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      In der Aufführung saß auch der Besetzungschef der UFA, Jobst von Reith, der von dem 
    blendend aussehenden, hochgewachsenen Nachwuchstalent so begeistert war, dass er Moebius zu Probeaufnahmen 
    für den von  Paul Martin1) in Szene gesetzten
     gleichnamigen Historien-Film1) über die berühmte
    Ballerina Fanny Elßler1)
    (1810  1884) einlud und ihm die Rolle des Sohnes von Napoleon I., des
     Grafen von
    Reichstadt1), der sich in
    die Tänzerin verliebt, anbot  keine geringere als die berühmte
     Lilian Harvey war seine
    Partnerin; der Film "Fanny Elßler" gelangte am 4. November 1937 erstmals in die Lichtspielhäuser und bedeutete den
    Durchbruch für Rolf Moebius als Leinwandstar.
    
     Als Moebius dann Anfang September 1939 zum Kriegsdienst eingezogen, wurde, 
    endete zunächst eine so glanzvoll begonnene Laufbahn als Kinostar. Vornehmlich 
    wurde er in Russland zur Truppenbetreuung eingesetzt und leitete ein Fronttheater.
    Lediglich für die Produktionen "Die Jahre vergehen"1) (1945, mit
     Heidemarie Hatheyer) und
    "Wir seh'n uns wieder"1) (1945) übernahm er während des Krieges
    Aufgaben für den Film.
        | Rolf Moebius wurde am 27. Juli 1915 im sächsischen  Riesa1) als Sohn eines Brückenbauers geboren 
    und wuchs in einem künstlerisch geprägten Elternhaus auf, 
    seine Mutter  sie starb, da war Sohn Rolf erst 15 Jahre alt  war Pianistin, 
    sein Großvater Kammermusiker. Schon früh entdeckte Moebius seine Liebe zur Schauspielerei, als er 15-Jährig
    bei einer Schulaufführung die Inszenierung bzw. die Hauptrolle für die
    Bilderszenen "Totentanz" von  Gottfried Haaß-Berkow2) (1888  1957) übernahm. 
    Ein Jahr später verließ er die Schule, sammelte erste professionelle Bühnenerfahrungen als 
    Statist am "Staatstheater
    Dresden"1), entschloss sich dann endgültig für den Beruf des Schauspielers. 
    Er erhielt ein Stipendium an der "Staatlichen Schauspielschule" in Berlin, 1937 machte er dort seinen Abschluss. Bereits Mitte der 1930er Jahre sammelte er mit dem kleinen Part eines
    Schülers in  Carl Froehlichs1) Drama "Traumulus"1) (1936) neben
     Emil Jannings
    und  Hilde Weissner
     erste Erfahrungen vor der Kamera. Auch auf der 
    Bühne konnte er sich ebenfalls 1936 in der von  Gustaf Gründgens inszenierten
    Goethe-Tragödie "Faust II"1) beweisen, 
    als  Hans Quest, der die Rolle des Euphorion übernehmen sollte, plötzlich wegen Krankheit ausgefallen war 
    und Gründgens in der Schauspielschule einen Ersatz
    suchte  die Wahl fiel auf Rolf Moebius.
 
 
 
    
    
    Foto mit freundlicher Genehmigungdes Fotografen Claus Zeunert
 © Claus Zeunert, Berlin
 |  |  Erst Ende der 1940er Jahre stand Moebius wieder regelmäßig, wenn
    auch nur mit Nebenrollen vor der Kamera, das Hauptbetätigungsfeld des 
    Schauspielers blieb jedoch die Bühne, seit 1954 wirkte er am "Deutschen Theater"1), 
    später dann an fast allen West-Berliner Häusern; darüber hinaus ging er mit zahlreichen Stücken auf Tournee.
 Im deutschen Nachkriegsfilm konnte der Schauspieler zwar wieder Fuß fassen, die ganz großen Angebote bzw. Hauptrollen 
    wie in den 1930er Jahren blieben jedoch aus. Man erlebte ihn unter anderem als Leutnant Dieter Lorenzen in
     Kurt Meisels
    vieldiskutiertem Melodram "Verspieltes Leben"1) (1949,
    auch "Ulyssa") mit  Brigitte Horney
    oder in  Gustav Fröhlichs
    Adaption "Die
              Lüge"1) (1950)
    nach der Novelle "Mörder ohne Mord" von Martha Maria Gehrke
    (1904  1986) und Hans Schweikart1),
    unter anderem mit  Ewald Balser und
     Sybille Schmitz.
    In drei DEFA1)-Produktionen
    wurde Moebius dann noch einmal mit Hauptrollen bedacht: In der Komödie
    "Ein
    Polterabend"1) (1955), gedreht von
    Curt Bois nach der 
    Alt-Berliner Posse von Werner Bernhardy1), stellte den Publizisten
    und Satiriker Adolf Glaßbrenner1), genannt "Brennglas",
    dar, in dem Drama "Besondere
        Kennzeichen: keine"1) (1956) nach dem Hörspiel 
        von Berta Waterstradt"1) den ehemaligen Soldaten
        Werner Schneider, in den sich seine Vermieterin, die Witwe Gerda Krause (Erika Müller-Fürstenau1)) verliebt, und
    in dem Krimi "Treffpunkt
        Aimée"1) (1956) als Dr. Rolf Markus den Verlobten von 
        Ursula Schubert (Renate Küster1)).
 Einen Stabschef mimte Moebius in
    dem Antikriegsfilm "U 47  Kapitänleutnant Prien"1) (1958)
    mit Dieter Eppler als 
    Kapitänleutnant Günther Prien1),
    Auftritte in Produktionen wie "Aus dem Tagebuch eines Frauenarztes"1) (1959), 
    "Geheimaktion schwarze Kapelle"1) (1959) 
    oder "Die
              1000 Augen des Dr. Mabuse"1) (1960) schlossen sich an.
 Nach längerer Pause zeigte sich Moebius dann in dem Filmklassiker "Heidi"1) (1965) 
    nach dem gleichnamigen
    Roman1) von Johanna Spyri1) neben Eva Maria Singhammer
    (Heidi) und Gustav Knuth (Almöhi) als Arzt Dr. Classen, in dem ganz auf Heintje
    zugeschnittenen Schlagerfilm "Heintje  Einmal wird 
    die Sonne wieder scheinen"1) (1969) übernahm er
    als Bankangestellter eine kleinen Part. Letztmalig wirkte er in "Die
              neuen Leiden des jungen W."3) (1976) in
    einem Kinofilm mit, inszeniert von Eberhard Itzenplitz1) nach dem 
    gleichnamigen Roman/Bühnenstück1)
    von Ulrich Plenzdorf1) → Übersicht
    Kinofilme.
    
    
    Vereinzelz betätigte sich Moebius zudem als Sprecher beim Hörfunk,
    wirkte unter anderem mit der Figur des Sklaven in dem Stück "Medea"6)
    (EA: 27.11.1953) nach dem Schauspiel von Robinson Jeffers1)
    mit, der die Tragödie "Medea"1)
    des Euripides1)
    bearbeitet und erfolgreich am Broadway aufgeführt hatte; unter der Regie
    von  Friedrich Carl Kobbe1) hörte man
     Maria Landrock1) 
    als Medea1),
     Peter Lühr als
     Jason1) und
     Paul Hoffmann als
     Kreon1).
    In dem Krimi "Angst"6)
    (EA: 11.10.1954) von  Paul Hühnerfeld1) sprach er den Horst Schenker (Regie:
    Peter Thomas1))
    und in "Frontvericht"6)
    (EA: 12.01.1959) nach dem Schauspiel "Un servicio di Guerra" des 1926 in Turin geborenen italienischen Schriftstellers
    Renzo Rosso mit  Heinz Drache als Kriegsberichterstatter Graham 
    einen Soldaten (Regie:  Heinz von Cramer1)). Bei der Ausstrahlung des 
    Stücks "Die
    Abturientin"6) (EA: 22.02.1957)
    von Ladislas Fodor1) handelte es sich um 
    einen Theatermitschnitt der Inszenierung von  Erik Ode am
    Berliner "Hebbel-Theater"1). Als
     Georg Marischka1) die
    Geschichte um die verlobte Schülerin Käthe Seidl (Ingeborg Schöner1))
    und deren feurigen aber harmlosen Liebesbrief am 28. Februar 1958 
    mit  Albert Lieven als Direktor des
    Mädchengymnasiums Reg.-Rat Dr. Stefan Hoffenreich
    sowie unter anderem  Inge Meysel (Prof. Dr. Hilde Wimmer) und
     Heli Finkenzeller (Prof. Dr. Anna Mathé) 
    auf den Bildschirm brachte, sah man Rolf Moebius als Professor der Naturgeschichte Dr. Erhart Wilfinger
    → TV-Spiel 19585).
 
 Rolf Moebius, der seit 1985 mit seiner Lebensgefährtin Carin Noack in
     Berlin-Wilmersdorf1) lebte, 
    starb am 4. Juni 2004 im Alter von 88 Jahren an der Folgen einer Lungenentzündung in Berlin; 
    noch mit 80 Jahren hatte der ehemalige Ufa-Star auf der Bühne gestanden.
    Die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner "Luisenfriedhof I"1) der
    evangelischen Luisenkirchengemeinde in der Grabstätte (ohne Hinweis) des Bruders seiner Lebensgefährtin → Foto der Grabstelle bei
     knerger.de.
 In seiner langen Laufbahn als Schauspieler brachte es Rolf Moebius auf 
    über 60 Film- und Fernsehauftritte sowie rund 200 Theaterrollen, 
    mit denen er sein Publikum vor allem nach dem Krieg auch bei zahlreichen Tourneen erfreute.
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      | Filme Kinofilme /  Fernsehen
 Filmografie bei der Internet Movie Database
        sowie filmportal.de
 (Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die
        Krimihomepage, fernsehenderddr.de, fernsehserien.de)
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        | Kinofilme 
            Fernsehen (Auszug)1936:  Traumulus
              (mit Emil
              Jannings in der Titelrolle des Prof. Niemeyer, genannt
              "Traumulus"; als Schüler) → filmportal.de1937:  Fanny Elßler
              (mit Lilian
              Harvey in der Titelrolle der Ballerina Fanny
              Elßler; als Herzog
              von Reichstadt) → filmportal.de1938:  Urlaub auf Ehrenwort
              (nach der Kurzgeschichte von Walter
              Julius Bloem; als Leutnant Walter Prätorius) → filmportal.de1938:  Dreiklang
              (als Ulrich, Sohn des Hauptmann a.D. Albert von Möller (Paul
              Hartmann))1938:  Spiel im Sommerwind
              (nach dem Roman von Leo Wispler;
              als Percy Averhoff, Sohn von ReederHeinrich Averhoff (Walter
              Steinbeck) und dessen Ehefrau Mathilde (Erika
              von Thellmann))   → Murnau Stiftung
1939: Wir
              tanzen um die Welt (als Herbert) → filmportal.de,
              Murnau Stiftung1939:  Der Vorhang fällt
              (nach dem Kriminalstück "Schuß im Rampenlicht" von Paul
              van der Hurk; als Sänger Hans Günther)→ Murnau Stiftung
1939:  Das Gewehr über
              (als Sohn Paul)1945:  Die Jahre vergehen
              (nach dem Bühnenstück "Romanze" von Erich
              Ebermayer; als Peter, Sohn von ReederGeorg Behrendsen (Walter
              Franck) und dessen Frau Irene (Heidemarie
              Hatheyer)) → filmportal.de
1945:  Wir seh'n uns wieder
              (als Oberleutnant Jochen Groener)1949:  Verspieltes Leben (Regie: Kurt
              Meisel; als Leutnant Dieter Lorenzen) → filmportal.de1950: Die
              Lüge  (nach der Novelle "Mörder ohne Mord"
              von Martha Maria Gehrke (19041986) und Hans
              Schweikart;Regie: Gustav
              Fröhlich; als ?) → filmportal.de
1951:  Begierde / Die Perlenkette
              (nach der Erzählung "Der
              Schmuck" ("La Parure") von Guy
              de Maupassant; als Paul)1951: Das
              ewige Spiel (als ?) → filmportal.de1951:  Das späte Mädchen 
              (mit Carsta
              Löck als Ernestine Stengel, das "späte Mädchen";
              als Brüggemann)1952:  Straße zur Heimat / Bergheimat
              (als Walter Neuhauser) →
              filmdienst.de1952:  Herz der Welt
              (mit Hilde
              Krahl als Bertha
              von Suttner; als ?)  → filmportal.de1953: Tödliche Liebe (als Polizeireporter) → filmdienst.de,
              Filmplakat,
              IMDb1953:  Der Feldherrnhügel
              (nach der gleichnamige
              Militärkomödie von Roda-Roda
              und Carl
              Rössler; als Herzog Karl Eberhard)1955:  Der Hauptmann und sein Held
              (nach dem Roman und Theaterstück von Claus
              Hubalek; mit Ernst Schröder
              alsherrischer Kompaniechef Hauptmann/Major Eisenhecker und Jo
              Herbst als Paul Kellermann/Franz Kellermann; als ?)
 → filmportal.de,
              IMDb
1955: Der
              20. Juli (über das misslungene  Attentats
              auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944; mit Wolfgang
              Preiss als OberstClaus
              Schenk Graf von Stauffenberg; als Ordonnanzoffizier)
              → filmportal.de
19551958: DEFA-Produktionen1958:  Das verbotene Paradies  
              (als Amtsrichter) → filmportal.de
              sowie weitere Infos
              zum Film1958: U 47  Kapitänleutnant Prien
              (mit Dieter
              Eppler als Kapitänleutnant Günther
              Prien; als Stabschef) → filmportal.de1959:  Aus dem Tagebuch eines Frauenarztes
              (mit Rudolf
              Prack; als Georg Callway)1959:  Geheimaktion schwarze Kapelle
              (als Adjutant) → filmportal.de1960: Die
              1000 Augen des Dr. Mabuse (Dr.-Mabuse-Film;
              Regie: Fritz
              Lang; als Polizeibeamter) → filmportal.de1965: Heidi
              (nach dem gleichnamigen
              Roman von Johanna
              Spyri; mit Eva Maria Singhammer: als Heidi,Gustav
              Knuth als Almöhi; als Dr. Rudolf Classen) → filmportal.de
1967: Wilder Reiter GmbH  
              (als Studienrat Opfermann) → filmportal.de1969:  Herzblatt oder Wie sag' ich's meiner Tochter?
              (mit Georg Thomalla und
               Mascha Gonska;
              als 2. Herr im Ministerium)1969:  Heintje  Einmal wird 
    die Sonne wieder scheinen (mit Heintje;
              als Bankangestellter)  → IMDb1976:  Die
              neuen Leiden des jungen W.  (Regie: Eberhard
              Itzenplitz; nach dem gleichnamigen Roman/Bühnenstück
              vonUlrich Plenzdorf (auch Drehbuch); als ?)
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