Filme / Hörspiel
Matthias Ponnier wurde am 26. März 1940 in Berlin geboren. Gleich nach der Schule ließ er sich von der Theaterlegende Hilde Körber (1906 – 1969) zum Schauspieler ausbilden, 1966 gab er in Münster sein Bühnendebüt. Weitere Theaterstationen bis Anfang der 1970er Jahre wurden Wiesbaden, Hannover und Köln, danach arbeitete Ponnier als freischaffender Schauspieler.
Rasch hatte sich Ponnier einen Namen als vielschichtiger Charakterdarsteller gemacht, der sowohl in klassischen als auch modernen Bühnenstücken seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellte. Bereits 1966 erhielt er für seine Interpretation des Puck in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum"1) den "Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen".
  
Vor allem durch das Fernsehen wurde Ponnier bekannt und populär, seit Ende der 1960er Jahre übernahm er Aufgaben in Einzelproduktionen und in Serien. Neben wiederholten Auftritten in beliebten Krimireihen wie beispielsweise "Sonderdezernat K1", "SOKO 5113", "Ein Fall für zwei", "Großstadtrevier", "Die Männer vom K3", "Schwarz-Rot-Gold" oder "Polizeiruf 110" gehört auch der Dauerbrenner "Tatort" zu seiner TV-Filmografie. Zu nennen sind beispielsweise die Folgen "Mitternacht, oder kurz danach"1) (1979), "Streifschuss"1) (1980), "Bienzle und die schöne Lau"1) (1993), "Bienzle und der Traum vom Glück"1) (1996) und "Bienzle und die blinde Wut"1) (1999). In der Episode "Eine Million Mäuse"1) (1987) unterstützte er als Kommissar Lukas den von Horst Michael Neutze gespielten Hauptkommissar Schreitle.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Matthias Ponnier
Ponnier mimte Ganoven, Betrüger und andere zwielichtige Gestalten, wurde aber auch als charmanter Liebhaber besetzt wie beispielsweise in dem Stück "Frau von Bebenburg" (1975), der der Titelheldin (Judy Winter) den Kopf verdreht. Der von Eberhard Itzenplitz1) gedrehte Film entstand nach der Novelle "Der Sekundant"1) von Arthur Schnitzler1) in der Bearbeitung von Hartmut Lange1). DER SPIEGEL (12/1975) schreibt zum Inhalt: "Der Preußen-Verehrer und marxistische Dialektiker Hartmut Lange hat eine Novelle des Wieners Arthur Schnitzler ins wilhelminische Vorkriegs-Berlin verlegt: Leutnant von Kauenhoven (Ponnier) soll der schönen Frau von Bebenburg (Judy Winter) den Duell-Tod ihres Mannes melden, verliebt sich aber in sie und verschweigt die traurige Nachricht; als die Gräfin, nach einer hitzigen Affäre, die Wahrheit erfährt, schlägt – so Lange – die "wollüstige Lebenslüge" in "Selbstekel" um."  In "Jauche und Levkojen" (1978), der Serie nach der Familiensaga von Christine Brückner1), sah man ihn als Maler Ossian Schiff, in den sich Maximiliane von Quindt (Ulrike Bliefert1)) verliebt. 
Eine schöne durchgehende Rolle war zwischen 1997 und 1999 die des Paul Schönfeld und "Göttergatten" der Titelheldin in den sechs Episoden um die "Kinderärztin Leah"2), dargestellt von Simone Thomalla1). Danach erlebte man Ponnier nur noch sporadisch auf dem Bildschirm, in jüngerer Zeit tauchte er in einer Episode der amüsanten Krimiserie "Der kleine Mönch"1) (2003) auf, in der "Polizeiruf 110"-Geschichte "Barbarossas Rache"1) mimte er 2004 den eher kleinen Part des Dekans der medizinischen Fakultät Halle, der tot aufgefunden wird und damit das Ermittlerduo Schmücke (Jaecki Schwarz) und Schneider (Wolfgang Winkler) auf den Plan rufen → Übersicht Filmografie.
Matthias Ponnier als Marius Faller und Andreas Pietschmann als Antiquar Alexander Storz in dem Hörspiel ""Fallers große Liebe" (EA: 30.08.2011) nach dem Roman von Thommie Bayer; Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom WDR (Presse und Information, Redaktion Bild); Copyright WDR/Sibylle Anneck Ein Schwerpunkt von Ponniers Schaffen liegt seit Jahrzehnten beim Hörfunk bzw. ambitionierten Audioproduktionen. Er ist ein vielbeschäftigter Sprecher in Hörspielen und für Features, unter anderem war er für das wöchentliche Kulturmagazin "ttt – titel, thesen, temperamente"1) tätig. Darüber hinaus hält er Dichterlesungen ab, Hörbücher wie Henning Mankells "Die fünfte Frau"1) und "Die Rückkehr des Tanzlehrers", Eric-Emmanuel Schmitts "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran"1) oder Martha Grimes' "Inspektor Jury"1) profitieren von Ponniers angenehm-charismatischen Stimme. Allein die ARD Hörspieldatenbank weist seit Mitte der 1960er Jahre über 1.000 Produktionen mit Mathias Ponnier aus, zu denen etliche Krimis zählen; eine kleine Auswahl der Hörspiele findet man hier.
 
Matthias Ponnier als Marius Faller und Andreas Pietschmann1) als
Antiquar Alexander Storz in dem Hörspiel "Fallers große Liebe"3) (EA: 30.08.2011)
nach dem Roman von Thommie Bayer 1)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom WDR
(Presse und Information, Redaktion Bild) © WDR/Sibylle Anneck
Weitere Hörbuchproduktionen, die hier nicht alle aufgezählt werden können, sind beispielsweise aus der Reihe "Bildung – Alles, was man wissen muß" (von Dietrich Schwanitz1)) die Teile "Sprachen, Denken und Wissen", "Die Geschichte Europas", "Literatur", "Philosophie" und "Die Welt des Buchs". Gerade für die letztgenannten Hörbuchfassungen erhielt Ponnier äußerst positive Kritiken, ebenso wie für "Das Lob der Torheit"1) von Erasmus von Rotterdam1). Aktuellere Veröffentlichungen mit Ponnier sind unter anderem "Vom Sumo, der nicht dick werden konnte" (2010) und "Die Träumerin von Ostende" (2011) von Éric-Emmanuel Schmitt1). Als "OFF-Sprecher" ist er in so mancher Dokumentation oder Reportage zu hören, arbeitet für den WDR oder das ZDF, für die zeitgeschichtlichen Dokumentationen von "Polar Film"1) kommt er ebenfalls schon seit langen Jahren als Sprecher zum Einsatz. Zu nennen sind beispielsweise die 2006 erschienenen ungeschnittenen Ton-Dokumente aus den Prozessen gegen die NS-Verbrecher vor dem "Internationalen Militärgerichtshof"1) in Nürnberg ("Nürnberger Prozesse"1)), unter anderem gegen Hermann Göring1) ("Göring im Kreuzverhör"), Karl Dönitz1) ("Dönitz im Kreuzverhör") und Julius Streicher1) ("Streicher im Kreuzverhör – Hitlers radikalster Judenhetzer") oder "Dr. Josef Goebbels: Der Propagandakrieger"  (2006) über Josef Goebbels, "Rudolf Heß Gefangener Nr. 7" (2008) über Rudolf Heß, "Hitlers politische Bewegung – Die NSDAP" (2006), "Die Geschichte der Hitlerjugend" (2010) und "Götterdämmerung – Hitlers letzte Tage im Führerbunker" (2016). Weitere zeitgeschichtliche, auf CD veröffentlichte Dokumentationen mit Ponnier als Sprecher sind beispielsweise "Der zweite Dreißigjährige Krieg" über den Beginn des 1. Weltkriegs bis zum Ende des 2. Weltkriegs (2006), "Konrad Adenauer. Deutschlands Weg aus den Trümmern" (2006) über den ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer1), "Die Geschichte der Deutschen" (2006), "Otto von Bismarck" (2007) über den Reichskanzler Otto von Bismarck1) und "Mein Freund Rudi Dutschke – Die unbekannten Seiten eines deutschen Revolutionärs" (2008) über den Wortführer der Studentenbewegung Rudi Dutschke1).
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) ARD-Hörspieldatenbank Stand Juni 2021
  
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
1970er 1980er 1990er ab 2000 "Inspektor Jury"-Reihe "Janwillem van de Wetering"-Krimis
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch), krimilexikon.de)
1970er Jahre 1980er Jahre 1990er Jahre ab 2000 "Inspektor Jury"-Reihe nach den Krimis von Martha Grimes (als Inspektor Richard Jury) CD-Edition
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