Doch so richtig wollte dem Österreicher der Durchbruch auf der Leinwand nicht gelingen, erst im Fernsehen erreichte er mit dem Dauerbrenner "Tatort"1) ungeheure Popularität: Am 10. Januar 1971 ging er als draufgängerischer Zollfahnder Kressin1) für den WDR in "Kressin und der tote Mann im Fleet"1) erstmals auf Verbrecherjagd, sein Auftritt fand beim Publikum und in der Presse aufgrund seines machohaften Gehabes bzw. dem Playboy-Image ein geteiltes Echo und führte zu kontroversen Diskussionen. "Kressin tritt stets in smarter James-Bond-Manier auf, mit coolen Sprüchen und begleitet von hübschen Mädchen. Seinem Charme und Charisma können nur die wenigsten Damen widerstehen. Mit reichlich Haargel, lässiger Kleidung und sportlicher Figur stellt er sich allen Herausforderungen. Er arbeitet unkonventionell und ist nicht teamfähig. Immer im Alleingang unterwegs, spannt er manchmal auch seine weibliche Begleitung mit ein. Seine Hartnäckigkeit bringt ihm immer Erfolg, und er gelangt oft auch an die Hintermänner der Verbrechen. Allerdings jagt er seinen Hauptwidersacher, den kriminellen Bandenchef Sievers (Ivan Desny), über alle Folgen hinweg, ohne ihn jemals zu erwischen. Als Frauenheld, Macho und Raucher ist er stets auf Eroberungen aus, am liebsten Damen mit einem flotten Sportwagen. Seine Fälle löst er nebenbei, während er sein Leben genießt. Da seine Besoldung dem nicht so recht entspricht, hat er jede Menge Schulden, über die er aber nicht weiter bekümmert ist. Trotzdem bleibt er geradlinig auf der Seite des Rechts und ist nicht korrupt. Als echtes Raubein geht er auch keiner Schlägerei aus dem Weg und ähnelt darin dem zehn Jahre später geschaffenen Horst Schimanski1) (Götz George)." notiert Wikipedia. Bis 1973 war Rupp als Hauptermittler in sieben Folgen wie "Kressin und der Laster nach Lüttich"1) (1971), "Kressin stoppt den Nordexpress"2) (1971), "Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer"1) (1972) oder (letztmalig) mit "Kressin und die zwei Damen aus Jade"1) (1973) auf dem Bildschirm präsent → die Folgen mit Zolloberinspektor Kressin bei Wikipedia. Anschließend wurde Rupp 1974 von Hansjörg Felmy alias dem eher bieder wirkenden Kommissar Haferkamp1) abgelöst, der für den WDR in Essen und Umgebung in 20 Fällen auf Verbrecherjagd ging.
Auf der Bühne brillierte Rupp zur Spielzeit 1997/98 am "Rabenhoftheater"1) (bis 2000 Nebenspielstätte des "Theaters in der Josefstadt") in dem Stück "Der Fall Furtwängler" (Original: "Taking Sides") von Ronald Harwood1) und wurde für seine Darstellung des ins Nazi-Regime verstrickten Dirigenten Wilhelm Furtwängler1) mit der "Kainz-Medaille"1) ausgezeichnet. Ein letztes Mal überzeugte er seit der Premiere am 17. Dezember 1998 als charismatischer Fliegergeneral Harras in dem Drama "Des Teufels General" von Carl Zuckmayer (Regie: Otto Schenk): "Sieghardt Rupp in der Titelrolle bringt vieles mit, was diesen kraftvollen Typ ausmacht. Man nimmt ihm den erfolgreichen, von der Ausübung seines "Handwerks" beflügelten Offizier ab, auch den gewandten Gesellschaftsmenschen und Charmeur." schrieb unter anderem die "Wiener Zeitung"; siehe auch → josefstadt.org. Danach zog sich Sieghardt Rupp endgültig vollständig ins Privatleben bzw. aus der Öffentlichkeit zurück, in den letzten Jahren war es still geworden um den einst so populären Schauspieler. Informationen zufolge lebte der einstige Publikumsliebling sehr zurückgezogen im Wiener Stadtteil Pötzleinsdorf1) und starb dort laut "Filmarchiv Austria"1) am 20. Juli 2015 im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus → kleinezeitung.at. Öffentlich bekannt wurde sein Tod erst nach mehr als zehn Monaten, als er anlässlich seines 85. Geburtstages geehrt werden sollte. Seine Betreuerin Elisabeth Stocker von der Caritas1), die in den letzten vier Jahren seines Lebens seine Ansprechperson war, sagte, sie habe versprechen müssen, seinen Tod nicht öffentlich zu machen. Die "Caritas" wurde von Rupp als Haupterbin eingesetzt. notiert Wikipedia3). Den künstlerischen Nachlass übernahm das "Filmarchiv Austria". Die letzte Ruhe fand der Schauspieler an der Seite seiner Tochter auf dem Neustifter Friedhof1) in Wien (Gruppe U6, Nummer 24) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons, knerger.de. Tochter Iris Angela Rupp (1956 2013) stammte aus Rupps Verbindung mit Gotlinde, einer Schauspielerin, von der er sich in den 1980ern nach 30 Jahren Ehe trennte. |
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Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de Siehe auch Wikipedia, austria-forum.org sowie die Nachrufe bei www.sueddeutsche.de, www.welt.de, www.spiegel.de |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de 3) Georg Markus: "Der stille Tod eines Stars", in der Serie "Geschichten mit Geschichte" (Tageszeitung "Kurier", Wien, 29. Mai 2016, S. 32 f.) |
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