Wirken am Theater (Auswahl) / Filmografie / Hörspiel
Peter Matic´; Copyright Virginia Shue Peter Matić wurde am 24. März 1937 in Wien in eine traditionsreiche Familie hineingeboren. Sein Vater war Kavallerist und hatte ursprünglich in der k. u. k. Armee gedient, später im österreichischen Bundesheer sowie nach dem Anschluss Österreichs1) ab 1938 in der deutschen Wehrmacht. Der Großvater väterlicherseits, Heinrich Matić von Dravodol, war ebenfalls Offizier und bekleidete den Rang eines Feldmarschallleutnants. Die Mutter stammte aus dem Geschlecht derer von Warsberg1), diese Freiherren gehörten zu den ältesten, bereits um 1140 erwähnten lothringischen Familien. Der Großvater mütterlicherseits, Alexander von Warsberg, war Kammerherr am Salzburger Hof der Habsburger gewesen, dessen Onkel wiederum, Alexander Freiherr von Warsberg (30.03.1836 – 28.05.1889), ein Schöngeist und Reiseschriftsteller, war unter anderem zum k. u. k. Konsul auf der griechischen Insel Korfu sowie zuletzt von Venedig ernannt worden und zeitweise Reisebegleiter der berühmten Elisabeth von Österreich-Ungarn1) ("Sissi")  →deutsche-biographie.de.
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Bedingt durch die wechselnden Einsatzorte des Vaters wuchs Matić zunächst im pommerschen Stolp1) (heute Słupsk, Polen) auf, später in Mühlhausen1) (Elsass). Mit der Stationierung nach Schlesien zog Matić während des Krieges aus Sicherheitsgründen mit der Mutter ins hessische Neckarsteinach, kam erst 1949 wieder nach Österreich zurück. Nach dem Besuch eines Gymnasiums in Salzburg bzw. der Matura (Abitur) entschloss er sich, Schauspieler zu werden und bewarb sich in Wien am "Max-Reinhardt-Seminar"1), wurde jedoch nicht angenommen.
Matić ließ sich nicht entmutigen, erwarb sich sein darstellerisches Rüstzeug an der "Schauspielschule Krauss"1)  und nahm zudem privaten Unterricht bei der Schauspielerin Dorothea Neff1) (1903 – 1986). Nach der Ausbildung gab er 1960 sein Bühnendebüt am Wiener "Theater in der Josefstadt"1), wo er bis Ende der 1960er Jahre zum Ensemble gehörte. Es folgten Gastauftritte am "Theater Basel"1) und den "Münchner Kammerspielen"1), ab 1972 fand Matić an den "Staatlichen Schauspielbühnen"1) in Berlin bis zu deren Schließung im Jahre 1993 seine künstlerische Heimat. Er ging in seine Geburtsstadt zurück und gehörte fortan zum Ensemble des renommierten "Burgtheaters"1), wo er bis zuletzt auf der Bühne stand. So noch seit der Premiere am 24. Februar 2019 als Rabbi / Obsthändler Menkes in Christian Stückls1) Inszenierung des Schauspiels "Hiob", einer Bühnenfassung von Koen Tachelet nach dem Roman von Joseph Roth1) mit Peter Simonischek1) als orthodoxem Tora-Lehrer Mendel Singer.
Darüber hinaus zeigte der Wiener seine schauspielerische Kunst an vielen namhaften deutschsprachigen Theatern, etwa in Berlin an der "Deutschen Oper"1), am "Theater des Westens"1) und am "Renaissance Theater"1), man erlebte ihn am "Schauspiel Frankfurt"1), an der "Bayerischen Staatsoper"1), bei den "Salzburger Festspielen"1) sowie bei den "Festspielen Reichenau"1), deren Aufführungen er stets bereicherte.
Am Berliner "Schillertheater"1) und "Schlosspark Theater"1) gehörte Peter Matić zu den heimlichen Stars, in mehr als 50 Rollen konnte er hier seine darstellerische Dominanz unter Beweis stellen.  Zu seinen herausragenden Bühneninterpretationen zählten beispielsweise am "Schillertheater" neben Nikolaus Paryla (Herr von Rappelkopf) die Figur des Alpenkönigs Astragalus in Ferdinand Raimunds Zauberspiel "Der Alpenkönig und der Menschenfeind"1), am "Schlosspark Theater" begeisterte er als Solange in Dieter Dorns Inszenierung des Stücks "Die Zofen"1) von Jean Genet an der Seite von Helmut Griem (Claire) und Thomas Holtzmann (Gnädige Frau). Mehrfach verkörperte er bei den "Salzburger Festspielen" eindrucksvoll den "Dünnen Vetter" im "Jedermann"1), so zwischen 1973 und 1977 an der Seite von Curd Jürgens in der Titelrolle und Fritz Muliar als seinem Gegenpart, dem "Dicken Vetter". Auch zwischen 1979 und 1982 gestaltete er diese Figur, diesmal mit Maximilian Schell als "Jedermann" und Michael Toost als "Dicker Vetter" → Auszug Wirken am Theater.
 
 

Peter Matić 1982 als "Dünner Vetter" in "Jedermann"
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Peter Matic 1982 als "Dünnen Vetter" in "Jedermann" ; Copyright Virginia Shue
Populär wurde Peter Matić nicht zuletzt durch das Fernsehen, seit Anfang der 1960 Jahre übernahm er vielfältige Aufgaben vor der Kamera. In zahlreichen beliebten TV-Serien spielte er prägnante Nebenrollen, beispielsweise in "Wenn der Vater mit dem Sohne" (1971), "Kara Ben Nemsi Effendi" (1973), "Detektivbüro Roth", "Die Wicherts von nebenan", "Liebling Kreuzberg", "Der Landarzt", "Unser Lehrer Doktor Specht" oder "Kommissar Rex", mehrfach trat er auch beim "Tatort" auf. An Einzelproduktionen sind zu Beginn seiner TV-Karriere unter anderem zu nennen die Figur des Oberleutnants Ferry von Braun in der Komödie "Leinen aus Irland" (1965) oder die Titelrolle in "Celimar" (1968) nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Eugčne Labiche1) in einer Aufzeichnung der "Komödienspiele Porcia"1). In den 1970er und 1980er Jahren spielte er in etlichen Literaturadaptionen, etwa in "Das Männerquartett" (1978) nach dem Roman "Das Ochsenfurter Männerquartett" von Leonhard Frank1) oder mit Hilmar Thate (Theobald Maske) und Angelica Domröse (Luise Maske) in "Die Hose" (1985) nach dem Lustspiel von Carl Sternheim1), in Szene gesetzt von Otto Schenk. In jüngerer Zeit sah man Matić beispielsweise als Onkel Robert in der Schnitzler-Verfilmung "Spiel im Morgengrauen"1) (2001), als Firmenpatriarch Ignatz Mayrhofer in der turbulenten Komödie "Alpenglühen"2) (2003, mit Christiane Hörbiger und Götz George) sowie als Richter in dem Justizdrama "Die Geschworene"2) (2007) nach dem gleichnamigen Roman von Katharina Zara mit Christiane Hörbiger in der Hauptrolle. Danach zeigte sich Matić in der Episode "Robert Fabian" (2010) aus der österreichischen Krimireihe "Schnell ermittelt"1), in dem "Tatort" aus Wien "Ausgelöscht"1) (EA: 29.05.2011) mit dem Ermittlerduo Moritz Eisner (Harald Krassnitzer1)) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser1)) tauchte er als Juwelier Schellwein auf. Am 20. September 2011 fiel in Istrien die letzte Klappe für die neue, romantische ORF/ZDF-Reihe "Adriatische Geschichten" mit dem Titel "Ein Sommer in Kroatien"2) (EA: 29.04.2012), in der Matić ebenfalls zur Besetzung gehörte. Anschließend erlebte man ihn in der mit Spielszenen durchsetzten, dreiteiligen Dokumentation "Karl der Große" (EA: 20.04.2013) als fränkischen Gelehrten bzw. Erzähler Einhard1) sowie mit einer Gastrolle in der Episode "Dorfkaiser und Inka-Prinzessinnen" (EA: 29.04.2014 ORF eins) aus der Comedy-Serie "BÖsterreich"1). Nach längerer Pause sah man Matić am 13. Januar 2019 in der "Tatort"-Folge "Wahre Lügen" mit dem Wiener Sonderermittler-Team Moritz Eisner1) (Harald Krassnitzer1)) und Bibi Fellner1) (Adele Neuhauser1)), die den Mord an der jungen Journalistin Sylvie Wolter zu klären haben. Diese hatte für eine Geschichte über illegale Waffengeschäfte, Amtsmissbrauch, Untreue und illegale Parteienfinanzierung zuletzt in Wien recherchiert. Matić war deren Informant gewesen, der pensionierte Polizist Hans-Werner Kirchweger, der die Kommissare nun auf einen mysteriösen und auch nach Jahrzehnten noch immer nicht restlos aufgeklärten Todesfall eines ehemaligen österreichischen Ministers aufmerksam macht.
 
Sporadisch war Matić auch in einigen Kinoproduktionen präsent, so etwa in der Verwechslungskomödie "Das hab’ ich von Papa gelernt"1) (1964, mit Willy und Thomas Fritsch), der Simmel-Adaption "Jeder stirbt für sich allein"1) (1976) oder dem Harald Juhnke-Klamauk "Sigi, der Straßenfeger"1) (1985). Doch es sind oft ernstere bzw. hintergründig-komische Figuren, mit denen Matić zu überzeugen weiß, Regisseur Jerzy Kawalerowicz besetzte ihn, u.a. neben Armin Mueller-Stahl (Arno Bronstein), in dem Kinodrama bzw. der Jurek Becker-Adaption1) "Bronsteins Kinder"1) (1991) als Buchhalter Hugo Lepschitz. In "Gebürtig"3) (2002), nach dem gleichnamigen Roman von Robert Schindel, gab er den David Lebensart an der Seite von Peter Simonischek1) als dem jüdischen Emigranten Hermann Gebirtig. In Detlev Bucks, in 3-D gedrehten Kinofilm "Die Vermessung der Welt"1) nach Daniel Kehlmanns gleichnamigem Bestseller1) (2005) hatte er die Rolle des Philosophen Immanuel Kant1) (1724 – 1804) übernommen. Die fiktive Doppel-Biografie über den Naturforscher Alexander von Humboldt1) (1769 – 1859; gespielt von Albrecht Schuch1)) und den Mathematiker, Physiker, Geodäten bzw. Astronomen Carl Friedrich Gauß (1777 – 1855; gespielt von Florian David Fitz1)) ging am 25. Oktober 2012 in Deutschland an den Start → Übersicht Filmografie.
Peter Matic zu Gast bei der Verleihung des "Nestroy-Theaterpreises" am 8. November 2010 im "Burgtheater" in Wien; Urheber: Wikipedia-User Manfred Werner – Tsui; Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons Parallel zu seiner Arbeit für Theater und Film betätigte sich der Schauspieler seit den 1960er Jahren als Sprecher für den Rundfunk und wirkte an einer Vielzahl von Hörspielen für den ORF bzw. andere Sendeanstalten mit. So ist er mit seiner unverwechselbaren, sonoren Stimme unter anderem als Erzähler in "Die falsche Fährte"1) (2000) von Henning Mankell1) oder als Jaspar Rodenkirchen in "Tod und Teufel"1) (2008) von Frank Schätzing1) zu hören. Verschiedene Rollen sprach er in der über zwei Jahrzehnte (1978–1999), zunächst vom RIAS und dann vom Deutschlandradio Kultur produzierten Hörspielfolge "Professor van Dusen"1).
Das ORF-Hörspiel hat Peter Matić besonders viel zu verdanken: Seit den 60-er Jahren wirkte er in über 50 Produktionen mit. Er selbst sagt über die Hörspiel-Arbeit: "Es ist eine große Herausforderung, nur mit der Stimme eine Figur, den Raum, die Atmosphäre zu schaffen – auf der Bühne kommt so vieles dazu, Dekoration, Kostüm, Licht, da ist es leichter, etwas auszudrücken. Wenn es im Hörspiel gelingt, Atmosphäre zu schaffen, und das ist gar nicht so einfach, dann ist das eine hohe Kunst, da bin ich voll des Respekts für diejenigen, die das vermitteln können."
Peter Matić  wurde von der ORF-Hörspiel-Jury zum "Schauspieler des Jahres 2005" gekürt.
(Quelle: kundendienst.orf.at)
Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
 
 
Peter Matić zu Gast bei der Verleihung des "Nestroy-Theaterpreises"1)
am 8. November 2010 im "Burgtheater" in Wien
Urheber: Wikipedia-User Manfred Werner – Tsui; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
In den letzten Jahren widmete sich Matić verstärkt Audio-Produktionen. Als Hörbuchinterpret vertonte Matić Romane bedeutender Schriftsteller, darunter "Mario und der Zauberer"1) von Thomas Mann, "Keraban der Starrkopf"1) von Jules Verne, "Der Process"1) von Franz Kafka sowie den 7-bändigen Romanzyklus "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit"1) von Marcel Proust, der das bislang umfangreichste Hörbuchprojekt im deutschsprachigen Raum bildet und Matić in der Kategorie "Bester Interpret" eine Nominierung für den "Deutschen Hörbuchpreis 20111) sowie eine Auszeichnung mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik"1) einbrachte. Zudem wurde das Werk zum "Hörbuch des Jahres 2010" der "Hörbuchbestenliste"1) gekürt. Aus der Reihe "HörEdition der Weltliteratur" las er im Jahr 2007 "Jenseits von Schuld und Sühne"1) von Jean Améry, mit "Schindlers Liste"1) von Thomas Keneally rezitierte er ein weiteres Werk über die Zeit des Nationalsozialismus. Neben Biografien von Personen aus Politik und Wissenschaft, darunter "Fidel Castro. Mein Leben" von Ignacio Ramonet1) und "Albert Einstein – Die Berliner Jahre" von Thomas Levenson umfasst Matićs bisheriges Wirken als Hörbuchsprecher auch medienkritische Sachbücher wie "Die zweite Aufklärung. Vom 18. ins 21. Jahrhundert" von Neil Postman1) (2000) und "Die Google Falle" von Gerald Reischl1) (2008).4) 
Als Synchronsprecher machte sich Matić ebenfalls einen Namen, seit 1982 bzw. dem preisgekrönten Biopic "Gandhi"1) lieh er dem britischen Charakterdarsteller Ben Kingsley seine Stimme,  zuletzt als Adolf Eichmann1) in dem Drama "Operation Finale"1) (2018). Darüber hinaus synchronisierte er unter anderem Jeffrey Jones1) in "Amadeus"1) (1984), Wallace Shawn1) in "Hotel New Hampshire"1) (1984), Ian Holm1) in "Brazil"1) (1985) oder Scott Glenn1) in dem Oscar-prämierten Streifen "Das Schweigen der Lämmer"1) (1991). Zu nennen ist auch der Märchenfilm "Schneewittchen und das Geheimnis der Zwerge"1) (1992), wo er in der deutschsprachigen Fassung für Iwan Sabijak den 1. Zwerg sprach → mehr bei Wikipedia bzw. synchronkartei.de.
Im Laufe seiner Karriere erhielt der Künstler verschiedene Ehrungen: Neben der erwähnten, am 10. März 2006 verliehenen ORF-Auszeichnung "Schauspieler des Jahres 2005", wurde ihm 2006 der Titel "Kammerschauspieler"1) verliehen. Bereits 2001 überreichte man ihm den "Albin-Skoda-Ring"1), ein Preis, der etwa alle fünf bis zehn Jahre an "eine besonders hervorragenden Sprecher unter den lebenden Schauspielern des deutschen Sprachgebietes" vergeben wird. Benannt ist der Preis nach dem Wiener Schauspieler Albin Skoda1) (1909 – 1961), gestiftet 1971 von Skodas Witwe Margarethe. Preisträger vor Matić waren keine Geringeren wie Will Quadflieg (1973), Paul Hoffmann (1977), Ernst Meister1) (1983 und Franz Morak1) (1988).
Am 18. Januar 2010 erhielt der inzwischen über 70-jährige Burgschauspieler, der im Oktober 2010 sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feierte, das "Goldene Ehrenzeichen des Landes Wien"1). Die Laudatio für Matić hielt der Generalsekretär des Burgtheaters Gerhard Blasche: "Anmut ist um ihn, etwas Kostbares, Glänzendes, Zärtliches." Er adle jede Vorstellung und verschwinde doch ganz in seiner Rolle: "Man würde niemals denken, dass es derselbe Schauspieler ist, wenn da nicht diese unvergleichliche Stimme wäre." (Quelle: wien.orf.at)
2011 konnte er den "Preis der deutschen Schallplattenkritik"1) für die Gesamtausgabe "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust entgegennehmen, 2014 folgte der "Nestroy-Theaterpreis"1) in der Kategorie "Beste Nebenrolle" für die Gestaltung seiner Rollen in dem von Georg Schmiedleitner1) inszenierten Drama "Die letzten Tage der Menschheit"1) von Karl Kraus1) bei den "Salzburger Festspielen" → salzburgerfestspiele.at

Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Josef Gallauer
© Josef Gallauer (www.gallauer.com)

Peter Matic; Copyright Josef Gallauer
Die Jury begründete diese Würdigung folgendermaßen: "Aus der Sprache, dem wichtigsten Instrument des Schauspielers, formt Peter Matić mit einem Variationsreichtum an Betonung, Tempo, Dialekt- und Stimmfärbung mehr als zehn verschiedene Figuren: als unfreundlicher Kellner, als halbinformierter obergescheiter Abonnent, als zappeliger Bub, den kriegsbegeisterte Eltern zum Kriegsspiel anhalten, als eiskalter Militär-Richter, der lüstern Todesurteile verhängt, und zuletzt als schmächtiger, todgeweihter Kaiser Franz Joseph, der verwirrt und ahnungslos alles unterschreibt, was ihm die Hofschranzen vorlegen. Vollkommener kann man der Sprachgewalt, dem zynischen Witz von Karl Kraus nicht begegnen." → nestroypreis.at. Die Presse hatte damals die schauspielerische Leistung von Matić ebenfalls hervorgehoben, So notierte unter anderem die "Austria Presse Agentur": "Peter Matić macht den alten Kaiser, der sich sekundenschnell in einen leutseligen, doch unbarmherzigen Militärrichter verwandelt, der lieber Urteile fälscht als Gerechtigkeit walten zu lassen, zu einem Ereignis …".
Zuletzt überreichte man dem Schauspieler Ende November 2015 im "Millenniumssaal" in St. Pölten das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich". Matić sei eine "faszinierende menschliche Größe – nicht nur auf der Bühne, sondern auch im privaten Bereich", betonte der damalige Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll1) in seiner Laudatio und meinte unter anderem "Sie sind nicht nur für mich, sondern für viele andere als Hörbuchinterpret und Synchronsprecher aufgrund Ihrer Stimme etwas ganz Faszinierendes." → noe.orf.at 
Ende Oktober 2016 erschienen die Erinnerungen des Künstlers mit dem reich bebilderten Buch bzw. dem Titel "Ich sag's halt", aufgezeichnet von Norbert Mayer1). "In seiner Autobiografie führt der Burgschauspieler die Leser zurück bis in seine Kindheit im Krieg. Bereits in der Volksschule, als er sechs Jahre alt war, hatte Peter Matic seine erste Rolle – er spielte den Zwergenkönig Atta Troll. Unterhaltsam und berührend erzählt Peter Matic von seiner Arbeit mit prominenten Schauspieler- wie Regiekollegen  …" notiert der "Amalthea Verlag".
 
Als das "Burgtheater" die Medien wissen ließ, dass Peter Matić am 20. Juni 2019 überraschend im Alter von 82 Jahren in Wien gestorben sei, rief diese Nachricht nicht nur in Theaterkreisen Bestürzung hervor; eine Todesursache wurde nicht genannt. "Mit Peter Matić verlieren wir einen einzigartigen Schauspieler", hieß es in der Mitteilung des "Burgtheaters". "Aber jenseits des künstlerischen Verlustes trauern wir um einen der nobelsten, freundlichsten, großzügigsten Kollegen, der dieses Credo in seiner täglichen Arbeit im Umgang mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Hauses lebte." Für Direktorin Karin Bergmann1) war er "ein echter Familienmensch und tiefgläubig. Wenn wir nun seine Stimme hören, im Radio oder im Film, wird lang die Erinnerung an ihn traurig-froh in uns nachklingen." Noch am 25. Juni 2019 sollte Matić auf der Bühne stehen, mit der Rolle des Wirts "Zum Silbernen Rappen" in der Nestroy-Posse "Liebesgeschichten und Heiratssachen"1) (Regie: Georg Schmiedleitner1)) wollte sich der Kammerschauspieler vom "Burgtheater"-Publikum verabschieden. Der Spielplan 2019 der "Festspiele Reichenau" weist die Bühnenversion von Franz Werfels Erzählung "Eine blassblaue Frauenchrift"1) aus, hier hätte Matić den Minister Vinzenz Spittelberger geben sollen (Regie: Julian Pölsler, Premiere: 01.07.2019).
 "Tief betroffen“ zeigte sich Österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen1) angesichts des Ablebens von Matić: "Er war ein Ausnahmeschauspieler, wie es nur wenige gibt", schrieb das Staatsoberhaupt auf Twitter. Der für die Kulturagenden zuständige Außenminister Alexander Schallenberg1) würdigte den Schauspieler und Sprecher als "Sprachkünstler". Schallenberg sah in ihm einen "begnadeten Bühnendarsteller", dessen Spiel durch die Besonderheit seiner Stimme "unverwechselbar und einzigartig" war. "Unendlich traurig", kommentierte auch die "Wiener Staatsoper"1) Matić’ Tod. "Peter Matić war ein Grandseigneur, sowohl künstlerisch als auch menschlich, ohne sich als solcher zu gebaren. Wir sind sehr dankbar über die gemeinsamen vergangenen Jahre – und werden ihn nun schwer vermissen", so Direktor Dominique Meyer1). Der Burgschauspieler hatte 2012 als Haushofmeister in "Ariadne auf Naxos"1) an der "Staatsoper" debütiert. "Peter Matić ist unersetzlich: durch seine Rollengestaltung, seine Sprachgenauigkeit, vor allem aber auch durch seine Haltung. Er war ein Herr", so die Präsidentin der "Salzburger Festspiele", Helga Rabl-Stadler1). Als "winziges Zeichen für die große Trauer und Dankbarkeit" weht angesichts des überraschenden Todes des Schauspielers am Festspielhaus die schwarze Fahne, wie es in einer Aussendung heißt. (Quelle: wien.orf.at)

Die letzte Ruhe fand der Künstler auf dem "Hietzinger Friedhof"1) in Wien → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Peter Matić war seit 1965 mit Ehefrau Louise verheiratet und Vater von zwei Kindern. Der 1967 geborene Paul Matić1) trat in die Fußstapfen seines Vaters und ist ebenfalls als Schauspieler tätig. Verschiedentlich arbeiteten beide sowohl vor der Kamera als auch an Theater zusammen, so präsentierten sie unter anderem im Rahmen der "Badener Theatertage" (01.–13.03.2017) am 3. März 2017 im niederösterreichischen Baden1) in der Reihe "Stars lesen aus ihren Lieblingstexten" den Briefwechsel zwischen Wolfgang Amadeus Mozart1) und dessen Vater Leopold Mozart1).
Siehe auch Wikipedia, der.orf.at, geschichtewiki.wien.gv.at
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) tittelbach.tv, 3)  filmportal.de
4) Quelle: Wikipedia
   
Theater-Wirken (Auszug)
Quellen (u.a.):  "Theater in der Josefstadt" (Archiv 1923–1998), "Burgtheater"
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), operetten-lexikon.info sowie Info = josefstadt.org;
R = Regie;  P = Premiere, UA = Uraufführung, DSE = deutschsprachige Erstaufführung, ÖE = Österreichische Erstaufführung)
"Theater in der Josefstadt" / "Kleines Theater im Konzerthaus" zur Spielzeit… "Staatliche Schauspielbühnen Berlin" "Salzburger Festspiele" Wiener "Burgtheater" ("Akademietheater") zur Spielzeit…

"Renaissance-Theater", Berlin

"Volksoper Wien"

"Festspiele Reichenau"

Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, tls.theaterwissenschaft.ch,
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de, tittelbach.tv, prisma.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch))
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