Grete Mosheim 1928; Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 3364/1 (Ausschnitt); Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. Grete Mosheim (eigentlich Mohsheim) wurde am 8. Januar 1905 in Berlin geboren. Ihr Vater Markus Mosheim (1868 – 1956)) war Arzt und Sanitätsrat und mit Ehefrau Clara (1875 – 1970) verheiratet. Die Eltern schickten ihre Tochter auf ein Lyzeums, nach ihrer Schulausbildung entschied sich Grete Mosheim für den Beruf der Schauspielerin, ließ sich in ihrer Geburtsstadt an der von Emanuel Reicher1) (1849 – 1924) und Friedrich Moest1) (1866 – 1948) gegründeten "Reicherschen Hochschule für dramatische Kunst" sowie an der  dem "Deutschen Theater"1) angeschlossenen, von Max Reinhardt1) geleiteten Schauspielschule entsprechend ausbilden. Anschließend gehörte sie mit erst 17 Jahren ab 1922 zum Ensemble des "Deutschen Theaters" und stand dort bis 1931 auf der Bühne. Nach anfänglichen Schwierigkeiten machte sie sich bald vor allem mit Komödien, aber auch modernen Dramen einen Namen als Charakterdarstellerin, so beispielsweise 1925 unter der Regie von Max Reinhardt in dem Drama "Frühlings Erwachen"1) von Frank Wedekind1), ein Jahr später in dem von Erich Engel1) inszenierten Komödie "Lysistrata"1) des Aristophanes1) oder 1927 in dem Lustspiel "Papiermühle" von Georg Kaiser1) (Regie: Berthold Viertel1). Sie brillierte beispielsweise in Stücken von George Bernard Shaw1), William Somerset Maugham1) oder Knut Hamsun1), wie unter anderem mit der Figur des Fräulein Fanny Norman in "Vom Teufel geholt" (1929). Zur Spielzeit 1931/32 folgte sie einem Ruf an das" Lessingtheater"1), wo sie – neben ihrem ersten Ehemann Oskar Homolka als Professor Higgins – als Eliza Doolittle in der Shaw-Komödie "Pygmalion"1) Triumphe feierte, ebenso wie als Gretchen in Goethes "Faust"1) neben dem legendären Werner Krauß. Wiederum ein Jahr später wirkte sie am "Metropol-Theater"1) und an der "Volksbühne"1) (1932/33) sowie anschließend 1933/34 am "Komödienhaus"1)
 
Foto:
Grete Mosheim 1928
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 3364/1 (Ausschnitt)
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Rasch war auch der Film auf die junge Schauspielerin aufmerksam geworden, unter der Regie von Carl Theodor Dreyer1) gab sie ihr Leinwanddebüt als Frau Adelskjold an der Seite von Protagonist Walter Slezak in der stummen Adaption "Michael"1) (1924) nach dem Roman von Herman Bang1), für Paul Czinner1) mimte sie die Schwester des Malers (Walter Rilla) in dem Streifen "Der Geiger von Florenz"1) (1926) mit Czinners späteren Ehefrau Elisabeth Bergner in der Hauptrolle oder in dem Melodram "Die Flammen lügen"1) (1926) die Anne von Berke neben Henny Porten. In den nachfolgenden Produktionen wurde sie meist als zurückhaltendes, schüchternes Mädchen besetzt, das aber auch schon mal rebellisch-trotzig sein kann. Man erlebte sie unter anderem als Edith, Tochter des Fleischwaren-Großhändlers Emil Henschke (Otto Wallburg) in der Geschichte "Derby"2) (1926) mit dem Untertitel "Ein Ausschnitt aus der Welt des Trabersports", als Edith Vallon, die in der Komödie "Faschingszauber"1) (1927) den Herzensbrecher und Weltenbummler Nikolaus Hart (Harry Liedtke) für sich gewinnen kann, oder als Charlotte Burthe in "Feme"1) (1927) nach dem Roman von Vicki Baum1). Sie war die "Arme kleine Sif"1) (1927), über die das Oberösterreichische "Tagblatt"1) am 9. Februar 1926 schrieb: "Die Tragödin Grete Mosheim vermittelt uns Sif, in erschütternder und überzeugender Weise. Paul Wegeners gewaltige Kunst hat den argentinischen Mädchenhändler mit scharf umrissener Charakteristik ausgestattet. Das Filmwerk ist spannend und glänzend ausgestattet." Als Käthe, Tochter von Frau Meyhöfer (Mary Carr1)), trat sie in der Knut Hamsun-Verfilmung "Frau Sorge"2) (1928) in Erscheinung und als Tochter der Prostituierten Katherina Rezek (Marija Leiko) in "Die Rothausgasse"1) (1928) nach dem Roman "Der heilige Skarabäus" von Else Jerusalem1)

Die Schauspieler Grete Mosheim
Urheber: Gregory Harlip (? – 1945) → Wikipedia (englisch)
Quelle: virtual-history.com; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Die Schauspieler Grete Mosheim; Urheber: Gregory Harlip (?-1945); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
Die von Hans Tintner1) noch als Stummfilm gedrehte Adaption "Cyankali"1) nach dem gleichnamigen Sittendrama1) von Friedrich Wolf1), mit dem sich der Schriftsteller gegen den Abtreibungsparagrafen 218 richtete, kam dann im Mai 1930 bereits mit einigen Tonsequenzen in die Lichtspielhäuser – hier beeindruckte Grete Mosheim als Hete, Tochter der Arbeiterfrau Frau Fent (Herma Ford) bzw. Braut von Paul (Nico Turoff1)), die von diesem ein Kind erwartet. "Die Regie Hans Tintners verwischte manchmal, blieb zuweilen im Althergebrachten stecken. Aber was besagt dies bei der Leistung der Mosheim, die nichts von der Stobrawa1) übernommen hat (Anm.: Renée Stobrawa spielte die Hete auf der Bühne). Sie faßte die Rolle ganz anders auf. Lastend schon vor der Katastrophe, wuchs sie im Leid weit über den Ausbruch hinaus. Sie steigerte den Schmerz bis an die äußerste Grenze. Da ging ein Menschenkind beinahe resignierend in schmerzloses Nichts auf.", so Paul Marcus1) in der Berliner Zeitung "Das 12-Uhr-Blatt"1) → Übersicht Stummfilme.
Ihr erster sprechender Part war die der Lucie, Gattin des von Fritz Kortner dargestellten Hauptmann Alfred Dreyfus1), in dem Drama "Dreyfus"1) (1930), von Regisseur Richard Oswald1) über die Dreyfus-Affäre1) nach dem Sachbuch "L'Affaire Dreyfus" ("Der Prozeß des Hauptmanns Dreyfus") des Juristen und Schriftstellers Bruno Weil (1883 – 1961). Es folgte die Rolle der Eva, Tochter von Direktor Bergemann (Eduard von Winterstein) und dessen Frau (Lotte Spira1)), in "Arme, kleine Eva" (1931) nach dem Roman von Paul Langenscheidt1), die der Stenotypistin Susi Sachs in "Arm wie eine Kirchenmaus"1) (1931) nach dem gleichnamigen Lustspiel3) von Ladislas Fodor1) und die der Tochter des von Werner Krauß verkörperten preußischen Generals Ludwig Yorck von Wartenburg1) in dem dem Historienspielfilm "Yorck"1) (1931). Ihre letzte filmische Arbeit in Deutschland war der am 3. Februar 1933 uraufgeführte und von Georg Jacoby1) gedrehte Sittenfilm "Moral und Liebe", der kurz nach seinem Erscheinen von den Nazis verboten wurde.
Grete Mosheim verließ wenig später Berlin, "da sie als "Halbjüdin" diffamiert, Verfolgung fürchten musste."*) Zunächst ging sie nach Österreich (Klagenfurt1)), um dann 1934 nach Großbritannien bzw. London zu emigrieren. Ihre erste, am 28. Juni 1928 geschlossene Ehe mit dem Schauspieler Oskar Homolka (1898 – 1978) wurde 1933 geschieden.
 
Nach anfänglichen Sprachschwierigkeiten bzw. intensivem Englischstudium stand sie dort bald wieder erfolgreich auf der Bühne und drehte zudem die musikalische Komödie "Car of Dreams" (1935) mit John Mills1) als Sohn eines Multimillionärs, der sich in sie verliebt und sie mit einem Luxusauto für sich gewinnen will. Doch diese britische Produktion sollte für Jahrzehnte die letzte Arbeit vor der Kamera bleiben: Während der Aufführung des Stückes "Two Share A Dwelling" von Alice Campbell (1887 – 1955) im Herbst 1935 am Londoner "St. James Theatre" lernte sie den Industriellen und Kunstmäzen Howard Gould (1871 – 1959) kennen, den sie 1937 heiratete. Das Paar ließ sich ein Jahr später in New York nieder, auf Wunsch ihres Ehemannes hängte Grete Mosheim zunächst die Schauspielerei an den Nagel. Erst im Dezember 1941 übernahm sie wieder Aufgaben beim Theater und trat am Broadway1) in der pazifistischen Komödie "Letters to Lucerne" des ebenfalls emigrierten Autors Fritz Rotter1) (gemeinsam mit Allen Vincent1)) auf, gehörte 1941 neben Gert von Gontards1), Hans Jaray1) und anderen zu den Mitbegründern der deutschen Emigranten-Ensemble "The Players from Abroad"1).
Erst Anfang der 1950er Jahre kehrte Grete Mosheim nach Deutschland zurück. Inzwischen war ihre Ehe mit Howard Gould gescheitert, um 1947 ließ sich das Paar scheiden. Rasch konnte sie an ihre früheren Theatererfolge anknüpfen, unter der Regie von Franz Reichert1) trat sie 1952 bei Boleslaw Barlog1) am Berliner "Schlosspark Theater"1) in dem Stück "Ich bin eine Kamera" ("I Am a Camera") von John Van Druten1),auf, das auf den autobiographischen Romanen "Mr. Norris steigt um"1) und "Leb wohl, Berlin"1) von Christopher Isherwood1) basierte und später als Musical-Version unter dem Titel "Cabaret"1) Furore machen sollte. Die Kritiken für Grete Mosheim waren durchaus positiv, von dem berühmter Friedrich Luft1) war unter anderem im RIAS1) zu hören "Grete Mosheim schaltete die Figur des Flappers Sally Bowles so sicher von Verderbtheit zu Naivität, von Laszivität zu seelischer Reinlichkeit, von Albernheit zu Herz, von moralischer Schlampigkeit zu heimlicher Strenge der Gefühle, dass das Publikum sie sofort liebte, wie sie da nach fast zwanzig Jahren wieder auf einer Berliner Bühne stand und genau die Vielfalt der besten Sinnes volkstümlichen Töne hören ließ, die diese Stadt immer an ihr bewunderte."
 
In den kommenden Jahren gab Grete Mosheim Gastspiele an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, glänzte vor allem in Stücken englischsprachiger Dramatiker: So beispielsweise seit der Premiere am 30. Juni 1955 im Berliner "Theater am Kurfürstendamm"1) (Spielstätte der "Freien Volksbühne"1)) als Dolly Levi in der später auch als Musical ("Hello, Dolly!"1)) entstandenen Farce "Die Heiratsvermittlerin" von Thornton Wilder1), einer modernisierten Adaption der Posse "Einen Jux will er sich machen"1) von Johan Nestroy1), mit unter anderem Paul Esser, Jane Tilden, Agnes Windeck und Helmuth Lohner.
Grete Mosheim als Mary Cavan Tyrone in "Eines langen Tages Reise in die Nacht" von Eugene O'Neill, 1956 am "Theater am Kurfürstendamm"; Regie: Oscar Fritz Schuh; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004342_001); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1956; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 Man konnte Grete Mosheims darstellerische Kunst als Winnie in dem Schauspiel "Glückliche Tage"1) (1951, "Bühnen der Stadt Köln"1)) von Samuel Beckett1) ebenso wie in Werken von Eugene O'Neill1) und Tennessee Williams1) bewundern. Vor allem ihre morphiumsüchtige Mutter Mary Cavan Tyrone in Eugene O'Neills "Eines langen Tages Reise in die Nacht"1) wurde zu einem Welterfolg, sie spielte diese Rolle in London, New  York*) und auch 1956/57 unter der Regie von Oscar Fritz Schuh1) einmal mehr an der  "Freien Volksbühne im Theater am Kurfürstendamm" mit Paul Hartmann als Vater James Tyrone und unter anderem Heinz Drache als Sohn Jamie; die Rolle der Mary gab übrigens wenig später im Rahmen einer Tournee ebenfalls sehr eindrücklich Elisabeth Bergner (Regie: Karl-Heinz Stroux1)). Für ihre Gestaltung der Hannah Jelkes in der deutschsprachigen Erstaufführung (22.10.1962) des Tennessee Williams-Drama "Die Nacht des Leguan"1) ("The Night of the Iguana"), in Szene gesetzt von Charles Regnier am "Schauspiel Köln"1), wurde Grete Mosheim 1963 mit dem "Deutschen Kritikerpreis"1) in der Kategorie "Theater"1) ausgezeichnet.

Grete Mosheim als Mary Cavan Tyrone in
"Eines langen Tages Reise in die Nacht" von Eugene O'Neill,
1956 am "Theater am Kurfürstendamm"
in der Übersetzung von Ursula1) und Oscar Fritz Schuh
Regie: Oscar Fritz Schuh
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004342_001)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 1956;
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Eine weitere wichtige Rolle war 1962 an den "Städtischen Bühnen Frankfurt"1) die der Multimillionärin Claire Zachanassian in der Tragikomödie "Der Besuch der alten Dame"1) von Friedrich Dürrenmatt1) mit Franz Kutschera als Alfred Ill, an den "Münchner Kammerspielen"1) brillierte sie 1969 als liebenswert-mordlustige Tante Abby Brewster in der durch die gleichnamige Verfilmung1) (1944) berühmt gewordenen, schwarzen Komödie "Arsen und Spitzenhäubchen" von Joseph Kesselring1) zusammen mit Therese Giehse als Tante Martha, 1972 gab sie die Ehefrau/Witwe in der von August Everding1) inszenierten deutschsprachigen Erstaufführung (06.01.1972) des Schauspiels "Alles vorbei"3) von Edward Albee1). Wunderbar war auch ihre Maude in der Tragikomödie "Harald und Maude"3) von Colin Higgins1) über die Liebe eines neurotischen 18-Jährigen zu einer vitalen, lebensfrohen und impulsiven 79-Jährigen, inszeniert von Willi Schmidt1) 1974 am Berliner "Renaissance-Theater"1) mit Gerd Böckmann als Harold. Nach längerer Pause glänzte Grete Mosheim dann noch einmal 1977 am Berliner "Schlosspark Theater" mit der Titelrolle in "Frau von Kauenhofen" von Hartmut Lange1), verlieh dieser Figur in der vom Autor selbst auf die Bühne gebrachten Uraufführung (16.10.1977) eindrückliche "Präsenz, demonstrierte noch einmal Grazie, Charme und klirrende Kälte. Es war ihr letzter Auftritt."*)
Als Regisseurin konnte sie sich ebenfalls beweisen, erfolgreich inszenierte sie am Berliner "Renaissance-Theater" die Komödie "Notizen über eine Liebesgeschichte" ("Notes on a Love Affair") von Frank Marcus1) (Premiere: 10.11.1972) → rowohlt-theaterverlag.de.
  
Von wenigen TV-Auftritten (→ siehe hier) abgesehen, unter anderem ihrer Mitwirkung in der Dokumentation "Underground and Emigrants"4) (1976) von Rosa von Praunheim1), stand sie nur noch ein Mal für einen Kinofilm vor der Kamera: In dem von Hark Bohm realisierten Jugendfilm "Moritz, lieber Moritz"1) (1978) zeigte sie sich als die alte Großmutter des 15-jährigen Moritz (Michael Kebschull), den sie um Sterbehilfe bittet → Übersicht Tonfilme.
Mit ihrer Rolle der titelgebenden Figur Dolly Levi in dem Thornton Wilder-Schauspiel "Die Heiratsvermittlerin" konnte man Grete Mosheim auch im Radio hören, am 26. Juli 1955 sendete "RIAS Berlin" den Mitschnitt der Inszenierung von Rudolf Steinboeck1) im "Theater am Kurfürstendamm" in einer Bearbeitung von Friedrich Luft1) → ARD Hörspieldatenbank. Weiterhin war die Schauspielerin als Elfi an dem Hörspiel "Das Labyrinth"5) von Siegfried Lenz1) beteiligt (EA: 05.04.1967; Regie: Fritz Schröder-Jahn1)), in "Die Schwestern Jouet"5) von Ilse Aichinger"1) bildete sie als Rosalie gemeinsam mit Blandine Ebinger (Anna) und Elisabeth Flickenschildt (Josepha)  die Schwestern Jouet (EA: 18.07.1969; Regie: Ludwig Cremer1)). Zuletzt wirkte sie als die alte Frau Drobná unter der Regie des Autors selbst in dem Stück "Anamnese"5) (EA: 24,11,1969) von Ludvík Aškenazy1) mit, Herbert Mensching1) sprach den Psychiater.
 
1971 erhielt Grete Mosheim den "Deutschen Filmpreis"1) für "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film", drei Jahre später wurde sie mit dem "Bundesverdienstkreuz"1) (1974) geehrt.
Die Künstlerin, in dritter Ehe mit dem Journalisten und "The Times"1)-Korrespondenten Robert Cooper verheiratet, lebte zuletzt wieder in den USA; dort erlag sie am 12. Dezember 1986 im Alter von 81 Jahren in New York City1) einem Krebsleiden.
"Ihr Tod in New York bedeutete für das deutschsprachige Schauspiel gleichwohl den Abschied von einem Schauspielertypus. Mosheim war (vergleichbar Elisabeth Bergner) die Vertreterin eines "kulturellen Großbürgertums" (Joachim Kaiser). In ihrem Spiel, das sie in Gestus und Ton zu einem Mosheim-Stil vervollkommnete, mischte sich jüdisches Selbstbewusstsein mit einer berückenden, sehr kindlichen Naivität und einer durchaus erdverbundenen, aber doch immer ironisch gebrochenen Realitätsnahe. Dabei kam es in den letzten Auftritten gewiss zu Manierismen; allein Mosheim bewies immer, dass sie mit großer Ernsthaftigkeit daran arbeitete, Literatur mit allen verfügbaren Mitteln, mit analytischem Verstand, mit Worten, Mimik und Gestik lebendig zu machen." wird von C. Bernd Sucher1) bei deutsche-biographie.de*) ausgeführt.
Und der einflussreiche Literatur- und Theaterkritiker seiner Zeit Joachim Kaiser1) schrieb in seinem Nachruf in der "Süddeutschen Zeitung"1) (31.12.1986) unter anderem: "In New York starb nicht nur eine 81-jährige jüdische Schauspielerin, die uns gezeigt hat, wie herrlich Theater sein kann. Allmählich stirbt ein ganz spezifischer Frauen-Typus aus, der nirgendwo nachwachsen kann, und doch für uns, unsere Welt so wichtig, so erlebens- und liebenswert war. Denken wir, beispielsweise, an Katja Mann1), die Grete Mosheim, die Elisabeth Bergner, ja an manche älteren Damen, an alle diese körperlich kleinen Vertreterinnen einer Art kulturellen Großbürgertums, in dessen Daseins-Stil unauffälliges jüdisches Selbstbewusstsein, Potsdam, sowie eine merkwürdige Melange aus Naivität und  Realismus sich mischten!"*)  
  
Seit 24.November 2004 erinnert im Münchener Stadtteil Maxvorstadt1) die "Grete-Mosheim-Straße" an eine "Schauspielerin höchsten Ranges", wie der "Kölner Stadtanzeiger" sie am 30.12.1986 anlässlich des Todes bezeichnete.
Grete Mosheims jüngere Schwester Lore Anne Mosheim1) (1914 – 1964) war ebenfalls Theater- und Filmschauspielerin.
Siehe auch www.cyranos.ch, Wikipedia, deutsche-biographie.de*)
sowie den Artikel/Interview (1975) bei "Deutsche Welle"
Fotos bei virtual-history.com
*) C. Bernd Sucher: "Mosheim, Grete" in "Neue Deutsche Biographie 18" (1997,  S. 209–210) → online-Version bzw.
"Henschel Theaterlexikon" (Hrsg. Curt Bernd Sucher ("Henschel Verlag", 2010, S. 604/605)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal,de, 3) theatertexte.de, 4) filmdienst.de, 5) ARD Hörspieldatenbank
Lizenz Fotos Grete Mosheim (Urheber Alexander Binder/
Gregory Harlip) : Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.
   
Grete Mosheim auf einem Sammelbild aus der Serie "Bühnenstars und ihre Autogramme", die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten der Garbaty"-Zigarettenfabrik von Josef Garbáty beilagen. Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch"  (Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942)); Quelle: www.virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Filme
Stummfilme / Tonfilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, theatertexte.de,
Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
 
Grete Mosheim auf einem Sammelbild aus der Serie
"Bühnenstars und ihre Autogramme", die 1933 den
"Gold-Saba"-Zigaretten der "Garbaty"-Zigarettenfabrik
von Josef Garbáty beilagen.
Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch"
 (Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942))
Quelle: www.virtual-history.com;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Stummfilme Tonfilme Fernsehen
  • 1962: Dreht euch nicht um (als Mirjam) → IMDb
  • 1969: Die Glasmenagerie (nach dem gleichnamigen Theaterstück von Tennessee Williams; als Amanda Wingfield;
    "Gong" (8/1969, S. 74: "Dieses romantische Seelenspiel (…) besitzt einen theatralischen Zauber, der auf dem Bildschirm
    durch hervorragende Darsteller sichtbar gemacht wurde. Ludwig Cremers Inszenierung bot eine schauspielerische Delikatesse.
    Grete Mosheim, zum zweitenmal in einer Fernsehrolle, war eine wundervolle Amanda Wingfield, mit Halbtönen, die ihre
    Stimme schwingen und zittern ließen, mit einem Gesicht, das die Kindlichkeit einer altgewordenen Frau spiegelte. Aber neben
    der Mosheim gab es eine Elfriede Irrall, die mit großen Augen und sanften Gesten ihr Schicksal vortrug, im Zusammenspiel mit
    Ralf Schermuly zauberhaft. Christoph Bantzer gab dem Ton jene erregte Bemühtheit, die Tennessee-Williams-Männer zu besitzen
    haben. Es war ein Abend herrlichen Ensemblespiels im Schatten der Mosheim, eine schauspielerische Bemühung, die selten so gut
    im Fernsehspiel gelingt."
    (Quelle: Die Krimihomepage (Spezial))
  • 1970: Der Hermelin (als die alte Dame, Rolf Becker als der junge Mann) → IMDb
  • 1970: Der Kommissar (Krimiserie mit Erik Ode; als Frau Beilke in Folge 21 "…wie die Wölfe"; → zauberspiegel-online.de)
  • 1973: Der große Zauberer – Max Reinhardt (Dokumentation von Sohn Gottfried Reinhardt; als sie selbst) → IMDb
  • 1976: Underground and Emigrants (Dokumentarfilm von Rosa von Praunheim; Mitwirkung)filmdienst.de
  • 1983: Haus Vaterland (Show/Talk/Musik, 3 Folgen; Mitwirkung als sie selbst)

Lizenz Foto Grete Mosheim (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942)
war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht
mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899
nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers)
für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen.
Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia)

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