Filmografie / Hörspiel
Franz Rudnick wurde am 13. Oktober 1931 in Berlin geboren und wuchs auch dort auf. Nachdem er seine Ausbildung an der Schauspielschule des "Deutschen Theaters"1) in Berlin abgeschlossen hatte, gab er am Theater in Halberstadt1) sein Bühnendebüt. Weitere Verpflichtungen führten Rudnick nach Schwerin, Dresden und Magdeburg sowie in Berlin an die "Tribüne"1). Zur Spielzeit 1972/73 wurde er an das "Deutsche Schauspielhaus"1) nach Hamburg berufen, 1977 wechselte er an die "Münchner Kammerspiele"1). Auf der Bühne glänzte er mit vielen Rollen seines Fachs, interpretierte beispielsweise Schillers "Don Carlos"1) ebenso beindruckend wie die Titelfigur in dem Stück "Der arme Bitos oder Das Diner der Köpfe" von Jean Anouilh1). Weitere wichtige Rollen waren unter anderem der Bürgerssohn Brackenburg in dem Goethe-Trauerspiel "Egmont"1), der Mortimer in dem Schiller-Drama "Maria Stuart"1) oder der bestechliche Beamte Chlestakow in der Komödie "Der Revisor"1) von Nikolai Gogol1).
Einen enormen Bekanntheitsgrad erlangte Franz Rudnick ab Mitte der 1960er Jahre durch Film und Fernsehen. Auf dem Bildschirm präsentierte er sich unter anderem 1965 in einer Episode der legendären Krimiserie "Gestatten, mein Name ist Cox", wenige Jahre später war er zu einem vielbeschäftigten Darsteller vor der Kamera avanciert. Auf der Leinwand trat er mit prägnanten Nebenrollen – auch unter dem Namen "Francis J. Rudnyck" – eher seltener in Erscheinung, so in dem Krimi "Schüsse aus dem Geigenkasten"1) (1965) oder neben Horst Frank in Fritz Umgelters Kriegsfilm "Eine Handvoll Helden"1) (1967). Es folgten Streifen wie die Literaturadaption "Der Turm der verbotenen Liebe"1) (1968) oder die Simmel-Verfilmungen "Liebe ist nur ein Wort"1) (1971) und "Der Stoff, aus dem die Träume sind"1) (1972). Rudnicks weitere Arbeiten für das Kino waren unter anderem das von Louis Malle1) in Szene gesetzte  Geschichtsdrama "Lacombe, Lucien"1) (1974), Manfred Purzers1) Hans Habe-Adaption "Das Netz"1) (1975) unter anderem mit Mel Ferrer, Elke Sommer und Klaus Kinski, sowie das Drama "Die bleierne Zeit"1) (1981), gedreht von Margarethe von Trotta1) angelehnt an die Biografien der beiden Schwestern Christiane und Gudrun Ensslin1) → Übersicht Kinofilme.
Doch Rudnicks Hauptdomäne war das Fernsehen, welches dem sympathischen Schauspieler in Dokumentarspielen, Literaturadaptionen, Komödien und Krimis sowie Serien immer wieder prägnante Rollen bot.
Man erlebte ihn beispielsweise als Senator Henderson in dem Dokumentarspiel "Der schwarze Freitag"1) (1966) neben Curd Jürgens, er wirkte in den Mehrteilern "Verräter" (1967), "Nobile – Sieben Wochen auf dem Eis"2) (1967), "Einmal im Leben – Geschichte eines Eigenheims" (1972), "Der Illegale" (1972), "Die unfreiwilligen Reisen des Moritz August Benjowski" (1974), "Tödliches Geheimnis" (1980) oder "Tod eines Schülers" (1981) mit.
 
DVD-Cover zu "Nobile – Sieben Wochen auf dem Eis", dem Zweiteiler über die Nordpol-Expedition von General Umberto Nobile im Mai 1928; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion am 20. Januar 2017 auf DVD herausbrachte. "Nobile – Sieben Wochen auf dem Eis", dem Zweiteiler über die Nordpol-Expedition von General Umberto Nobile im Mai 1928; Szenenfoto mit Günter Mack als Umberto Nobile (r.) und Franz Rudnick als Ingenieur der italienischen Marine und Expeditionsteilnehmer Felice Trojani; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion am 20. Januar 2017 auf DVD herausbrachte.
DVD-Cover zu "Nobile – Sieben Wochen auf dem Eis", dem Zweiteiler über die Nordpol-Expedition1)
von General Umberto Nobile1) im Mai 1928, sowie Szenenfoto mit Günter Mack als Umberto Nobile (r.)
und Franz Rudnick als Ingenieur der italienischen Marine und Expeditionsteilnehmer Felice Trojani1)
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax Film, welche die Produktion am 20. Januar 2017 auf DVD herausbrachte.
  
Rudnick zeigte er sich in Krimis wie "Kim Philby war der dritte Mann"3) (1969), "Verrat ist kein Gesellschaftsspiel"3) (1972), "Ein Toter stoppt den 8 Uhr 10"3) (1972), oder verschiedene "Tatort"-Folgen wie unter anderem "Ein ganz gewöhnlicher Mord"1) (1973), "Weißblaue Turnschuhe"1) (1973), "30 Liter Super"1) (1979) und zuletzt "Die Brüder"1) (1988). Zu Rudnicks Krimi-Auftritten zählten auch die Dauerbrenner "Der Alte", "Der Kommissar", "Derrick", "Großstadtrevier" und "Ein Fall für Zwei".
In der US-amerikanischen Produktion "Die 21 Stunden von München"1) (1976, "21 Hours at Munich" über das Münchner Olympia-Attentat1) bei den Olympischen Sommerspielen 19721) mit unter andrem William Holden (Polizeipräsident Manfred Schreiber1)) und Franco Nero (Terroristenführer Issa) stellte er den Walther Tröger1), Bürgermeister des Olympischen Dorfes dar, in "Reinhard Heydrich – Manager des Terrors" (1977) mit Dietrich Mattausch als SS-Obergruppenführer Reinhard  Heydrich den SS-Reichsführer Heinrich Himmler. In dem TV-Spiel "Die Judenbuche" (1980) nach der gleichnamigen Novelle1) von Annette von Droste-Hülshoff1) verkörperte er den Freiherrn von Haxthausen1)Bernd Fischerauer1) besetzte ihn als Dr. Bodenheim in dem Vierteiler "Blut und Ehre: Jugend unter Hitler" (1982), Heinz Schirk1) als Staatsbeamten Friedrich Wilhelm Kritzinger1) in seinem Dokumentarspiel "Die Wannseekonferenz"1) (1984) und Thomas Engel1) als Inspektor Appleton in dem Durbridge1)-Thriller "Plötzlich und unerwartet"3) (1985).
Rudnick tauchte bei den "Drombuschs"1) (1983–1985) ebenso auf wie in der Serie "Büro, Büro"1) (1983/84) oder in dem Quotenrenner "Die Schwarzwaldklinik"1) (1985–1987), wo er sich etliche Folgen lang als Anästhesist Dr. Gerd Wolter um die Patienten der legendären Klinik kümmerte. Zu seinen weiteren Arbeiten vor der TV-Kamera zählen die Serie "Die Wilsheimer"1) (1987), der Krimi "Nervenkrieg"2) (1997) aus der Reihe "Zwei Brüder"1) mit Fritz Wepper und Elmar Wepper, die Familienkomödie "Hotel Mama – Die Rückkehr der Kinder" (1997) und das Ilse Werner-Special "Eine Frau mit Pfiff" (1998), gesendet anlässlich des 60. Bühnenjubiläums der Künstlerin.
In nachhaltiger Erinnerung bleibt Rudnick mit der Figur des Kriminaldirektors Dr. Dietl, den er seit 1997 in der populären Krimiserie "SOKO 5113"1) mimte. Seinen letzten Fernsehauftritt hatte Franz Rudnick am 1. Januar 2003 in der "SOKO 5113"-Episode "Das Geheimnis von Blandford Castle"2) mit der Doppelrolle des Dr. Dietl bzw. des Lord Shelton, der in seinem Rollstuhl tot aufgefunden wird → Übersicht TV-Produktionen.
Darüber hinaus machte sich der Schauspieler als Sprecher einen Namen, stand im Synchron-Studio und wirkte bei verschiedenen Audio-Produktionen mit; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier. Als Synchronsprecher lieh er in zahllosen Produktionen vielen bekannten Schauspielern seine Stimme, beispielsweise James Cromwell1) (u. a. "Salem's Lot – Brennen muss Salem"1), 2004), Martin Landau1) ("Im Netz der Lügen", 1992) und Christopher Plummer ("Der Mann, der König sein wollte"1), 1975). Seine bekannteste Synchronrolle ist der Gunnery Sergeant Hartman (R. Lee Ermey1)) in dem Anti-Kriegs-Streifen "Full Metal Jacket"1) (1987) von Stanley Kubrick1) → mehr bei synchronkartei.de.
  
Franz Rudnick starb am 13. Oktober 2005, am Tag seines 74. Geburtstages, nach längerer Krankheit in einer Münchener Klinik; die letzte Ruhe fand er auf dem Nienstedtener Friedhof1) in Hamburg → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de.
Der Schauspieler war mit seiner Kollegin, der Schauspielerin und Autorin Susanne von Loessl1) verheiratet.
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) Die Krimihomepage
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), fernsehserien.de, Die Krimihomepage, filmportal.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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