Filmografie / Hörspiel
Paul Edwin Roth als Beckmann in dem Kriegsheimkehrer-Drama "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert, 1948 im "Studio" am Berliner "Hebbel-Theater"; Regie: Rudolf Noelte; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000667_058); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 02.1948; Quelle: www.deutschefotothek.de Paul Edwin Roth wurde am 22. Oktober 1918 in Hamburg in eine Arztfamilie hineingeboren und wuchs auch in der Hansestadt auf. Nach dem Abitur am Hamburger "Johanneum"1) hatte er eigentlich andere Berufspläne, wollte wie sein Vater Arzt werden. Nur auf Drängen seiner Mutter besuchte er zwischen 1937 und 1939 die Schauspielschule des "Deutschen Schauspielhauses"1). Sein Bühnendebüt gab Roth 1939 am "Stadttheater Heilbronn" als Gustave de Grignon in dem Lustspiel "Was den Damen gefällt" von Eugène Scribes1), Engagements in Karlsruhe, Heidelberg, Darmstadt und Wiesbaden schlossen sich an. Nach Ende des 2. Weltkrieges, den er in Kriegsgefangenschaft erlebte,  konnte er sich am Berliner "Hebbel-Theater"1) mit der Hauptrolle des deutschen Kriegsheimkehrers Beckmann in Wolfgang Borcherts1) Heimkehrer-Drama "Draußen vor der Tür"1) in die Riege der Charakterdarsteller einreihen. Zu seinen weiteren herausragenden Bühnenrollen zählten Ende der 1940er Jahre auch seine Interpretation des Moritz Stiefel in dem Drama "Frühlings Erwachen"1) von Frank Wedekind1) unter der Regie von Walther Suessenguth1) sowie die Titelrolle in dem Schillers Schauspiel "Don Karlos"1), das Fritz Kortner Ende 1950 am Berliner "Hebbel-Theater" inszenierte; ursprünglich sollte Klaus Kinski den "Don Carlos" spielen, doch dieser verließ die Proben schon nach zwei Wochen. 
 
Paul Edwin Roth als Beckmann in dem Kriegsheimkehrer-Drama
"Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert,
1948 im "Studio" am Berliner "Hebbel-Theater"
Regie: Rudolf Noelte1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000667_058)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 02.1948
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Seit den 1950er Jahren widmete sich Paul Edwin Roth verstärkt der Arbeit für Film und Fernsehen. Sein Leinwanddebüt gab er bereits 1947 in Josef von Bákys1) Drama "…und über uns der Himmel"1) (1947), wo er als Werner den blinden Filmsohn des ehemaligen Kranführers Hans Richter (Hans Albers) überzeugte, der seinen in Schwarzmarktgeschäfte verwickelten Vater wieder auf den Pfad der Tugend zurückführt; von den Kritikern wird diese Rolle als Roths bedeutendste Darstellung auf der Leinwand angesehen. Zwei Jahre später folgte Slátan Dudows1) zeitkritischer DEFA-Nachkriegsdrama "Unser täglich Brot"1) (1949) mit Viktoria von Ballasko und Paul Bildt in den Hauptrollen des Ehepares Webers, hier mimte er deren zynischen, leichtsinnigen Sohn Harry. Es folgten Produktionen mit meist prägnanten Nebenrollen wie beispielsweise in "Ingrid – Die Geschichte eines Fotomodells"1) (1955), "Gestehen Sie, Dr. Corda!"1) (1958), "Fabrik der Offiziere"1) (1960), "Das Wunder des Malachias"1) (1961), "Vier Schlüssel"1) (1966), "Und Jimmy ging zum Regenbogen"1) (1971), "Der Stoff, aus dem die Träume sind"1) (1972), "Seitenstechen"1) (1985) und zuletzt der Jugendfilm "Zirkuskinder" (1985) → Übersicht Kinofilme
Paul Edwin Roths hauptsächliches Betätigungsfeld war seit Ende der 1950er Jahre das Fernsehen geworden. Neben zahlreichen Auftritten in so beliebten Krimiserien wie "Der Kommissar", "Der Alte", "Sonderdezernat K1", "Stahlnetz", "Kriminalmuseum" oder "Tatort" erlebte man den Schauspieler unter anderem zusammen mit Günter Pfitzmann in dem frühen Quotenrenner "Gestatten, mein Name ist Cox" (1961), Rolf Hädrich1) besetzte ihn, neben Ernst Jacobi in der Titelrolle, als Robert Bluhm in der Dieter Meichsner1) verfassten Ost-West-Geschichte "Nachruf auf Jürgen Trahnke" (1962), für Peter Beauvais1) stand er als ehemaliger Soldat Dave Rubin in dem Stück "
Jahre danach – Reunion Day"2) (1963), der dramatischen Geschichte über ein Kriegsveteranentreffen in Australien, mit Klausjürgen Wussow vor der Kamera.
Szenenfoto mit Paul Edwin Roth (Dr. Watson) und Erich Schellow (Sherlock Holmes) aus der Serie "Sherlock Holmes" (1967); mit freundlicher Genehmigung von  "Studio Hamburg Enterprises GmbH",welche die Serie in der Reihe "Straßenfeger" (45) zusammen mit "Conan Doyle und der Fall Edalji" (1966, mit Paul Klinger als Sir Arthur Conan Doyle) und "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" (1962, mit Christopher Lee als Sherlock Holmes und Thorley Walters als Dr. Watson) am 21. September 2012 auf DVD herausbrachte. In dem dreiteiligen Straßenfeger "Die Gentlemen bitten zur Kasse" (1966), der Verfilmung des legendärsten Fall der englischen Kriminalgeschichte bzw. des spektakulären Postzugraubs1) am 8. August 1963, in der dreiste Posträuber die Britische Majestät um dreißig Millionen Pfund erleichterten, war er der Peter Masterson, in der sechsteiligen TV-Serie "Sherlock Holmes"1) (1967) verkörperte er als Dr. Watson1) den treuen Assistenten deslegendären Meisterdetektivs Sherlock Holmes1), dargestellt von Erich Schellow. Serien-Auftritte bzw. Gastrollen hatte Roth unter anderem auch in "Meine Schwiegersöhne und ich"1) (1969/70), "Der Bastian" (1973) oder "St. Pauli Landungsbrücken"1) (1979).
 
Szenenfoto mit Paul Edwin Roth (links, Dr. Watson) und
Erich Schellow (Sherlock Holmes) aus der Serie "Sherlock Holmes" (1967)
Mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH",
welche die Serie in der Reihe "Straßenfeger" (45) zusammen mit
"Conan Doyle und der Fall Edalji"2) (1966, mit Paul Klinger als Sir Arthur Conan Doyle1)) und
"Sherlock Holmes und das Halsband des Todes"1) (1962, mit Christopher Lee als Sherlock Holmes
und Thorley Walters1) als Dr. Watson) am 21. September 2012 auf DVD herausbrachte.
An weiteren Arbeiten für das Fernsehen ist beispielsweise auch die Rolle des Chefinspektors der Mordkommission Roberts in dem Krimi "Die Nacht zum Vierten"2) (1966) nach dem Theaterstück von August Christian Riekel1) alias Harald Bratt zu nennen oder der Part des Gutsbesitzers bzw. Vaters Nikolai Kirsanow in Claus Peter Witts1) Literaturadaption "Väter und Söhne" (1978) nach dem gleichnamigen Roman1) von Iwan Turgenjew1) mit unter anderem Dieter Laser (Basarow) und Sigmar Solbach (Arkadi). Mit Beginn der 1980er Jahre war Paul Edwin Roth eher selten auf dem Bildschirm präsent, so gehörte er zur Besetzung der Satire "Zwei Tote im Sender und Don Carlos im Pogl"1) (1982) oder trat in dem ganz auf Heinz Rühmann zugeschnittenen Drama "Es gibt noch Haselnußsträucher"1) (1983) nach Georges Simenon1) in Erscheinung. Er zeigte sich als "Skatbruder" Wolfgang Brück in der Episode "Flüstermord"2) (EA: 15.03.1985) aus der Krimiserie "Der Alte"1), mimte einen Chefarzt in der Folge "Gift und Galle" (EA: 25.10.1985) aus der Serie "Tegtmeier!"1) mit Jürgen von Manger. Die Ausstrahlung der Geschichte "Der Kunstfehler"3) (EA: 01.12.1985) aus der Kultserie "Die Schwarzwaldklinik"1), wo er einen Amtsrichter spielte, erlebte er nicht mehr → Übersicht TV-Produktionen.
Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Schauspieler für Film und Fernsehen war Paul Edwin Roth zudem ein gefragter Synchronsprecher; so lieh er unter anderem öfter Montgomery Clift und Michel Bouquet1) seine Stimme, außerdem synchronisierte er Alan Bates1), Arthur Kennedy1), Henry Fonda, Rod Steiger, Jules Dassin1), Peter Lawford und Tony Curtis sowie etliche weitere berühmte Kollegen → mehr bei synchronkartei.de. In Erinnerung bleiben darüber hinaus viele Hörspielproduktionen, bei denen er seine markante Stimme einsetzen konnte; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.

Paul Edwin Roth erlag am 27. Oktober 1985 in seiner Geburtsstadt Hamburg einem Krebsleiden – wenige Tage nach seinem 67. Geburtstag. Die letzte Ruhe fand er auf dem Waldfriedhofe Wedel1) bei Hamburg → Foto der Grabstelle bei knerger.de.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Paul Edwin Roth; Copyright Virginia Shue
DER SPIEGEL schrieb in seinem Nachruf (04.11.1985) unter anderem: "Roth brillierte in Rollen, die Kühle und Distanz erforderten. Nach dem Krieg erlebte das Publikum den disziplinierten, schon früh eisgrau wirkenden Roth voll "starker, glühender Geistigkeit" (Theaterkritiker Friedrich Luft1)): 1948 als Beckmann in Borcherts Stück "Draußen vor der Tür". Die Rolle war für den schwerverwundet aus russischer Kriegsgefangenschaft Heimgekehrten ein Stück Biographie. Der geborene Hamburger hatte mit seinem Stil Erfolg. Noch im gleichen Jahr stand er unter der Regie von Fehling1) in Sartres "Fliegen"1) als Orest auf der Bühne des "Hebbel-Theaters": ein Exponent seiner Generation, kalt, mit sparsamen Gesten." → www.spiegel.de
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) fernsehserien.de
   
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, fernsehserien.de, cyranos.ch, deutsches-filmhaus.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch),
felix-bloch-erben.de, deutsche-biographie.de, theaterderzeit.de)
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