Übersicht (Auswahl) Theater / Film / Hörspiel
Der Kammerschauspieler und Professor Romuald Pekny wurde am 1. Juli 1920 als Sohn eines Justizbeamten in Wien geboren, machte nach der Schule zunächst eine kaufmännische Lehre. Erst relativ spät ließ er sich mit 26 Jahren am Wiener "Max-Reinhardt-Seminar"1) zum Schauspieler ausbilden, sein Bühnendebüt gab er anschließend am am "Schlosstheater_Schönbrunn"1). Weitere Verpflichtungen führten Pekny im Verlaufe der Jahre nach Linz (1948–1951), Basel (1952–1953) und Köln (1953–1958), anschließend gehörte Pekny 35 Jahre lang zum festen Ensemble der "Münchner Kammerspiele"1). Seit 1963 gastierte er daneben regelmäßig am Wiener "Burgtheater"1); ab Mitte der 1960er Jahre brillierte er überdies bei den "Salzburger Festspielen".

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
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Romuald Pekny 01; Copyright Virginia Shue
Rasch hatte sich Pekny mit Rollen sowohl in klassischen als auch modernen Stücken einen Namen gemacht und wurde für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er beispielsweise 1982 für seine Interpretation des Kaisers Rudolf II.1) in dem Grillparzer-Drama "Ein Bruderzwist in Habsburg"1) den "Grillparzer-Ring"1), im gleichen Jahr die "Kainz-Medaille"1) der Stadt Wien für seine Verkörperung des Antonio Salieri1) in "Amadeus"1) von Peter Shaffer. Zu Peknys herausragenden Darstellungen auf der Bühne zählen unter anderem die Titelrolle in Lessings "Nathan der Weise"1), der Mephisto in Goethes "Faust"1) sowie der Werner von Gerlach in "Die Eingeschlossenen von Altona" von Jean-Paul  Sartre – um nur einiges zu nennen → Übersicht (Auszug) Theater-Wirken.
Romuald Pekny 02; Copyright Virginia Shue Einem breiten Publikum wurde Romuald Pekny durch Rollen in zahlreichen anspruchsvollen Fernsehspielen und Literaturverfilmungen bekannt. So erlebte man ihn beispielsweise 1964 unter der Regie von Peter Beauvais in "Professor Bernhardi" nach dem Stück von Arthur Schnitzler, 1965 übernahm er die Hauptrolle des Auguste Mercadet in "Die Geschäfte des Herrn Mercadet", im gleichen Jahr die Titelrolle in "Romulus der Große", das Helmut Käutner nach dem Stück von Friedrich Dürrenmatt1) inszeniert hatte. In Rolf von Sydows "Der Floh im Ohr" (1966) nach dem französischen Schwank von Georges Feydeau1) begeisterte er mit der Doppelrolle des Bankdirektors Viktor Emanuel Chandebise bzw. des Hausdieners Poche, und auch die Fernsehzuschauer kamen in den Genuss, Johannes Schaafs1) Inszenierung des Büchner-Lustspiels "Leonce und Lena"1) (1975) bei den "Salzburger Festspielen" zu sehen – Pekny gab den König Peter an der Seite von Klaus Maria Brandauer2) (Leonce) und Sylvia Manas1) (Lena). Als Giacomo Casanova glänzte Pekny 1975 erneut an der Seite von Klaus Maria Brandauer in "Frag nach bei Casanova", als Fürst Ravenstein überzeugte er in Otto Schenks Arthur Schnitzler-Verfilmung "Komtesse Mizzi oder der Familientag" (1975) neben Christine Ostermayer2) (Comtesse Mizzi) und Karl Schönböck2) (Graf Pazmandy).
Für Claus Peter Witts historischen Mehrteiler "Wallenstein"2) (1978) stand er als Ferdinand II.1) zusammen mit Rolf Boysen2), der die Titelfigur verkörperte, vor der Kamera, in Peter Wecks Krimikomödie "Geliebte Gegner"1) (1998) war Romuald Pekny ebenso zu sehen wie in Richard Hubers Thriller "Das Biest im Bodensee" (1999) - zugleich sein letzter Auftritt in einer TV-Produktion. 
  
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Nur wenige Male übernahm der Schauspieler Aufgaben für Kinoproduktionen, sein Leinwanddebüt hatte er 1958 in dem Unterhaltungsstreifen "Man müßte nochmal zwanzig sein"1) gegeben. Bernhard Wicki2) besetzte ihn in seiner Dürrenmatt-Adaption "Das Wunder des Malachias"1) (1961), für Wolfgang Glück1) spielte er in dessen Friedrich Torberg1)-Adaptionen: In "Der Schüler Gerber"1) (1981)  mimte er den Dr. Albert Gerber, Vater des Protagonisten, in "38 – Auch das war Wien"1) (1987) nach dem Torberg-Roman "Auch das war Wien", den Verleger Robert Sovary. Unter der Regie von Dieter Dorn1) konnte er mit seiner Paraderolle des Mephisto in dessen Theaterverfilmung "Faust – Vom Himmel durch die Welt zur Hölle"1) (1988) an der Seite des 2004 verstorbenen Helmut Griem2) (Faust) glänzen → mehr Filmografie
Neben seiner umfangreichen Tätigkeit für Theater und Film fand der Kammerschauspieler immer wieder Zeit für Rezitationsabende, wo er das Publikum unter anderem mit klassische Balladen beeindruckte oder auch mit Predigten des österreichischen Geistlichen und Schriftstellers Abraham à Santa Clara1) (1644 – 1709). Pekny gehörte 1987 gemeinsam mit seiner Frau zu den Initiatoren des "Ausseer Kultursommers", der jährlich im Juli und August stattfand; er war bis zuletzt an der Organisation beteiligt und hielt im Rahmen dieser Veranstaltungen nach wie vor Lesungen ab. Die Veranstaltung wurde 2008 aufgrund des Todes von Pekny eingestellt → stmv1.orf.at.
Zudem stand Pekny des öfteren im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.

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Romuald Pekny 03; Copyright Virginia Shue
Über die bereits erwähnten Auszeichnungen hinaus wurden die künstlerischen Leistungen des 1981 zum "Kammerschauspieler" ernannten großen Mimen mit dem "Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland" (1994), dem "Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse"1) (1995) und dem Päpstlichen "Orden vom Goldenen Sporn"1) (1995) gewürdigt. Den "Bayerischen Verdienstorden"1) konnte er 1997 entgegennehmen, Ende November 2001 ehrte man Pekny im Rahmen der Verleihung des "Bayerischen Theaterpreises"1) mit dem "Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten". 2005 verhielt er das "Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich"1), den Professoren-Titel trug er seit 1986.
  
Der Charakterdarsteller und Burgschauspieler Romuald Pekny starb am 9.November 2007 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 87 Jahren in einem Linzer Krankenhaus. Er hinterließ seine Ehefrau, die Schauspielerin und Schriftstellerin Eva Petrus-Pekny, mit der er seit einigen Jahren im österreichischen Bad Aussee lebte. "Nach der Verabschiedung in der Pfarrkirche St. Leopold in Urfahr fand die Beisetzung am 23. November 2007 auf dem Friedhof in Linz-Pöstlingberg1) statt (Gräberfeld 4, Grab Nr. 106, → Foto der Grabstelle bei knerger.de), obwohl ein Ehrengrab in Wien vorgesehen war. Pekny hatte jedoch verfügt, dass er am Pöstlingberg zur letzten Ruhe gebettet werden wolle. Seine Witwe Eva Petrus-Pekny1) begründete dies damit, dass sie beide in der Pöstlingberg-Kirche geheiratet hätten, Sohn Thomas in Linz geboren worden war und auch Pecknys Schauspielkarriere in Linz begonnen habe."3) Sohn Thomas Pekny arbeitet als Bühnenbildner.
Die damalige österreichische Kulturministerin Claudia Schmied1) würdigte Peknys Wirken mit den Worten: "Jede Rolle schien ihm auf den Leib geschrieben zu sein. Die Bühnenwelt, die Welt des Wortes, verliert mit seinem Tod einen ihrer größten Vertreter". Wie DER SPIEGEL in seinem Nachruf notierte, lag Peknys besondere Stärke in der Interpretation von gebrochenen, nachdenklichen Figuren mit Ängsten und Schwächen. Und Ulrich Weinzierl1) schrieb unter anderem in "Die Welt" (12.11.2007): "Er liebte das Abgründige, sofern es elegant war. Er hatte keine Scheu vor großen Gesten, vor Pathos, Posen und klingender Rhetorik, denn er gefiel sich als Schauspieler alter Schule. Eine markante Gestalt, eine ebensolche Stimme und flinker Wortwitz – Romuald Pekny hat mit diesen seinen Pfunden gewuchert. Publikum und Kulturwelt wussten es ihm zu danken."
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon"*)
Siehe auch Wikipedia und das umfassende Interview (1990) bei www.kultur-fibel.de
sowie die Nachrufe bei oe1.orf.at, www.spiegel.de
*) Henschel Theaterlexikon (Hrsg. C. Bernd Sucher; Henschel Verlag, 2010, S.  658/659)
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait bzw. Beschreibung innerhalb dieser HP
3) Quelle: Wikipedia (abgerufen 09.12,2014 bzw. 17.03.2018)
   
Theater-Wirken (Auszug)
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon",
 Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 658/659)
(Fremde Links: Wikipedia;  R = Regie,  UA = Uraufführung, DE = deutschsprachige Erstaufführung, P =  Premiere)
"Münchner Kammerspiele" "Burgtheater", Wien "Salzburger Festspiele"
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, fernsehserien.de, filmportal.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
1950er 1960er 1970er 1980er/1990er
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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