Filmografie / Hörspiel
Christian Redl wurde am 20. April 1948 als Sohn eines Lehrers bzw. Schulrats in Schleswig1) geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Kassel1); er ist der Stiefbruder des am 17. Dezember 2010 verstorbenen Schauspielers und Regisseurs Wolf Redl1). Bevor Christian Redl zu einem renommierten und beliebten Darsteller sowohl auf der Bühne als auch im Film und Fernsehen avancierte, ließ er sich, nachdem er die Schule kurz vor dem Abitur abbrach, von 1967 bis 1970 an der "Schauspielschule Bochum"1) ausbilden. Engagements führten ihn anschließend auf die Theaterbühnen von Wuppertal, Bremen und Frankfurt. Ab 1980 gehörte Redl zum Ensemble des "Deutschen Schauspielhauses"1) in Hamburg, wo er dreizehn Jahre lang mit zahlreichen Hauptrollen das Publikum begeisterte und in herausragenden Inszenierungen beispielsweise von Klaus Peymann1), Luc Bondy1) und Peter Zadek1) zu sehen war. Zu seinen wichtigen Bühnenrollen zählt der Mackie Messer in der Brecht/Weill'schen "Die Dreigroschenoper"1), der Frömmler Tartuffe in der gleichnamigen Molière-Komödie1) sowie der Stanley Kowalski in dem Tennessee Williams- Drama "Endstation Sehnsucht"1).
 
Christian Redl in in Brechts "Dreigroschenoper" 01 Christian Redl in in Brechts "Dreigroschenoper" 02
Christian Redl in in Brechts "Dreigroschenoper" 03 Christian Redl in in Brechts "Dreigroschenoper" 04
Christian Redl 1981 als Macheath, genannt "Mackie Messer", in "Die Dreigroschenoper"1)
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
 

 

Im folgenden eine kleine Auswahl wichtiger Rollen bzw. Theaterstücke:
(Quelle (überwiegend): "Henschel Theaterlexikon"*); Link: Wikipedia) Ende der 1980er Jahre kam der Schauspieler zum Film, gab sein Leinwanddebüt mit der Hauptrolle des Fred in Uwe Schraders Milieu-Studie "Sierra Leone"1) (1987) und wurde von Publikum und Kritik hochgelobt. In den folgenden Jahren übernahm Redl weitere Parts in Kinoproduktionen, so unter anderem 1992 den Polizist Rasselin in Lars Beckers Spielfilmdebüt "Schattenboxer", den Restaurator Strehlow in Ivan Filas "Lea" (1996) neben Lenka Vlasáková in der Titelrolle. 1998 war er der Karl und schwule Freund von Götz George in Hermine Huntgeburths spannender Krimikomödie "Das Trio"1), stand im gleichen Jahr für Jutta Brückners "Bertolt Brecht – Liebe, Revolution und andere gefährliche Sachen" sowie für Ottokar Runzes "Hundert Jahre Brecht" mit Udo Samel1), Meret Becker1) und Jürgen Hentsch vor der Kamera → filmportal.de.
Ebenfalls 1998 beeindruckte er als Thomas Hecht in Nico Hofmanns Thriller "Solo für Klarinette"1) – erneut mit Götz George –, spielte 1999 die männliche Titelrolle in der poetischen Liebesgeschichte "Oskar und Leni", den Clubbesitzer Brilli für Sönke Wortmanns "St. Pauli Nacht"1)  und tauchte als Schwerverbrecher Duvall in Volker Einrauchs Gaunerkomödie "Gangster"2) auf. Zu Redls jüngeren Kinoproduktionen zählt die Figur des Hauptkommissars Minks in Robert Schwentkes Thriller "Tattoo"1) (2002) sowie die Rolle des Generaloberst Alfred Jodl1) in Oliver Hirschbiegels preisgekröntem, hochkarätig besetztem Werk "Der Untergang"1) (2004) nach dem Drehbuch Bernd Eichingers1), mit Bruno Ganz als Adolf Hitler1). In Christian Petzolds dritten Teil von dessen Gespenster-Trilogie "Yella"1) (2007) spielte er den Vater der Protagonistin (Nina Hoss) sowie den "Meister" in Marco Kreuzpaintners "Krabat"1) (2008), der Realverfilmung des gleichnamigen Romans1) von Otfried Preußler1). Man sah Redl als Abt von Fulda in Sönke Wortmanns Historiendrama "Die Päpstin"1) nach dem gleichnamigen Roman1) der US-amerikanischen Schriftstellerin Donna Woolfolk Cross1) mit Johanna Wokalek1) in der Titelrolle; Kinostart in Deutschland war der 22. Oktober 2009. Danach agierte Redl in dem von Karen Shakhnazarov gedrehten Kriegsabenteuer "White Tiger – Die große Panzerschlacht" (Belyy tigr) als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Wilhelm Keitel1); die russische Produktion ging in Deutschland am 12. März 2013 als DVD an den Start.
Dass Redl in Joachim A. Langs Kinofilmdebüt "Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm"1) nicht fehlen durfte, erscheint schlüssig, thematisiert wird die wahre Geschichte von Brechts fehlgeschlagenem Versuch, den Stoff der im August 1928 in Berlin uraufgeführten "Dreigroschenoper"1) mit den Liedern und der Handlung daraus zu verfilmen. Wikipedia notiert: "Der Film versucht einerseits zu zeigen, wie Brecht sein Werk nach eigenen Vorstellungen vielleicht umgesetzt hätte, andererseits das historische Umfeld in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und des aufkommenden Faschismus. Realität und Fiktion werden verschmolzen, indem zwischen Brechts Rechtsstreit1) und seinem geplanten, aber von ihm nicht realisierten Filmprojekt gewechselt wird. Brechts Aussagen im Film beruhen dabei auf Zitaten aus seinem Leben und Werk." Zur Besetzung zählen etliche prominente Schauspieler, so stellt Lars Eidinger1) den berühmten Bertolt Brecht1) dar, Meike Droste1) dessen Ehefrau Helene Weigel und Robert Stadlober1) den Komponisten Kurt Weill1). Die "Dreigroschenoper"-Rollen verkörpern neben Redl (Tiger Brown) unter anderem Tobias Moretti1) (Mackie Messer), Hannah Herzsprung1) (Polly / Carola Neher1)), Joachim Król1) (Peachum), Claudia Michelsen1) (Frau Peachum) und Britta Hammelstein1) (Seeräuber-Jenny / Lotte Lenya). Die Premiere erfolgte am 28. Juni 2018 im Rahmen des "Filmfests München", wo die Produktion als Eröffnungsfilm gezeigt wurde; als allgemeiner Kinostart wird der 13. September 2018 genannt.
Christian Redl Auch auf dem Bildschirm avancierte der Mann mit den markanten Gesichtszügen mit verschiedensten Rollen vor allem in Krimis zu einem populären und vielbeschäftigten Darsteller. Bereits Ende der 1980er Jahre wurde er für seine Hauptrolle des Polizeiobermeister Erich Rohloff, der sich in "Der Hammermörder"1) vom braven Bürger zum Räuber und Mörder wandelt, mit dem "Grimme-Preis"1) in Silber ausgezeichnet. Überwiegend verkörpert Redl auf dem Bildschirm "düstere", oftmals schwermütige Figuren, scheint prädestiniert für Kriminelle oder zwielichtige Charaktere. Man sieht ihn als "Bösewicht", doch ebenso glänzt er in warmherzigen Rollen, wie z. B. als einfühlsamer Kommissar Bruno Stein in Christian Görlitz' Beziehungsdrama "Das gestohlene Leben"2) (2000). Für seine beeindruckende Darstellung des des skrupellosen Vaters Herwig Seitz in Bernd Schadewalds Gerichtsdrama "Angst"1) (1994) wurde Redl für den "Telestar" nominiert, 1995 spielte er erneut unter der Regie von Schadewald einen Pfarrer in dem packenden Sozialthriller "Kinder des Satans".
 
Christian Redl beim Münchner Filmfest 2006
Das Copyright liegt bei Tanja Golbeck-Junginger

Neben zahllosen Auftritten in so beliebten Krimi-Reihen wie "Ein Starkes Team", "Koerbers Akte", "Zwei Brüder", "Sperling", "Tatort", "Anwalt Abel", "Professor Capellari", "Wilsberg" oder "Das Duo", in denen Redl meist auf zwielichtige Typen abboniert ist, sah man ihn beispielsweise 1996 in Matti Geschonnecks Sozialdrama "Angeschlagen"2), unter dessen Regie spielte er auch in den Thrillern "Der Rosenmörder"2) (1997), "Ein mörderischer Plan"1) (2000) und "Späte Rache"2) (2001). In "Vickys Alptraum" mimte Redl 1998 den Kommissar Wachsmann, war ein Jahr später als Victor in Bernd Boehlichs historischem Mehrteiler "Sturmzeit"1) zu sehen. Im neuen Jahrtausend übernahm er in Vivian Naefes Tragikomödie "Einer geht noch"2) (2000) die Rolle des Kegelbahnpächters und Gemütsmenschen Heinzi Schämpp, war der Innenminister Langheinrich in Thomas Bergers zweiteiligem Politthriller "Operation Rubikon"2) (2002). In Johannes Griesers Krimi "Tödliches Vertrauen"3) stand er 2002 auf der Seite des Ermittlers und war der Kommissar Tönning. Ein Jahr später beeindruckte er einmal mehr in Christian Görlitz' Drama "Nachts, wenn der Tag beginnt"2) als blinder Richter Dr. Friedrich Thomasius sowie in dem spannenden Psychothriller "Die Geisel" (2003) als Leiter der SEK Vollmer, neben Suzanne von Borsody1) in der Hauptrolle der Psychologin Ella Jansen.
2004 erlebte man Redl auch im Fernsehen als Jonathan Jeremias Peachum in "Die Dreigroschenoper", eine Figur, mit der er seit Januar 2006 schon zum dritten Mal im Hamburger "St. Pauli Theater"1) zu bewundern war. Weitere schöne, wenn auch konträre Rollen, sind beispielsweise die des Oberkommissars Rudi Sikora in den Polizeithrillern "Nachtschicht – Vatertag"1) (2004) und "Nachtschicht – Tod im Supermarkt"2) (2005) sowie die des Generals Hans Krebs in Hans-Christoph Blumenbergs Dokudrama "Die letzte Schlacht"2) (2005). Im Mai 2006 war Redl neben Götz George und Dagmar Manzel1) einer der Protagonisten in Andreas Kleinerts Sozialdrama "Als der Fremde kam"2). Hier interpretierte er den idealistischen Klassenkämpfer und einfachen Arbeiter Mathias Wernicke, dessen Frau Anne (Dagmar Manzel) sich in eine Affäre mit dem Gewerkschaftsfunktionär Dr. Robert Stubenrauch (Götz George) stürzt, um dem faden Alltag zu entfliehen. Währenddessen sind Wernicke und seine Kollegen auf Anraten Stubenrauchs in einen Hungerstreik getreten, um das von Schließung bedrohte Zementwerk zu retten …
  
Zu seinen aktuelleren TV-Produktionen zählt die ZDF-Reihe "Spreewaldkrimi"1), die mit der von Kay Wessel1) Szene gesetzten Story "Das Geheimnis im Moor"1) am 6. November 2006 startete und in der Redl mit der Rolle des Kriminalkommissars Thorsten Krüger in Erscheinung trat, der im Spreewald einem vor Jahrzehnten begangenen Verbrechen auf die Spur kam (→ siehe auch Filmbeschreibung bei dieterwunderlich.de). "Der Tote im Spreewald"1) hieß dann am 26. Oktober 2009 die zweite Folge, in der Redl erneut den melancholisch-verschlossenen, eher stillen Typus eines Kriminalkommissars verkörperte. Angesiedelt im Spreewald-Grenzgebiet vor einer fast mystisch wirkenden Kulisse hatte Ermittler Thorsten Krüger in diesem hochspannenden, vielschichtigen Psychodrama nun den gruseligen Mord an dem Sorben Daniel Bartko (Hinnerk Schönemann1)) zu klären. Krimi-Spezialist Christian von Castelberg1) ("Die Mörderin", "Polizeiruf 110", "Bella Block") inszenierte diesen spannenden wie erschütternden und ausgezeichnet gespielten Kriminalfall, der das trostlose Seelenleben der Protagonisten in kühlen Bildern des winterlichen Spreewalds entfaltet. notiert prisma.de. Seinen dritten Fall löste Thorsten Krüger dann am 28. März 2011 in dem mit Uwe Kockisch und Henry Hübchen ebenfalls prominent besetzten Thriller "Die Tränen der Fische"1). Mit "Eine tödliche Legende"1) folgte am 1. Oktober 2012 Fall Nummer 4: Angesiedelt in Lübbenau, tauchte der Zuschauer mit atmosphärischen dichten Bildern in die Umgebung der Spreewaldstadt ein, auch das berühmte Schloss-Hotel wurde als Drehort genutzt. In der in sich verschachtelten, vielschichtigen Geschichte musste der spröde Kommissar Krüger einmal mehr mysteriöse Morde aufklären, es gingt um alte Legenden bzw. das sorbische Volksmärchen vom Schlangenkönig, projiziert auf die neuere Geschichte der "Wende"-Zeit. Neben Redl agierten in dem mit raffinierten, klug eingesetzten Rückblenden arbeitenden Thriller unter der Regie von Torsten C. Fischer1) so hervorragende Schauspieler wie Rüdiger Vogler, Muriel Baumeister1), Ulrike Krumbiegel1) und Rolf Hoppe sowie in einer kleinen Rolle Hermann Beyer Ein fünfter "Spreewaldkrimi" mit dem Titel "Feuerengel"1), inszeniert von Roland Suso Richter1), flimmerte am 18. November 2013 über die Bildschirme. Auch wenn mit Folge 6 "Mörderische Hitze"1) (EA: 12.05.2014; Regie: Kai Wessel) die packend-düstere Geschichte von dem explosiv aufspielenden Roeland Wiesnekker1) dominiert wurde, trug Redl als wortkarger, eigenwilliger Ermittler Krüger einmal mehr zum Erfolg der Geschichte bei, die für tittelbach.tv und www.welt.de der beste ZDF-"Spreewaldkrimi" bzw. beste Fernsehkrimi des Jahres war; siehe auch TV-Kritik bei www.fr-online.de, www.sueddeutsche.de. Bei der Preisverleihung der "Deutschen Akademie für Fernsehen"1) räumte diese Produktion am 29. September 2014 in Köln so richtig ab – Roeland Wiesnekker als "Beste Hauptrolle", Kai Wessel1) für die Regie, Thomas Kirchner1) für das Drehbuch, Kameramann Holly Fink1) für die Bildgestaltung, Tina Freitag1) für den Schnitt und Ralf Wienrich1) für die Filmmusik → prisma.de.
Am 16. November 2014 ging dann der siebte Fall "Die Tote im Weiher"1) (Regie: Sherry Hormann1)) erstmals bei ZDFneo auf Sendung, wurde am darauffolgenden Tag ins ZDF-Programm gehoben; das Drehbuch stammte, wie alle Filme der Reihe, erneut von Thomas Kirchner: Carola Kubitz (Anna Maria Mühe1)) wird im Spreewald tot aus einem kleinen See geborgen. Scheinbar ein Selbstmord. Sie hatte vor fünf Jahren bei einem offenbar selbstverschuldeten Autounfall ihre neun Monate alte Tochter verloren und seitdem an einer schweren Schuldpsychose gelitten. Doch die Obduktion bringt die Einnahme giftiger Pilze zutage. Kommissar Krüger (Christian Redl) forscht bei der Psychotherapeutin (Birge Schade1)) der Toten nach. Wurde die Frau Opfer verbotener Psycho-Experimente?" (Quelle: presseportal.zdf.de) "Nach dem gesellschaftspolitischen Psychodrama "Mörderische Hitze" dringt Autor Thomas Kirchner in "Die Tote im Weiher", dem siebten "Spreewaldkrimi", tief und berührend in die Seelennöte seiner Protagonisten ein. Eine Mutter, die panische Angst hat. Ein Politiker, der sich Todes-Phantasien ausgesetzt sieht. Ein Kommissar, dem es schwerer fällt als gewohnt, seine Seelenruhe zu bewahren … schreibt Rainer Tittelbach bei tittelbach.tv; siehe auch den Artikel beisueddeutsche.de. In "Die Sturmnacht"1) (EA: 23.11.2015) ging es dann einmal mehr düster, mitunter gespenstig zu, Kommissar Krüger suchte diesmal bei seinem achten Fall im Spreewald fieberhaft nach drei Filmstudenten, die auf der Grundlage einer sorbischen Sage und des unaufgeklärten Verschwindens von zwei Frauen einen Film drehen wollten. Um einen mysteriösen Sprengstoffanschlag, dem ein junges Pärchen zum Opfer fällt, ging es in "Spiel mit dem Tod"1) (EA: 13.02.2017). "Für den zehnten "Spreewaldkrimi" hat sich Autor Thomas Kirchner etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ein Anschlag auf Krüger verbannt den Kommissar in eine Zwischenwelt." schreibt Rainer Tittelbach bei tittelbach.tv. "Zwischen Tod und Leben"1) (EA: 13.11.2017) hieß die sehenswerte Geschichte, in der Kommissar Krüger mit einer persönlichen Schuld gegen die Machenschaften eines Energie-Kartells und um sein Leben kämpfte; einige Darsteller aus den früheren Filmen der Reihe wie Hermann Beyer, Rolf Hoppe oder Christian Grashof waren mit Kurzauftritten zu sehen. "Spreewaldkrimi" Nr. 11 ging am 26. November 2018 mit dem Titel "Tödliche Heimkehr"1) auf Sendung, der Elemente aus der zweite Story "Der Tote im Spreewald"1) aus dem Jahre 2010 aufgriff. "Wie gewohnt fließen die Zeitebenen anregend assoziativ und wahrnehmungspsychologisch wirkungsvoll ineinander. Markante Ausschnitte aus der ersten Bartko-Episode sorgen für eine Reihe Aha- und Wow-Effekte – und erinnern daran, wie wegweisend die Reihe nach den Drehbüchern von Thomas Kirchner1) war und immer noch ist. Trotz der "sprunghaften" Dramaturgie ist die komplexe Tragödie klar und klug strukturiert." meint Rainer Tittelbach bei tittelbach.tv. Die Figur des Krüger trat diesmal hinter der von erneut von Nadja Uhl1) dargestellten Tanja Bartko zurück, am Schluss blieb es dem Zuschauer überlassen zu spekulieren, wie weit Krüger persönlich in den Fall verstrickt war. Dann dauerte es einige Zeit, bis mit "Zeit der Wölfe"1) am 27. April. 2020 die zwölfte Folge gesendet wurde, in der man einen tief in der Sinnkrise steckenden Krüger sah. Während sich dieser wie ein einsamer Wolf in den Spreewald zurückzog, versuchte Kommissar Fichte (Thorsten. Merten1)) zusammen mit der ehrgeizigen Polizei-Anwärterin Luise Bohn (Alina. Stiegler1)) zunächst auf eigene Faust die Hintergründe von zwei mysteriösen Todesfällen sowie das Auftauchen einer Rockerbande zu klären. "Die Inszenierung ist düster und gewohnt assoziationsreich. Das hat Auswirkungen auf die Rezeption: Man kann sich wundern, sich faszinieren und auch mal irritieren lassen." urteilt Rainer Tittelbach bei tittelbach.tv. Schwermütige Abschiedsstimmung herrschte in der 13. Episode mit dem Titel "Totentanz"1) (EA: 08.02.2021): "Das Visuelle spielt im "Spreewaldkrimi" (ZDF/Aspekt Telefilm) seit jeher eine Hauptrolle. In "Totentanz" sind es nun aber nicht nur die Zuschauer, denen mitunter die sichtbaren Manifestationen Aufschlüsse über die tödlichen Vorfälle geben, sondern auch Krüger & Co müssen neue Ermittlungswege gehen. Das Internet klopft an: Ein Blogger liegt tot auf einem Acker. "Mich reizte eine alte Kulturlandschaft und Tradition in einer neuen medialen Durchdringung", sagt Autor Thomas Kirchner, der Vater der Reihe, über sein dreizehntes und letztes Spreewald-Krimidrama, für das Regisseur Kai Wessel interessante Bild-Ideen gefunden hat. (…) Mit "Totentanz" setzt Kirchner für sich einen konsequenten Schlusspunkt; die Reihe selber soll weitergehen. Tut sie das im Stile vom "Schwarzwaldkrimi", den "Toten vom Bodensee" oder dem "Erzgebirgskrimi", dann hat das :ZDF bald eine seiner wenigen unverwechselbaren Krimi-Reihen weniger. Dann könnte dieser "Totentanz" programmgeschichtlich eine geradezu symbolische Bedeutung bekommen." wird bei tittelbach.tv ausgeführt. Rund ein Jahr später sah man am 28. März 2022 in "Tote trauern nicht"1) einen müde wirkenden Thorsten Krüger, der sich nach dem Freitod seiner Freundin, der Gerichtsmedizinerin Dr. Marlene Seefeldt (Claudia Geisler-Bading1)), vom aktiven Polizeidienst zurückgezogen hatte und als Eremit bzw. in seinen Bauwagen im Spreewald lebte. Die Klärung des Todes eines Umweltaktivisten (Remo Schulze1)) lag nun bei dem Ortspolizisten Martin Fichte und der inzwischen zur Kriminalkommissarin aufgestiegenen Luise Bohn, doch der überwiegend wortlose Krüger, der seinen Erinnerungen/Visionen mit nachdenklich-ernster Miene freien Lauf ließ, wurde immer wieder bildgewaltig in Szene gesetzt. Als Regisseur zeichnete Jan Fehse1) verantwortlich, der gemeinsam mit Stephan Brüggenthies1) auch das Drehbuch geschrieben hatte. "Die Psychologie der leicht veränderten Ermittlerkonstellation wirkt stimmig; auch die verschachtelte Erzählstruktur mit den ständigen Zeitsprüngen ist beibehalten worden. (…) Insgesamt ist Christian Redl als Pensionär nicht mehr ganz so präsent wie in früheren Episoden, aber in den entscheidenden Momenten ist er da. Damit bleibt er die Seele der Reihe." kann man bei tittelbach.tv lesen. Im Mittelpunkt der 15. Story "Die siebte Person"1) (EA: 30.01.2023) stand die an einer dissoziativen Identitätsstörung1) leidende, schwer traumatisierte Maja Wiechmann (Friederike Becht1)): Nach einem Brandschlag auf ein Ferienhaus taucht eben diese junge Frau bei dem pensionierten, noch immer im Spreewald in einem Bauwagen lebenden Krüger auf und prophezeit einen Mord – wenig später wird ein Lokalpolitiker erwürgt aufgefunden. Für die Ermittler Fichte (Thorsten Merten) und Luise Bohn (Alina Stiegler) ergibt sich zunächst kein Zusammenhang zwischen Brandstiftung und Mord. Erst als Krüger den Kontakt zu der psychisch kranken Maya sucht, kann eine Verbindung zwischen den beiden Fällen hergestellt werden … Der Krimi bot streckenweise auf Grund der von anderen Schauspielern/Schauspielerinnen dargestellten fünf anderen Persöl;nlichkeiten Majas nicht uznbedingt "leichte Kost" für den Zushuauer, Krüger verschmolz mitunter als deren siebte Person. "Ein gewisses Maßß an geistiger Flexibilität ist für den vollen Genuss der Geschichte allerdings durchaus hilfreich. Bei einem Film, in dem die Hauptfigur ständig ihre Identitäten wechselt, darf man ein solches Mitdenken durchaus verlangen." meint tittelbach.tv. Die 16. Folge trug den Titel "Bis der Tod euch scheidet"1) (EA: 19.02.2024), im Mittelpunkt stand mit Fina Jurisch (Mercedes Müller1)) eine kurz or der Heirat stehende, junge Frau im Mittelpunkt, die sich an nichts mehr erinnern kann. "Ein halbes Jahr vor der Polterabend-Tragödie hatten Krüger und Fina Jurisch schon einmal im Spreewald eine Begegnung. Eine Interaktion, eine Outdoor-Kammerspiel-Szene, die man als Zuschauer gespannt verfolgt. Die Mystik des Spreewaldes trifft auf die in die Tiefe gehende Strahlkraft von Mercedes Müller und die schweigsame Bodenständigkeit eines Christian Redl." so tittelbach.tv   → Übersicht aller "Spreewaldkrimis" bei fernsehserien.de.
 
Eine interessante Rolle war auch die des Rainer Sallek in der hochgelobten, preisgekrönten ZDF-Serie "KDD – Kriminaldauerdienst"1), wo Redl seit Anfang Februar 2007 den nicht grade umgänglichen Leiter des LKA gab. Die zweite Staffel wurde vom 2. Mai bis 4. Juli 2008 ausgestrahlt und umfasste neben der Pilotfolge acht weitere Folgen, Staffel 3 mit ebenfalls acht Episoden zwischen dem 9. April und 21. Mai 2010 auf Sendung; inzwischen sind alle drei Staffeln auf DVD im Handel erhältlich. 
In der zweiteiligen Neuverfilmung des Abenteuerklassikers "Die Schatzinsel"1) , frei nach dem Bestseller von Robert Louis Stevenson1), welche Anfang Dezember 2007 bei "Pro Sieben" gezeigt wurde, hatte der Schauspieler neben Kollegen wie Tobias Moretti1) (Long John Silver), François Goeske1) (Jim Hawkins), Jürgen Vogel1) (Israel Hands) oder Jürgen Schornagel (Captain Smollett) die Rolle des Seemanns Bill Bones übernommen. Eine beeindruckende Leistung zeigte Redl als Dorfpolizist Rolf Schanz in dem ZDF-Krimi "Tod in der Eifel"1), der am 9. Februar 2009 ausgestrahlt wurde. Bereits beim "Hamburger Filmfest 2008" war der von Johannes Grieser1) nach einem Drehbuch von Holger Karsten Schmidt1) inszenierte "Heimat-Thriller" vorgestellt worden. Der Krimi, mit dem zugleich auch eine dramatische Familiengeschichte bzw. ein ungelöster Vater-Tochter-Konflikt erzählt wird, ist mit Maria Simon1) als junge Hauptkommissarin Lona Schanz, Christian Redl als deren Vater und Polizeiobermeister Rolf Schanz, Jacob Matschenz1) als dem jungen Dorfpolizisten Tim Wenning und Karl Kranzkowski1) als Tim Wennings Vater Martin sowie vielen Anderen hochkarätig besetzt: In der Nähe des kleinen Eifeldorfs Eschbach wird ein Geldtransporter überfallen. Die junge LKA-Hauptkommissarin Lona Schanz ermittelt daraufhin in Eschbach und Umgebung, denn Eschbach ist Lonas Heimatdorf. Neben dem jungen Dorfpolizisten Tim Wenning ist auch Lonas Vater Rolf Schanz dort Polizist. Die Beziehung zwischen Lona und ihrem Vater ist zerrüttet, nachdem Lona und ihre Mutter ihn vor Jahren verlassen haben. Schon bald stellt sich heraus, dass Tim Wennings Vater Martin in den Überfall verwickelt zu sein scheint … kann man bei prisma.de lesen. Als "beklemmend, schauerlich und herzzerreißend" wurde "Tod in der Eifel" beurteilt, Redl überzeugte mit seinem intensiven Spiel, verlieh der wortkargen, emotionslos und doch seelisch gebrochen wirkenden Figur des Rolf Schanz Kontur und lieferte einmal mehr eine Glanzleistung ab. "Schanz ist ein hochgradig verletzter Mensch", sagte Redl im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp über seine Figur. "Und diese verletzten und beschädigten Menschen sind viel interessanter als die Täter, Totschläger und Vergewaltiger, die ich auch gespielt habe".

Wenige Monate zuvor hatten die Zuschauer den Schauspieler im Frühjahr 2008 in dem von Krimi-Spezialist Urs Egger1) in Szene gesetzten packenden zweiteiligen Thriller "Das Jüngste Gericht"1), mit dem die Jagd nach einem in Wien wütenden Serienmörder erzählt wird, sehen können. An der Seite von Tobias Moretti als Kriminalkommissar Thomas Dorn und Christoph Waltz1) als Dorns Kollege Toni Peters präsentierte sich Redl in diesem atmosphärisch dichten Thriller als pensionsreifer Polizeichef Renz (Erstausstrahlung 13./14. April 2008 bei RTL). Danach stand er bis Oktober 2008 für den RTL-Event-Zweiteiler "Vulkan"1) als Supermarktbesitzer bzw. Dorfbewohner Ludwig Schöngau vor der TV-Kamera. Zu großen Teilen in Bad Münstereifel und Umgebung gedreht, wird das Schreckens-Szenario eines Vulkanausbruchs in der Eifel und die damit verbundenen Folgen für die Menschen in dem Katastrophengebiet geschildert; die hochkarätig besetzten Produktion wurde am 18. und 19. Oktober 2009 ausgestrahlt.
Seit kurzem war der für das Fernsehen konzipierte Film "Der Uranberg"1) in kleinen Kinos zu sehen, vorgestellt wurde das von Dror Zahavi als Liebesgeschichte inszeniertes Nachkriegsdrama in Anwesenheit der Hauptdarsteller am 1. Februar 2011 im Berliner Kino "Babylon". Die Geschichte ist 1947 während des Kalten Krieges angesiedelt, als die Sowjets im deutschen Erzgebirge Uran fördern ließen, um eine Atombombe zu bauen: Henry Hübchen gibt den russischen Generaloberst Burski, der gemeinsam mit seiner Tochter Lydia (Nadja Bobyleva) die schwierige Suche nach Uran organisiert. Der junge Bergarbeitersohn Kurt Meinel (Vinzenz Kiefer) bzw. Burskis Ziehsohn verliebt sich zum Missfallen von Burski in Lydia. Christian Redl, Kurts Vater und Altnazi glänzt als der alte, brummige Obersteiger Gottfried Meinel, der immer wieder vor einem unterirdischen See warnt, der die neuen Schächte fluten könnte – als dann tatsächlich Wasser eindringt, nimmt das Drama seinen Lauf …; ins Fernsehen kam der sehenswerte Film in der ARD am 7. Dezember 2011 → siehe auch die Filmkritik bei www.zeit.de.
Am 23. Januar 2013 hatte die mit unkonventionellen Methoden arbeitende Kölner Ermittlerin "Marie Brandt"1) alias Mariele Millowitsch1) zusammen mit ihrem eigenwilligen Kollegen Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) in "Marie Brand und die offene Rechnung"1) eine "offene Rechnung" mit dem Mörder ihres Vaters zu begleichen. Christian Redl verlieh dem gerade aus der Haft entlassenen Markus Rombach in dieser "atmosphärisch dicht in Szene gesetzten", spannenden Geschichte einmal mehr eindrucksvoll Kontur und "überzeugte als Ex-Polizist auf der Suche nach Gerechtigkeit", wie prisma.de notiert. Von der "Deutschen Akademie für Fernsehen" wurde Redl 2013 als "Bester Schauspieler in einer Nebenrolle" ausgezeichnet.
Dass Redls Stärke abgründig-zwielichtige Figuren sind, bewies er als (vermeintlich) ehrbarer Kriminaldirektor Volker Römhild in der MDR-"Tatort"-Folge "Der Maulwurf"1) (EA: 21.12.2014; → tittelbach.tv) mit dem jungen Erfurter Ermittler-Trio Henry Funck (Friedrich Mücke), Maik Schaffert (Benjamin Kramme) und Johanna Grewel (Alina Levshin).
Hatte man Redl gerade noch mit der eher kleinen Nebenrolle des Grzimek-Mitabeiters bzw. Zoo-Inspektors Gustav Lederer (→ www.zoo-frankfurt.de) in dem vielbeachteten Biopic "Grzimek"1) (EA: 03.04.2015) an der Seite des den legendären Zoologen und Tierschützer Bernhard Grzimek1) darstellenden Ulrich Tukur1) gesehen, präsentierte er sich am folgen Tag in der vorletzten "Bella Block"-Folge1) mit dem Titel "Die schönste Nacht des Lebens"3) (EA: 04.04.2015). In diesem Thriller ermittelte Bella Block (Hannelore Hoger) diesmal im Marine-Milieu, nachdem der Offiziersanwärter eines Segelschulschiffs Fritz Mühlstadt tot aus der Elbe gezogen wurde. Redl gab den schneidig-unangenehmen Marine-Inspekteur Schelling, der aus falsch verstandenem Corps-Geist, ebenso wie der Justizsenator (Samuel Weiss), mit aller Macht den als Unfall deklarierten Vorfall vertuschen und einen Skandal vermeiden will bzw. die Homosexualität des Kadetten als "problemlos" darstellt.
Eine weitere Zusammenarbeit mit Hannelore Hoger ergab sich mit der ganz auf Hoger zugeschnittenen melancholischen Komödie "Frau Roggenschaubs Reise"3) (Regie: Kai Wessel), hier konnte man den Mimeneinmal in einer komischen Nebenrolle erleben. Er spielte den Ehemann Klaus der Titelfigur, der mit Freundin Carola (Michaela May) zusammenzuziehen will. "Rosemarie trägt es scheinbar mit Fassung, doch hinter ihrem Lächeln reift schon ein Plan. Kurzerhand verkauft sie dem Gärtner Sasha Mandel (Rahul Chakraborty) Klaus' Habseligkeiten. Ihre offizielle Version lautet: Einbruch. Verschwunden ist somit auch die vermeintlich äußerst wertvolle E-Gitarre ihres Mannes. Als der Ex-Gatte einen Detektiv engagieren will, macht Rosemarie sich selbst auf die Suche nach dem teuren Stück. Entschlossen nistet sie sich bei der Großfamilie Mandel ein." (Quelle: presseportal.zdf.de) Die Dreharbeiten fanden bis Mitte Juni 2014 statt,  vorgestellt wurde die ZDF-Produktion im Juni 2015 im Rahmen des "11. Festivals des deutschen Films" in Ludwigshafen, die Ausstrahlung erfolgte am 14. Dezember 2015.
Dass Redl überzeugend den Bösewicht mimen kann, bewies er einmal mehr als mafiöser Charles Morin und Gegenspieler des eigenwilligen Commissaire Georges Dupin (Pasquale Aleardi1)) in dem Krimi "Bretonische Flut"3) (EA: 09.03.2017) aus der ARD-Reihe "Kommissar Dupin"1). "Antagonist mit Format: Christian Redl spielt einen einflussreichen Großfischer, der als einer der wichtigsten Arbeitgeber der Gegend hohes Ansehen genießt, aber regelmäßig gegen Umweltschutzauflagen und Fischfangquoten verstößt und nebenbei ein florierendes Schmuggelgeschäft betreibt." kann man bei tittelbach.tv lesen. Und die "Frankfurter Neue Presse" meinte "Christian Redl kann sich als skrupelloser Großfischer angenehm vieldeutig in Szene setzen." → www.fnp.de
Sehenswert war der spannende Polit-Thriller "Verräter – Tod am Meer"3) (EA: 21.08.2017) nach dem Roman "Innere Sicherheit" von Christa von Bernuth1), der "historische Fakten mit verwegenen Spekulationen mischt. Ehemalige RAF-Terroristen, die in der DDR untergetaucht sind, sollen (nicht nur) für die Stasi Söldner-Dienste leisten." notiert tittelbach.tv. Im Mittelpunkt stehen der junge DDR-Volkspolizist Martin Franzen (Albrecht Abraham Schuch1)), der im Sommer 1988 zwischen die Fronten von Stasi und BND gerät, als er den Tod einer Frau aufklären will, und die undurchsichtige Ex-Terroristin Nina (Hannah Herzsprung1)) – Redl spielt den Gerd, Franzens verschrobener, väterlicher Freund, der mit Staat und Partei abgeschlossen hat → spiegel.de.
Anlässlich der Abdankung des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.1) am 28. November 1918 entstand das bereits im Herbst 2017 gedrehte Doku-Drama "Kaisersturz"1) (EA: 31.10.2018) mit Redl in einer prägnanten Rolle. Thematisiert wird der Zusammenbruch der Monarchie in Deutschland im Herbst 1918, die Novemberrevolution1) von 1918/19 führte in der Endphase des 1. Weltkrieges zum Sturz der Monarchie im Deutschen Reich und zu dessen Umwandlung in eine parlamentarische Demokratie, die "Weimarer Republik"1). Redl verlieh dem SPD-Politiker Friedrich Ebert1) Kontur, der ab 1919 bis zu seinem Tod am 28. Februar 1925 erster Reichspräsident der jungen Weimarer Republik war. Sylvester Groth1) verkörperte realitätsfremden Kaiser Wilhelm II., Sunnyi Melles1) dessen Gemahlin Kaiserin Auguste Viktoria1), Bernd Birkhahn1) den SPD-Politiker Philipp Scheidemann1) und Hubertus Hartmann1) den homosexuell veranlagten Prinz Max von Baden1), der während der Krise als Kompromisskandidat ins Kanzleramt berufen wurde. Dem Film lag die These des Historikers Lothar Machtan1) zugrunde, dass die Monarchie auch im Herbst 1918 noch eine Zukunft hätte → tittelbach.tv.
Der Thriller "Mordwasser"1) aus der ORF/ZDF-Reihe "Die Toten von Salzburg"1) mit dem nach einem Unfall beim Gleitschirmfliegen auf den Rollstuhl angewiesenen Major Peter Palfinger (Florian Teichtmeister1)) und seinem bayerischen Kollegen Kriminalhauptkommissar Hubert Mur (Michael Fitz1)) war nicht zuletzt wegen Christian Redl sehenswert. Er spielte den wortkargen Jan Torbeck, ein schwerkranker, unbeliebter Investor und Baulöwe, der im Ortszentrum von Bad Gastein vor der Jahrtausendwende verschiedene Objekte aufkaufte, aber anschließend keine Investitionen mehr tätigte und die Objekte verfallen ließ. Als sein (vermeintlicher) Sohn Gregor (Jonathan Beck1)) einem Verbrechen zum Opfer fällt, gerät auch Jan Torbeck in den Fokus der beiden ungleichen Ermittler. Die Erstausstrahlung im ORF erfolgte am 20. März 2019, im ZDF wurde der Film erstmals am 26. Juni 2019 gezeigt.
Der ZDF- Krimi "Flucht durchs Höllental"1) (EA: 23.09.2019) war ganz auf "Bergdoktor" Hans Sigl1) in der Hauptrolle des Münchner Strafverteidigers Klaus Burg, der nach der Entführung seiner 17-jährigen Tochter Alina (Leonie Wesselow1)) selbst zum Gejagten wird, zugeschnitten. Hier zeigte sich Redl, wie immer unaufgeregt und nahezu emotionslos, als Burgs Mandant bzw. Kriminalbeamter Georg Wendt, der gegen die 'Ndrangheta1) ermittelte und nach der Ermordung seiner Freundin und Informantin Isabelle Battista (Barbara Romaner1)) vor der Mafia ins Gebirge geflüchtet ist → presseportal.zdf.de, tittelbach.tv. In der "Tatort"-Folge "Die goldene Zeit" (EA: 09.02.2020) mit dem Hamburger Ermittler-Duo Thorsten Falke/Julia Grosz1) (Wotan Wilke Möhring/Franziska Weisz1)) sah man Redl mit der Gastrolle des Egon Pohl, schwerkranker, dementer "Kiez-Baron" und Vater des Opfers Johannes Pohl.
Abgedreht waren zwei neue Folgen der ARD-Reihe "Der Bozen-Krimi"1) mit den Titeln "Blutrache"4) (EA: 02.04.2020) und "Tödliche Stille"4) (EA: 09.04.2020), in denen Redl den skrupellosen Mafiaboss Enzo Saffione darstellte, Erzfeind von Commissario Capo Matteo Zanchetti (Tobias Oertel1)). "Die süditalienische Hafenstadt Bari und das historische Städtchen Putignano1) mit seinem farbenprächtigen Karneval werden im "Bozen-Krimi: Blutrache" zur schicksalsträchtigen Bühne eines fulminanten Showdowns zwischen Capo Matteo Zanchetti (Tobias Oertel) und seinem Erzfeind und Drahtzieher der Bozener Anschläge, dem gnadenlosen Paten Enzo Saffione (Christian Redl). Diesen überlebt Matteo nur dank der unerschrockenen Hilfe seiner Kollegin Sonja Schwarz (Chiara Schoras1)) und des freundlichen Taxifahrers Riccardo (Stefano Bernardin1)), der jedoch ein brisantes Geheimnis hütet." kann man bei daserste.de lesen. War Saffione in "Blutrache" endlich dingfest gemacht worden, konnte er in "Tödliche Stille" bei einem brutalen Überfall auf den Gefangenentransporter mit einem weiteren Häftling zwar entfliehen, wurde jedoch am Ende von seiner ihm vermeintlich treuen Rechtsanwältin Giulia Santoro (Susanna Simon1)) ermordet
Am 21. April 2021 strahlte die ARD den Film "Heute stirbt hier Kainer"1) mit Martin Wuttke1) (grandios) als todkrankem Einzelgänger Ulrich Kainer aus, der sich in einem Kaff mit dem bezeichnenden Namen Oberöhde das Leben nehmen will. "Eine überzeichnete Provinzposse mit schwarzem Humor und Western-Anleihen, die durch abrupte Stimmungswechsel und äußeren Aufwand auffällt" wie filmdienst.de notiert, und tittelbach.tv meint: "Das beachtliche Langfilm-Debüt von Maria-Anna Westholzer ist eine deftige Provinz-Posse im Western-Style, tempo- und wendungsreich, mit skurrilen Dialogen und ohne Scheu vor blutigen Scherzen. Verzweiflung, Hingabe, Gewalt und Tod vor stimmungsvoll fotografierter Landschaft, dazu die zahlreichen prägnanten Nebenfiguren wie die drei aufmerksamen Rentner, die alles kommentieren und sich im Zweifel zu wehren wissen." Hier war Redl in der Nebenrolle des ebenfalls aufmerksamen Waidmannes Gerd Graber zu sehen→ Übersicht Filmografie.

Neben seiner umfangreichen Arbeit für Film und Fernsehen ist Christian Redl dem Theater immer treu geblieben. So trat er beispielsweise seit der Premiere am 12. Dezember 2000 bis Frühjahr 2003 an den "Hamburger Kammerspielen"1) einmal mehr überzeugend mit der Titelrolle des Massenmörders Fritz Haarmann1) zusammen mit Péter Franke (Professor Schultze) in "Der Totmacher" auf, einem von Ulrich Waller1) inszenierten Psychodrama nach den Originalprotokollen, das bereits 1995 mit Götz George verfilmt worden war → Wikipedia.
Es ist immer wieder ein Genuss, den Vollblutmimen und Charakterkopf Redl auf der Bühne zu erleben. So auch in dem von Ulrich Waller neu inszenierten, unverwüstlichen Boulevardklassiker "Arsen und Spitzenhäubchen" von Joseph Kesselring1), der durch Frank Capras Verfilmung mit Cary Grant und Peter Lorre (1944, "Arsenic and Old Lace"1)) zum "Blockbuster" wurde und bis heute zu den Meisterwerken der Filmgeschichte zählt. Wallers liebevolle Inszenierung der rabenschwarzen Komödie, eine Koproduktion des Hamburger "St. Pauli Theaters" mit den "Ruhrfestspielen"1), wurde anlässlich der "Ruhrfestspiele 2009"  zwischen dem 9. und 11. Juni im "Theater Marl" aufgeführt. Stürmischen Applaus gab es für Eva Mattes1) und Angela Winkler1) als die beiden ältlichen, mörderischen Schwestern Abby und Martha, Uwe Bohm1) mimte den Theaterkritiker Mortimer, George-Meyer-Goll1) den Dr. Einstein und Gerhard Garbers1) den Teddy, der sich für US-Präsident Roosevelt hält. Christian Redl glänzte als Mortimers Bruder bzw. Psychopath Jonathan Brewster. Genau in seiner Rolle, der des Jonathan, findet man auch die wenigen wichtigen Unterscheidungen zum berühmten Filmstoff, der nach dem 1941 am Broadway uraufgeführten Theaterstück entstand. Denn "Johnny" ist nicht der entstellte Frankenstein. Die Film-Fassung hat alle Anspielungen auf Hitler und die amerikanische Angst vor dem Krieg gestrichen. Ulrich Waller holt sie wieder hervor. Und macht "Johnny" nicht nur optisch zum "Nazi", sondern auch zu einer brüllend komischen Hitler-Parodie. Mit Redl besetzt ist das einzigartig. So einzigartig, wie die ganze Brewster- und Bühnenstar-Familie. (Quelle: waltroper-zeitung.de)  Ab  3. Dezember 2009 konnte man sich in Hamburg erneut auf das brillante Ensemble freuen, bis 21. Dezember wurde "Arsen und Spitzenhäubchen" im "St. Pauli Theater" gezeigt, ein Gastspiel gab es am Berliner "Renaissance-Theater  → renaissance-theater.de; weitere Vorstellungen fanden unter anderem auch 2012 bis Mitte Januar sowie Anfang Januar 2017 statt, eine Wiederaufnahme gab es zwischen dem 22. und 28. Januar.2019.
Seit der Premiere am 31. März 2012 stand Redl  am "St. Pauli Theater" in dem Komödien-Klassiker "Sonny Boys" ("The Sunshine Boys") von Neil Simon1) zusammen mit Gerhard Garbers auf der Bühne und gestaltete den eher ruhigen Al Lewis, Garbers dessen mürrisch-dickköpfigen Kontrahenten Willie Clark. So schrieb beispielsweise das "Hamburger Abendblatt": "Mit seinen renommierten Hauptdarstellern gelang Regisseur und Hausherr Ulrich Waller eine atmosphärisch reiche Aufführung, die den furiosen Wortwitz und die Körperkomik zweier Erzgrantler zum Funkeln bringt." Unter anderem wurde das Erfolgs-Stück um ein ehemaliges, nun zerstrittenes Erfolgs-Duo bzw. zwei gealterte Vaudeville-Stars im Rahmen eines Gastspiels ab Ende September 2012 auch am Berliner "Renaissance-Theater" gezeigt → renaissance-theater.de.
 
Inzwischen hat sich der Schauspieler mit den markanten Gesichtszügen auch einen Namen als Interpret von Balladen François Villons1) gemacht. In seinem Programm "Und was ich liebte, hab ich umgebracht" singt und rezitiert Redl, begleitet von einer Live-Band, die Liebes- und Verzweiflungspoesie des wilden, gefühlsstarken Vaganten. Seine Lebensstationen verarbeitete er mit Chansons auf seiner erstmals im Oktober 2005 veröffentlichten CD "Das wilde Herz", Anfang Mai 2014 folgte das Album "Sehnsucht" mit melancholischen Texten und Musik aus der Feder des Interpreten Redl. So schrieb die "Mittelhessische Zeitung": "Sehnsucht", das Kollege Ulrich Tukur zu Recht hymnisch feiert, ist Christian Redls zweites Album. Es ist die Zwischenbilanz eines in all seinen Facetten gelebten Lebens, eine Dreiviertelstunde pure Melancholie. Textlich steht er in der Tradition von Georges Brassens1), Jacques Brel und Leonhard Cohen1), und solche Hausgötter in einem Atemzug mit Redl zu erwähnen, ist kein Sakrileg. (Quelle: www.christianredl.de)
Christian Redl im Hörspiel-Studio als "Der Irre" in "Der Irre" nach der Novelle von Georg Heym (EA: 20.12.2012); Foto mit freundlicher Genehmigung der SWR Media Services GmbH; Quelle: ARD Hörspieldatenbank; Copyright SWR/Monika Maier Im Herbst 2016 brachte er das Album "Louise" heraus und interpretiert einmal mehr 13 Balladen von François Villon, "im warmen, akustischen musikalischen Gewand, irgendwo zwischen Chanson, leichtem Jazz und Singer-Songwriter." notierte der "Deutschlandfunk".
 
Darüber betätigt sich Christian Redl mit seiner unverwechselbar rauchigen Stimme als Sprecher in zahlreichen Audio-Produktionen, eine Auswahl der in der ARD-Hörspieldatenbank aufgeführten Stücke findet man hier am Ende des Artikels.

Christian Redl im Hörspiel-Studio als "Der Irre" in
"Der Irre" nach der Novelle von Georg Heym1) (EA: 20.12.2012)
Foto mit freundlicher Genehmigung der SWR Media Services GmbH
Quelle: ARD Hörspieldatenbank; © SWR/
Monika Maier

Anlässlich des 60. Geburtstages schrieb Andreas Kilb1) am 20. April 2008 in der FAZ unter anderem über Christian Redl: "Es gibt nicht viele Schauspieler, die mit zwei, drei Strichen eine Figur so umreißen können, dass sie im Gedächtnis bleibt. Und es gibt noch weniger deutsche Schauspieler, denen es gelingt, ohne Krampf und Übertreibung jene vom Schicksal weniger gehätschelten Charaktere zu verkörpern, die man "Verlierertypen" zu nennen pflegt."*)
Christian Redl, der laut Medienberichten zeitweilig mit seiner Kollegin
Marlen Diekhoff1) verheiratet sowie mit Maja Maranow liiert war, lebt unter anderem in Hamburg. Mit 61 Jahren traf Redl 2009 bei einem Gastspiel im Ruhrgebiet die "Frau seines Lebens", seit Ende 2015 ist er mit Martina, einer Grundschuldirektorin, verheiratet.
Anfang März 2023 veröffentlichte Redl im Frankfurter "Westend Verlag"1) seine Autobiografie unter dem Titel "Das Leben hat kein Geländer". In seinen Erinnerungen erzählt er aufrichtig und ungeschönt auch über seine Kindheit im Schatten eines kriegsrtraumatisierten Vaters, der den damals 8-Jährigen mit der Aussage konfrontierte "Du bist dumm, aber sieh zu, dass es keiner merkt." Dies war mit die Ursache für lebenslange Versagensängste, wie Redl die Zuschauer/-innen am 17. März 2023 als Gast der Talk-Show "Kölner Treff"1) bei Bettina Böttinger1) wissen ließ. Er berichtete, dass seine herausragende Karriere als Schauspieler stets unter starkem persönlichen Druck stand, die ihn zeitweise auch zum Alkohol greifen ließen. "Schonungslos gegen sich selbst erzählt er von seiner rastlosen Suche nach Erfolg und Anerkennung, von Triumphen am Theater, fantastischen Auszeichnungen sowie von gefährlichen Beziehungen und der Macht des Alkohols, von tiefer Melancholie, Euphorie und Verzweiflung. Aber auch von einer beglückenden späten Liebe, mit der er nicht mehr gerechnet hatte." kann man bei westendverlag.de lesen. Nicht zuletzt durch seine dritte Partnerin, mit der er in einer überaus glücklichen Fernbeziehung lebt – er wohnt in Hamburg, sie in Recklinghausen – konnte der gefeierte Schauspieler, der sich inzwischen von der Bühne verabschiedet hat, eine mitunter von Depressionen und stiller Verzweiflung geprägte, schwierige Zeit überwinden. "Martina hat mich gerettet, ich lebe die glücklichste Zeit meines Lebens. Wir freuen uns wie Kinder, wenn wir uns treffen." meinte er. Auf die Frage Böttingers, ob er nun "sein Geländer" gefunden habe, antwortete Redl humorvoll "er greife nicht mehr so oft daneben". Und abschließend urteilte Böttinger: "Eine großartige Autobiografie. Es ist ein Buch, was ergreifend ist, wahnsinnig gut geschrieben ist, es ist ein Gewinn, es zu lesen."

Abbildung Buchcover mit freundlicher Genehmigung
des "Westend Verlags"

Abbildung des Buchcovers "Das Leben hat kein Geländer" von Christian Redl mit freundlicher Genehmigung des "Westend Verlags"

Webpräsenz: christianredl.de
Siehe auch prisma.de, Wikipedia, deutsches-filmhaus.de, filmportal.de sowie
den Artikel bei www.stuttgarter-zeitung.de
Kontakt: filmmakers.de
*) Henschel Theaterlexikon (Hrsg. C. Bernd Sucher; Henschel Verlag, 2010, S. 706)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 3) tittelbach.tv, 4) fernsehserien.de
Stand: Februar 2024
   
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Link: Wikipedia, filmportal.de, prisma.de, fernsehserien.de, tittelbach.tv)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung) bzw. Wikipedia (deutsch/englisch), krimilexikon.de)
  
Christian Redl als Schriftsteller Arthur Singram in dem Hörspiel "Traurige Therapeuten" von Ingomar von Kieseritzky (EA: 25.06.2010); Foto mit freundlicher Genehmigung der SWR Media Services GmbH; Quelle: ARD Hörspieldatenbank; Copyright SWR/Peter A. Schmidt
Christian Redl als Schriftsteller Arthur Singram in dem Hörspiel
"Traurige Therapeuten" von Ingomar von Kieseritzky (EA: 25.06.2010)
Foto mit freundlicher Genehmigung der SWR Media Services GmbH
Quelle: ARD Hörspieldatenbank; © SWR/Peter A. Schmidt
  
vor 1990 die 1990er 2000–2005 2006–2010 ab 2011
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de