Schon früh begeisterte sich Schmidinger für das Theater, absolvierte
jedoch nach der Schule zunächst eine Lehre als Verkäufer und Dekorateur in einem
Tuchwarengeschäft, dann entschied sich doch für den Beruf des
Schauspielers. Eine entsprechende Ausbildung begann er 1951 am
renommierten Wiener "Max-Reinhardt-Seminar"1), ein erstes Engagement erhielt
Schmidinger am Wiener "Theater in der Josefstadt"1). 1954 folgte er einem Ruf an
die "Bühnen
der Stadt Bonn", dessen Ensemble er, mit Unterbrechungen für ein Engagement
am "Düsseldorfer Schauspielhaus"1),
bis 1969 angehörte. Dann ging Schmidinger für drei Jahre an die "Münchner Kammerspiele"1), um dann 1972 an das
"Bayrische Staatsschauspiel"1) zu wechseln,
welches für über ein Jahrzehnt seine künstlerische Heimat blieb und wo er in vielen
Stücken das Publikum begeisterte. Beispielsweise wurde er zur
Spielzeit 1973/74 für die Gestaltung des Tuchhändlers Hatch in dem
von Luc Bondy1)
in Szene gesetzten Stück "Die See" von Edward Bond1)
gefeiert. Der Schriftsteller und Theaterkritiker Reinhard Baumgart1) schrieb unter anderem
in der "Süddeutschen Zeitung" (03.12.1973): "Schmidinger, der sonst so gern auf der Bühne als Senkrechtstarter
verglüht (immer gleich auf der schwindligsten Höhe seiner Mittel und Tricks), baut nun diese Figur (
) mit
geradezu wilder Geduld auf, in immer neuen Anläufen, mit immer neuen Ruhepausen. Er zeigt zunächst nur
ein fahles, verletzlich offenes Gesicht, schon erschöpft, aber immer noch diensteifrig. Er fällt,
wenn er dann zu seiner Eingeweihtentruppe spricht, nur kurz in ein Sportpalastgebell mitten im gejagten Parlando.
Immer wieder, noch nach dem letzten, hemmungslos blubbernden Paranoia-Anfall, verklärt er sich mit dem Lächeln des
Erleuchteten, alles Wissenden und Verzeihenden, eines Märtyrers der richtigen Sache."*) → Theatertreffen 1974
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Unvergessen bleibt auch 1984 seine
grandiose Darstellung des Shylock in dem Shakespeare-Drama "Der Kaufmann von Venedig"
an der Seite von Martin Benrath
als Kaufmann Antonio (Regie: Alfred Kirchner1)) → www.zeit.de.
1985 zog es den Schauspieler nach Berlin und er spielte zunächst an der
"Schaubühne am Lehniner Platz"1), ein Jahr später wurde er an das
"Schillertheater"1)
verpflichtet. Bis 1993 stand er dort auf der Bühne und wirkte
zudem als Regisseur, nach Schließung der traditionsreichen Bühne
auf Beschluss des Berliner Senats aufgrund der finanziellen Notlage ging
Schmidinger an das "Deutsche
Theater"1), bereicherte seit 2003
das "Berliner Ensemble"1). Darüber hinaus gastierte er an allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen
sowie bei den "Salzburger
Festspielen"1). Am Wiener "Burgtheater"1) brillierte
er zur Spielzeit 2001/2002 als "Erster Schauspieler" in Klaus Maria Brandauers
"Hamlet"1)-Inszenierung mit Michael Maertens1)
in der Titelrolle.
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Zu den Schmidingers Theaterarbeiten der letzten Jahre zählte 2007 Peter Steins1)
Großprojekt von Schillers "Wallenstein"-Trilogie1),
die der Regisseur mit dem "Berliner Ensemble" und Brandauer in der Titelrolle
realisierte. Schmidinger sprach als Astrologe Battista Seni1)
mit brüchiger,
sich steigernder Stimme den Prolog, wie er 1798 bei der Uraufführung
des "Lagers" bei der Wiedereröffnung der renovierten Schaubühne
in Weimar gesprochen wurde, und endet mit den Worten "Ernst ist
das Leben, heiter ist die Kunst".2) Die umjubelte
Premiere der knapp elfstündigen Aufführung fand am 19. Mai 2007 in der ehemaligen Kindl-Brauerei1)
in Berlin-Neukölln1)
statt, bis Mitte Oktober wurden weitere Aufführungen gezeigt. Zur
Besetzung gehörten unter anderem Peter Fitz
(Octavio Piccolomini),
Daniel Friedrich
(Graf Terzky),
Rainer Philippi (Illo),
Uli Pleßmann
(Isolani),
Jürgen Holtz
(Oberst Butler),
Roman Kaminski
(Oberst Wrangel),
Elke Petri (Herzogin von
Friedland), Elisabeth Rath (Gräfin
Terzky), Alexander Fehling
(Max Piccolomini)
und Friederike Becht (Wallensteins Tochter Thekla)
→ nachtkritik.de,
deutschlandfunk.de.
Foto: © Werner
Bethsold1) (1925 2019);
Das Foto entstand 1987 während einer
Hörspielproduktion und wurde mir
von Werner Bethsold freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
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Bereits während seiner Zeit an den "Münchner Kammerspielen" war
Schmidinger für seine beeindruckende Darstellung des Ehemannes Willy in
der Uraufführung des Stücks "Heimarbeit" (1971) von Franz Xaver Kroetz
zum "Besten Schauspieler des Jahres"
gewählt geworden, seither gehörte er zu den Stars der
deutschsprachigen Theaterszene. Unter der Regie bedeutender Theatermänner wie Peter Stein, Klaus Michael Grüber1),
Peter Zadek1),
Luc Bondy1),
Jürgen Fehling1),
Ingmar Bergman1),
Robert Wilson1) oder
Giorgio Strehler1) zeigte
der Österreicher mit seinem facettenreichen Spiel immer wieder seine
außergewöhnliche schauspielerische Dominanz, wurde von vielen als
"Hauptmensch im Theater der letzten Jahrzehnte"
gefeiert: "Er ist einer der Seltsamsten. Kein Protagonist im üblichen Sinne,
aber ein Hauptmensch im Theater der letzten Jahrzehnte. Es ist, als habe
eine windzitternde Vogelfeder beschlossen, es sich ausgerechnet in einer Schmiede
behaglich zu machen. So durchwanderte, durchlitt Walter Schmidinger das Theater
seines Lebens, spielte sich durch die Weltdramatik, mit graziöser Schwermut.
Das Entschlossene untersagt dem Feinen, allzu fein zu sein; und das Feine gestattet
seinerseits dem Festen empfindsam zu vibrieren. In Schmidinger arbeiten
zernagte Schönheitsvisionen und ein bis zur Schmerzgrenze zartes Gewissen.
Die Scham zerrt so sehr wie der Ausstellungsdrang. Immer macht er einen gefährdeten Eindruck,
und man weiß als Zuschauer nicht immer, wo die Grenzen von Schein und Sein sind."
notierte die "Welt am Sonntag" am 20. Juli 2003.
Schmidingers Domäne waren zerrissene Figuren und gebrochene
Seelen, die er sowohl in klassischen als auch modernen Stücken
virtuos gestaltete: Zu nennen ist beispielsweise der Malvolio in der
Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1),
sein "Hamlet"1), "König Lear"1) oder "Nathan der Weise"1)
schrieben Theatergeschichte, ebenso wie die Titelrolle des Argan in Moličres "Der
eingebildete Kranke"1), für den ihn nicht nur die Presse als "eingebildetsten Kranken aller Zeiten"
umjubelte. Als grandioser Antonio Salieri1) in Peter Shaffers Drama "Amadeus"1) feierte er
1981 am "Residenztheater" Triumphe, am "Deutschen
Theater" interpretierte er seit der Premiere am 3. Oktober 1997 in
den "Kammerspielen" an der Seite von Klaus Piontek
(Schriftsteller Atzbacher) und Dietrich Körner (Museumsdiener Irrsigler)
den griesgrämigen Musikkritiker Reger in der Dramatisierung (Deutsche
Erstaufführung) des Romans "Alte Meister"1)
von Thomas Bernhard1) und wurde für seine darstellerische Leistung mit dem
"Kritikerpreis der Berliner
Zeitung"1) geehrt. So konnte
man bei "Neues Deutschland" (06.10.1997) unter anderem lesen:
"Eine Paraderolle für den Österreicher Walter Schmidinger. Der Schauspieler, der sich vom Wohlklang seiner Stimme
gern auch einmal ein wenig davontragen läßt, ist in der subtil konkretisierenden Regie von
Friedo Solter1) von hinreißender Präsenz. (
) Man kann seinem Herrn Reger nicht
gram sein, selbst wenn der Gift und Galle spuckt. Der Kunstsinnige verachtet die alten Meister als Vertreter
katholischer Staatskunst, verabscheut die Politiker als Völkermörder, schmäht den Papst, verurteilt
die Lehrer als Zugrunderichter, kann sich sogar über die mangelhafte
"Toiletten-Kultur" Wiens alterieren." → berliner-schauspielschule.de;
nach Pionteks frühem Tod († 22.06.1998) übernahm Otto Mellies im Herbst 1998 die Rolle des Schriftsteller
Atzbacher.
Große Beachtung fand Schmidinger auch 1994 mit der Verkörperung des Kaisers
Franz Josef I.1) in der Produktion
des Singspiels "Im weißen
Rößl"1), die im Berliner Spiegelzelt "Bar jeder Vernunft"1)
unter der Regie von Ursli Pfister1) mit der Musik von Ralph Benatzky1)
sowie Stars wie Otto Sander
(Professor Hinzelmann), Max Raabe1)
(Dr. Siedler) und Meret Becker1)
(Klärchen) aufgeführt wurde. Am "Berliner
Ensemble" erarbeitete Schmidinger die Rolle des König Peter
vom Reiche Popo in der umjubelten Inszenierung
von Robert Wilsons Musical-Inszenierung des Büchner-Lustspiels "Leonce und Lena"1).
Die bildgewaltige Satire mit Markus Meyer (Leonce),
Nina Hoss (Lena)
und Stefan Kurt
(Hofnarr Valerio) feierte am 1. März 2003 Premiere und
wurde auch im Fernsehen gezeigt; Musik und Liedtexte stammten
von keinem Geringeren als Herbert Grönemeyer1) → tagesspiegel.de,
spiegel.de.
Mehrfach trat er bei den "Salzburger Festspielen"1) auf, so
erstmals 1978 unter der Regie von Ernst Haeusserman1) als "Dünner Vetter"
im "Jedermann" von
Hugo von Hofmannsthal1)
neben Maximilian Schell in der
Titelrolle sowie 1988 und 1989 als "der Teufel" an der Seite
von Protagonist Klaus Maria Brandauer.
Später gab er unter anderem 1994 und 1995 den Zauberer Cotrone in "Die Riesen vom
Berge"1) von Luigi Pirandello1)
(Regie: Luca Ronconi1))
und 1996 den Habakuk, Bedienter bei Rappelkopf, in "Der Alpenkönig und der
Menschenfeind"1) von Ferdinand Raimund1),
inszeniert von Peter Stein1)
mit Helmuth Lohner
(Alpenkönig Astralagus) und Otto Schenk (Herr von Rappelkopf)
→ Übersicht (Auszug) Wirken am
Theater.
Die Kritiker überschlugen sich stets in der Würdigung von Schmidingers
Leistungen als Theatermime, im "Tagesspiegel" meinte
Hellmuth Karasek1) unter anderem "Walter Schmidinger ist einer der wenigen Schauspieler, die man, ohne zu zögern,
"begnadet" nennen darf, wobei man sich darüber klar sein muß, daß
"begnadet" immer auch
'verflucht' heißt und bedeutet: Gnade und Fluch sind zwei Seiten der gleichen Medaille.
Große Kunst
ist immer auch ein Pakt mit dem Teufel."
In der F.A.Z. (27.04.2003) schrieb Gerhard Stadelmaier1) anlässlich
des 70. Geburtstages: "Schmidinger wirkt immer wie ein Überraschungsgast
auf der Bühne. Ihm ist alles zuzutrauen. Um ihn lauern die ernsteren, erschütternden
Sphären, aber auch die grotesken, komischen, revoltierenden, patzigen, wie Spott- und Hohnbeulen
aufplatzenden Gelegenheiten, wenn er sich in seiner Hoheit sozusagen vor sich selber duckt,
nur wie um loszulegen und um sich zu schlagen, böse zu sein und zu verletzen aber gleichzeitig um Liebe zu
betteln." → www.faz.net
Schmidinger selbst sagt zu seiner Profession "Wie immer man diesen Beruf
verstehen mag, für mich war es immer ein heiliger Beruf. Nicht
ein Beruf, eine Berufung. Ein Beruf, in dessen Haus man den Hut abnimmt,
in dessen Haus man auf der Bühne nicht isst, in dessen Haus man kämpft um Dinge, um Gedanken, um große
Gedanken."
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Seit Anfang der 1970er Jahre übernahm der Schauspieler zudem interessante Aufgaben für Film und Fernsehen. Neben Gastrollen in
einigen "Tatort"-Produktionen sowie Auftritten in den
beliebten Krimiserien "Derrick" und "Der Alte"
erlebte man Schmidinger unter anderem in den TV-Spielen
"Drei Freundinnen" (1979), "Hanna von acht bis acht" (1983),
"Die Friedenmacher" (1984) sowie in Otto Schenks Molnár-Verfilmung
"Spiel im Schloß" (1985) an der Seite von Martin Benrath. Er
wirkte in der Kult-Serie "Kir Royal"1) (1986) mit,
präsentierte sich in
der schwarzen Komödie "Die Rachegöttin" (1994), den Thrillern "Lemgo"3) (1994), "Opernball"1) (1998)
und "Warten ist der Tod"1) (1999).
Eine schöne Rolle war die des alternden Schauspielers Wolski in der
amüsanten Geschichte "Tote sterben niemals aus"4) (1996)
mit Götz George als gewitztem Sozialhilfeempfänger Benno → Übersicht
TV-Filme.
Szenenfoto mit Götz George aus "Tote sterben niemals aus"
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Satire Ende Juni 2019
auf DVD herausbrachte. → www.pidax-film.de
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Auf der Leinwand zeigte sich der Charakterdarsteller erstmals 1973 mit
einer kleinen Nebenrolle unter der Regie von Maximilian Schell in
dessen zweitem Film "Der Fußgänger"1), wenige Jahre später
stand er für Ingmar Bergmans1) Drama "The Serpent's Egg"1) (1977, "Das Schlangenei") als Herr Solomon vor der Kamera. Es folgten prägnante
Nebenrollen in ambitionierten Kinoproduktionen, so erneut unter der
Regie von Maximilian Schell in "Geschichten aus dem Wienerwald"1) (1979)
nach dem gleichnamigen
Theaterstück1) von Ödön von Horváth1), mit Ingmar Bergmann drehte
er "Aus dem Leben der Marionetten"1) (1980). In
"Caspar David Friedrich Grenzen der Zeit"1) (1986),
Peter Schamonis1)
authentischem Filmdokument über den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik,
verkörperte er an der Seite von Helmut Griem in der Hauptrolle
des Arztes, Malers und Naturphilosophen Carl Gustav Carus1) den Kunstkritiker und Intimfeind
Caspar David Friedrichs, Basilius von Ramdohr1).
István Szabó1)
besetzte ihn als Propagandachef in seinem Biopic "Hanussen"1) (1988) über den
von Klaus Maria Brandauer dargestellten zwielichtigen
"Hellseher" Erik Jan Hanussen1),
Harald Bergmann1) als älteren
Dichter Friedrich Hölderlin1) in "Hölderlin Comics" (1994,
→ bergmannfilm.de), der
zweiten filmischen Auseinandersetzungen mit dem Thema "Hölderlin",
in dem die Arbeit des Dichters und seine kaum bekannten Texte vorgestellt und in filmische Kategorien
umgesetzt werden. Auch im letzten Teil der Trilogie "Scardanelli"5) (2000)
war Schmidinger als Rezitator zu sehen und zu hören (Anmerkung:
"Scardanelli" war der selbst gewählte Name Friedrich Hölderlins in den Jahren 1807
bis 1843). Schmidingers letzte Arbeit für
das Kino war Hans-Christian Schmids1)
Drama "Requiem"1),
das im März 2006 in die Kinos kam und in
dem er den Pfarrer Gerhard Landauer spielte. Erzählt wird
von einer katholischen Studentin (Sandra Hüller1)), die sich im
Süddeutschland der 1970er Jahre von Dämonen besessen
glaubt, angelehnt an den realen Fall der Anneliese Michel1) zu Beginn der 1970er Jahre
→ Übersicht Kinofilme.
Neben der umfangreichen Arbeit für Theater, Film und
Fernsehen fand Walter Schmidinger immer wieder Zeit für Lesungen
und Rezitationsabende, die ihn durch ganz Deutschland führten.
Ein Kritiker schildert sein Erlebnis einer Lesung so: "Schmidingers
Stimmer hat viele Gestalten. In ihnen leben Ironie, Trauer,
Verzweiflung, Freude. Und Ärger. Hier wird der Schauspieler laut.
Gesicht und Körper bäumen sich auf, sind ganz Erregung und Wut.
Die Stimme hat Macht. Die Pausen zwischen Worten und Sätzen
füllen den Raum, legen sich bleiern auf die Zuhörer. Die hören
konzentriert zu. Kein Räuspern oder Hüsteln brechen in die
Stille einer Pause ein."
In seinen Programmen beschäftigte sich Schmidinger mit unterschiedlichen Werken
der Literatur, wie beispielsweise von
Thomas Bernhard1),
Joseph Roth1),
Arthur Schnitzler1),
Else Lasker-Schüler1),
Johann Nestroy1),
Heinrich Heine1)
und Franz Kafka1), als Interpret der Texte des von ihm verehrten
Karl Valentin
(Monologe Dialoge Szenen) war er einzigartig.
Einer der bedeutendsten Theaterkritiker Deutschlands,
Friedrich Luft1) (1911 1990), meinte hierzu unter anderem: "Schmidinger bedarf keiner Requisiten.
Ein einfacher Stuhl. Ein simpler Tisch. Eine Wasserflasche. Ein paar Papiere mit den Valentin-Texten.
Sonst nichts. Der skurrile Geist des rätselhaft komischen, bedrohlichen, querdenkenden Valentin ist
für fast zwei Stunden herrlich präsent. Sein Nachsprecher, Schmidinger, hat plötzlich die Figur
des hageren Vorbildes. Er bewegt sich selten. Er geht, wenn es um einen dieser sonderbar verflixten Dialoge,
dieser vorgespielt dämlich-tiefen Szenen geht, zuweilen von seinem Sitz, wandelt
ums Rednerpult. Meist bleibt er, wo er ist. Ohne Valentin je deutlich zu kopieren, stellt er ihn dar.
Schmidinger
erweckt all die Listen seines Humors. Er spricht sein vertracktes Bayrisch genau wie sein Vorbild. Er "macht nichts her"
von dessen frecher Ernsthaftigkeit. Er selber lacht nie oder nur selten triumphierend,
wenn er uns zu einer besonderes irrwitzigen, klugen Idiotie verführt hat. Der Abend wird, während
er immer etwas gespenstiger wird, köstlich. Schmidinger sollte ihn noch oft wiederholen. Er ist
eine närrischen Wohltat." Und "Der Standard"
schrieb in einem Nachruf: "Unvergessen bleibt seine Lesung aus Joseph Roths
"Hiob"-Roman1) im Wiener "Akademietheater"1). Schmidinger drückte seine wohltönend gaumige
Suada in lichte Höhen empor. Von diesem Gipfel herab haderte Roths Hiob mit Gott, zieh ihn der Ungerechtigkeit,
beklagte die verfehlte Schöpfung. Schmidinger, der oft wie ein Kammermusiker des Worts zu musizieren verstand,
gebot völlig selbstverständlich über die reichste Instrumentationskunst". → derstandard.at
Zudem bereicherte der "Stimmkünstler" Schmidinger mit seiner markant-unverwechselbaren
Stimme so manches Hörspiel, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank
gelisteten Produktionen findet man hier.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Seine Erinnerungen veröffentlichte der Künstler 2003 unter dem
Titel "Angst vor dem Glück" und berichtet darin von seinem
bewegten Leben, lässt nicht nur das Leben auf der Theaterbühne
Revue passieren, sondern auch persönliche Anekdoten, die das Buch noch abwechslungsreicher und lesenswerter
machen, werden erzählt. Schmidinger schreibt in einer sehr charmanten und ehrlichen, aber auch amüsanten Weise.
Das Buch entstand aus Gesprächen, die er mit dem
Theaterregisseur, Intendant, Autor und Herausgeber Stephan Suschke1)
führte und der daraus ein eine beieindruckende Biografie machte. Der
"Münchner Merkur" schrieb "Vermutlich eine der schönsten Autobiographien
der letzen Zeit. Was Schmidinger hier über sein Leben und seine Profession erzählt, ist
von fesselnder Aufrichtigkeit, von großer Liebe, von empfindlicher Tiefe. Dabei ist das
Buch frech und witzig. Und es hat was von jener Genialität, die sein Verfasser auf der Bühne
ausstrahlt." Die Berliner "Akademie
der Künste"1), der er seit 2001 angehörte, widmete ihm 2003 einen Abend,
"an dem Martin Wuttke1) Schmidingers biografische Aufzeichnungen
"Angst vor dem Glück" vorstellte. Es wurde ein an- und berührender Abend. Die Biografie offenbarte neben den großen
Theater- und Filmerfolgen die rauen, fast grotesk anmutenden Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend, die von Krieg und Zerstörung geprägt waren.
"Familienbande" überschreibt er ein Kapitel, in dem nachzulesen ist, wie seine Mutter, selbst eine große Schauspielerin, ihre Sprache verlor, als sie
zu Hause von einem Gestapo-Verhör berichtete. Als sie nach diesem Ereignis 1943 verschwand und vermisst gemeldet wurde, war er zehn Jahre alt.
Tief komisch beendete Walter Schmidinger den Akademie-Abend mit einer Lesung von Monologen, Dialogen und Szenen von Karl Valentin."
(Quelle: www.adk.de)
Von der Schauspielerin und Filmemacherin Andrea Eckert1) stammt das
filmische Portrait "
mit den Zugvögeln fort
"
(→ andrea-eckert.com), welches
am 20. März 2006 erstmals bei 3SAT ausgestrahlt wurde. In Gesprächen lässt
Schmidinger sein Leben Revue passieren, die Höhepunkte und die Rückschläge, die Freundschaften und
den Verrat, die Kollegen, die Regisseure und Kritiker, die Arbeit am Theater, Momente der Euphorie
und Zeiten der Verzweiflung. (
) Dieser Film ist eine Verbeugung vor
einem Meister seines Metiers und eine Liebeserklärung an den irrlichternden Menschen
Walter Schmidinger, der uns mit seiner Radikalität, seiner Melancholie
und seiner Komödiantik immer wieder ans Theater glauben lässt.6)
Im November 2006 erhielt Walter Schmidinger den "Nestroy-Theaterpreis"1) für das Lebenswerk,
mit dem seit 2000 wichtige Persönlichkeiten der Theaterwelt für ihre
schauspielerische Lebensleistung geehrt werden; die Laudatio hielt Klaus Maria Brandauer.
Auf den Tag genau fünf Monate nach seinem 80. Geburtstag starb der
umjubelte, als "Nervenschauspieler" bezeichnete Charaktermime am 28. September 2013 in Berlin an den
Folgen einer Lungenentzündung; die letzte Ruhe fand er auf dem
dortigen "Dorotheenstädtischen Friedhof"1)
im Ortsteil Berlin-Mitte1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
"Schmidingers war Spiel in seinen vielen Rollen immer eindrücklich.
Seine Schauspielkunst prägte die Inszenierungen"
sagte Berlins damaliger Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit1) unter
anderem in einem Nachruf. Am 1. Dezember 2013 fand im "Berliner
Ensemble" eine Matinee mit dem Titel "
Mit den Zugvögeln fort
"
zur Erinnerung an den Schauspieler statt. Kollegen und Freunde wie
Carmen-Maja Antoni, Robert Wilson1), Andrea Eckert,
Angela Winkler1),
Claus Peymann1), Klaus Maria Brandauer
und Meret Becker1) erinnerten noch einmal an den Verstorbenen.
Der schriftliche Nachlass Schmidingers befindet sich in der Berliner "Akademie
der Künste"1) → Walter-Schmidinger-Archiv.
Bereits rund zwanzig Jahre vor Schmidingers Ableben charakterisierte Gerhard Stadelmaier1) den Österreicher in der "Frankfurter
Allgemeinen Zeitung"1) (F.A.Z., 28.04.1993)
folgendermaßen: "Der Schauspieler Walter Schmidinger, der hagere Hüne mit der sensibel beseelten
Cholerik, ist unter den Königen der Schauspielkunst der große Narr und unter ihren Narren ein einsamer König.
Er ist zu sehr schwerer Kobold, um als Tragiker unterzugehen, und zu sehr federnd leichter Trauerkloß,
um als Scherzkeks aufzugehen. Er hält die Mittellage als Kippfigur auf des Messers Schneide.
Auf dieser tänzelt er mit Eleganz und selten ohne Penetranz entlang. So zieht er auch alles Scheinwerferlicht
auf sich. Er schlendert gerne alle übrigen an die Wand. Auf der Bühne wirkt er manchmal wie ein verzogenes Kind,
das gleich loszuheulen droht, wenn ihm nicht alle Liebe geschenkt würde: ein großer Schau-Spieler mit Haut und Haar.
Und dann wirkt er wieder wie die Selbstvergessenheit in Person. Ganz wunde Unnahbarkeit, großer
Schmerzensmann."*) → Siehe auch Stadelmaiers
Artikel zu Schmidingers 80. Geburtstag mit dem Titel "Unmutsriese, Zauberkönig, Narrenprinz"
bei www.faz.net.
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Theater-Wirken (Auszug)
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon",
Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 774/775)
(Fremde Links: Wikipedia; R = Regie, DE = deutschsprachige
Erstaufführung, UA = Uraufführung, P = Premiere)
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"Düsseldorfer
Schauspielhaus"
"Münchner Kammerspiele"
- 1969: Commodore in "Schmaler Weg in den tiefen Norden" (DE) von
Edward Bond
(R: Peter Zadek; P: 02.09.1969)
- 1970: Arzt Lucien Petypon in "Die Dame vom Maxim" von Georges Feydeau
(R: Dieter Giesing; P: 06.01.1970)
- 1970/71: Earl
of Kent, Halbruder von König Eduard II.,
in "Leben Eduards des Zweiten von England" von Bertolt Brecht,
mit Romuald
Pekny in der Titelrolle (R: Hans
Hollmann) → Theatertreffen 1971
- 1971: Amateurschauspieler in "Tingeltangel", Karl
Valentin-Abend (R: Niels-Peter
Rudolph) → www.zeit.de
- 1971: Kaiser Maximilian in "Martin
Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung"
von Dieter Forte,
mit Vadim
Glowna (bzw. Norbert
Kappen) als Martin Luther, András
Fricsay als Thomas
Müntzer (R: Paul
Verhoeven)
- 1971: Diener Sganarelle in "Dom Juan" von Moličre,
mit Romuald Pekny
in der Titelrolle (R: Oscar Fritz Schuh)
- 1971: Ehemann Willy in "Heimarbeit" (UA) von Franz Xaver Kroetz
(R: Horst Siede) → www.zeit.de,
100mk.de
- 1981: Leonce in "Leonce und Lena" von
Georg Büchner
(R: Dieter Dorn; P: 25.04.1981)
- 1994: Mitwirkung in "Der Mond im Gras. Einmal keinmal immer"
(UA), szenische Variationen über Motive aus den Märchen
der Brüder Grimm
von Robert Wilson
(R: Robert Wilson; P: 10.04.1994) → www.zeit.de,
spiegel.de
"Bayerisches
Staatsschauspiel"/ "Residenztheater",
München
- 1972: Titelrolle (Herr von Lips) in "Der Zerrissene" von
Johann
Nestroy (R: Gustav Manker)
- 1972: Hauptmann in "Wallenstein"-Trilogie
von Friedrich Schiller,
mit Ernst
Schröder in der Titelrolle (R: Walter
Felsenstein)
- 1972: Regie bei "Globales Interesse" (UA), Olympia-Satire
von Franz Xaver Kroetz
- 1973: Weinberl, Handlungsdiener bei Zangler, in "Einen Jux will er sich machen" von Johann Nestroy
(R: Kurt Meisel; P: 28.02.1973)
- 1973/74: Tuchhändler Hatch in "Die See" von Edward Bond
(R: Luc Bondy) → Theatertreffen 1974
- 1975: Dauphin Karl
in "Die heilige Johanna" von
George Bernard Shaw,
mit Christine
Ostermayer als Jeanne d'Arc
(R: Martin Fried († 2000); P: 22.06.1975)
- 1978: Das hohe Alter in "Der Bauer als Millionär" von
Ferdinand Raimund (R: Kurt Meisel; P: 29.10.1978)
- 1978: Titelrolle in "Richard II."
von William
Shakespeare (R: Dietrich Haugk)
- 1979: Orgon in "Tartuffe" von
Moličre,
mit Nikolaus Paryla
in der Titelrolle (R: Ingmar Bergman)
→ ingmarbergman.se
- 1980: Herzog von Clarence in "Richard III." von
William Shakespeare,
mit Klaus Löwitsch in der Titelrolle (R: Kurt Meisel)
- 1980: Stephan von Sala in "Der einsame Weg"
von Arthur Schnitzler
(R: Klaus Maria Brandauer;
auch Gastspiel "Theater
in der Josefstadt", "Bregenzer Festspiele" → bregenzerfestspiele.net)
- 1981: Antonio
Salieri in "Amadeus"
(DE) von Peter
Shaffer, Herbert Rhom als Wolfgang
Amadeus Mozart (R: Kurt Meisel)
- 1981: Gennadius in "Der Wald" von
Alexander
Ostrowski (R: Harald Clemen)
- 1982: Der Dichter in "Reigen"
von Arthur Schnitzler, u. a. mit Ursula
Lingen (die Schauspielerin),
Hans
Brenner (der Graf), Kurt Meisel
(der Ehegatte) (R: Kurt Meisel;
P: 01.01.1982, "Cuvilliéstheater")
→ www.zeit.de
1982: Titelrolle des Hans Karl Bühl in "Der Schwierige" von
Hugo
von Hofmannsthal (R: Hans Gratzer; P: 05.03.1982)
- 1983: Der Verleger in "Über allen Gipfeln ist Ruh" von Thomas Bernhard,
u.a. mit Kurt Meisel (Moritz Meister),
Edda
Seippel (Meisters Frau Anne) (R: Horst Sachtleben;
P: 22.07.1983)
→ suhrkamp.de
- 1983: Arzt in "Nach Damaskus" von
August Strindberg
(R: Erwin Axer)
- 1983: Benedikt in "Viel
Lärm um nichts" von William
Shakespeare (R: Kurt Meisel; P: 18.05.1983;
u. a. Ursula Lingen als Beatrice)
- 1984: Shylock in "Der Kaufmann von Venedig"
von William
Shakespeare, mit Martin Benrath
als Kaufmann Antonio
(R: Alfred Kirchner) → www.zeit.de
- 1986: Arnold Kramer in "Michael Kramer" von
Gerhart
Hauptmann (R: Karl Paryla)
"Deutsches Schauspielhaus", Hamburg
"Schaubühne am Lehniner Platz", Berlin
"Schillertheater", Berlin
"Schlosspark Theater", Berlin
"Bar
jeder Vernunft", Berlin
- 1994: Kaiser Franz
Joseph in "Im weißen Rößl am Wolfgangssee" nach dem Singspiel
"Im
weißen Rößl" von Ralph
Benatzky;
Regie: Ursli Pfister;
mit Andreja Schneider
(Josepha),
Toni Pfister
(Leopold),
Max Raabe
(Dr. Siedler),
Otto Sander
(Professor Hinzelmann), Ursli Pfister (Sigismund Sülzheimer),
Meret Becker
(Klärchen),
Lilian Naef
(Ottilie),
Gerd Wameling
(Giesecke),
Andreas Guglielmetti (Piccolo), Monika
Hansen (Kathi, die Briefträgerin) (auch TV)
"Volksoper
Wien"
"Deutsches
Theater", Berlin
"Burgtheater", Wien
"Berliner Ensemble"
- 2003: König Peter vom Reiche Popo in "Leonce
und Lena" von Georg
Büchner, mit Markus Meyer
(Leonce),
Nina Hoss (Lena),
Stefan Kurt
(Hofnarr Valerio) (R: Robert
Wilson, Bühnenmusik und Songs: Herbert Grönemeyer;
P: 01.03.2003)
→ tagesspiegel.de,
spiegel.de
- 2005: Greiser Schäfer in "Das Wintermärchen" von William
Shakespeare (R: Robert Wilson) → deutschlandfunk.de
- 2007: Astrologe Battista Seni
in der "Wallenstein"-Trilogie
von Friedrich Schiller
mit Klaus Maria Brandauer
in der Titelrolle des Wallenstein
(R: Peter Stein; P: 19.05.2007;
Spielstätte der über zehnstündigen,
fast den kompletten Text enthaltenden Aufführung
war die ehemalige Kindl-Brauerei
in Berlin-Neukölln;
mit u.a. Peter Fitz
(Octavio Piccolomini),
Daniel Friedrich
(Graf Terzky),
Rainer Philippi (Illo),
Uli Pleßmann
(Isolani),
Jürgen Holtz
(Oberst Butler),
Roman Kaminski
(Oberst Wrangel),
Elke Petri (Herzogin von
Friedland),
Elisabeth Rath (Gräfin Terzky),
Alexander Fehling
(Max Piccolomini),
Friederike Becht (Wallensteins Tochter Thekla))
→ nachtkritik.de,
deutschlandfunk.de
"Admiralspalast",
Berlin
- 2006: Pastor Kimball in "Die Dreigroschenoper"
von Bertolt Brecht/Kurt Weill,
Inszenierung Klaus Maria Brandauer
anlässlich des 50. Todestages von Bertolt Brecht (P: 11.08.2006, Wiedereröffnung des "Admiralspalasts";
mit u. a. Campino
(Mackie Messer), Gottfried John (Bettlerkönig
Peachum), Katrin Sass (Mrs. Peachum),
Birgit Minichmayr
(Polly, Maria Happel
(Spelunkenjenny), Michael Kind
(Polizeichef Tiger Brown), Jenny Deimling
(Lucy))
→ www.stern.de,
oe1.orf.at,
tagesspiegel.de,
www.zeit.de
"Salzburger Festspiele"
- 1978: Dünner Vetter in "Jedermann" von
Hugo
von Hofmannsthal,
mit Maximilian Schell in der Titelrolle
(R: Ernst Haeusserman)
- 1988, 1989: Teufel in "Jedermann" von Hugo von
Hofmannsthal,
mit Klaus Maria Brandauer in der Titelrolle
(R: Ernst Haeusserman)
- 1988, 1989: Lesung mit Walter Schmidinger
- 1992, 1993: Wahrsager in "Julius Caesar" von
William
Shakespeare, mit Martin Benrath in der Titelrolle
(R: Peter Stein)
- 1992: Lesung mit Walter Schmidinger
- 1993: Jude in "Wesele"
(dt. "Hochzeit") von Stanisław Wyspiański
(R: Andrzej Wajda)
- 1994, 1995: Zauberer Cotrone in "Die Riesen vom
Berge" von Luigi Pirandello
(R: Luca Ronconi; u.a. mit Jutta Lampe
(Gräfin Ilse))
- 1994: Lesung mit Walter Schmidinger
- 1996: Habakuk, Bedienter bei Rappelkopf, in "Der Alpenkönig und der
Menschenfeind" von Ferdinand
Raimund,
mit Helmuth Lohner
(Alpenkönig Astralagus),
Otto Schenk (Herr von Rappelkopf) (R: Peter Stein)
→ www.zeit.de
- 1996: Lesung mit Walter Schmidinger
- 1998: Rezitation "Dichter zu Gast": Jelineks Wahl I
- 2008: Autorenlesung mit Dimitré Dinev und Walter Schmidinger:
"Eine heikle Sache, die Seele" von Dimitré Dinev
Kurzinfo: Ausgehend von seiner Kurzgeschichte "Die Totenwache" schrieb Dimitré Dinev im Auftrag des Wiener
"Volkstheaters"
eine Komödie über die letzte Reise des toten Bauarbeiters Nikodim Stavrev, in deren Verlauf der Verstorbene nochmals
unter die Lebenden zurückkehrt. (Quelle: archive.salzburgerfestspiele.at)
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Linls: Wikipedia, filmportal.de, fernsehserien.de,
deutsches-filmhaus.de) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1966: Die Unberatenen (nach dem Roman von Thomas
Valentin; Regie: Peter
Zadek; als ?) → IMDb
- 1970: Die
Perle Aus dem Tagebuch einer Hausgehilfin (Serie
mit Ruth
Drexel; als Sylvaine in Folge 7 "Die Modemuse")
- 1970: Blaue Blüten (als Fürst Windisch-Graetz) → IMDb
- 1972: Die Bilder laufen (Dokumentarfilm mit Spielhandlung; als
Filmpionier Louis Lumičre
→ Brüder Lumičre) → IMDb
- 1972: Monsieur Chasse oder Wie man Hasen jagt (nach der Komödie
von Georges
Feydeau; als Monsieur Duchotel;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1972–1979: Tatort
(Krimireihe)
- 1973: Okay
S.I.R. (Krimiserie; als Baptiste Alexander Graf Földassy in Folge
1.30 "Der Graf unter Wasser")
- 1974: Die See (nach "The Sea" von Edward
Bond; Inszenierung "Residenztheater
München";
Regie: Luc
Bondy; als Tuchhändler Hatch) → berlinerfestspiele.de,
IMDb
- 1976: Drei Wege zum See (nach
der gleichnamigen
Erzählung von Ingeborg Bachmann;
Regie, Drehbuch: Michael Haneke;
als Adeliger Trotta)
- 19761995: Derrick
(Krimiserie)
- 1977: Polizeiinspektion 1
(Krimiserie; als Herbert Wendl alias "Der Baron" in Folge
1.13 "Der Föhn")
- 1978: Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger (Krimiserie
mit Beppo
Brem; als der
Verdächtige Graf Monte
in Folge 3 "Ein edler Tropfen")
- 19781999: Der
Alte (Krimiserie)
- 1979: Lemminge (Zweiteiler;
Regie: Michael Haneke;
als Professor Georg Schäfer in Teil 1 "Arkadien") →
tvspielfilm.de
- 1979: Drei Freundinnen (als
Psychiater; Kurzinfo: Resignativ endet diese Emanzipationsgeschichte um drei verlassene Ehefrauen,
die vergeblich nach einem neuen Selbstbewußtsein suchen. Autorin Eva Mieke:
"Frauen, aufgewachsen in ihrem bürgerlichen
Rollenverständnis, tragen ihre Deformation lebenslang mit sich
herum." (Quelle: spiegel.de))
- 1979: Fast wia im richtigen Leben (Serie; als Rudi Löhlein
in Folge
2)
- 1983: Hanna von acht bis acht (als
Karl, der stille Trinker) → www.zeit.de
- 1984: Die Friedenmacher (als tschechoslowakischer Staatspräsident Edvard Beneš;
Kurzinfo: Das Live-TV-Spiel um die
Mechanik der Weltkrise von 1938
(Buch: Matthias Esche) nennt der NDR "ein Drama der Macht, ein Abbild menschlichen
Hoffens und Irrens,
eine Geschichte des Scheiterns von Männern, die sich nach Frieden sehnten und doch den
Weg zum Krieg öffneten".
Regie: Stanislav Barabáš
(Quelle: spiegel.de)) →
IMDb
- 1985: Spiel im Schloss (nach dem Theaterstück von Ferenc
Molnár; als Mansky; → weitere Besetzung IMDb)
- 1985: Der Park (nach "Der Park" von Botho
Strauß nach "Ein
Sommernachtstraum" von William Shakespeare;
Inszenierung: Berliner "Schaubühne am Lehniner Platz";
Regie: Peter Stein;
als Cyprian / 3. Mann) → Theatertreffen 1985
- 1986: Kir Royal (Serie; als Staatssekretär Clausthaler)
- 1986: Das Totenreich (Zweiteiler nach dem Roman von Henrik
Pontoppidan; Regie: Karin
Brandauer; als Dr. Asmus Hagen)
→ wunschliste.de,
IMDb,
www.zeit.de
- 1988: Wie kommt das Salz ins Meer? (nach dem Roman von Brigitte
Schwaiger verfilmte Peter Beauvais diese Geschichte
der Emanzipation einer jungen Frau. Beauvais starb 1986 während der
letzten Drehphase dieses Films; als Arzt;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1988: Ein Sohn aus gutem Hause (nach
dem Roman von Karl Tschuppik;
Regie: Karin
Brandauer;
als Oberst Alfred
Redl) → Filmlexikon
- 1994: Die Rachegöttin (als Egon Kutosch) → Filmlexikon
- 1994: Lemgo (als Klinger)
→ tvspielfilm.de
- 1994: Im weißen Rößl am Wolfgangssee (nach dem Singspiel
"Im
weißen Rößl" von Ralph
Benatzky;
Live-Aufzeichnung aus der Berliner "Bar
jeder Vernunft"; Regie: Ursli
Pfister,; als Kaiser Franz
Joseph sowie
Andreja
Schneider (Josepha), Toni
Pfister (Leopold), Max
Raabe (Dr. Siedler), Otto
Sander (Professor Hinzelmann),
Ursli Pfister (Sigismund Sülzheimer), Meret
Becker (Klärchen), Lilian
Naef (Ottilie), Gerd
Wameling (Giesecke),
Andreas Guglielmetti (Piccolo), Monika
Hansen (Kathi, die Briefträgerin))
- 1996: Tote sterben niemals aus (mit
Götz
George: als alternder Schauspieler Wolski; Kurzinfo: Ein Brand macht aus
dem erfolgreichen Fuhrunternehmer
Benno Kutowski (Götz George) über Nacht einen armen Mann. Sein Fuhrpark liegt
in Schutt und Asche, er selbst steht vor dem Ruin.
Von der Versicherung kann er sich keine Hilfe erhoffen, von der Bank
hat er keine Unterstützung mehr. So landet Benno auf dem
Sozialamt. Dort trifft er den in die Jahre gekommenen
Schauspieler Wolski (Walter Schmidinger), der ihm zeigt, wie er sich mit
schlauen Tricks unter verschiedenen Namen hohe
Sozialhilfe erschwindeln kann
Hintergrundinformationen:
Diese prominent besetzte und gelungene Satire kam damals bei Publikum und Presse sehr gut an.
"TV Spielfilm" hebt den Daumen nach oben und schreibt: "Götz George brilliert als gewitzter Sozialhilfe-Empfänger".
Prisma.de meint: "Hier kann sich Götz George wieder nach Herzenslust ausleben. Er darf ganzer Kerl sein und großer Kind,
Liebhaber und Underdog." Regie führt Altmeister Jürgen
Goslar, der auch eine Nebenrolle übernahm.
(Quelle: Pidax Film))
|
"Tote sterben niemals aus":
Abbildung DVD-Cover mit
freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film, welche die
Satire Ende Juni 2019
auf DVD herausbrachte.
→ tvspielfilm.de,
prisma.de |
- 1998: Opernball
(Zweiteiler nach dem gleichnamigen
Roman von Josef
Haslinger; als intriganter Polizist Dr. Leitner)
- 1999: Warten ist der Tod (Zweiteiler;
als Major) → prisma.de
- 2003: Leonce und Lena (nach dem Lustspiel von Georg
Büchner; Inszenierung "Berliner Ensemble";
Regie: Robert
Wilson; Bühnenmusik und Songs: Herbert Grönemeyer;
als König Peter) → IMDb,
presseportal.de
|
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Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung),
Wikipedia)
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- 24.04.1956: "Das
Fräulein von Scuderi" nach der Novelle
von E. T. A. Hoffmann (als Cardillacs Geselle Olivier Brusson)
- 20.05.1956: "Die
Macht und die Torheit" von Walter Weymann-Weyhe (als der Sohn)
- 12.11.1957: "Romeo
und Julia auf dem Dorfe" nach der Novelle von
Gottfried Keller (als Sali, Sohn von Bauer Manz)
- 06.07.1958: "Pimpanell
oder Worin besteht die Freiheit eines Menschen?" von Felix
Gasbarra (als Einjähriger)
- 13.01.1960: "General
Quixotte" nach der Komödie von Jean
Anouilh (Theater-Mitschnitt; als David Edward Mendigales,
ein junger Verehrer Sophies, Tochter des Generals)
- 22.08.1964: "Blinde
Diamanten", Krimi von John Tarrant (als Paul Delgado)
- 08.09.1964: "Der
Golem" nach dem Roman
von Gustav Meyrink (als Medizinstudent Charousek)
- 29.03.1970: "Der
Apollo von Bellac" nach dem Theaterstück von Jean
Giraudoux (als der Generalsekretär)
- 11.04.1971: "Am
wunderschönen Flusse Pruth oder des Zaren Dach" von H.
C. Artmann (als Alpestris Jausenist, des Zaren Dach)
- 15.07.1971: "Ich
bin ein Krimineller", Krimi von Louis C. Thomas (19212003) (als Foucard)
- 11./12.10.1971: "Anton
Sittinger" (2 Teile) nach dem Roman von Oskar Maria
Graf (als Eibenthaler)
- 18.05.1972: "Der
Dienstbotenmörder", Krimi von Karl Bogner (als Staatsanwalt)
- 22.05.1972: "Der
Schatz im Silbersee" nach dem Roman von Karl May (als
Karl May)
- 15.06.1972: "Fernamt
bitte!", Krimi (nach dem gleichnamigen
Fernsehspiel) von Harry Junkin (19161978) (als Gefängnisdirektor)
- 18.06.1973: "Der
Unentbehrliche" von Horst
Zahlten (als Prof. Dr. Cäsar Werneck)
- 28.09.1973: "Oberösterreich"
nach dem Theaterstück von Franz
Xaver Kroetz (als Ausfahrer Heinz)
- 15.11.1973: "Mord im Opernhaus", Krimi von Karl
Bogner (als 1. Kommissär)
- 29.03.1976: "Dossier
51" nach dem Roman von Gilles Perrault (als Hyperion, Mitarbeiter der
wissenschaftlichen Abteilung)
- 21.02.1977: "Der
keusche Lebemann" nach dem Schwank von Arnold und
Bach (als Max Stieglitz)
- 11.11.1977: "Senta
Daland oder Die Demütigung der Männer nach Einbruch der
Dunkelheit" von Simon Ruge (als Cattermole)
- 21.11.1977: "Der
Fall Franz Jägerstetter" von Fritz Meingast
über Franz Jägerstetter (als Bischof von Linz)
- 04.12.1977: "Dr.
Med. Hiob Prätorius" nach der Komödie von Curt
Goetz (als Dr. Watson)
- 11.10.1978: "Der
steinerne Gast" nach dem Theaterstück von Tirso
de Molina (als König von Neapel)
- 05.11.1978: "Wenn
du unter uns bist, Endre Holman" von Iván Mándy (als
ehemaliger Detektiv Smarek)
- 11.05.1981: "Das
Haus der Träume" nach dem Roman "Das nachtländische Reich des Dr. Lipsky"
von Helmut Eisendle (als Dr. Lipsky)
- 05.06.1981: "Blick
über den See" von Alf Poss (als Sander)
- 11.10.1981: "Monolog
für Kontrabass" nach dem Einakter "Der
Kontrabaß" von Patrick Süskind
(als der Kontrabassist)
- 20.04.1982: "Nicht
Fisch, nicht Fleisch" nach dem Theaterstück von
Franz Xaver Kroetz (als Edgar)
- 16.08.1982: "Ein
Spaß für Engel" von Ken Whitmore (als James Mabelthorp)
- 21.01.1983: "Bruder
Eichmann" nach dem Theaterstück von Heinar
Kipphardt (als Polizist)
- 29.03.1983: "König
Richard III." (1. Teil) nach dem Drama
von William Shakespeare (als Lord
Hastings) CD-Edition
- 10./11.06.1984: "Unruhe
um einen Friedfertigen" (2 Teile) nach dem
Roman von Oskar Maria Graf (als Schuster Julius Kraus)
CD-Edition
- 01.12.1984: "Der
Park" nach dem Theaterstück von Botho
Strauß nach "Ein
Sommernachtstraum"
von William
Shakespeare,
Ausschnitte aus der Inszenierung an der Berliner "Schaubühne am Lehniner Platz"
(als Cyprian / 3. Mann)
- 11.05.1988: "Die
Wüste oder das Elend der Avantgarde" von Martin
Burckhardt (als Siegfried)
- 25.01.1989: "Der
Zaubergeiger Settembrini" von Martin Burckhardt, Johannes Schmoelling
(als der Bibliothekar)
- 25.10.1989: "Der
Minderleister" nach dem Drama von Peter Turrini (als Personalchef)
- 30.01.1990: "Hedda
Gabler" nach dem Theaterstück von Henrik Ibsen (als
Jörgen Tesman)
- 29.06.1991: "Amadeus
und Wolfgang", Monolog von Genrich Sapgir (19281999) (als Amadeus)
- 13.07.1992: "Nachtwind"
von Johano Strasser (als Vater)
- 30.03.1994: "Himmelgänger"
von Rainer Puchert (als Herr Schorfflechner)
- 23.10.10.11.1995: "Das Leben des Karl Valentin", eine
klingende Biographie in 14 Teilen von Michael Schulte (als
Biograph)
- 31.10.1995: "Alte
Tage" von Robert Schneider (als Rudi Jordan)
- 13.04.1999: "Bruch"
nach dem gleichnamigen
Theaterstück von Christoph Hein (als Chirurg
Prof. Dr. Theodor Bruch)
- 14.11.2000: "Der
Besucher" nach dem Einakter "Le
visiteur" von Éric-Emmanuel
Schmitt (als Sigmund Freud)
- 09.12.2001: "Stadttheater.
Tanzcafé Treblinka, Geschlossene Vorstellung" nach dem Theaterstück "Tanzcafé Treblinka"
von Werner Kofler (als A, der Ältere)
- 01.11.2002: "Das
Wirklichgewollte" nach den Erzählungen von Volker
Braun (als der alte Borges)
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