Die Filmschauspielerin Sabina Sesselmann wurde am 13. August 1936
als Sabina Traude Sesselmann und Tochter eines Kaufmanns in
München geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie am Tegernsee1), später studierte sie zunächst
einige Semester Kunstgeschichte in Berlin,
jobbte als Mannequin, um sich das Geld für Schauspiel- und Ballettunterricht zu
verdienen, da sie anfangs beschlossen hatte, Tänzerin werden wollte. Diese
Pläne musste sie aus gesundheitlichen Gründen jedoch aufgeben, in Berlin ließ sie sich
nun zwei Jahre lang bei Hilde Körber (1906 1969) an der
"Max-Reinhardt-Schule
für Schauspiel"1) ausbilden, anschließend erhielt sie ein erstes Bühnenengagement am
"Theater Lübeck"1) und wurde dann Ende
der 1950er Jahre für den Film entdeckt. Für kurze Zeit gehörte die "hübsche, gut gewachsene Blondine", wie die Presse sie titulierte, zu den vielbeschäftigten Leinwanddarstellerinnen, drehte in sechs Jahren rund 20 Kinofilme und ihr Bild schmückte zahllose Titelblätter. Es waren nie die ganz großen, sogenannten "künstlerisch-wertvollen" Filme, dennoch Produktionen, die beliebt und erfolgreich waren und ganz dem allgemeinen Zeitgeschmack entsprachen. Meist mimte sie sittsame Frauen, brave Großbürgertöchter oder edle Geliebte und Freundinnen in Kriegsdramen und Edelschnulzen. Tatsächlich war Sabina Sesselmann mehr als eine jener stereotyp besetzten Gutaussehenden, wie sie im deutschen Unterhaltungsfilm jener Jahre scharenweise Betätigung fanden. Zwar erschien auch sie in lieb- und einfallslos heruntergekurbelter Konfektionsware, konnte aber auch in gehobenen Gesellschafts- und Melodramen durch zurückhaltendes Sentiment überzeugen.2) Ihr Debüt gab die attraktive Sabina Sesselmann als Fee in dem Kinderfilm "Aufruhr im Schlaraffenland"1) (1957), mit der Figur der jungen Jura-Studentin Karin, die eine Dirne aus den Klauen ihrer Kupplerin befreit, gelang ihr in Kurt Meisels Krimi "Madeleine Tel. 136211"1) (1958) neben Eva Bartok der Durchbruch als Filmschauspielerin. Veit Harlan gab ihr in der grotesk überzeichneten Kolportage-Story "Liebe kann wie Gift sein"1) (1958) die Rolle der jungen Magdalena Köhler, die von einem gewissenlosen Kunstmaler (Helmut Schmid) auf die schiefe Bahn gezerrt wird und nach einem melodramatischen Irrweg über Rauschgift und Prostitution den Tod findet. Als Ehefrau des Kapitänleutnant Günther Prien (Dieter Eppler) tauchte sie in dem Kriegsdrama "U 47 Kapitänleutnant Prien"1) (1958) auf. In rascher Folge drehte Sabina Sesselmann eher anspruchslose Unterhaltungsstreifen wie "Der Schatz vom Toplitzsee"1) (1959), "Morgen wirst du um mich weinen"1) (1959) und "Freddy, die Gitarre und das Meer"1) (1959). An der Seite von Hans Reiser zeigte sie sich als dessen Geliebte Brigitte von Hilden in "Ein Lied geht um die Welt"1) (1958), Géza von Bolvárys1) sentimentalen, nur am Rande authentischen Filmbiografie über den legendären Tenor Joseph Schmidt (1904 1942), wenig später stand sie mit Karlheinz Böhm für den Antikriegs-Streifen "Kriegsgericht"1) (1959) nach der Erzählung "Kreuzer Pommern" von Will Berthold1) vor der Kamera.
Das Fernsehen spielte kaum eine Rolle in Sesselmanns filmischem Schaffen, zu nennen ist jedoch ihre Mitwirkung in der Abenteuer-/Krimiserie "Alarm für Dora X"1) (1962), wo sie als Inge Kolbach die Kollegin von Pilot Hanns Brenner (Adrian Hoven) mimte, der mit seinem Hubschrauber "Dora X" Menschen aus gefährlichen Situationen rettete → Die Krimihomepage. Die kurze, steile Karriere der Sabina Sesselmann war Mitte der 1960er Jahre beendet. Nach ihrer heimlichen Eheschließung im Jahre 1964 mit Ernst Henne jr., dem Sohn des legendären Motorrad-Rennfahrers und Multi-Millionärs Ernst Jakob Henne1) (1904 2005) und bis Ende der 1990er Jahre einem der größten unabhängigen Mercedes-Händler in Deutschland, zog sich Sabina Sesselmann vom Filmgeschäft und aus der Öffentlichkeit zurück. Nur noch zwei Mal stand die Schauspielerin vor der Kamera, Ende der 1960er Jahre wirkte sie in einer Episode der ganz auf Toni Sailer zugeschnittenen TV-Serie "Luftsprünge"5) (1969) mit und 1996 übernahm sie einen kleinen Part in der Folge "Ein interessanter Typ" aus der Krimiserie "SOKO 5113"1). Die ehemalige Filmschauspielerin Sabina Sesselmann erlag am 3. März 1998 mit nur 61 Jahren im oberbayerischen Tutzing1) (Landkreis Starnberg1)) einem Krebsleiden; die letzte Ruhe fand sie in Tutzing auf dem "Waldfriedhof" → Foto der Grabstelle bei knerger.de. |
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5) fernsehseerien.de Quelle: 2) Filmdienst (8/1998) |
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