Sepp Rist wurde am 24. Februar 1900 in Bad Hindelang1) (Allgäu) geboren. Wikipedia notiert: "Bereits im Alter von zwölf Jahren war Sepp Rist bei der Allgäuer Skimeisterschaft erfolgreich. 1922 gewinnt er den "Hindernislauf" in Immenstadt im Allgäu1), 1927 nimmt er an den deutschen Skisprungmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen1) und an Langlaufmeisterschaften teil. Im 1. Weltkrieg war der Leistungssportler zunächst Heizer auf einem Torpedoboot, später Funktelegraf auf der 1. U-Boot-Geleit-Halbflottille. Ab 1920 arbeitete er bei der Nürnberger1) Polizei als Funker, vorübergehend auch auf dem Flughafen von Fürth1). Bei einem Skirennen in Gurgl1) entdeckte ihn der Kameramann Sepp Allgeier1)." Der Regisseur und Pionier des Bergfilms Dr. Arnold Fanck1) (1889 – 1974) gab ihm an der Seite von Leni Riefenstahl (1902 – 2003) eine Hauptrolle in dem Bergdrama "Stürme über dem Mont Blanc"1), einem Streifen mit imposanten Naturaufnahmen, der zunächst als Stummfilm gedreht und später im Studio nachsynchronisiert wurde. Rist mimte den Meteorologen Hannes, der auf einer Wetterstation in 4.400 Meter Höhe auf dem Montblanc arbeitet. Während der Sturm über dem Berg tobt, versucht er über den Gletscher ins Tal zu gelangen. Halb erfroren in seine Hütte zurückgekehrt, wird er von dem Mädchen Hella (Leni Riefenstahl), welches ihn liebt, und einem Sportflieger (Ernst Udet1)) gerettet.
Sepp Rist, fotografiert von Paul Kirchgeorg (* 27.01.1863.in Gera, † 13.05.1937  in Nürnberg); Lizenz: Gemeinfreiheit Eine weitere Zusammenarbeit mit Arnold Fanck und Leni Riefenstahl ergab sich in Rists zweitem Film, dem Abenteuer "SOS Eisberg"1) (1933): Hier spielte Rist den Expeditionsleiter Dr. Johannes Krafft, der einen verschollenen Professor Dr. Karl Lorenz (Gustav Diessl) im ewigen Eis Grönlands sucht. Der Film schildert die dramatischen Versuche der Rettung des vermissten Polarforschers, der schließlich auf einem auseinderbrechenden Eisberg gefunden wird. Die dramatische Rettungsaktion mit Hilfe der Sportfliegerin und Ehefrau des Vermissten Hella Lorenz (Leni Riefenstahl) ist zunächst erfolglos… → siehe auch filmportal.de.
"Der Film wurde im Rahmen der "Universal-Dr. Fanck-Grönlandexpedition" unter schwierigsten Bedingungen an der Nordwest-Küste Grönlands1) gedreht. In Co-Produktion mit den "Universal Pictures"1) entstand unter der gemeinsamen Regie mit Tay Garnett1) eine leicht veränderte amerikanische Fassung des Films ("S.O.S. Iceberg"). Die Expedition hielt sich über fünf Monate in einem Zeltlager in der Nähe des Eskimodorfes Umanak1) auf. Begleitet wurde die Expedition vom dänischen Polarforscher Knud Rasmussen1), sowie von den deutschen Wissenschaftlern Dr. Fritz Loewe1) und Dr. Ernst Sorge1). Eine Erlaubnis zum Aufenthalt in Grönland war zur damaligen Zeit nur für wissenschaftliche Expeditionen möglich."2)

  
Sepp Rist, fotografiert von Paul Kirchgeorg
* 27.01.1863.in Gera, † 13.05.1937  in Nürnberg
→ deutschefotothek.de
Quelle: virtual-history.com
Angaben zur Lizenz siehe hier

In weiteren abenteuerlichen Kinoproduktionen wie "Der Springer von Pontresina"1) (1934) und "Die Reiter von Deutsch-Ostafrika"1) (1934) oder in Streifen wie dem propagandistischem Krimi "Verräter"3) (1936) und dem Liebesfilm "Der Fall Rainer"3) (1942) bedienten sich die Filmemacher des athletischen Mannes mit dem gebräunten und wettergegerbten Gesicht. Rist mimte Jäger wie als Barthel Raunegger in "Krambambuli"1) (1940) nach der gleichnamigen Novelle1) von Marie von Ebner-Eschenbach1) oder als draufgängerischer Josef Brandl, genannt "Bärenjosef", in dem Heimat-Drama "Die Geierwally"1) (1940) nach Motiven des gleichnamigen Romans1) von Wilhelmine von Hillern1) mit Heidemarie Hatheyer. Bei Wikipedia kann man lesen: "In den in Indien gedrehten Abenteuerfilmen "Der Tiger von Eschnapur"1) (1938) und "Das indische Grabmal"1) (1938) war Sepp Rist ursprünglich als "Sascha Demidoff" besetzt und sollte den Liebhaber der Hauptdarstellerin La Jana darstellen. Weil er sich bei einem Sprung aus acht Metern Höhe ins Wasser verschluckte, angeblich, weil er im letzten Moment einer Panzerschildkröte ausweichen musste und sich infolgedessen eine Darminfektion holte, musste er im damaligen Bombay1) ins Krankenhaus und die ungewöhnlich exotischen Dreharbeiten absagen: Rist wurde von Gustav Diessl ersetzt. In der deutsch-japanischen Produktion "Das heilige Ziel" (1940) bringt Rist in der Rolle eines Trainers zwei jungen Japanern, die unbedingt an den (dann kriegsbedingt ausgefallenen) "Olympischen Spielen"1) 1940 teilnehmen wollen, das Skispringen bei. Inspiriert wurde der Film 1937 von einer Zeitungsmeldung, wonach zwei Japaner tatsächlich das Gelübde abgelegt hatten, solange auf ein Privatleben zu verzichten, bis sie in dieser Disziplin olympiatauglich waren. Rist, der es durch seine Bergfilme auch im Fernen Osten zur Bekanntheit gebracht hatte, war vom Kameramann Richard Angst1) empfohlen worden, der mit dem japanischen Produzenten Takeo Ogasawara bereits gedreht hatte. Bei den Dreharbeiten in Tokio soll Rist mit seinem exzessiven Alkoholkonsum ("15 bis 20 Flaschen Bier täglich") zum Ärger der dortigen Deutschen Botschaft peinliche Zwischenfälle provoziert haben."
Bis Kriegsende trat Rist in Produktionen wie in der von Kurt Hoffmann1) in Szene gesetzten  Komödie "Kohlhiesels Töchter"1) (1943) nach dem Bauernschwank von Hanns Kräly1) mit Heli Finkenzeller auf, zeigte sich in dem "Titanic"-Drama1) (1943) oder in der Heimat-Schmonzette "Der Erbförster"1) (1945) nach dem Bühnendrama von Otto Ludwig1) mit Eugen Klöpfer als Ulrich, der Erbförster.
Auch im deutschen Nachkriegsfilm fand Sepp Rist seinen Platz in zahlreichen Heimatfilmen. Erneut waren es Jäger, Förster, Dorfwirte, Großbauern oder auch schon mal Landpfarrer, denen er Kontur verlieh. Zu nennen sind etwa "Der Herrgottschnitzer von Ammergau"1) (1952), "Das Dorf unterm Himmel" (1953), "Die Magd von Heiligenblut"1) (1956), "Der Adler vom Velsatal"1) (1957) oder "Wer die Heimat liebt"1) (1957).
In den 1960er Jahren zog sich der Schauspieler mehr und mehr vom Filmgeschäft zurück, zu seinen letzten Arbeiten für das Kino zählen kleine Rollen in den Ganghofer-Verfilmungen "Schloß Hubertus"1) (1973) und "Der Jäger von Fall"1) (1974).
Im Fernsehen sah man Sepp Rist ab Mitte der 1960er Jahre sporadisch mit Episodenrollen in einigen populären Krimiserien wie "Die fünfte Kolonne", "Alarm in den Bergen" oder "Der Kommissar", zuletzt trat er beim "Königlich Bayerischen Amtsgericht" in den Geschichten "Das Bienenhaus"4) (1970) und "Der Erbonkel"4) (1971) in Erscheinung → Übersicht Filmografie.

Sepp Rist starb am 11. Dezember 1980 im Alter von 80 Jahren im bayerischen Röthenbach1); die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof seiner Geburtsgemeinde in Bad Hindelang1) an der Seite seiner Ehefrau, der Schauspielerin Carla Rust (1908 – 1977), die er bei den Dreharbeiten zu der Bauernkomödie "Der lachende Dritte"3) ( (1936) kennengelernt hatte und mit der er verschiedentlich vor der Kamera stand. Die Grabstelle ist heute nicht mehr existent, eine Gedenkplatte an der Friedhofsmauer erinnert an das Schauspielerpaar → Fotos bei knerger.de sowie Wikipedia Commons.
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch 
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de, 4) fernsehserien.de
2) Quelle: helmut-schmidt-online.de (Seite nicht mehr abrufbar)
Lizenz Foto Sepp Rist (Urheber: Paul Kirchgeorg): Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Lexikon Tirol, Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
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