2
Petra Peters in dem Film "Das Mädchen Christine" (Aushangfoto); Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 903-8827); Urheber/Fotograf: Winterbergen, (…) / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL Petra Peters wurde am 31. März 1925 als Ursula Helene Aline Peters in Remscheid1) geboren. Nach Schauspielunterricht und ersten Engagements an Kabaretts und Theatern im Nachkriegs-Berlin erhielt die "dunkle fremdländisch wirkende Schönheit", wie sie in der Presse bezeichnet wurde, in dem DEFA1)-Film "Das Mädchen Christine"1) (1949) ihre erste Leinwand- und zugleich Hauptrolle. In dem romantisierenden Kostümkammerspiel, gedreht von Arthur Maria Rabenalt1) nach der historischen Novelle "Kanadische Novelle" von Hans Rabl,  spielte sie eindrucksvoll das Waisenkind Christine, welches sich zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges1) in den Obersten Merian (Wolfgang Lukschy) verliebt: Um immer in seiner Nähe sein zu können, kleidet sich das Mädchen in Männerkleider, avanciert zum Trossjungen und später sogar zum Cornet. Die einzige, die Christines Geheimnis kennt, ist die Marketenderin (Tilly Lauenstein). Das Mädchen wird Augenzeugin für die Verrohung des geliebten Mannes durch den Krieg. Entsetzt von seiner immer mehr zur Schau getragenen Brutalität, erschießt sie ihn schließlich im Duell. Als Cornet klagt man sie zum Tode an – doch als Frau wird sie freigesprochen.2) 
Der Streifen geriet zum Kassenschlager und Petra Peters wurde über Nacht zum Star.
 

Petra Peters in dem Film "Das Mädchen Christine" (Aushangfoto)
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 903-8827)
Urheber/Fotograf: Winterbergen, (…) / Anefo; mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL

Nach weiteren tragenden Rollen in Produktionen wie "Anonyme Briefe"1) (1949), "Mädchen hinter Gittern"1) (1949) und "Man spielt nicht mit der Liebe"1) (1949) erlebte man sie 1950 in der idyllischer Binnenschiffer-Geschichte "Der Kahn der fröhlichen Leute"1) nach dem Roman von Jochen Klepper1) mit der weiblichen Hauptrolle der Marianne Butenschön bzw. als weiblichen Kapitän des Elbkahns "Eintracht" an der Seite von Fritz Wagner1), Joachim Brennecke und Paul Esser. Auch diese Produktion gehört zu einer der erfolgreichsten und beliebtesten Filme der frühen DEFA-Jahre. Nach der eher dürftigen Kolportage-Story  "Schatten über Neapel"1) (1951) über den Kampf der Polizei gegen die neapolitanische Verbrecherorganisation "Camorra"1) bzw. dessen Chef Marco (Hans Söhnker) momte sie dann in dem Krimi "Gift im Zoo"1) (1952) als Jutta Flamm die Freundin des Tiermörders bzw. Zooverwalter Heinz Beck (Ernst Schröder). Ferdinand Dörfler1) besetzte Petra Peters in dem Historienspektakel "Mönche, Mädchen und Panduren"1) (1952) als das "Münchner Madel" Gusti, Mündel des Goldschmieds Fellerer (Erich Ponto), Gerhard Lamprecht1) als Ehe-Zerstörerin Inge Lennartz in dem Drama "Der Engel mit dem Flammenschwert"1) (1954) und für Bernhard Redetzki1) spielte sie in dem om Norden Afrikas angesiedelten Abenteuer "Heimweh nach Deutschland"1) (1954) die Madame Dupont. Nach dem Melodram "Die Toteninsel"1) (1955) und der Heimat-Schmonzette "Der Jäger vom Roteck"1) (1956) zog sich Petra Peters vorerst vom Filmgeschäft zurück.

Nach ihrer Eheschließung mit Schauspielerkollegen Albert Lieven (1906 – 1971), den sie nach dessen Rückkehr aus der englischen Emigration kennengelernt hatte, war sie mit ihm in ein 300 Jahre altes Cottage in der Nähe von London gezogen. Dort konzentrierte sie sich vornehmlich aufs Schreiben von Theaterstücken und erst nach dem Tod Lievens versuchte sie wieder vor der Kamera Fuß zu fassen, was ihr jedoch nicht mehr so recht gelang. So sah man sie unter anderem mit kleineren Rollen in dem Grusel-Reißern "Magdalena – vom Teufel besessen"1) (1974) und "Die Braut des Satans"1) (1976, "To the Devil a Daughter") sowie in dem Historiendrama "Der Falke"3) (1981, "(Banovic Strahinja" mit Franco Nero als Banović Strahinja1), einer wahrscheinlich legendären Figur der serbischen Volksepen1). Für das Fernsehen übernahm sie ebenfalls, wenn auch sporadisch Aufgaben, so beispielsweise Ende der 1970er Jahre in zwei "Derrick"1)-Folgen.

Petra Peters starb am 31. Juli 2004 im Alter von 79 Jahren in München1); DIE WELT titelte in einem Nachruf "Nur fast ein Star: Petra Peters ist tot" und schrieb unter anderem: "Es gibt die Geschichte von Hildegard Knef, wie sie sich in den Trümmern von Berlin als Mann verkleidete, um nicht vergewaltigt zu werden, und wie sie in ein Lager gesteckt und nächtelang verhört wurde. Und es gibt die Geschichte des Films "Das Mädchen Christine", wo sich die Titelheldin – gespielt von Petra Peters – im Dreißigjährigen Krieg als Trossjunge ausgibt und vor Gericht landet. Als der Kampfesrauch verflog, waren Knef und Peters beide in Berlin, beide junge 20, und beide mit diesen leicht asymmetrischen Zügen, das den Unterschied zwischen einer Schönheit und einem Star ausmachen kann. (…) Nun ist sie 79-jährig in München gestorben. Eine Karriere, die so viel mehr Knef hätte werden können." 
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmdienst.de
Quelle: 2) filmarchiv.at (Seite nicht mehr existent)
    
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia,  filmportal.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
  • 1958: Der Meisterdieb (als ?)  → IMDb
  • 1970: Cher Antoine oder Die verfehlte Liebe (nach dem Bühnenstück von Jean Anouilh; Aufzeichnung aus dem Berliner
    "Theater am Kurfürstendamm"; Regie: Rolf Henniger; mit Peter Mosbacher als Antoine; als Valerie
    )
  • 1971: Einfach sterben (über die letzten Lebenstage des Philosophen Voltaire, dargestellt von Hans Schweikart; als Voltaires Nichte
    Marie Louise Mignot (1712–1790), verwitwete Denis; Kurzinfo: Francois-Marie Arouet, der unter dem Namen "Voltaire" einer der
    berühmtesten Männer seines Jahrhunderts wurde, kehrt nach jahrzehntelanger Verbannung wenige Monate vor seinem Tod im
    Jahr 1778 nach Paris zurück. Noch einmal steht er im Mittelpunkt, noch einmal spürt er Lust und Last des Ruhms. Danach beginnt
    sein unmäßig qualvolles Sterben …
    Dieses Fernsehspiel ist kein historischer Bericht, vielmehr ein Paradigma, "eine Parabel von der menschlichen Hinfälligkeit", wie ein
    Kritiker schrieb; ein Totentanz, dessen Zeitlosigkeit durch das bewusste Sichtbarmachen der szenischen Mittel, vor allem der
    Studiodekoration und der elektronischen Technik, unterstrichen wird. Ein anderer Rezensent schrieb nach der Erstsendung: "Wenn
    Tod das Fremde schlechthin ist, dann war dieses Fernsehspiel gelungen, in beklemmender Weise das Fremdwerden sichtbar zu machen,
    etwa wie es innerhalb der Literatur Hermann Broch mit dem "Tod des Vergil" gelungen war."
    (Quelle: deutsches-filmhaus.de aus
     Broschüre "Das Fernsehspiel im ZDF" (Heft 3, Winter 1973/74, Seite 29)
    )
      → IMDb
  • 1973: Gestern gelesen (Krimiserie; als Schöffin 3 in Folge 35 "Elisa Hausmann")
  • 1975: Bitte keine Polizei (Krimiserie; als Dame in Folge 13 "Schöne Ferien")
  • 1976/77: Derrick (Krimiserie mit Horst Tappert)
  • 1988: Game, Set, and Match (britische Spionageserie mit Ian Holm; als Frau von Munte)
    • 05. Brahms 5 / Berlin Game IV
    • 06. Mexico Poker (1) / Mexico Set 1
    • 11. London Match (1) / London Match 1
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de