Iván Petrovich 1928/29; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 3657/1 (Ausschnitt); Lizenz: Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. Iván Petrovich wurde am 1. Januar 1894 als Swetislaw Petrovic im damals Österreich-Ungarischen1) Neusatz1) (heute: Novi Sad, Serbien) geboren und besuchte das Gymnasium seiner Geburtstadt. Nach seinem Schulabschluss studierte der sowohl musisch als auch sportlich begabte junge Mann zunächst an den Technischen Hochschulen in Prag und Belgrad; nebenher machte er Musik und tat sich als aktives Mitglied des Budapester Polytechnischen Fußball- und Athletenklubs hervor. Mehrfach nahm er an Länderkämpfen, die in Deutschland ausgetragen wurden, teil und gehörte zu der ungarischen Mannschaft bei den "Olympischen Sommerspielen 1912"1) in Stockholm. Bevor Petrovich sein Studium abschließen konnte, brach der 1. Weltkrieg aus, er wurde zum Kriegsdienst verpflichtet und hatte zuletzt den Rang eines Rittmeisters der Reserve inne. 
Nach 1918 ging Petrovich nach Wien, wo er mit dem Theater, aber auch dem Filmgeschäft in Berührung kam. Auf der Bühne trat er zudem als Sänger auf, sein Leinwanddebüt gab er in dem stummen Streifen "Die Dame mit dem schwarzen Handschuh"1) (1919) an der Seite von Lucy Doraine unter der Regie von Michael Kertesz1), der ihn zusammen mit Doraine auch in dem Zweiteiler "Der Stern von Damaskus" (1920) und in "Die Dame mit den Sonnenblumen"1) (1920, "A napraforgós hölgy") besetzte.
        
Foto: Iván Petrovich 1928/29
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 3657/1 (Ausschnitt)

Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Kleinere Rollen in weiteren Produktionen schlossen sich an, mit dem Melodram "Die Tänzerin Navarro"1) (1922) erzielte der blendend aussehende junge Mann in Deutschland seinen ersten starken Erfolg an der Seite der legendären Stummfilm-Diva Asta Nielsen, einen weiteren konnte er mit der Rolle des Leutnants von Hagen in dem in Frankreich realisierten Stummfilm "Die Abenteuer der Marquise von Königsmarck" (1923, "Koenigsmark" neben Protagonist Maurice Lehmann1) verzeichnen. Bis Ende der 1920er Jahre erlebte man den Schauspieler, den es einige Jahre lang nach Paris gezogen hatte, auch in internationalen Kinoproduktionen. So mimte er beispielsweise in dem von Rex Ingram1) in Südfrankreich nach dem gleichnamigen Roman1) von W. Somerset Maugham1) gedrehten und mit Paul Wegener in der Titelrolle besetzten US-amerikanischen Horrorstreifen "Der Magier"1) (1926, "The Magician") den Chirurgen Dr. Arthur Burdon, stand erneut für Ingram bzw. "Metro-Goldwyn-Mayer"1) vor der Kamera und spielte in "Das größte Opfer" (1927, "The Garden of Allah") nach dem Roman von Robert Smythe Hichens (1864 – 1950) den Trappisten-Mönch Adrien, der sich in die junge Domini Enfilden (Alice Terry1)) verliebt. Knapp zehn Jahre später kam diese melodramatische Geschichte als Tonfilm-Version erneut in die Lichtspielhäuser, in "Der Garten Allahs"1) (1936, "The Garden of Allah") zeigten sich nun Marlene Dietrich und Charles Boyer.

Foto: Iván Petrovich vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.flickr.com; Ross-Karte Nr. 3120/2 (Ausschnitt)

Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Iván Petrovich vor 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: www.flickr.com; Ross-Karte Nr. 3120/2 (Ausschnitt)
Iván Petrovich vor 1929 (Ross-Karte Nr. 3120/1); Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: www.cyranos.ch Der blendend aussehende Petrovich tauchte mit prägnanten Rollen in etlichen erfolgreichen Stummfilmen jener Ära auf, beispielsweise als Prinz Achmed in Alexander Wolkoffs1) Märchen "Geheimnisse des Orients"1) (1928), Henrik Galeen1) besetzte ihn als Neffen des "Alraune"-Schöpfers Prof. Jakob ten Brinken: (Paul Wegener) in "Alraune"1) (1928) nach dem Schauerroman "Alraune. Die Geschichte eines lebenden Wesens"1) von Hanns Heinz Ewers1) mit Brigitte Helm in der Titelrolle. In der von Erich Waschneck1) als Stummfilm begonnenen Romanze "Der Günstling von Schönbrunn"1) war er der Panduren-Oberst Franz Freiherr von der Trenck1), der sein Herz an Kaiserin Maria Theresia1) (Lil Dagover) verliert. Wikipedia notiert: ""Der Günstling von Schönbrunn entstand vor allem im Mai und Juni 1929. Da sich in der zweiten Hälfte desselben Jahres der Tonfilm allmählich durchzusetzen begann, wurden im September 1929 noch mehrere Tonfilmpassagen nachgedreht, um diesen weitgehenden Stummfilm doch noch als "Tonfilm" zu verkaufen. Die Uraufführung (als Stummfilm) erfolgte am 30. August 1929 in Leipzig, die Berliner Erstaufführung am 16. September desselben Jahres. Am 4. November 1929 konnte man den "Günstling von Schönbrunn" auch mit Ton- und Geräuscheffekten als "Tonfilm" in Augenschein nehmen." → Übersicht Stummfilme.

Foto: Iván Petrovich vor 1929 (Ross-Karte Nr. 3120/1)
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch bzw. www.virtual-history.com
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Seit den 1930er Jahren agierte Petrovich nun fast ausschließlich in deutschen Kinoproduktionen, spielte und sang sich als Leinwandheld in die Herzen des Publikums. So unter anderem als Husaren-Rittmeister Stefan Koltay in "Viktoria und ihr Husar"1) (1931) (nach der gleichnamigen Operette1) von Paul Abraham1) (Musik); mit Friedel Schuster als Gräfin Viktoria, als Attaché Captain Stone Stone in "Die Blume von Hawaii"1) (1933) nach der gleichnamigen Operette1) von Paul Abraham mit Martha Eggerth als Susanne Lamond alias Prinzessin Laya oder mit der Titelrolle des Hochstaplers Georges Manolescu1) in "Manolescu, der Fürst der Diebe"1) (1933). In der Adaption "Gern hab' ich die Frau'n geküßt"2) (1934) nach der Operette "Paganini"1) von Franz Lehár1) (Musik) stellte er den genialen Geigenvirtuosen Niccolň Paganini1) dar, in "Polenblut" (1934) nach der gleichnamigen Operette1) von Oscar Straus1) (Musik) den Grafen Bolko Baransky, in "Der Rote Reiter" (1935) nach dem Roman von Franz Xaver Kappus1) den feschen Rittmeister Otto von Wellisch an der Seite von Camilla Horn. In der romantischen Komödie "Ungeküsst soll man nicht schlafen gehn"1) (1936) gab er den Prinzen Carlo Alba neben Heinz Rühmann, Hans Moser und Liane Haid, in dem Melodram "Monika"3) (1937) mit dem Untertitel "Eine Mutter kämpft um ihr Kind" den Dr. Michael Holt neben Maria Andergast, im gleichen Jahr den Komponisten Stefan Laurin in "Die Kronzeugin"2) (1937) mit Sybille Schmitz als Partnerin. Bis Ende der 1930er Jahre stand der Schauspieler noch für Produktionen wie "Die Korallenprinzessin"1) (1937), "Frauenliebe – Frauenleid"2) (1937), "Die Nacht der Entscheidung"2) (1938), "Dein Leben gehört mir"2) (1939), "Zentrale Rio"1) (1939) oder "Parkstraße 13"2) (1939) vor der Kamera.

Foto: Iván Petrovich vor 1929 (Ross-Karte Nr. 5570/1)
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: virtual-history.com; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Iván Petrovich vor 1929 (Ross-Karte Nr. 5570/1); Urheber: Alexander Binder1) (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
Iván Petrovich vor 1929 (Ross-Karte Nr. 5428/1); Urheber: Alexander Binder1) (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Die Berliner "Filmwelt" (Nr. 27) vom 7. Juli 1935 notierte in ihrem Artikel "Fünfzehn Jahre Filmschauspieler" unter anderem: "Aber nicht nur als Schauspieler und Künstler spielt Ivan Petrovich beim deutschen Film eine besondere Rolle und nicht nur seine nunmehr fünfzehnjährige Zugehörigkeit zum Film macht ihn zu einem Mann, der mit der Geschichte der filmischen Entwicklung aufs engste verbunden ist. Ivan Petrovich versucht dem Film auch auf anderen Gebieten neue Impulse zu geben. So trat er schon vor einiger Zeit lebhaft für eine engere und fruchtbarere Filmbeziehung zwischen Deutschland und Jugoslawien ein, und er fand bei diesen Bemühungen sowohl bei den deutschen Behörden als auch bei den zuständigen Stellen seiner jugoslawischen Heimat lebhaftes Interesse für seine Pläne. Es ist für ihn eine Freude, daß die Freiaufnahmen seines kommenden Filmes "Korallenprinzessin" in seiner engeren Heimat Dalmatien hergestellt werden. Fünfzehn Jahre sind eine lange oder eine kurze Zeit, wie man es nimmt. Im Leben eines Künstlers spielen sie eine entscheidende Rolle und umschließen einen bunten Kreis von geradezu abenteuerlicher Weite, schließen Aufstieg und Abgleiten, Kampf und Wiederaufstieg in sich. Sie sind sozusagen ein kleines Leben."

Foto: Iván Petrovich vor 1929 (Ross-Karte Nr. 5428/1)
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: virtual-history.com;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Nach dem bis heute zu den so genannten "Vorbehaltsfilmen"1) NS-Propagandastreifen "Feinde"1) (1940) zog es Petrovich Anfang der 1940er Jahre vor, nach Budapest "auszuweichen", trat noch vereinzelt im ungarischen Film wie in "Életre ítéltek!" (1941) auf, oder mit Hans Moser in "Einmal der liebe Herrgott sein"2) (1942); darüber hinaus war er auf der Bühne präsent.
Nach Ende des 2. Weltkrieges ging er zurück nach Wien und nahm seine Filmtätigkeit wieder auf. Eine seiner ersten Arbeiten war die von Georg Wilhelm Pabst1) in Szene gesetzte Literaturadaption "Der Prozeß"1) (1948) nach der Vorlage "Prozeß auf Leben und Tod" von Rudolf Brunngraber1) über die Affäre von Tiszaeszlár1) bzw. den Prozess im Jahre 1882/83, wo er den Staatsanwalt Egressy spielte. In dem Biopic "Eroica"1) (1949), mit Ewald Balser als Komponist Ludwig van Beethoven1) zeigte er sich als Fürst Karl Lichnowsky1), in der Komödie "Wer bist du, den ich liebe?"1) (1949) nach dem Roman "Die Abenteuer des Herrn von Barabas" von Hugo Maria Kritz1) und der Musik von Theo Mackeben1) gehörte er als Vater von Franz  Ostenhof (Adrian Hoven) zur Besetzung. Bis Ende der 1950er Jahre blieb Petrovich ein vielbeschäftigter Darsteller auf der Leinwand, präsentierte sich in deutschen und österreichischen Unterhaltungsfilmen wie "Maharadscha wider Willen"1) (1950), "Czardas der Herzen"1) (1950), "Das letzte Rezept"1) (1952), "Die Försterchristel"1) (1952), "Fritz und Friederike"1) (1952), "Einmal kehr' ich wieder"1) (1953), "Der Zarewitsch"1) (1954), "Sissi – Die junge Kaiserin"1) (1956), "Frühling in Berlin"1) (1957) oder dem Heinz Erhardt-Lustspiel "Witwer mit 5 Töchtern"1) (1957). Eine prägnante Nebenrolle, die des Deutschen Horst Bencker, gestaltete Petrovich in dem von Louis Malle1) nach dem Roman von Noël Calef1) gedrehten Krimi "Fahrstuhl zum Schafott"1) (1958, "Ascenseur pour l’échafaud") neben den Protagonisten Jeanne Moreau und Maurice Ronet1). Zuletzt sah man ihn mit einem kleineren Part in dem US-amerikanischen Liebes-Drama "Die Reise"1) (1959, "The Journey"), das Anatol Litvak1) nach einer Kurzgeschichtze von Guy de Maupassant1) mit Yul Brynner und Deborah Kerr inszeniert hatte, sowie in "Sissi – Forever My Love" (1962), einem von Ernst Marischka1) für die USA erstellten Zusammenschnitts der "Sissi"-Trilogie" → Übersicht Tonfilme.
 
Iván Petrovich, der seit 1950 die österreichische Staatsbürgerschaft besaß, arbeitete in seinen letzten Jahren auch gelegentlich für den Rundfunk. So gehörte er unter anderem zur Besetzung des vom "Hessischen Rundfunk"1) produzierten Hörspiels "Jakobowsky und der Oberst"4) (EA: 08.09.1958; Regie: Marcel Wall1)) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Franz Werfel1).
Der Schauspieler starb am 18. Oktober 1962 im Alter von 68 Jahren in München und wurde auf dem dortigen "Nordfriedhof"1) beigesetzt → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Er war in den 1940er Jahren mit der Sängerin und Schauspielerin Friedel Schuster1) (1903 – 1983) verheiratet. 
Siehe auch Wikipediacyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) filmdienst.de, 4) ARD Hörspieldatenbank
Lizenz Fotos Iván Petrovich (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
       
Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, krimilexikon.-de; P = Produktion; R = Regie)
Stummfilme (Auszug; Produktionen Deutschland/Östrreich, wenn nicht anders vermerkt) Tonfilme (Produktionen Deutschland/Östrreich, wenn nicht anders vermerkt)
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de