joachim
Król) Blutsbande (als Angela
Kampschulte, Ehefrau des Opfers)
→ prisma.de,
tittelbach.tv,
IMDb
- 2009: Mein
Leben Marcel Reich-Ranicki (nach der
Autobiografie "Mein Leben" (1999) von Marcel Reich-Ranicki,
dargestellt von
Matthias
Schweighöfer; als Helene Reich, Mutter von Marcel) →
filmportal.de,
prisma.de
- 2009: Hinter
blinden Fenstern (frei nach dem Roman von Friedrich
Ani; mit Hanns
Zischler als Kriminalhauptkommissar Polonius Fischer;
als Clarissa Weberknecht, Betreiberin des Sado-Maso-Clubs
"Dinah" und Lebensgefährtin des Opfers)
→ tittelbach.tv,
prisma.de, dieterwunderlich.de
- 20092016: Nachtschicht (Krimireihe)
- 2011: Mord
in bester Familie (als Manuela Lorenz, Tochter des alten
Sägewerksbesitzer Reinhard Lorenz = Otto
Mellies)
→ tittelbach.tv,
prisma.de
- 2012: Der
Staatsanwalt (Krimiserie mit Rainer
Hunold; als Martina Sommer, Wirtin des "Dorfkrugs", in
Folge 7.04 "Die Toten im
Weinberg")
- 2012: Eine
Frau verschwindet – Van Leeuwens erster Fall (nach Motiven
der Romanreihe "Und vergib uns unsere Schuld"
von Claus
Cornelius Fischer; als Alzheimer-Patientin Simone van Leeuwen, Frau von
Kriminalkommissar
Bruno van Leeuwen = Peter
Haber) → tittelbach.tv,
prisma.de
- 2015: Der
Pfarrer und das Mädchen (als Nora, Frau von Max Polke (Henry
Hübchen), dem "Pate vom Kiez") → tittelbach.tv
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