Portrait Werner Peters; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pkm_0001148_279; Datensatz 90008865); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: ?; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 Werner Peters wurde am 7. Juli 1918 als Sohn eine wohlhabenden Kaufmanns im sächsischen Werlitzsch (heute Teil von Wiedemar1)) geboren. Schon früh entschied er sich, Schauspieler zu werden, nahm ab 1935 in Leipzig für zwei Jahre entsprechenden Unterricht bei der Charakterdarstellerin Lina Carstens (1892 – 1978), anschließend erhielt der 18-Jährige ein erstes Engagement in Stralsund1) als jugendlicher Komiker. Weitere Verpflichtungen führten Peters dann nach Leipzig an das "Alte Theater"1), zur Spielzeit 1938/39 stand er am "Staatstheater Mainz"1) auf der Bühne. Dann musste seine Karriere wegen des 2. Weltkrieges unterbrechen, da er als Soldat eingezogen wurde . Nach 1945 holte ihn Erich Engel1) an die "Münchner Kammerspiele"1), 1947 erhielt er von Wolfgang Langhoff1) ein Engagement nach Ostberlin an das "Deutsche Theater"1) bzw. die angeschlossenen "Kammerspiele ".
 
Portrait Werner Peters
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pkm_0001148_279; Datensatz 90008865)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: ?;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Hier machte sich Peters mit seinem facettenreichen Spiel rasch einen Namen, im folgenden einige Rollen/Stücke:
(Fremde Links: Wikipedia; R = Regie, UA = Uraufführung, P = Premiere)
Szenenfoto mit Werner Peters aus "Der eingebildete Kranke" (Datensatz 88931045, File: df_pk_0000973_013); Quelle: deutschefotothek.de, Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 Szenenfotos mit Werner Peters aus
Links:"Der eingebildete Kranke"
(Datensatz 88931045,
File: df_pk_0000973_013)

sowie aus
Rechts:"Die Sonnenbrucks"
mit Gerda Müller
(Datensatz 88930913,
File: df_pk_0000796_032)

 
Quelle: deutschefotothek.de
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Szenenfoto mit Werner Peters aus "Die Sonnenbrucks" mit Gerda Müller (Datensatz 88930913,File: df_pk_0000796_032); Quelle: deutschefotothek.de, Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Zur Spielzeit 1953/54 verkörperte Peters am "Theater am Schiffbauerdamm"1) in dem Stück "Der Teufelskreis" (Uraufführung: 10.11.1953) von Hedda Zinner1) über den Reichstagsbrand-Prozess1) im Februar 1933 den Senatspräsident im Reichsgericht, unter der Regie von Fritz Wisten1) gab unter anderen Jochen Brockmann den bulgarischen KP-Politiker bzw. Angeklagten Georgi Dimitroff1), der mangels Beweisen freigesprochen wurde. Am "Schillertheater"1) gestaltete er 1956 in Gustav Rudolf Sellners1) Inszenierung der Shakespeare-Komödie "Maß für Maß"1) den Höfling bzw. Wüstling Lucio an der Seite von Erich Schellow als Herzog Vincentio sowie seit der Premiere am 9. April 1957 den Bürgermeister in der Tragikomödie "Der Besuch der alten Dame"1) von Friedrich Dürrenmatt1), in Szene gesetzt von Hans Lietzau1) mit Käthe Dorsch als Claire Zachanassian.

Werner Peters (links) mit Jochen Brockmann (als Georgi Dimitroff) in "Der Teufelskreis" von Hedda Zinner; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004109_004); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1953; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 Werner Peters (links) mit
Jochen Brockmann (als Georgi Dimitroff)
in "Der Teufelskreis" von Hedda Zinner
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004109_004)
©SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 1953;
Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Sein Leinwanddebüt gab Peters noch ungenannt 1947 in dem Heimkehrer- und Trümmerfilm "Zwischen gestern und morgen"1), srand dann bis Mitte der 1950er Jahre für etlicheFilme für die DEFA1) vor der Kamera. In dem Justizdrama "Affaire Blum"1) spielte er 1948 den Egon Konrad, ein Jahr später folgte sein Part des Oberleutnant von der Lohe, der in dem Klassiker "Die Buntkarierten"1) Schiller mit Goethe verwechselt. Nach den Produktionen "Rotation"1) (1949), "Der Biberpelz"1) (1949) und "Modell Bianka"1) (1951) machte er dann 1951 mit der Titelrolle des Diederich Hessling in der Literaturadaption "Der Untertan"1) Furore, gedreht von Wolfgang Staudte1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Heinrich Mann1). Peters verkörperte den deutschen, kaisertreuen Kleinbürger Hessling so beeindruckend, dass er für seine herausragende Darstellung mit dem "Nationalpreis der DDR"1) geehrt wurde. "Er bleibt dieser "Hessling" schlechthin: sentimental, schreckhaft, mit aufgerissenen, leeren Augen, dummdreist, aggressiv, kriecherisch, dauerhaft furchterregend. Und doch immer auch komisch-grotesk, in der Hochzeitsnacht "vor der Sache selbst' oder hinter des Kaisers Kutsche herrennend", so 1995 einmal der Dramaturg und Filmlritiker Klaus Wischnewski1). Und bei defa-stiftung.de kann man lesen: "Werner Peters füllt kongenial die Rolle des karrieresüchtigen Opportunisten und Reaktionärs aus. In strammer Haltung und mit deutschem Aussehen (Kaiser-Wilhelm-Schnurrbart, kurzer Haarschnitt) offenbart Dietrich Heßling seinen preußisch-deutschen, militaristischen Geist: eitel, borniert, patriachal, kriecherisch, gewalttätig und machtsüchtig. Szenen bleiben unvergessen, etwa der unterwürfige Lauf Dieter Heßlings neben der Kaiser-Kutsche oder die Rede bei der Einweihung des Kaiser-Denkmals."
Peters zeigte sich anschließend beispielsweise in den DEFA-Produktionen "Die Unbesiegbaren"1) (1953), "Die Geschichte vom kleinen Muck"1) (1953) oder in dem Biopic  "Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse"1) (1954), wo man ihn an der Seite des Thälmann-Darstellers Günther Simon als Hauptmann Quadde erlebte, ebenso wie in der Fortsetzung "Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse"1) (1955). Sein komisches Talent kam 1955 in Curt Bois' Altberliner Posse "Ein Polterabend"1)  zum Ausdruck, in der Peters als Gefreiter Pippich mit sächsischem Einschlag glänzte, in dem Lustspiel "Star mit fremden Federn"1) brillierte er im gleichen Jahr mit der Doppelrolle des Franz Blume bzw. Günther Kolmin.
 
1955 verließ Werner Peters die DDR und ging in den Westen, lebte zunächst in Düsseldorf, wo er 1955/56 Theater spielte, wechselte dann nach West-Berlin und stand bis 1958 am "Schillertheater"1) auf der Bühne. Danach war er als freier Schauspieler tätig und gründete in Berlin das Synchronstudio "Rondo-Film". 
Im bundesdeutschen Kino blieb Peters ebenfalls ein vielgefragter Darsteller, meist wurde er als Bösewicht oder Spießer besetzt, spielte in den 1960er Jahren auch in internationalen Produktionen die Widerparts der positiven Helden. Er gab Kunsthändler, Oberlehrer, Reeder, Stabsärzte, Kriminalkommissare und Buchmacher oder war Gefängniswärter wie in "Spion für Deutschland"1) (1956). Für die Rolle des kleinen Parteifunktionärs Willi Keun in dem preisgekrönten Krimi "Nachts, wenn der Teufel kam"1) (1957) mit Mario Adorf als Serienmörder Bruno Lüdke1) wurde Peters mit dem "Filmband in Gold"1) in der Kategorie "Beste männliche Nebenrolle" ausgezeichnet. In der Satire über die Doppelmoral der bundesdeutschen Gesellschaft der Wiederaufbauzeit bzw. der authentischen Verfilmung des Skandalfalls um die 1957 ermordete stadtbekannte Frankfurter "Lebedame" Rosemarie Nitribitt1) sah man ihn 1958 als wohlhabenden Kunden Nakonski in "Das Mädchen Rosemarie"1) neben Nadja Tiller und Peter van Eyck. In Wolfgang Staudtes gesellschaftskritischem Streifen "Rosen für den Staatsanwalt"1) spielte er 1959 an der Seite von Walter Giller und Martin Held den schleimig.heldgieriger Bauunternehmer Otto Kugler, war aber auch in verschiedenen Wallace-Krimis auf der Leinwand präsent und mimte hier den Bösewicht par excellence wie 1963 in "Der Schwarze Abt"1). Krimis waren sein Metier, so erlebte man Peters nach "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse"1) (1960) beispielsweise 1961 in "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse"1) oder ein Jahr später als Clown alias Martin Droste in "Die Unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse"1), er präsentierte sich unter anderem in "Die Tür mit den sieben Schlössern"1) (1962), "Die weiße Spinne"1) (1963, "Das Geheimnis der schwarzen Witwe"1) (1963), "Das Phantom von Soho"1) (1964) oder "Die Gruft mit dem Rätselschloss"1) (1964). Letzte Kinorollen übernahm er als zwielichtiger "Geschäftsmann" Hausach in dem Drama "Unter den Dächern von St. Pauli"1) (1970), als Heinz-Fritz Bottke, Vermieter von "Trompeten-Emma" (Judy Winter) in dem Krimi "
Perrak"1) (1970) mit Horst Tappert als Kommissar Perrak sowie als krimineller Fleischimporteur William Baxter in dem Wallace-Streifen "Die Tote aus der Themse"1) (1971) neben Hansjörg Felmy und Uschi Glas → Übersicht Kinofilme.
Peters verkörperte die exemplarischen Dunkelmänner, Bösewichter, Spießer und Widerlinge des deutschen Kinos, bis tief in die Edgar-Wallace-Niederungen hinein. In seinen besten Rollen verstand er es, seinen negativen Helden soziales Profil und ihrer Physiognomie das Typische Herrschaft zu verleihen.
(Quelle: "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf  Heinzlmeier/Berndt Schulz1), Ausgabe 2000, S.  273)
 
Auch mit seinen überschaubaren Fernsehrollen blieb der Schauspieler seinem Image treu, tauchte mit Episodenrollen  in so beliebten Krimi-Reihen wie "Hafenpolizei", Das Kriminalmuseum oder "Dem Täter auf der Spur" auf.
Werner Peters (Mitte) mit Siegfried Lowitz (rechts) in dem 1958 vom SWR produzierten TV-Drama "Besuch aus der Zone", nach einem bereits zwei Jahre zuvor erstmals bei Radio Bremen gesendeten gleichnamigen Hörspiel von Dieter Meichsner. Das Stück beschäftigt sich mit der Spaltung Deutschlands und fragt, ob eine Begegnung zwischen Ost und West überhaupt noch möglich ist. (Quelle: Chronik der ARD); Drehbuch: Dieter Meichsner, Helmut Pigge und Rainer Wolffhardt; Regie: Rainer Wolffhardt; Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR In dem TV-Spiel "Besuch aus der Zone"2) (1958) nach dem Hörspiel von Dieter Meichsner1) stellte er den Unternehmer Kleinschmid dar, der im Gegensatz zu seinem einstigen Partner Reichert (Siegfried Lowitz) kurz nach dem Krieg in den Westen floh. Das Stück beschäftigte sich mit der Spaltung Deutschlands und stellte die Frage, ob eine Begegnung zwischen Ost und West überhaupt noch möglich ist. (Quelle: Chronik der ARD)
In dem Krimi "Der Tod auf dem Rummelplatz"2) (1958) hatte er als als Kommissar Bergmann einen mysteriösen Mord aufzuklären, in der "Der Hauptmann von Köpenick" (1960), von Rainer Wolffhardt gedreht nach dem gleichnamigen Theaterstück von Carl Zuckmayer über Wilhelm Voigt mit Rudolf Platte in der Titelrolle, war er der Köpenicker Stadtverordnete Dr. Obermüller. Falk Harnack1) setzte mit "
Jeder stirbt für sich allein"1) (1962) den gleichnamigen Roman1) von Hans Fallada1) in Szene und betraute Peters neben Alfred Schieske (Otto Quangel) und Edith Schultze-Westrum (Anna Quangel) mit der Rolle des Kriminalkommissars bzw. Gestapo-Beamten Escherich. Bei "Istanbul Expreß"1) (1968) handelte es sich um einen für das US-amerikanische Fernsehen produzierten Kriminal- und Agentenfilm, in dem Peters den ominösen "Arzt" Dr. Lenz mimte, in "Zehn kleine Negerlein"2) (1969) nach dem Krimi "Ten Little Niggers"1) von Agatha Christie1) trat er als der pensionierte Polizeiinspektor bzw. Privatdetektiv William Henry Blore in Erscheinung.

Werner Peters (Mitte) mit Siegfried Lowitz (r.) und Hans Dieter Zeidler (l.)
in dem 1958 vom SWR produzierten TV-Drama "Besuch aus der Zone",
nach dem bereits zwei Jahre zuvor erstmals bei "Radio Bremen" gesendeten
gleichnamigen Hörspiel von Dieter Meichsner.
Drehbuch: Dieter Meichsner, Helmut Pigge1) und Rainer Wolffhardt1) (auch Regie)
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services;  © SWR

 Zu seinen letzten TV-Auftritten zählte die Figur des Stadtrats Senior Mendozza in der Episode "Das Attentat"2) (1970) aus der Krimiserie "Pater Brown"1) mit Josef Meinrad als Pater Brown1) → Übersicht TV-Produktionen.
Eher selten stand Peters im Hörspielstudio, so sprach er im "Rundfunk der DDR"1) unter anderem den  Kotschkarjow in "Die Heirat"3) (EA: 04.03.1952) nach der gleichnamigen Komödie1) von Nikolai Gogol1), den Opernsänger Alfred Gohme in "Auf Wiederseh'n Gustav"3) (EA: 01.08.1952) von Herbert Ziergiebel1), den Chodscha Nasr ed-din in "Chodscha Nasr ed-din"3) (EA: 26.10.1953) nach "Die Erzählung von Hodscha Nasreddin"1) von Leonid Solowjow1), den Hans Nickel in "Der Nixenkrieg zu Schlössing"3) (EA: 17.12.1953) von Alf Scorell, den Diamantenmacher Dr. Josef Meincke in "Der Wundermann"3) (EA: 11.02.1954) von Alf Scorell und Kurt Zimmermann sowie den Snuffy in "Ich denke an Memmo"3) (EA: 29.04.1954) nach dem Roman "Der Gringo" von EdwinL.Mayer.
Umfangreicher dagegen war sein Arbeit für die Synchronisation. so lieh er beispielsweise Ernest Borgnine in "Mädchen ohne Mitgift"1) (1956, "The Catered Affair"), Gordon Scott1) in "Tarzan und die verschollene Safari"1) (1957, "Tarzan and the Lost Safari"), Theodore Bikel1) in "Flucht in Ketten"1) (1958, "The Defiant Ones"), Jack Carson1) in "Duell in den Wolken"1) (1957, "The Tarnished Angels") und Bernard Blier in "Die Elenden"1) (1958, "Les Misérables") seine markante Stimme → mehr bei synchronkartei.de. In der Kultserie "Mit Schirm, Charme und Melone" sprach er gleich für mehrere Schauspieler Episodenrollen, unter anderem für

Der beliebte Schauspieler Werner Peters starb am 30. März 1971 in Wiesbaden1) – nur wenige Monate vor seinem 53. Geburtstag – während der Premierentournee des Films "Die Tote aus der Themse" an den Folgen eines Herzinfarktes. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Waldfriedhof Heerstraße"1) im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf1) (Grablage: II–W13–215/216) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Werner Peters war seit 1966 mit Ursula Burow verheiratet und Vater eines Sohnes.
Siehe auch Wikipedia, filmportal.de, defa-stiftung.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) ARD Hörspieldatenbank
 
Flme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch),  filmportal.de, fernsehenderddr.de, Die Krimihomepage
Kinofilme Fernsehen
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