Filmografie / Hörspiel
Edda Seippel in der Komödie "Amphitryon 38" von Jean Giraudoux, 1950 im Berliner "Theater am Kurfürstendamm" (Regie: Ernst Karchow); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000852_030); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 12.04.1950; Quelle: www.deutschefotothek.de Edda Seippel wurde am 19. Dezember 1919 als Tochter des Buchhändlers Herrmann Seippel († 1952) und dessen Ehefrau "Bona" Auguste Sophie, die vor der Heirat in Lüneburg als Lehrerin tätig war, in Braunschweig1) geboren. Sie wuchs dort zusammen mit ihrem älteren Bruder auf, der später den Lehrerberuf ergriff, und besuchte das Lyzeum "Kleine Burg"1), welches sie jedoch aus eigenem Entschluss ohne Abschluss verließ. Bereits mit elf Jahren wollte sie Tänzerin werden, nur drei Jahre später stand sie erstmals beim Braunschweiger "Kabarett der Namenlosen"1) auf der Bühne. Auf Wunsch ihrer Eltern begann sie 17-jährig eine Ausbildung zur Schauspielerin, gab 1937 ihr Bühnendebüt am Theater in Neustrelitz1), wo sie bis 1938 blieb. Mit den Jahren avancierte Edda Seippel am Theater zu einer bedeutenden Charakterdarstellerin, weitere Bühnenstationen waren die "Wanderbühne Koblenz", das "Deutsche Theater"1) in Göttingen (1939/40) und das "Theater Breslau"1) (1940 bis 1942). Dann spielte sie 1942 bis 1946 und 1950 bis 1955 am "Deutschen Schauspielhaus"1) sowie 1946 bis 1949 an den "Kammerspielen"1) in Hamburg, 1949/50 am "Staatstheater Stuttgart"1) und 1956 bis 1958 an den "Städtischen Bühnen Frankfurt"1). Danach war sie freischaffend und wirkte unter anderem 1962 an den "Münchner Kammerspielen"1), zuletzt am "Residenztheater"1).2)
 
 
Edda Seippel in der Komödie "Amphitryon 38" von Jean Giraudoux1),
1950 an der "Freien Volksbühne Berlin"1) im "Theater am Kurfürstendamm"1) 
(Regie: Ernst Karchow1))
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000852_030)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 12.04.1950
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Einen enormen Bekanntheitsgrad erlangte Edda Seippel nicht zuletzt durch Film und Fernsehen. Bereits 1940 hatte sie mit einer kleinen Rolle in der von Gustaf Gründgens inszenierten Komödie "Zwei Welten"1) einen Ausflug auf die Leinwand gemacht, 1950 folgte ein kleiner Part in der musikalischen Romanze "Die wunderschöne Galathee"1), einer Variation der einaktigen, gleichnamigen Operette1) von Franz von Suppé1) mit Hannelore Schroth, Viktor de Kowa und Willy Fritsch.
So richtig populär wurde Edda Seippel dann ab den 1960er Jahren in zahlreichen Fernsehproduktionen – wenn auch zunächst überwiegend nur mit prägnanten Nebenrollen. Man sah sie in erfolgreichen Literaturverfilmungen wie "Schau heimwärts, Engel"3) (1961) nach dem Theaterstück von Ketti Frings (1909–1981) basierend auf dem Roman von Thomas Wolfe1), "Die Zofen"3) (1964) nach dem gleichnamigen Einakter1) von Jean Genet1), "Die gelehrten Frauen" (1966) nach der Komödie "Les femmes savantes"1) von Molière1) oder in "Einladung ins Schloss" (1970) nach Jean Anouilh1). In dem Zweiteiler "Deutschstunde"1) (1971) nach dem gleichnamigen Roman1) von Siegfried Lenz1) spielte sie als Ditte die Frau von Maler Max Ludwig Nansen (Wolfgang Büttner) oder in Tom Toelles1) Courths-Mahler1)-Adaption "Eine ungeliebte Frau"4) (1974) mit Ulli Philipp als Titelheldin Ria Rottmann die Malwine, Mutter von Heinz Matern (Christian Wolff) bzw. Ehefrau des Familienpatriarchen Rolf Matern (Wolfgang Preiss).

Edda Seippel als Mutter Grace Winslow
mit Malte Berlin (Sohn Kadett Ronnie Winslow)
in dem TV-Spiel "Der Fall Winslow"3) (1977)
nach dem Bühnenstück "The Winslow Boy"
von Terence Rattigan1); Regie: Michael Kehlmann1)
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services © SWR

Edda Seippel als Grace Winslow mit Malte Berlin (Ronnie Winslow) in dem TV-Spiel "Der Fall Winslow"4) (1977) nach dem Bühnenstück von Terence Rattigan ("The Winslow Boy"); Regie: Michael Kehlmann; Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR
Tadellöser & Wolff: Abbildung DVD-Cover freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Polar Film + Medien GmbH" (www.polarfilm.de); Copyright Polar Film + Medien GmbH Ein Kapitel für sich: Abbildung DVD-Cover freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Polar Film + Medien GmbH" (www.polarfilm.de); Copyright Polar Film + Medien GmbH Ihren großen Durchbruch auf dem Bildschirm hatte Edda Seippel 1974 als Margarethe Kempowski in Eberhard Fechners1) Zweiteiler "Tadellöser & Wolff" nach dem gleichnamigen Bestseller1) von Walter Kempowski1), eine Rolle, die sie vier Jahre später in der zweiteiligen Fortsetzung "Ein Kapitel für sich" nach Kempowskis Romanen "Uns geht's ja noch Gold", "Im Block" und "Ein Kapitel für sich"1) wiederum eindrucksvoll verkörperte. An der Seite von Filmehemann Karl Lieffen spielte sie außergewöhnlich überzeugend die bürgerliche Mutter Kempowski, ihre Worte "Nein, wie isses nu bloß möchlich?" hat man noch heute im Ohr.
Ebenso brillant war sie als Sophie von Quindt, Mutter von Maximiliane (Ulrike Bliefert) und Ehefrau des Barons Joachim von Quindt (Arno Assmann)  in den beiden Mehrteilern "Jauche und Levkojen" (1979) und "Nirgendwo ist Poenichen"1) (1980), der Verfilmung von Christine Bückners1) Roman "Nirgendwo ist Poenichen", oder als Valentine Chantrel und Partnerin von Harald Juhnke in der von Wolfgang Spier in Szene gesetzten  Komödie "Es bleibt in der Familie" (1981) nach dem Theaterstück "Les Chantrel" von Louis Verneuil (1893–1952) → wunschliste.de.

Abbildung der DVD-Cover freundlicherweise zur Verfügung gestellt
von "Polar Film + Medien GmbH" (www.polarfilm.de); © Polar Film + Medien GmbH

Rolf von Sydow1) besetzte sie als Friederike, Ehefrau von Prof. Martin Gollwitz (Martin Held), in dem Schwank "Der Raub der Sabinerinnen"3) (1983) nach der unverwüstlichen, gleichnamigen Komödie1) von Franz und Paul Schönthan1) mit unter anderem Gert Fröbe als Schmierendirektor Emanuel Striese, in "Gin Rommé" (1983) inszeniert von Tom Toelle nach dem Zweipersonenstück von Donald. L. Coburn1) (→ rowohlt-theaterverlag.de), glänzte sie an der Seite von Klaus Schwarzkopf und auch in etlichen beliebten Krimiserien wie "Der Kommissar", "Derrick" oder "Der Alte" war sie immer wieder auf dem Bildschirm präsent. Wie beliebt die Schauspielerin war, zeigt auch der Medienpreis "Goldene Kamera"1), mit der 1980 Seippels Film- und Fernsehschaffen gewürdigt wurde → Übersicht TV-Produktionen.
Auf der Leinwand erlebte man Edda Seippel unter anderem in Peter Schamonis1) Romanverfilmung "Schonzeit für Füchse"1) (1966), für ihre Darstellung der Mutter von Clara (Andrea Jonasson1)) erhielt sie das "Filmband in Gold"1) in der Kategorie "Beste weibliche Nebenrolle". Eine weitere Mutterrolle ("die Obristin"), die der Titelfigur (Edith Clever1)) stellte sie in "Die Marquise von O…"1) (1976, "La Marquise d'O…") dar, gedreht von Éric Rohmer1) nach der gleichnamigen Novelle1) von Heinrich von Kleist1). In Peter Schamonis Filmporträt "Frühlingssinfonie"1) (1983) über das Paar Clara1) und Robert Schumann1) mit Nastassja Kinski1) und Herbert Grönemeyer1) war sie die Mutter Schumann (1770 – 1836). Ihre letzte Leinwandrolle hatte Edda Seippel in Vicco von Bülows alias "Loriots" Meisterwerk "Ödipussi"1) (1988), hier zeigte sie sich als Mutter von Margarethe Tietze (Evelyn Hamann), die von dem Muttersöhnchen Paul Winkelmann "Loriot") angebetet wird → Übersicht Kinofilme.
Zudem stand die Schauspielerin immer wieder im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.

Die großartige Charakterdarstellein Edda Seippel erlag am 12. Mai 1993 in einer Münchener Klinik mit 74 Jahren ihrem Krebsleiden; die letzte Ruhe fand sie auf dem Friedhof im oberbayerischen Gräfelfing1) nahe München → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Der "Tagesspiegel schrieb damals unter anderem in einem Nachruf: "Sie zeigte sich immer mit heiterem Gemüt, tatkräftig und realitätsnah und doch wieder wie weggerückt von allem. Zugehörig dem Allgemeinen und doch wie von anderswoher eingepflanzt."
Seit 1953 war Edda Seippel mit dem 1913 in Breslau geborenen Arzt Dr. Gerhard Forschbach verheiratet, den sie während ihrer Zeit in Hamburg kennen- und lieben gelernt hatte (daher auch mitunter "Edda Seippel-Forschbach"). Forschbach, der 2004 verstarb, wurde an der Seite seiner Ehefrau beigesetzt.
Siehe auch Wikipedia sowie den Artikel bei DIE ZEIT vom 22. Mai 1987
und den Artikel zum 100. Geburtstag bei "Der Löwe – Das Portal für das Braunschweigische"
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) Die Krimihomepage, 4) filmportal.de
Quelle: 1) Wikipedia (abgerufen 10.10.2011)
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch),
filmportal.de, whoswho.de, ohrenbaer.de)
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