Filmografie |
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Gojko Mitić wurde am 13. Juni 1940 im damals jugoslawischen Strojkovce bei Leskovac1) (heute Serbien) in eine Bauernfamilie hineingeboren. Er wuchs gemeinsam mit Bruder Dragan bei seinen Großeltern auf, da sein Vater Živojin am Befreiungskampf jugoslawischer Partisanen im Zweiten Weltkrieg teilnahm. Nach der Schule absolvierte Mitić zwischen 1958 und 1963 in Belgrad1) an der "Hochschule für Körperkultur und Sport" ein Studium, da er Sportlehrer werden wollte. Während dieser Zeit kam der athletische und gut aussehende junge Mann als Komparse und Stunt-Double in britischen und italienischen Produktionen mit dem Film in Berührung. | |||||||||
Dass der attraktive Mitić auch in Produktionen anderen Genres zu überzeugen wusste, bewies er beispielsweise als Kosmonaut Terry in dem Science-Fiction-Abenteuer "Signale – Ein Weltraumabenteuer"1) (1970). Immer wieder versuchte der Schauspieler im Verlaufe der Jahre, dem Klischee des "DEFA-Chefindianers" zu entrinnen, was ihm vor allem in verschiedenen TV-Produktionen gelang. So zeigte er sich unter anderem in den abenteuerlichen Mehrteilern "Das Geheimnis der Anden"1) (1972) und "Visa für Ocantros"1) (1974), in der Victor Hugo-Adaption "Die Liebe und die Königin"3) (1977) machte er als galanter Liebhaber Fabiano Fabiani an der Seite von Inge Keller eine gute Figur. Als Sportlehrer tauchte Mitić in der Geschichte "Zweite Liebe – ehrenamtlich"3) (1977) auf, in der Serie "Archiv des Todes"1) (1980) mimte er den Widerstandskämpfer bzw. den Agenten Boris, eine Figur, die er in der Nachfolge-Serie "Front ohne Gnade"1) (1984) als mutiger Partisan Pablo Calvo variierte.
Mitić übernahm Gastrollen in beliebten Unterhaltungsserien wie der "Maxe-Baumann"-Reihe1) mit Gerd E. Schäfer (1982, "Max bleibt am Ball") oder "Bereitschaft Dr. Federau"1) (1987/88) mit Uta Schorn, trat auch als Sänger (u.a. "Löscht das Feuer", "Ein Mann kann viel erzählen") auf und moderierte Fernsehsendungen, darunter gemeinsam mit Renate Blume die legendäre TV-Show "Ein Kessel Buntes"1) (14.06.1980) und die Quiz-Reihe "Gong". Darüber hinaus inszenierte er zwischen 1981 und 1989 für das Kinderfernsehen Filme um die Puppen "Jan und Tini", dessen Drehbücher aus seiner Feder stammten → fernsehserien.de. Nach der sogenannten "Wende" übernahm Mitić sporadisch kleinere Aufgaben in Film- und Fernsehproduktionen, zeigte sich auf der Leinwand in Bernhard Sinkels Hommage an die Stummfilmzeit "Der Kinoerzähler"6) (1993), in dem Roadmovie "Burning Life"6) (1994) und in der Komödie "Helden wie wir"1) (1999) sowie in den Kinderfilmen "Zirri – Das Wolkenschaf"1) (1993) und "Friedrich und der verzauberte Einbrecher"6) (1997). Zu seinen (vorerst) letzten Ausflügen auf die Kinoleinwand zählt die Fantasy-Geschichte "The Antman"1) (2002, Planet B: The Antman) sowie die Tragikomödie "Esperanza"6) (2008). In jüngerer Zeit stand er für die russisch-serbische Produktion "Balkanskiy rubezh / Balkanska međa" (2019, → Wikipedia (englisch)) vor der Kamera → Übersicht Kinofilme. Auf dem Bildschirm mimte er zwischen 1996 und 1997 knapp 100 Folgen lang den zwielichtigen Roberto Fiorani in der Daily-Soap "Verbotene Liebe"1), tauchte mit unterschiedlichen Gastrollen in beliebten Serien wie "Forsthaus Falkenau", "Küstenwache", "Wege zum Glück", "Notruf Hafenkante", "In aller Freundschaft" oder "SOKO Stuttgart" auf. Auch in dem "Donna Leon"-Krimi war er in der Folge "Das Mädchen seiner Träume"1) (EA: 28.04.2011) zu sehen, spielte sich selbst bei der "SOKO Leipzig"1) in der Episode "Der Fall Gojko Mitić"7) (EA: 04.11.2011). Als besonnener Komantschen-Häuptling Tahmahkera präsentierte er sich in dem SAT.1-Western "In einem wilden Land"1) (EA: 03.11.2013), thematisiert wurde das Schicksal deutscher Siedler in Texas Mitte des 19. Jahrhunderts. "Es ist der erste Indianer-Film, in dem man Mitić mit eigener Stimme hören kann, allerdings vollständig in einem Komantschen-Dialekt." notiert Wikipedia. Als die Macher von RTL mit dem aufwendig in Szene gesetzten Dreiteiler "Winnetou Der Mythos lebt"1) an die legendären Karl May-Produktionen der 1960er Jahre anknüpften, war es fast so etwas wie eine Verpflichtung, Gojko Mitić mit ins "Boot zu holen" – weilten doch so berühmte Leinwanddarsteller der frühen Verfilmungen wie Pierre Brice und Lex Barker nicht mehr unter den Lebenden. Im ersten Teil "Eine neue Welt"1) (EA: 25.12.2016) schlüpfte der einstige "Vorzeige-Indianer" einmal mehr in das Kostüm von Winnetous Vater, dem Apachen-Häuptling Intschu tschuna → Übersicht TV-Produktionen. Ab Anfang der 1990er Jahre ließ Mitić seinen Ruhm wieder aufleben, diesmal nicht auf der Leinwand sondern "live" bei den "Karl-May-Spielen"1) auf der Freilichtbühne von Bad Segeberg1). Als Nachfolger seines "West-Konkurrenten" Pierre Brice übernahm er ab 1992 die Rolle des Winnetou. Am 10. September 2006 verabschiedete sich Mitić nach insgesamt 15 Spielzeiten und 1.024 Aufführungen mit "Winnetou III " von seinem Publikum; die Nachfolge trat im darauffolgenden Jahr der in Istanbul geborene Schauspieler Erol Sander1) in dem Stück "Winnetou I." an. Bereits seit Mitte der 1970er Jahre hatte Mitić Bühnenerfahrungen gesammelt, während der Sommersaison 1975 des "Bergtheaters Thale"1) konnte er als Slaven-Anführer "Spartacus"1) erstmals sein schauspielerisches Talent außerhalb des Kinos unter Beweis stellen. Weitere Rollen wie der Musketier d'Artagnan1), der Held Robin Hood1) oder der Räuber Rinaldo Rinaldini1) sollten in den nächsten Jahren in Abenteuer-Stücken auf der Freilichtbühne des "Bergtheaters" folgen.
Eine letzte Theaterrolle spielte er seit der Premiere im Februar 2017 in Radebeul als ergrauter Delawaren-Häuptling "Fliegender Pfeil" bei den "Landesbühnen Sachsen"1) in der Uraufführung des Stücks "In Gottes eigenem Land" von Olaf Hörbe1), basierend auf dem gleichnamigen historischen Roman von Eberhard Görner1) über Henry Melchior Muhlenberg1), den "Vater des amerikanischen Luthertums". In jüngerer Zeit ließ sich der inzwischen über 80-jährige Gojko Mitić für den Kinofilm "Alfons Zitterbacke Endlich Klassenfahrt!"6) mal wieder vor die Kamera locken und zeigte sich in der Geschichte neben dem, den "Pechvogel" spielenden Luis Vorbach1) als Herbergsvater Fred; Kinostart war der 7. Julinbsp;2022. Bereits 2019 hatte Regisseur Mark Schlichter1) mit "Alfons Zitterbacke Das Chaos ist zurück ist"1) die von Autor Gerhard Holtz-Baumert1) geschaffene, vor allem ibn der damaligen DDR populäre Kinderbuchfigur "Alfons Zitterbacke"1) erneut auf die Leinwand geholt; bereits 1966 gab es von Regisseur Konrad Petzold1) die DEFA1)-Produktion "Alfons Zitterbacke"1).
Jüngst konnte man Gojko Mitić mal wieder auf der Bühne bewundern, mit "Peter Pan" eröffnet die "Felsenbühne Rathen"1) am 13. Mai 2023 ihre neue Theater-Saison. In dem von Manuel Schöbel1) nach Motiven des berühmten, gleichnamigen Romans1) von J. M. Barrie1) inszenierten Stücks über den von Felix Lydike dargestellten Jungen Peter Pan, der nicht erwachsen werden will, übernimmt die Schauspiellegende die Rolle des Häuptlings auf der fiktiven Insel "Nimmerland" → landesbuehnen-sachsen.de. Anlässlich der Eröffnung der 31. "Karl-May-Spiele" in Bischofswerda überreichte Ministerpräsident Michael Kretschmer1) dem Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Gojko Mitić am 9. Juni 2024 den "Verdienstorden des Freistaates Sachsen"1). Kretschmer bezeichnete Gojko Mitić als "großen und leidenschaftlichen Schauspieler". Er habe sich in die Herzen eines Millionen-Publikums gespielt. Der Ministerpräsident verwies darauf, dass der Geehrte für sein schauspielerisches Schaffen zahlreiche Preise erhielt, darunter auch die "Ehrenhenne" und den "DEFA-Preis" für sein Lebenswerk. (Quelle: medienservice.sachsen.de) Am 13. Juni 2020 beging der Publikumsliebling, der von Kollegen als stets bescheiden und freundlich bezeichnet wird, seinen 80. Geburtstag, aus diesem Anlass wurde die bereits am 28.Februar 2012 erstmals ausgestrahlte Dokumentation "Ostlegenden Gojko Mitić" erneut vom MDR gezeigt. Der Film von Lutz Rentner und Frank Otto Sperlich erzählt das Leben des wohl bekanntesten Gesichts der DEFA als ein Stück Zeitgeschichte → programm.ard.de. Gojko Mitić, der ab 1974 zwei Jahre lang mit seiner Kollegin Renate Blume liiert war, lebt zurückgezogen in Berlin-Köpenick1) und ist Vater von Tochter Nathalie (geb. 1992). Seine Erinnerungen ("Gojko Mitić – Erinnerungen"), aufgezeichnet von Alex Wolf, veröffentlichte der Schauspieler bereits 1996. |
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Siehe auch Wikipedia,
cinegraph.de,
prisma.de,
filmportal.de Fotos bei Wikimedia Commons |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) fernsehenderddr.de, 4)
defa-stiftung.de, 6) filmportal.de, 7) fernsehserien.de Quelle: 2) Frank-Burkhard Habel und Volker Wachter "Lexikon der DDR-Stars" (Ausgabe 1999, S. 229) 5) www.prisma.de |
Stand August 2024 | ||||||||
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