Sigmar Solbach 01; Copyright Virginia Shue Sigmar Solbach wurde am 3. Oktober 1946 im sauerländischen Olpe geboren und wuchs auch dort auf. Er besuchte das Gymnasium in Marburg, machte dort sein Abitur und ließ sich anschließend ab 1967 drei Jahre lang in Bochum an der "Westfälischen Schauspielschule"1) ausbilden. Sein Bühnendebüt gab Solbach am "Schauspielhaus Bochum"1), ein erstes Engagement erhielt er 1970 am "Theater Oberhausen", wo er für die nächsten zwei Jahre zum Ensemble gehörte. Dann wechselte er für eine Spielzeit an das "Hessische Staatstheater Wiesbaden"1), 1973 ging er für zwei Jahre an die "Städtischen Bühnen der Stadt Augsburg"1). Danach arbeitete Sigmar Solbach als freier Schauspieler, gab zahlreiche Gastspiele wie beispielsweise in Berlin am "Theater des Westens"1) oder der "Komödie am Kurfürstendamm"1), wirkte bei Festspielen wie in Bad Hersfeld1) oder Wunsiedel ("Luisenburg-Festspiele"1)) mit, ging auf Tournee und übernahm verstärkt Aufgaben für das Fernsehen.
Während seines Wirkens an den vorgenannten Bühnen, interpretierte Solbach viele großen Rollen des klassischen Theaters, gab unter anderem einen brillanten "Hamlet"1), als Kleist'scher "Amphitryon"1) war er ebenso eindrucksvoll wie als Marquis Posa in dem Schiller-Drama "Don Carlos"1) oder als Prinz von Guastalla in dem Lessing-Trauerspiel "Emilia Galotti"1).
 
  
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Seine Domäne wurde in den letzten Jahren vermehrt das Boulevardtheater, so erlebte man ihn in der Liebesgeschichte "Romantische Komödie" von Bernard Slade1). Das von  Pia Hänggi1) inszenierte Stück hatte Ende November 2004 Premiere und wurde seither in vielen deutschen Städten aufgeführt, bis Anfang 2006 ging Solbach damit noch auf Tournee. Hier begeisterte er als ebenso erfolgreicher und charmanter wie launisch-blasierter Bühnenautor Jason Carmichael, der sich in eine Landpomeranze (Silvia Seidel) mit schriftstellerischen Ambitionen verliebt. Presse und Publikum waren sich einig, Solbach spielt "blendend, mit Witz, Charme, überzeugend arrogant, verzweifelt, witzig". In der Konversationskomödie "Händel und Bach. Eine mögliche Begegnung" von Paul Barz1) gab Solbach seit der Spielzeit 2008/09 neben Walter Renneisen1) den berühmten Komponisten Händel1). "Sigmar Solbach verkörpert einen weltgewandten und reichen Händel, während Walter Renneisen in die Rolle des Kirchenkantors Bach1) schlüpft. (…) Selbst wer sich nicht für Bach und Händel interessiert, hätte einen sehr unterhaltsamen Abend verbracht mit großartigen Schauspielern, die Bosheiten austauschen, missgünstig sind, sich verachten und doch bewundern" notierte unter anderem das "Oberbayerische Volksblatt" (10.11.2010). "Sigmar Solbach erweist sich als erstklassige Besetzung, der Schauspieler zeichnet den international gefeierten Komponisten als snobistischen und beifallsüchtigen Egomanen, der Champagner säuft und die Musik nicht als Wissenschaft oder gar brotlose Kunst, sondern als hartes Geschäft betreibt" konnte am im "Bergsträsser Anzeiger" (17.12.2009) lesen. Und die "Mitteldeutsche Zeitung" (22.11.2009) schrieb: "Mit Walter Renneisen und Sigmar Solbach, beide bekannt aus Film und Fernsehen, standen zwei exzellente Darsteller auf der Bühne, die mit ihrem passionierten, feinnervigen Spiel die Zuschauer unablässig in den Bann zogen – zwei Künstler, die tief in die Seele zweier anderer Künstler blicken. Vom 22. Oktober bis 10. November 2012 stand das spritzige Stück erneut auf dem Spielplan der "Theatergastspiele Kempf" → www.kempf-theater.de.
Zwischen 2013 und 2016 wusste Solbach einmal mehr unter der Regie von Pia Hänggi als an den Rollstuhl gefesselter, querschnittsgelähmter Philippe in der Bühnenversion des erfolgreichen Kinofilms "Ziemlich beste Freunde"1) zu überzeugen, basierend auf der 2001 erschienenen Autobiografie "Le second souffle" des ehemaligen Pommery-Geschäftsführers Philippe Pozzo di Borgo1). So erntete Solbach ebenso wie sein Partner Peter Marton1) als Pflegehelfer Driss viel Applaus unter anderem an der "Komödie Düsseldorf"1) (2013/2016), am Frankfurter "Fritz Rémond Theater im Zoo"1) (2014/2015), am Bonner "Contra Kreis Theater"1) (2015) und in München an der "Komödie im Bayerischen Hof"1) (2016). "Solbach ist ausschließlich Mimik und Stimme, erst mag man seine Rolle ein bisschen unterschätzen, dann nicht mehr. Gewissermaßen bilden die beiden zusammen die komplette Person, so dass die Szenen, in denen Marton Solbach trägt (und schlenkert, scheinbar völlig problemlos) ganz natürlich wirken." notierte unter anderem die "Frankfurter Rundschau" (05.12.2014) → www.fr.de.
Am "Fritz Rémond Theater" spielte Solbach 2019 als Partner von Verena Wengler sehr erfolgreich die männliche Hauptrolle des Arnold in der Komödie "Die Niere" von Stefan Vögel1) → www.fr.de, im darauffolgenden Jahr glänzte er ab Anfang September 2020 an der "Komödie im Bayerischen Hof" als Philip neben Christine Neubauer1) in einer modernisierten Version des Boulevard-Hit "Halbe Wahrheiten" von Alan Ayckbourn1); aufgrund der "Covid19-Pandemie" bzw. des Lockdowns mussten die Aufführungen dann nach der letzten Vorstellung am 1. November 2021 eingestellt werden → sueddeutsche.de, rowohlt-theaterverlag.de.
Solbach, der am 3. Oktober 2021 seinen 75. Geburtstag feierte, stellte sich wenig später einer neuen Herausforderung, am 16. Oktober 2021 fand im "Festspielhaus Neuschwanstein"1) in Füssen1) die wegen der "Covid19-Pandemie" zwei Mal verschobene Welturaufführung von "Zeppelin – das Musical"1) statt. In dem Stück mit der Musik von Ralph Siegel1) und dem Buch von Hans Dieter Schreeb, das die die Geschichte der Familie des Luftfahrtpioniers Graf Zeppelin und der letzten Fahrt des Luftschiffs "LZ 129 Hindenburg"1) erzählt, gab Solbach den Dr.  Hugo Eckener1), Nachfolger des Ferdinand Graf von Zeppelin1) und unter dessen Leitung auch das Luftschiff "LZ 129 Hindenburg" entstand. Unter anderem sah man Uwe Kröger1) als Reporter Herbert Morrison sowie Friedrich Graf von Zeppelin1) und Patrick Stanke1)als dessen Sohn Ferdinand → das-festspielhaus.de.
Ungeheure Popularität erlangte Sigmar Solbach durch das Fernsehen: Gleich mit einem seiner ersten Auftritte bzw. der Rolle des Robert von Haynau machte er in Fritz Umgelters Dreiteiler "Der Winter, der ein Sommer war" (1976) nach dem Roman von Sandra Paretti1) neben Christian Quadflieg, Günter Strack und Horst Frank auf sich aufmerksam, zwei Jahre später spielte er in Claus Peter Witts1) Verfilmung des Romans "Väter und Söhne"1) (1978) von Iwan Turgenjew1) den Studenten Arkadij. Mit der Zeit mauserte Solbach sich dann vor allem zum Serienstar, man erlebte ihn in den 1980ern in beliebten Produktionen wie "St. Pauli Landungsbrücken"1), "Diese Drombuschs"1), "Berliner Weiße mit Schuß"1), "Schöne Ferien"1) oder "Hans im Glück"1), mit seiner Rolle des Jan Balbeck in der Bierbrauer-Saga "Das Erbe der Guldenburgs"1) gelang dem smarten Schauspieler dann 1987 der endgültige Durchbruch auf dem Bildschirm. Bis 1990 mimte er den Sohn der Brauerei-Chefin Margot Balbeck (Ruth Maria Kubitschek), die mit der Familie der adeligen Privatbrauerei Guldenburg so manchen intriganten Kampf ausficht.
 

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Sigmar Solbach 02; Copyright Virginia Shue
Sigmar Solbach 03; Copyright Virginia Shue Dazwischen lagen Auftritte beispielsweise in dem Krimi "Tagebuch für einen Mörder"1) (1988) oder in dem Vierteiler "Fabrik der Offiziere"1) (1989). In der turbulenten Familienserie "Auto Fritze"1) (1993) war er 26 Folgen lang der Konrad Fritze, der lieber in seinem schicken Autohaus Nobelkarossen und schnelle Sportwagen verkauft, anstatt sich wie sein älterer Bruder Otto (Michael Degen) in einer Autoreparaturwerkstatt für alte Wagen abzuschuften.
Zwei Jahre später kam dann die Hauptrolle in dem RTL-Quotenrenner "Dr. Stefan Frank – Der Arzt dem die Frauen vertrauen"1), eine Figur, die untrennbar mit dem Namen Sigmar Solbach verbunden bleibt, ihn zum absoluten Frauenschwarm und beliebtesten Fernseharzt aller Zeiten werden ließ. Der ORF schrieb zur Serie: "Er ist Vollblutmediziner und Menschenfreund: Dr. Stefan Frank ist der Arzt, dem die Frauen vertrauen. Doch nicht nur das weibliche Geschlecht zählt zu den Patienten des Chirurgen und Frauenarztes. Dr. Stefan Frank alias Sigmar Solbach ist ein Arzt, wie ihn sich Patienten wünschen. Die Serie, deren Pilotfilm im März 1995 der äußerst erfolgreiche Beginn von vorerst sechs Staffeln war, erzählt aus dem Berufs- und Privatleben des sympathischen Arztes."
  
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Erst 2001 hängte Solbach nach 104 Episoden den Arztkittel (vorerst) an den Nagel, spielte Hauptrollen in Krimis wie "Hässliche Vaterliebe… und ihre Lippen schweigen"2) (2001), Melodramen wie "Liebe ist ein Roman"3) (2002), "Am Kap der Liebe"3) (2004) und der Pilcher-Verfilmung "Traum eines Sommers"3) (2004) oder der Komödie "Hilfe, ich bin Millionär"3) (2003) und der Figur des "Glücksboten" Daniel Steinhoff. Dann wurde er in "Der Ferienarzt… auf Teneriffa"3) (2005) wieder "rückfällig" und behandelte als Dr. Martin Roth nicht nur Urlauber, in der Reihe "Unter weißen Segeln"1) tauchte er in der Episode "Träume am Horizont"3) (2006) erneut als Mediziner auf – diesmal aber als arbeitsloser. Solbach war in der Folge "Afrika"1) (2007) aus der Reihe "Das Traumhotel"1) auf dem Bildschirm präsent, in den Heimat-Melodramen um die "Alpenklinik"1), "Eine Frage des Herzens"3) (2007), "Aus heiterem Himmel"3) (2008) und "Riskante Entscheidung"2) (2009) mimte er vor der reizvollen Bergkulisse des Salzburger Landes den sympathischen Aussteiger Max Pulkava, der naturverbunden ganz für seine Tiere lebt und nicht nur seinem Freund Dr. Daniel Guth (Erol Sander1)) sowie dessen Freundin, der Klinikmanagerin Miriam Berghoff (Anica Dobra1)), uneigennützig zur Seite steht. Ganz auf den Hobbysegler Solbach zugeschnitten war die am 24. April 2009 ausgestrahlte zweite Folge der losen ARD-Reihe "Am Kap der Liebe"3). "Unter der Sonne Uruguays"3) hieß diesmal die Geschichte mit dem Weltenbummler und Hamburger Reeder Jan Hansen, der gemeinsam mit seiner Freundin Anne van Gaard (Gerit Kling1)) in eine heimtückische Intrige im fernen Südamerika verwickelt wird – alles in allem nette, harmlose Unterhaltungskost. mit der Solbach einmal mehr beweisen konnte, dass er auch im reiferen Alter nichts von seiner Anziehungskraft auf Frauen eingebüßt hat. Man erlebte Solbach als "Bösewicht" Gisbert Lotze in dem Krimi "Tote Hose"1) (EA: 11.06.2011) aus der populären ZDF-Reihe "Wilsberg"1) sowie in der mit "Überraschungsgästen" prominent besetzten 65. "Traumschiff"-Folge1)  "New York, Savannah und Salvador de Bahia"3), die am 6. November 2011 anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der ZDF-Reihe ausgestrahlt wurde. Auch für die "Traumschiff"-Episode "Puerto Rico"3) (EA: 01.01.2013) ging Solbach wieder an Bord der "MS Deutschland" und mimte den Schönheitschirurgen Dr. Martin Rainders, der mit seiner Frau Carmen (Marion Kracht1)) die Karibik-Insel besucht, um eine von ihm unterstützte Kinderklinik zu besuchen. Bei der Ankunft erlebt das paar allerdings eine böse Überraschung …  
Zur TV-Filmografie des Schauspielers zählen weitere Auftritte in einigen "Traumschiff"-Episoden, in denen der attraktive Solbach einmal mehr das leichte Unterhaltungsgenre bediente, aber auch Episodenrollen in populären Krimi-Produktionen wie "Der Alte"1), "Die Männer vom K3"1), "Ein Fall für Zwei"1), "SOKO Wien"1) oder "Tatort"1) gehören zu seinen Arbeiten für das Fernsehen. Solbach präsentierte sich mit Hauptrollen in TV-Spielen wie dem Beziehungsdrama "Durst nach Rache"4) (1995) an der Seite von Gila von Weitershausen, den Thrillern "Die Mädchenfalle – Der Tod kommt online"1) (1997), "Im Fegefeuer der Lust"4) (1998) und "Die Angst in meinem Herzen"4) (1999), sowie in der Krimikomödie um Korruption in Deutschland "Eine Hand schmiert die andere"2) (2000), wo er herrlich die Figur des fiesen Julius Pfau mimte. Zuletzt zeigte sich Solbach am 13. Januar 2013 in dem Pilcher-Melodram "Eine Frage der Ehre"3) als Lord Vermontsley bzw. Vater der jungen Diana (Sina Tkotsch1)) auf dem Bildschirm → Übersicht Filmografie.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater und Fernsehen ist Sigmar Solbach auch ein vielbeschäftigter Synchronsprecher, unter anderem sprach er in Neufassungen die Hollywood-Stars Errol Flynn ("Sein letztes Kommando"1); "Goldschmuggel nach Virginia"1)) und James Stewart ("Der große Bluff"1)); in dem Disney-Zeichentrickfilm "Pocahontas"1) (1995) ist er als Eroberer John Smith zu hören → mehr zu Arbeit für die Synchronisation bei Wikipedia bzw. synchronkartei.de.
Im Hörspiel-Studio war er eher selten zu finden,  unter anderem sprach er in "Ein wahres Hörspiel"5) (EA: 03.08.1982) nach "Dies ist keine Erzählung"1) ("Ceci n’est pas un conte") von Denis Diderot1) den armen, aber ehrenhaften Provinzler Tanié und in dem Krimi "Mord kann tödlich sein"5) (EA: 02.01.1986) von Arnold E. Ott6) als Peter Mangold den Ehemann des Opfers. 
  
Der Schauspieler ist seit Juli 2002 in zweiter Ehe mit Claudia Smiatek verheiratet; zuvor war er sieben Jahre lang mit der Pariserin Nassira Cheraiet liiert. Aus seiner ersten Ehe stammt der 1975 geborene Sohn Marc Oliver. Solbach ist seit Anfang der 1990er Jahre überzeugter Buddhist, zu seinen Hobbys zählen Segeln und Motorradfahrer, außerdem ist er ein absoluter Frankreich-Fan.  Seit Anfang 2018 ist er zudem der 1. Vorsitzende der in München ansässigen und von Rollo Gebhard1) gegründeten "Gesellschaft zur Rettung der Delfine"1) und setzt sich für die vom Aussterben bedrohten Tiere ein.
Sigmar Solbach bei der Agentur Dietrich – Claudia Spies 
Siehe auch Wikipedia, komoedie-muenchen.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 3) fernsehserien.de, 4) filmdienst.de, 5) ARD Hörspiel-Datenbank, 6) krimilexikon.de Stand: Oktober 2021
  
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, filmportal.de, 
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de, prisma.de)
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