Der Schauspieler, Regisseur und Hörspielsprecher Leonard Steckel
wurde am 8. Januar1) 1901 im damals
zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn gehörenden Knihinin,
einer Vorstadt von Stanislau (heute Iwano-Frankiwsk2),
Ukraine2)), als Leonhard Steckel geboren. Der Sohn
eines Verwalters bei der Reichsbahn wuchs nach dem
frühen Tod seines Vaters Markus Steckel war erst 28 Jahre alt bei den Großeltern mütterlicherseits in Berlin auf.
Dort besuchte er das "Köllnische Gymnasium"2), welches er mit dem
Abitur verließ, um sich dann für eine Laufbahn als Schauspieler zu
entscheiden. Steckel nahm auf Empfehlung seines Deutschlehrers entsprechenden,
privaten Unterricht
bei Charlotte Bildt († Anfang 1945), der Ehefrau von Paul Bildt
(1885 1957), welcher dem aufstrebenden Talent 1920 ein erstes Engagement
an dem von ihm geleiteten Berliner "Neuen Volkstheater" an der
Köpenickerstraße2)
verschaffte. Hier blieb Steckel bis 1923, im selben Jahr
spielte er mit der Theatergruppe "Die Truppe" in dem Shakespeare-Drama
"Der Kaufmann von Venedig"2) sowie in der Uraufführung
des Stücks "Nebeneinander" von Georg Kaiser2). Zur Spielzeit 1923/24 wirkte er am "Lustspielhaus"2)
und an der "Volksbühne"2), 1924/25 am
"Preußischen Staatstheater"2), 1925/26 am "Deutschen Theater"2), 1926/27
wieder an der "Volksbühne". Dann wechselte er 1927/28 an das "Theater am
Nollendorfplatz"2), 1928/29 an das "Theater am Schiffbauerdamm"2),
ging 1929/30 erneut an das "Theater am Nollendorfplatz", um dann 1930 bis 1932
ein weiteres Mal eine Verpflichtung an der "Volksbühne" anzunehmen.
Steckel profilierte sich in Inszenierungen namhafter Regisseure vor allem
von Erwin Piscator2)
und Leopold Jessner2) zu einem angesehenem
Charakterdarsteller, der sowohl in klassischen als auch Werken der Moderne zu überzeugen wusste.
Ende der 1920er Jahre 1928 wandte er sich erstmals der Regie zu
und inszenierte am 8. Januar 1928 im Studio der "Piscator-Bühne"2)
die Uraufführung des Stücks "Heimweh"3)
des Schriftstellers und Revolutionärs Franz Jung2). Zeitweise zeigte er auch
Interesse für die Kleinkunst sowie für die "leichte Muse", trat 1929 im Kabarett "Larifari" seiner Freunde
Rosa Valetti
und Aribert Wäscher auf. "Anfang 1933 begann er inzwischen arbeitslos mit dem Musicalstar
Gitta Alpár und anderen gefährdeten jüdischen Schauspielern eine von den Brüdern
Fritz2) und
Alfred Rotter2) organisierte zweimonatige Skandinavientournee mit der Operette Die Dubarry"2)
von Karl Millöcker2). und entging so dem Überfall der SA2) auf
den "roten" Künstlerblock2) am
"Laubenheimer Platz" unmittelbar nach dem Reichstagsbrand2)." (Quelle: Brigitte Bruns in "Deutsche Biographie")
Mit der so genannten "Machtergreifung"2) der Nationalsozialisten wurde die Situation
für den als "Jude" eingestuften Künstler in Deutschland zunehmend bedrohlich,
ein Engagement am "Schauspielhaus Zürich"2) bedeutete für
Steckel und seine Familie die Rettung. Gemeinsam mit seiner ersten Ehefrau, der Ausdruckstänzerin
und späteren Schriftstellerin Elfriede Alice Kuhr (1902 1989;
Künstlernamen Jo Mihaly2)),
die er 1927 geheiratet hatte, sowie der gemeinsamen Tochter Anja (1933 2011),
ging Steckel im Juli 1933 über Wien ins Schweizer Exil. Hier gehörte er für rund zwei Jahrzehnte zu
den Säulen des bis dato international wenig beachteten Privattheaters, dass
sich in der Zeit des 2. Weltkrieges zur wohl bedeutendsten deutschsprachigen Bühne
entwickelte.*)
Steckels Repertoire als Schauspieler und Regisseur umfasste neben den
Klassikern (vor allem Shakespeare2)) Werke von Autoren, die im nationalsozialistischen Deutschland nicht aufgeführt werden durften,
wie Franz Werfel2),
Jean Giraudoux2),
George Bernard Shaw2),
T. S. Eliot1),
Thornton Wilder2),
Bertolt Brecht2),
Arthur Schnitzler2),
Eugene O'Neill2)
und Marcel Pagnol2), später kamen Werke beispielsweise von
Max Frisch2) und
Friedrich Dürrenmatt2)
hinzu.
Steckels Arbeiten als Regisseur bzw. seine Inszenierungen umfassten
Klassiker allein neun Mal brachte er Shakespeare-Stücke auf die Bühne ,
vor allem aber zeitgenössische Schauspiele von Gerhart Hauptmann2),
Brecht, Giraudoux, Jean-Paul Sartre2), Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt.
Die Welturaufführung von Brechts "Der gute Mensch von Sezuan"2)
trug 1943 Steckels Handschrift, ebenso wie zahllose andere Stücke, die unter
seiner Regie erstmals auf die Bühne gebracht wurden. Darüber hinaus galt er
als Experte für italienische, spanische und französische Autoren wie Carlo Goldoni2),
Federico García Lorca2),
Lope de Vega2),
Calderón de la Barca2) oder Marcel Pagnol.
Nach Ende des 2. Weltkrieges konnte der Künstler zunächst nicht nach
Deutschland zurückkehren, da ihm von den Siegermächten aus unbekannten
Gründen (eventuell wegen der Kontakte zu Brecht) die Einreise untersagt
wurde. Steckel wirkte weiter am "Schauspielhaus Zürich", wo er unter
anderem das Schauspiel "Armut,
Reichtum, Mensch und Tier"2) von Hans Henny Jahnn2) zur Aufführung brachte (Premiere: 20.04.1950) und die Uraufführung
(10.02.1951) von Max
Frischs2) Drama "Graf
Öderland"2) inszenierte. Erst nach Intervention des damaligen Berliner Regierenden Bürgermeisters
Ernst Reuter1)
sowie des Bundespräsidenten Theodor Heuss2)
erhielt Steckel im Herbst 1952 die Einreisegenehmigung und einen deutschen Pass.
Am 23. Dezember 1952 brachte er in West-Berlin mit "Kiss me Kate"2)
von Cole Porter2) am "Theater am Kurfürstendamm"2) erstmals ein amerikanisches Musical
auf eine deutsche Bühne. Die Übersetzung des Buchs von Samuel
und Bella
Spewack2) stammte von Günter Neumann2),
es spielten unter anderem Wolfgang Preiss (Fred
Graham/Petrucchio) und
Hannelore Schroth (Lilli Vanessi/Katharina) sowie das beliebte Duo Wolfgang Neuss (1. Ganove)
und Wolfgang Müller2) (2. Ganove); mit dieser Inszenierung konnte Steckel auch in Hamburg
Erfolge verbuchen. Als Schauspieler und Regisseur war er an vielen bedeutenden,
deutschsprachigen Theatern aktiv, Verpflichtungen führten ihn neben Berlin und
München unter anderem nach Bochum, Münster und Basel sowie zu den
"Salzburger Festspielen"2), wo er 1963 und 1964
unter der Regie von Helene Thimig
in dem traditionell aufgeführten Schauspiel "Jedermann"2)
von Hugo von Hofmannsthal2) neben
Protagonist Walther Reyer
als "Mammon" glänzte. Ebenfalls 1964 sah man ihn in
Salzburg als Kentaur Chiron in der Goethe-Tragödie "Faust II"2),
in Szene gesetzt von Leopold Lindtberg2)
mit Thomas Holtzmann als
Faust und Will Quadflieg als Mephistopheles. Zwischen 1958 und 1959 fungierte
Steckel überdies kurz als Leiter des
"Theaters am Kurfürstendamm" → Übersicht Wirken am Theater
(Auszug); siehe auch tls.theaterwissenschaft.ch.
Zwischen all seiner umfangreichen Theaterarbeit fand Steckel immer wieder Zeit,
Filmangebote anzunehmen. Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte er bereits 1927
in einem stummen Kurz-Dokumentarfilm, zwischen 1930 und 1933 bis zur
Emigration trat er dann
mit prägnanten Nebenrollen in rund 20 Produktionen in Erscheinung. Darunter
befanden sich Klassiker bzw. Kassenschlager wie Fritz Langs2)
Meisterwerk "M Eine Stadt sucht einen Mörder"2) (1931),
das Hans Albers-Abenteuer "Der
Draufgänger"2) (1931, Regie:
Richard Eichberg2))
oder Richard Oswalds Adaption "Der
Hauptmann von Köpenick"2) (1931)
nach dem gleichnamigen
Theaterstück2) von Carl Zuckmayer2)
mit Max Adalbert
als Wilhelm Voigt2), wo er den Trödler Krakauer mimte.
Als Geheimdienstchef Oberst Salit sah man ihn in dem Harry Piel-Abenteuer "Der
Geheimagent"2) (1932), als
Sucharow, Chef der Werkspionage, in dem Spionage- und Kriminalfilm "Salon
Dora Green"2) (1933) sowie (vorerst
zuletzt) als Santos, Chef des Verbrecherkonsortiums, in dem
Agenten-Streifen "Unsichtbare
Gegner"2) (1933).
Ab den 1950er Jahren wirkte Steckel dann erneut in zahlreichen Unterhaltungsfilmen mit,
führte zudem Regie. Dass er seine Regie-Kompetenz auch hinter der Kamera
zu nutzen wusste, bewies er bereits in den 1940er Jahren bei zwei Schweizer
Produktionen: Nach dem Roman "Im Namen der Liebe" von Rösy von Känel2);
mit Trudi Stössel4) in der Titelrolle
entstand der Streifen "Fräulein
Huser"2) (1940), ein Jahr später,
gemeinsam mit Max Werner Lenz2),
das Biopic "Bider, der Flieger2) (1941)
über den Schweizer Flugpionier Oskar Bider2), dargestellt
von Robert Freitag → Fotomaterial bei cyranos.ch.
Zusammen mit Emil Berna realisierte er den Schweizer Film "Palace
Hotel"2) (1952) mit unter anderem Paul Hubschmid und
Anne-Marie Blanc,
erneut mit Paul Hubschmid sowie Hilde Krahl
und Heinrich Gretler drehte er die die
Literaturadaption "Die
Venus vom Tivoli"2) (1952) nach dem
Theaterstück (1931) von Peter Haggenmacher, die bei uns unter dem Titel
"Zwiespalt des Herzens" in die Lichtspielhäuser kam. Seine einzige
Regie-Arbeit in der BRD blieb das Melodram "Du
mein stilles Tal"2) (1955)
nach der Erzählung "Schweigepflicht" von Jacques Companéez2), wo er
an der Seite der Protagonisten
Curd Jürgens,
Winnie Markus,
Bernhard Wicki und
Ingeborg Schöner2)
auch einen kleinen Part als Arzt übernahm.
Leonard Steckel während der Dreharbeiten zu dem Film "Palace Hotel"4) (1952)
Quelle: cyranos.ch
bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich, mit freundlicher
Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich);
© Praesens-Film AG
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Steckels erster Kinofilm als Darsteller war nach dem Krieg die von Robert Adolf Stemmle2) in Szene gesetzte musikalische
Geschichte "Südliche Nächte"2) (1953), gefolgt von dem
Zweiteiler "Meines Vaters Pferde" (1953, "Lena
und Nicoline"2) / "Seine dritte Frau"2))
nach dem Roman von Clemens Laar"2).
Steckel mimte in den nachfolgenden Produktionen schon mal Kommissare wie in
"Der letzte Sommer"2) (1954) nach Motiven
der gleichnamigen Novelle von Ricarda Huch2), Herren der Gesellschaft wie in
"Ewiger
Walzer"2) (1954) mit Bernhard Wicki als
Walzerkönig Johann Strauss2), hochrangige Militärs wie in
"Geliebte Feindin"2) (1954) nach dem Roman von
Maria von Kirchbach mit Ruth Leuwerik,
Werner Hinz
und Thomas Holtzmann oder
Professoren wie in "Liebe
ohne Illusion"2) (1955) nach dem Bühnenstück
"Ärztliches Geheimnis" von Ladislas Fodor2). Als
Helmut Käutner2) erneut
die Zuckmayer-Adaption "Der Hauptmann von Köpenick"2) (1956)
diesmal mit Heinz Rühmann
auf die Leinwand bannte, besetzte er Steckel als den Uniform-Schneider Adolph Wormser,
in dem Biopic "Stresemann"2) (1956)
über den von Ernst Schröder dargestellten Politiker und Friedensnobelpreisträgers Gustav Stresemann2)
verlieh er dem französischen
Ministerpräsidenten Aristide Briand2) Kontur.
Steckel zeigte sich in Kriegsdramen wie "Der Arzt von Stalingrad"2) (1957)
und "Die
grünen Teufel von Monte Cassino"2) (1958),
Komödien wie "Majestät auf Abwegen"2) (1958),
Melodramen wie "Liebling der Götter"2) (1960)
oder Krimis wie "Das
Geheimnis der schwarzen Koffer"2) (1962).
Letzte Arbeiten für das Kino waren zwei Filme nach Werken von Friedrich Dürrenmatt: Bernhard Wickis
Inszenierung "Der
Besuch" (1964, "The Visit") nach dem Bühnenstück "Der
Besuch der alten Dame"2) mit Ingrid Bergman als Claire Zachanassian
und Anthony Quinn
als Serge Miller (im Stück: Alfred Ill), wo er einen Priester
spielte, und "Grieche
sucht Griechin"2)(1966) nach dem gleichnamigen
Roman1) mit Heinz Rühmann, wo sich Steckel als Maîre (Bürgermeister) Dutour zeigte.
Im Vergleich zu Steckels Theater-Wirken bleiben seine Ausflüge auf die
Leinwand jedoch von eher nachrangiger Bedeutung → Übersicht Kinofilme.
Seit den 1960er Jahren arbeitete der vielseitige Künstler vermehrt für das Fernsehen und war,
neben einigen Theater-Aufzeichnungen, in
etlichen Produktionen mit interessanten Rollen auf dem Bildschirm präsent.
Unter anderem sah man ihn als einen der fünf angesehenen Herren in der
kriminalistischen Geschichte "Das
Kartenspiel"5) (1961), als
Box-Promoter Roxy Gottlieb in "Golden Boy"2) nach dem Theaterstück
von Clifford Odets2)
mit Klaus Kammer als Joe Bonaparte
oder als den jüdischen Fabrikanten Dr. Jakob Blum in "Affäre
Blum"5) (1962) nach dem
gleichnamigen Schauspiel von Erich Engel2)
und Robert Adolf Stemmle2) (auch Regie/Drehbuch) über
den Magdeburger
Justizskandal2) von 1925/26. Unter anderem gab Steckel den Senator
Clark in "Die
ehrbare Dame"5) (1963) nach dem
Theaterstück von Jean-Paul Sartre2),
den Landstreicher Oliver Erwenter in "Die
Silberflöte"5) (1964) nach der
gleichnamigen Tragikomödie von Robert E. McEnroe (1916 1998), den
Untersuchungsrichter Hazelhoff in "Plädoyer
für einen Rebellen"5) (1965) oder
den Marduk in "Pontius Pilatus"5) (1966) nach der Novelle
von Roger Caillois2) über Pontius Pilatus2)
in der Bearbeitung von Harald Zusanek2)
mit Wolfgang Preiss in der Titelrolle.
Eine seiner Glanzrollen war, wie auf der Bühne,
der Gutsbesitzer Puntila in "Herr Puntila und sein Knecht Matti"(1966),
von Rolf Hädrich2)
in Szene gesetzt nach dem gleichnamigen
Theaterstück2) von Bertolt Brecht2)
mit Mario Adorf als
Knecht Matti. In "Graf
Öderland"5) (1968) nach dem gleichnamigen
Drama2) von MaxFrisch2)
mit Bernhard Wicki als Staatsanwalts Martin trat er als der Hellseher Mario in
Erscheinung, eine seiner letzten TV-Auftritte war der Shulman in dem
Fernsehspiel "Chopin-Express"2)(1971) über die Situation
polnischer Juden während des 2. Weltkriegs und in
der Volksrepublik Polen2) → Übersicht TV-Produktionen.
Darüber hinaus widmete sich Steckel dem Hörspiel sowohl als Sprecher
als auch als Regisseur, auch hier ist seine Arbeit recht beeindruckend. Unter
anderem sprach er zwischen 1957 und 1960 in sieben Krimis nach
Romanen von Georges Simenon2) den berühmten Kommissar Jules Maigret2),
bis auf ""Frau
Maigret als Detektiv"6) (EA: 28.05.1957) jeweils unter der Regie von Gert Westphal.
Die bei der ARD Hörspieldatenbank
gelisteten Produktionen findet man hier.
Im Synchronstudio war er ebenfalls mitunter zu finden, so lieh er
beispielsweise Charles Laughton als tyrannischem Chef Earl Janoth
in "Spiel
mit dem Tode"2) (1948, "The Big Clock)
seine Stimme, sprach für SebastianCabot2)
den Nazim in dem Abenteuer "Sturm
über Persien"2) (1957, "Omar Khayyam"),
für Hugh Griffith2) den Scheich Ilderim in dem
Klassiker "Ben Hur"2) (1959) oder
für Lionel Jeffries2) den Dr. Goovaerts
in dem Audrey Hepburn-Melodram "Geschichte
einer Nonne"2) (1959, "The Nun's Story").
In der Komödie "Eins,
zwei, drei"2) (1961, "One,
Two, Three") übernahm er für Leon Askin2) den Part des Kommissars
Peripetchikoff und für Enzo Fiermonte2) den des Sharp in dem Streifen
"Hügel
der blutigen Stiefel"2) (1969, "La collina degli stivali")
→ synchronkartei.de.
Die Inszenierung in Hamburg am "Deutschen
Schauspielhaus"2) der Farce "Einer muss der Dumme sein" von
Georges
Feydeau2), die 1971 auch im Fernsehen
ausgestrahlt wurde, sollte Steckels letzte Arbeit für das Theater
sein. Pläne, im Juni 1971 eine viermonatige Welttournee durch 16 Länder mit
dem Brecht-Stück "Herr Puntila und sein Knecht Matti"
zu starten, konnte der leidenschaftliche
Theatermann nicht mehr realisieren. Steckel, der noch am 8. Januar 1971
seinen 70. Geburtstag feierte, wurde rund einen Monat später durch einen
tragischen Unfall mitten aus dem Leben gerissen: Als am 9. Februar 1971 bei
Aitrang2)
(Allgäu) ein Eisenbahnunglück geschah bzw. der Zug entgleiste
(→ Wikipedia), saß Steckel in
dem Trans-Europ-Express (TEE) "Bavaria"2) von München nach
Zürich und verstarb, wie weitere 28 Insassen, an den Folgen des Unfalls.
"Für mich bedeutet dieser Tod mehr als der Verlust eines Freundes. Ich bin Bühnenschriftsteller, und ich
komme mir vor wie ein Maler, dem plötzlich eine bestimmte Farbe abhanden gekommen ist, mit der er
arbeitete." sagte Friedrich Dürrenmatt2) in einem Nachruf. Einen letzte
großen Erfolg als Charakterdarsteller hatte Steckel fünf Jahre zuvor mit der
Figur des Literaturnobelpreisträgers Wolfgang Schwitter in der Uraufführung
(20.01.1966) von Dürrenmatts Persiflage "Der Meteor"2)
am "Schauspielhaus in Zürich" feiern können. Das Stück hatte Friedrich Dürrenmatt
eigens für ihn geschrieben. Darin verarbeitete der Dramatiker schauspielerische
Erlebnisse von Steckel. Dieser spielt in dem Stück den Nobelpreisträger
Schwitter, einen Menschen, der nicht sterben kann, der immer wieder aufersteht und doch nicht an seine Auferstehung glaubt.
"Das Stück heißt Meteor", so Dürrenmatt, "weil ein Meteor ein Stück Materie ist, das in unsere Atmosphäre hineinsaust, und
alles verglüht, und so kommt mir der tragische Tod von Leonard Steckel in irgendeiner Weise sinnbildlich vor,
es kommt mir so vor, als hätte ich ihn vorausbeschrieben."7)
Die letzte Ruhe fand Leonard Steckel auf dem Berliner "Friedhof Heerstraße"2)
→ Foto der Grabstätte bei knerger.de
sowie Wikimedia Commons.
Wikipedia notiert: "Auf Beschluss des Berliner
Senats2) ist die letzte Ruhestätte von
Leonard Steckel (Grablage: IIWC34) seit 2. September 1997 als "Ehrengrab
des Landes Berlin" gewidmet. Diese Widmung wurde im August 2021 um
die übliche Frist von zwanzig Jahren verlängert." Der schriftliche Nachlass wird von der
Berliner "Akademie der Künste"2) verwaltet, dessen
Mitglied Steckel seit 1969 war → "Leonard Steckel Archiv".
1998 erschien von dem Schweizer Publizisten und Schriftsteller Franz Rueb2) das Buch "Leonard Steckel Schauspieler und Regisseur. Eine
Theatermonographie". Herbert Ihering2) schreibt in seinem Werk "Von Reinhardt bis Brecht. Vier Jahrzehnte Theater und
Film" (Bd. 3, S. 21): "Leonard Steckel ist eine seltene Ausnahme, Er spielt mit Leidenschaft kleine Rollen. (
) Er
versucht auch die kleinste Rolle in eine Form zu bringen, Er geht nicht von der Nachahmung, sondern von der
Phantasie aus. Diese Phantasie hat zusammendrängende Kraft. Eine Kraft, die die Rolle auf einige wenige, aber einprägsame Grundlinien
bringt. Komik und Tragik werden dem selben Stilwillen untergeordnet."8)
Leonard Steckel war, wie erwähnt, in erster Ehe seit 1927 mit der Tänzerin und späteren
Schriftstellerin Jo Mihaly2)
(Künstlername) verheiratet, 1955 kam es zur Scheidung. Die 1933 geborene und am
28. September 2011 verstorbene, gemeinsame Tochter Anja trat unter dem Namen
"Anja Golz" als Schauspielerin in Erscheinung und war mit dem
Fernsehproduzenten Theo Ott verheiratet. Steckels zweite Ehefrau wurde 1955 die Münchener Fotoagentin und Leiterin einer
Presse-Fotoagentur Hermi Mertens (1916 2010), die später als
Mitarbeiterin die Arbeit ihres Mannes unterstützte. Laut Wikipedia war der am 10. Februar 1943 in Berlin
geborene Regisseur, Theater-Intendant, Autor und Übersetzer
Frank-Patrick Steckel2) sein Sohn; dieser
starb am 25. Januar 2024 im Alter von 80 Jahren.
|
Wirken am Theater (Auszug) Als Schauspieler /
Als Regisseur
Quelle (u. a.): Leonard-Steckel-Archiv
der Berliner
"Akademie
der Künste"
(R = Regie, UA = Uraufführung/EA = Erstaufführung; DEA =
Deutschsprachige Erstaufführung, P = Premiere;
Fremde Links: felix-bloch-erben.de, Wikipedia (deutsch/englisch), zeno.org,
tls.theaterwissenschaft.ch,
theatertexte.de, suhrkamptheater.de, Historisches Lexikon der Schweiz)
|
Als Schauspieler
Berliner Bühnen
"Schauspielhaus Zürich"
Sonstige Bühnen
Als Regisseur (Auszug)
"Schauspielhaus Zürich",
zur Spielzeit
(Quelle: archiv.schauspielhaus.ch,
Leonard-Steckel-Archiv)
-
1934: "Zehn Minuten Alibi" nach dem Kriminalstück "Ten Minute Alibi"
von Anthony Armstrong (1897 1976)
- 1935: "Die erste Legion" von Jenő
Rejtő alias Gibson Lavery
- 1936: "Rasputin oder die Verschwörung der Zarin" von Leo Tolstoi
- 1936: "Protektorat" von John Knittel
(Dramatisierung seines Romans "Abd-el-Kader")
- 1936: "Die Thompson Brothers" von Irma Stein / Hans Frank
- 1937: "Blaubart" von Albert
Jakob Welti (UA: 28.011937)
- 1937: "Die Stützen der Gesellschaft" von Henrik Ibsen
- 1937: "In einer Nacht" von Franz Werfel
- 1938: "Der unsichtbare Henker" von Paul
Eduard Meyer alias Wolf Schwertenbach
- 1938/39: "Schuld und Sühne", Bühnenversion von Victor
Trivas und George Shdanoff (19051998) des gleichnamigen
Romans
von Fjodor Dostojewskij
(Co-Regie: Karl Paryla;
P: 08.09.1938)
- 1938/39: "Der kleine Sündenfall" von Cäsar von Arx
(UA: 29.09.1938)
- 1938/39: "Sechste Etage", Komödie von Alfred Gehri
(P: 03.11.1938)
- 1938/39: "Hanneles Himmelfahrt" von Gerhart Hauptmann
(P: 15.12.1938)
- 1938/39: "Das Ministerium ist beleidigt" von Fred Heller/Georg
Engler (Dialoge), Leonhard Märker
(Musik),
Hans Lengsfelder/Siegfried Tisch (Gesangstexte) (P; 31.12.1938)
- 1938/39: "Ja und Nein", Komödie ("Yes and No")
von Kenneth Horne
(DEA: 16.02.1939)
- 1938/39: "Die Jungfrau von Orléans" von
Friedrich von Schiller
(P: 14.04.1939)
- 1938/39: "Die Kameliendame",
Bühnenversion des gleichnamigen
Romans von Alexander Dumas Sohn
(P: 11.05.1939)
- 1939/40: "Komödie der Irrungen" von
William Shakespeare
(P: 07.09.1939)
- 1939/40: "Die Nacht wird kommen" ("Night
Must Fall")
von Emlyn Williams
(DEA: 12.09.1939)
- 1939/40: "Der Richter von Zalamea" von Calderón
de la Barca (P: 09.11.1939)
- 1939/40: "Undine" von
Jean Giraudoux
(P: 21.03.1940)
- 1940/41: "Die Ratten" von
Gerhart Hauptmann
(P: 03.10.1940)
- 1940/41: "Die lustigen Weiber von Windsor" von William Shakespeare
(P: 17.10.1940)
- 1940/41: "Feine Leute" von Irwin Shaw
(P: 16.11.1940)
- 1940/41: "Magie. Eine phantastische Komödie" von Gilbert K. Chesterton
(P: 16.01.1941)
→ TV-Film 1965
- 1940/41: "Das Kaffeehaus" von
Carlo
Goldoni (P: 20.02.1941)
- 1940/41: "Der Lügner und die Nonne" von Curt Goetz
(P: 05.04.1941)
- 1940/41: "Das Konzert" von
Hermann Bahr
(P: 01.05.1941)
- 1940/41: "Dame Kobold" von
Calderón de la Barca
(P: 12.06.1941)
- 1940/41: "Onkel Wanja" von
Anton Tschechow
(P: 28.06.1941)
- 1941/42: "Leuchtfeuer"
von Robert Ardrey
(P: 04.10.1941)
- 1941/42: "Der Ritter vom Mirakel", Komödie von Lope de
Vega (P; 06.11.1941)
- 1941/42: "Fuhrmann Henschel" von
Gerhart Hauptmann (P: 22.11.1941)
- 1941/42: "König Heinrich IV." von William Shakespeare
(P: 13.12.1941)
- 1941/42: "Hier schlief George Washington" ("George
Washington Slept Here") von Moss
Hart, George
S. Kaufman
(P: 15.01.1942)
- 1941/42: "Er ist an allem schuld" von Leo Tolstoi
(P: 26.02.1942)
- 1931/42: "Marius"/ "Zum goldenen Anker" von Marcel Pagnol
(P: 18.04.1942)
- 1941/42: "Der Sturm" von William Shakespeare
(P; 28.05.1942; auch Rolle des Sklaven Caliban)
- 1942/43: "Der Bund der Jugend", Lustspiel von Henrik Ibsen
(P: 16.09.1942) → projekt-gutenberg.org
- 1942/43: "Wie es euch gefällt" von William Shakespeare
(P: 01.10.1942)
- 1942/43: "Göttin, versuche die Menschen nicht!" von Wilhelm Michael Treichlinger
(UA: 14.11.1942)
- 1942/43: "Der Diener zweier Herren" von
Carlo Goldoni
(P: 31.12.1942)
- 1942/43: "Der gute Mensch von Sezuan" von
Bertolt Brecht
(UA: 04.02.1943)
- 1942/43: "Trauer muß Elektra tragen" von Eugene
O'Neill (P: 13.03.1943)
- 1942/43: "Der Revisor" von
Nicolai Gogol
(P: 10.04.1943)
- 1942/43: "Der Turm" von
Hugo
von Hofmannsthal (P: 05.06.1943)
- 1943/44: "Leben
des Galilei" von Bertolt
Brecht (UA: 09.09.1943; auch Titelrolle des Galileo
Galilei)
- 1943/44: "Und das Licht schein in der Finsternis" von Leo Tolstoi
(P: 30.09.1943) → Hörspiel
2010
- 1943/44: "Der Mond ging unter", Bühnenversion des gleichnamigen
Romans von
John Steinbeck
(P: 02.12.1943;
auch Rolle des Dr. Winter)
- 1943/44: "Sodom und Gomorrha" von Jean Giraudoux
(DEA: 27.01.1944)
- 1943/44: "Bluthochzeit" von Federico García Lorca
(DEA: 15.04.1944)
- 1943/44: "Camping" von Hans Wilhelm Keller
(UA: 11.05.1944)
- 1943/44: "Maß für
Maß" von William Shakespeare
(P: 27.06.1944)
- 1944/45: "Niels Ebbesen" von Kai Munk
über Niels
Ebbesen (P: 07.09.1944)
- 1944/45: "Die Fliegen" von
Jean-Paul
Sartre (P: 12.10.1944)
- 1944/45: "Jacobowsky und der Oberst" von
Franz Werfel
(P: 11.11.1944)
- 1944/45: "Zu ebener Erde und erster Stock"
von Johann
Nestroy (P: 31.12.1944)
- 1944/45: "Rose Bernd" von
Gerhart Hauptmann
(P: 25.01.1945)
- 1944/45: "Der Widerspenstigen Zähmung" von William Shakespeare
(P: 22.02.1945)
- 1944/45: "Der Held der westlichen Welt"
von John Millington Synge
(P: 22.03.1945; auch Rolle des alten Mahon)
- 1944/45: "Perikles,
Prinz von Tyrus" von William Shakespeare (P: 24.05.1945)
- 1945/46: "Die Befreiten" von Ferdinand Bruckner
(UA: 13.09.1945)
- 1945/46: "Don Gil von den grünen Hosen" von
Tirso
de Molina (P: 21.02.1946)
- 1945/46: "Die Irre von Chaillot" von
Jean Giraudoux
(DEA: 28.03.1946)
- 1946/47: "Der Biberpelz" von
Gerhart Hauptmann
(P: 14.09.1946)
- 1946/47: "Die chinesische Mauer" von
Max Frisch
(UA: 19.10.1946)
- 1946/47: "Der eingebildete Kranke" von
Molière
(P: 09.11.1946)
- 1946/47: "Macbeth" von Shakespeare
(P: 30.11.1946)
- 1946/47: "Brüder in Christo" von Rudolf Bolo Maeglin
(UA: 12.02.1947)
- 1946/47: "Ein Traumspiel"
von August
Strindberg (P: 24.05.1947)
- 1946/47: "Der Mord in der Kathedrale" ("Mord
im Dom") von T. S. Eliot (P: 28.06.1947)
- 1947/48: "Volpone" von Ben Jonson (P: 02.10.1947)
→ "Volpone"
von Stefan Zweig
- 1947/48: "Der Hauptmann von Köpenick" von
Carl Zuckmayer
(P: 18.10.1947)
- 1947/48: "Peer Gynt" von
Henrik
Ibsen (P: 10.04.1948)
- 1947/48: "Woyzeck" von
Georg Büchner
(P: 29.04.1948)
- 1947/48: "Der Mord in der Kathedrale" ("Mord
im Dom") von T. S. Eliot (P:
15.06.1948)
- 1948/49: "Vor Sonnenaufgang" von
Gerhart Hauptmann
(P: 16.09.1948)
- 1948/49: "Der schwarze Hecht" von Jürg Amsteig
(Libretto), Paul
Burkhard (Musik) (P: 17.11.1948)
- 1948/49: "Ende gut, alles gut"
von William Shakespeare
(P: 31.12.1948)
- 1948/49: "Die Frau im Morgengrauen" von Alejandro Casona
(DEA: 19.02.1949) → Hörspiel
1950
- 1948/49: "Faust I"
von Johann Wolfgang von Goethe
(P: 09.04.1949)
- 1948/49: "Faust
II"
von Johann Wolfgang von Goethe
(P: 25.06.1949)
- 1949/50: "Die Launen der Donna Belisa" von Lope
de Vega (DEA: 17.09.1949)
- 1949/50: "Armut, Reichtum, Mensch und Tier"
von Hans Henny Jahnn
(P: 20.04.1950)
- 1949/50: "Doña Diana", Lustspiel von Agustín
Moreto y Cabaña (P: 01.06.1950)
- 1950/51: "Fortunios Lied" von Hector Crémieux,
Ludovic Halévy
(Libretti), Jacques
Offenbach (Musik) (P: 31.12.1950)
- 1950/51; "Monsieur et Madame Denis" von Michel Delaporte
(Libretto), Jacques Offenbach (Musik) (P: 31.12.1950)
- 1950/51: "Graf
Öderland" von Max Frisch
(UA: 10.02.1951)
- 1950/51: "Viel
Lärm um nichts" von William Shakespeare
(P: 25.03.1951)
- 1950/51: "Wölfe und Schafe"
von Alexander N.
Ostrowski (P: 30.05.1951)
- 1951/52: "Die beiden Veroneser" ("Zwei
Herren aus Verona") von William Shakespeare (P: 13.09.1951)
- 1951/52: "Gespenstersonate"
von August
Strindberg (P: 07.05.1952)
- 1956/57: "Amerika"
nach "Der
Verschollene" von Franz Kafka
in der Dramatisierung von Max
Brod (UA: 28.02.1957)
- 1957/58: "Bettina oder Das ehrbare Mädchen" ("La putta onorata")
von Carlo
Goldoni (P: 12.09.1957)
- 1962/63: "Herkules und der Stall des Augias" von
Friedrich Dürrenmatt
(P: 20.03.1963)
Berliner "Theater am Kurfürstendamm" (Auszug)
"Freie Volksbühne Berlin" (Auszug)
Wiener "Theater in der Josefstadt"
zur Spielzeit
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Filme
Stummfilme / Tonfilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia
(deutsch/englisch, cyranos.ch; Die Krimihomepage)
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Stummfilme
Tonfilme
- Als Darsteller
- 1931: M Eine Stadt sucht einen Mörder
(Regie: Fritz
Lang; mit Peter
Lorre; als ?) → filmportal.de
- 1931: Die Abenteurerin von Tunis
(mit Ellen
Richter; als Ferrero, Pariser Handlanger des
schurkischen Ausbeuters Valera = Ferdinand
Hart) → filmportal.de
- 1931: Der
Draufgänger (nach einer Novelle von Franz Höllering;
mit Hans Albers; als Barini, Inhaber des Hippodroms)
→ filmportal.de
- 1931: Der
Hauptmann von Köpenick (nach dem gleichnamigen
Theaterstück von Carl
Zuckmayer; mit Max
Adalbert als
Wilhelm Voigt;
als Trödler Krakauer) → filmportal.de
- 1932: Der Geheimagent
(von und mit Harry
Piel; als Geheimdienstchef Oberst Salit) → filmportal.de
- 1932: Die verliebte Firma
(Regie: Max Ophüls;
als Regisseur Harry Bing)
- 1932: Gitta entdeckt ihr Herz
(mit Gitta
Alpár; als Primas)
→ filmportal.de
- 1932: Die Nächte von Port Said / Les nuits de Port Said (als
Levantine) → Wikipedia
(englisch)
- 1932: Ich will nicht wissen wer du bist
(als brasilianischer Kaffee-König Alvarez Zambesi)
- 1932: Mieter Schulze gegen alle
(als ?)
- 1932: Spione im Savoy-Hotel
(als Antiquitätenhändler Almssy) → film.at
- 1933: Kampf um Blond. Mädchen, die spurlos verschwinden (als
der Levantiner) → IMDb
- 1933: Salon Dora Green
(nach dem Roman "Diplomatische Unterwelt" von Hans
Rudolf Berndorff; als Sucharow,
Chef der Werkspionage) → filmportal.de
- 1933: Ein Lied für Dich
(mit Jan
Kiepura; als Opernregisseur) → filmportal.de
- 1933: Hände aus dem Dunkel
/ Das Mädchen mit dem gewissen Etwas (nach dem Roman "Tumult im 6.
Stock"
von Hugo
Maria Kritz;
mit Karin
Hardt; als Propagandachef Fred Harras) → Zensurentscheidung
sowie
Filmposter ("Illustrierte Filmbühne") bei IMDb
- 1933: Unsichtbare Gegner
(als Santos, Chef des Verbrecherkonsortiums) → filmportal.de
- 1953: Südliche Nächte
(als Giuseppe)
- 1953: Meines Vaters Pferde (nach dem Roman von Clemens
Laar; als Moritz Schlachtauer)
- 1954: Die
sieben Kleider der Katrin (nach dem Roman von Gisi Gruber;
mit Sonja
Ziemann; als Theaterdirektor Mödel)
→ filmportal.de
- 1954: Viktoria und ihr Husar
(nach der gleichnamigen
Operette von Paul
Abraham; mit Eva
Bartok als Viktoria,
Friedrich
Schoenfelder
(unter dem Namen Frank Felder) als ehemaliger Husar Sandor Koltay;
als Weinhändler Bela Tibor) → filmportal.de
- 1954: Der letzte Sommer
(nach der Novelle von Ricarda
Huch; als Kommissar Berki) → filmportal.de
- 1954: Frühlingslied (als
Dr. Falconi) → filmportal.de
- 1954: Ewiger Walzer
(mit Bernhard
Wicki als Johann
Strauss (Sohn); als Baron Carlo Todesco) → filmportal.de
- 1954: Geliebte Feindin
(nach dem Roman von Maria von Kirchbach; mit Ruth
Leuwerik; als Oberst Junot) → filmportal.de
- 1955: Liebe ohne Illusion
(nach dem Bühnenstück "Ärztliches Geheimnis" von Ladislas
Fodor; als Professor Dürkheim)
→ filmportal.de
- 1955: Du
mein stilles Tal (nach der Erzählung "Schweigepflicht"
von Jacques
Companéez; als Doktor; auch Regie)
→ filmportal.de
- 1956: Rosen für Bettina
(Regie: G.
W. Pabst; mit Elisabeth
Müller; als Opernintendant) → filmportal.de
- 1956: Der
Hauptmann von Köpenick (nach dem gleichnamigen
Theaterstück von Carl
Zuckmayer; mit Heinz
Rühmann
als Wilhelm Voigt;
als Uniform-Schneider Adolph Wormser) → filmportal.de
- 1956: Ohne
Dich wird es Nacht (von und mit Curd
Jürgens; als Prof. Bräuning) → filmportal.de
- 1956: Stresemann
(mit Ernst
Schröder als Gustav
Stresemann; als Aristide Briand)
→ filmportal.de
- 1957: Madeleine
und der Legionär (mit Hildegard
Knef; als Abd-el-Kader) → filmportal.de
- 1958: Der Arzt von Stalingrad
(nach dem Roman von Heinz
G. Konsalik; mit O.
E. Hasse; als Distriktarzt Major Dr. Kresin)
→ filmportal.de
- 1958: Die
grünen Teufel von Monte Cassino (als Erzabt Abbott)
→ filmportal.de
- 1958: Das Mädchen vom Moorhof
(nach der Novelle von Selma
Lagerlöf; mit Maria
Emo; als ?) → filmportal.de
- 1958: Majestät auf Abwegen
(nach dem dem Roman "Let’s play King" ("
König sein dagegen sehr")
von Sinclair
Lewis;
mit Oliver
Grimm; als Filmregisseur) → filmportal.de
- 1958: Romarei,
das Mädchen mit den grünen Augen (mit Carola
von Kayser: als Sir Boris Olinzoff)
- 1959: Unser Wunderland bei Nacht
(Episodenfilm; als Vater in Episode 2: "München")
- 1959: Ja, so ein Mädchen mit 16
(mit Cornelia
Froboess; als Arzt)
- 1959: Marili
(nach dem Bühnenstück "Marika" von István Zágon (18831975); mit Sabine
Sinjen; als Ludwig Ostertag)
→ filmportal.de
- 1960: Liebling der Götter
(lose nach dem Leben der Schauspielerin Renate
Müller, dargestellt von Ruth
Leuwerik; als Fürst)
→ filmportal.de
- 1962: Das
Geheimnis der schwarzen Koffer (nach dem Romans "Der Tod
packt seinen Koffer" ("Death Packs a Suitcase")
von Bryan
Edgar Wallace; als Arzt Dr. Daniel Bransby) → filmportal.de
- 1962: Nachts ging das Telefon
(als Th. Th. Th. Meyer, Vater von Mabel = Elke
Sommer)
- 1963: Zwei Whisky und ein Sofa
(als Vater von Architektin Beate Dehn = Maria
Schell) → filmportal.de
- 1964: Der Besuch
/ The Visit (nach dem Bühnenstück "Der
Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt;
Regie: Bernhard
Wicki;
mit Ingrid
Bergman als Claire Zachanassian, Anthony
Quinn als Serge Miller (im Stück: Alfred Ill);
als Priester)
→ filmportal.de
- 1966: Grieche
sucht Griechin (nach dem gleichnamigen
Roman von Friedrich Dürrenmatt; mit Heinz
Rühmann
als Maîre (Bürgermeister) Dutour) → filmportal.de
- Als Regisseur
Fernsehen
- 1956: Nathan der Weise (nach
dem gleichnamigen
Drama von Gotthold
Ephraim Lessing; Regie: Karl-Heinz
Stroux;
mit Ernst
Deutsch als Nathan; als ein Derwisch)
- 1957: Drei Mann auf einem Pferd (Regie bzw. Inszenierung an
der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm"
des Lustspiels
von John Cecil Holm und
George Abbot) → IMDb;
siehe auch Kinofilm 1957
- 19591961: Regie bzw. Inszenierungen am Wiener "Theater
in der Josefstadt"
- 1960: Das Haus voller Gäste
(als der Sonderling Albert Brack; Die
Krimihomepage urteilt: "Leonard Steckel spielt brillant
die Titelrolle in einem Film, der unter dem Deckmantel des Kriminalspiels tiefgreifende Fragen aufwirft und eine dramatische
Handlung wiedergibt. Die Rollen sind gut besetzt, die Inszenierung ist stimmig.")
- 1961: Das Kartenspiel (als Albert)
- 1962: Golden Boy (nach
dem Theaterstück von Clifford
Odets in der Übersetzung von Pinkas
Braun; mit Klaus
Kammer als
Joe Bonaparte; als Box-Promoter Roxy Gottlieb) → Die
Krimihomepage (Spezial)
- 1962: Affäre Blum
(nach dem gleichnamigen Schauspiel von Erich Engel
und Robert Adolf Stemmle
über den
Magdeburger
Justizskandal von 1925/26; als der jüdische Fabrikant Dr. Jakob Blum) → DEFA-Verfilmung 1948
- 1962: Kurzfilme von Max Nosseck
- 1962: CQ an alle (als ?) → IMDb
- 1962: Der Mann aus Guayaquil (als ?) → IMDb
- 1963: Überfahrt
(nach dem Theaterstück "Outward Bound"
von Sutton
Vane; als Geschäftsmann/Passagier Mr. Lingley)
- 1963: Wir sind Gottes Utopia (nach
der Novelle "Wir sind Utopia" bzw. dem Theaterstück
"Gottes Utopia"
von Stefan
Andres; als Padre Damiano)
- 1963: Die ehrbare Dame (nach
dem Theaterstück von Jean-Paul
Sartre; als Senator Clark)
- 1964: Die Silberflöte
(nach der gleichnamigen Tragikomödie von
Robert E. McEnroe
(19161998);
als
Landstreicher Oliver Erwenter)
- 1964: In einem Garten in Aviamo (Autor:
Claus Hubalek;
als Philippo)
- 1965: Die letzten Tage der Menschheit (nach dem gleichnamigen
Drama von Karl
Kraus in einer Bühnenfassung von
Heinrich
Fischer; Inszenierung: "Theater
an der Wien" (1964) anlässlich der "Wiener
Festwochen";
Regie: Leopold
Lindtberg; als ?) → IMDb,
spiegel.de
- 1965: Monde und Sonnen (nach
dem Bühnenstück "The Secret" von Robin
Hawdon; Produktion: "Europa Studio" (Salzburg);
Regie: Harry
Meyen; als der Mann) → spiegel.de
- 1965: Plädoyer für einen Rebellen
(Autor:
Emmanuel Roblès;
als
Untersuchungsrichter Hazelhoff)
- 1966: Pontius Pilatus
(nach der Novelle von Roger
Caillois über Pontius
Pilatus in der Bearbeitung von Harald
Zusanek;
mit Wolfgang Preiss
als Pontius Pilatus; als Marduk; "Gong" (18/1966, Seite 78):
"(
) Harald Zusanek hatte die Geschichte gut
in den Griff bekommen, seine Bearbeitung leuchtete ein, man sah einen modernen Pilatus (
). Das Leitmotiv des
Die-Hände-in-Unschuld-Waschens trat stark in den Vordergrund, die Person
Jesu blieb unsichtbar, man sah nur die Reflexe,
die sein Erscheinen bei den handelnden Personen auslöste. Wolfgang Preiss spielte den Antiquitäten und Wahrheitsbeweise
sammelnden Pilatus mit Eleganz, Dagmar Altrichter blieb als
Procula
nur eine schöne Statistin. Leonard Steckel erinnerte als
Marduk an einen jüdischen Propheten, der Judas des
Rolf Boysen war der Verräter um der Vollendung der Heilsgeschichte willen
ein junger Fanatiker. Kein sehr gutes, aber doch ein ganz brauchbares, weil interessantes Stück, das von
Hagen
Mueller-Stahl
zureichend inszeniert wurde." (Quelle:
Die
Krimihomepage))
- 1966: Herr Puntila und sein Knecht Matti (nach
dem gleichnamigen
Theaterstück von Bertolt
Brecht; Regie: Rolf Hädrich;
als Gutsbesitzer Puntila, Mario Adorf als dessen Knecht Matti)
- 1967: Anastasia (mit
Lotte
Ledl als "die Unbekannte" (= Anna
Anderson); als Kriminaloberinspektor Dr. Grünberg)
→ Die Krimihomepage
- 1967: Kabale und Liebe (nach dem gleichnamigen
Drama von Friedrich
Schiller; als Kammerdiener des Fürsten) → IMDb
- 1968: Der Meteor (nach
dem gleichnamigen
Schauspiel (UA: 20.01.1966) von Friedrich
Dürrenmatt; Inszenierung:
"Schauspielhaus
Zürich";
Regie: Leopold Lindtberg; als Wolfgang Schwitter;
Funk Uhr" (06/1968, S. 13):
"(
) Autor
Friedrich Dürrenmatt muss es sich schon
gefallen lassen, im tiefen Schatten
"seines" Hauptdarstellers LeonardSteckel zu stehen. Was dieser agile, lebendige und brillante Schauspieler
aus der
Rolle des Mannes machte (
) war eine Leistung, die an die große Tradition unserer Schauspielkunst anschloss. Man
kann getrost
behaupten, dass ohne Steckel das Stück nur die Hälfte wert ist! Aber neben ihm hatte Regisseur
LeopoldLindtberg auch ein Ensemble zur
Verfügung, das sich seiner Aufgabe grandios entledigte: EllenSchwiers war
eine herrliche Auguste,
Mila Kopp einer Mutter, die den Beruf
einer Abortfrau mit Kupplerinnen-Ambitionen wie
einen Heiligenschein trug. Und ganz
"nebenbei" noch Namen wie Birgel,
Westphal,
Knuthund Reichmann!"
Hörzu" (6/1968, S. 12):
"Das große Theater aber kam aus Zürich. Fast
auf den Tag genau zwei Jahre zu spät. Damals,
im Januar1966, erregte die Uraufführung die Gemüter. Eine Komödie mit Leichen, mit mehr Leichen als im gängigen
Durbridge? Das Lachen
bleibt im Halse stecken, falls es überhaupt bis dorthin gelangt. Mit dem Entsetzen wird Scherz
getrieben, die Frivolität triumphiert. Es ist die
genialste Konzeption, die reifste Ausführung des Schweizer Dramatikers.
Über die darstellerische Brillanz von Leonard Steckel, Gustav Knuth,
Mila Kopp oder Wolfgang Reichmann wurde schon
vor zwei Jahren literweise Tinte vergossen. Dem Fernseh-Chronisten bleibt nur die
Einschränkung, dass durch die
Verfilmung von LeopoldLindtbergs Bühneninszenierung manches zu überbetont wurde und den kleinen
Bildschirm
sprengte." (Quelle;
Die Krimihomepage))
- 1968: Die Odyssee
/ L'Odissea (Mehrteiler nach dem gleichnamigen Epos "Odyssee"
von Homer; als Erzähler in
der
deutschsprachigen Version)
- 1968: Der zehnte Mann (nach
dem Drama "The
Tenth Man" von Paddy
Chayefsky; als Mr. Foreman) → spiegel.de
- 1968: Graf Öderland
(nach dem gleichnamigen
Drama von Max
Frisch; mit Bernhard
Wicki als Staatsanwalts Martin;
als Hellseher Mario)
- 1969: Gläubiger / Paria (Inszenierung/Regie nach den
Theaterstücken von August
Strindberg; Aufzeichnung einer
Aufführung aus dem
"Kurtheater Baden" im Rahmen einer Theatertournee)
→ IMDb
- 1970: Der Tag des Krähenflügels (Drehbuch:
Lida
Winiewicz; mit O.
W. Fischer als Niccolò
Machiavelli; als Marcello)
- 1970: Einladung ins Schloss oder
Die Kunst das Spiel zu spielen (nach der Komödie "L'invitation au château"
von Jean Anouilh;
Regie: Helmut Käutner; als Bankier Maurice Messerschmann)
- 1971: Die menschliche Pyramide oder Wohl dem, der eine Bleibe hat (als Oskar)
- 1971: Chopin-Express (über
die Situation polnischer Juden während des 2. Weltkriegs und in der
Volksrepublik
Polen;
als Shulman)
- 1971: Die Stimme hinter dem Vorhang (nach dem Theaterstück
von Gottfried
Benn; Regie: Rolf Hädrich;
Inszenierung:
"Comoedienhaus Wilhelmsbad" (Hanau); als die Stimme)
→ IMDb
- 1971: Einer muß der Dumme sein (Inszenierung/Regie der Komödie
von Georges
Feydeau am
"Deutschen
Schauspielhaus", Hamburg) → IMDb
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