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      Neben verschiedenen anderen Serien und Einzelproduktionen waren die
    1970er und beginnenden 1980er Jahre aber vor allem durch etliche,
    überwiegend von  Franz Marischka1)
    realisierte, klamaukhaft-deftige Erotik-Filmchen geprägt. In den "Lederhosen"1)-Streifen
    wie auch in sonstigen eher zu vernachlässigenden Sex-Komödien gab Steiner
    wiederholt den "Wirt vom Dienst", mimte Bürgermeister oder
    Bauern. Eine Ausnahme bildet die ganz auf  Heinz-Rühmann zugeschnittene, von
    Michael Verhoeven 
    in Szene gesetzte Tragikomödie "Gefundenes Fressen"2) (1977),
    wo er den Leiter des Obdachlosenasyls spielte → Übersicht Kinofilme.
        | In der Riege der bayerischen Künstler, die sich einen Namen als
    Volksschauspieler machten, darf ein Name nicht fehlen –
    Peter Steiner. Geboren wurde er am 6. September 1927 in 
    München1) und wuchs in einer künstlerisch geprägten Familie mit ungarischen
    Wurzeln auf. Der Vater übte den Beruf eines Kaufmanns aus und brachte
    seinem Sohn schon früh ungarische Volksweisen nahe, die Mutter war
    Schauspielerin. Bereits während des 2. Weltkrieges kam Steiner mit dem
    Theater in Berührung, da er zum Fronttheater bzw. zur Truppenbetreuung
    abgestellt wurde. Den Plan, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen,
    stellte er nach Kriegsende auf Wunsch der Eltern zunächst zurück und ließ
    sich zum Elektriker ausbilden, doch dann ging er in München an die "Otto-Falckenberg-Schule"1)
    und schloss die Studien mit Auszeichnung ab. Steiners Schauspielerkarriere
    begann Anfang der 1950er Jahre am Münchener
    "Residenztheater"1), doch schon bald wechselte er an die bekannte
    Münchener Volksbühne, dem "Theater
    am Platzl"1), wo er mit so
    legendären Künstlern wie  Weiß Ferdl, 
     Michl Lang 
    oder
     Erni Singerl 
    auftrat. 
 Ende der 1960er Jahre knüpfte Peter Steiner erste Kontakte zum Fernsehen
    und wurde mit kleinen Rollen in Produktionen mit bayerischen Kolorit
    besetzt. Mit den Jahren wurden die Aufgaben größer und bald machte der
    urwüchsige Mime in Reihen wie "Der Komödienstadel"1)
    oder "Königlich Bayerisches Amtsgericht"
    auf sich aufmerksam, sorgte mit seiner ureigenen Komik stets für
    Lachsalven.
 Peter Steiner 2007 in "Peter Steiners Theaterstadl"Urheber: Sven Teschke
 Lizenz: "GNU-Lizenz für freie
          Dokumentation" (Version 1.2)
 Quelle:  Wikimedia Commons
 |  |  Später kommentierte Steiner die Entscheidung für die Arbeit vor der Kamera
    im derb-komischen Erotiklustspiel-Genre mit den Worten: "Ich hatte eine
    Familie zu ernähren." In erster Ehe verheiratet mit Gerda Steiner-Paltzer1) 
    (1933 – 2020), war am 27. März 1953 die gemeinsame
    Tochter  Gerda Steiner1)
    geboren worden, die seit ihrem 15. Lebensjahr auf der Bühne steht. Bruder Peter Steiner junior1)
    erblickte am 5. Juni 1960 das Licht der Welt und starb laut
    Wikipedia am 4. Juni 2016 an den Folgen eines Herzstillstandes.
    Nach der Scheidung ehelichte Steiner 1965 seine zweite Frau Rosemarie,
    genannt "Sissi", mit der er später die beiden Töchter Gabriele
    und Stefanie bekam. "Mit seiner 23 Jahre jüngeren Bühnenpartnerin
    Marita Schlemmer hatte er die 1968 geborene, nichteheliche Tochter
    Martina." notiert Wikipedia → abendblatt.de.
 
 So richtig populär wurde der bayerische Vollblutschauspieler mit "Peter
    Steiners Theaterstadl"1), das er
    gemeinsam mit Ehefrau Rosemarie gründete und 1983 im Münchener
    Stadtteil Giesing1)
    in einer ehemaligen Gaststätte eröffnete. Seit 1986 wurden
    ausgewählte Stücke, die meist im bäuerlichen Milieu Oberbayerns spielen,
    vom Privatsender "SAT.1"1)
     unter dem Titel "Unser kleines
    Theater" gesendet, ab 1992 führte "RTL plus"1) die
    Ausstrahlung unter dem Titel "Peter Steiners Theaterstadl"
    wöchentlich fort. 1995 wechselte das Format zum Schwestersender
    "Super RTL"1), wo es mit Unterbrechungen bis Ende 2000
    lief, einige Stücke wurden 2005 wiederholt. Seit 2002 laufen
    Episoden ununterbrochen bei "Sky Deutschland"1) im
    "Heimatkanal", 2013 nahm "Sat.1 Gold"1) die
    Sendung ins Programm auf und strahlte dienstags (ab 2014 am
    Sonntagnachmittag) einzelne Folgen aus. Über 100 Stücke wurden seit
    Mitte der 1980er Jahre für das Fernsehen aufgezeichnet und entpuppten
    sich als wahre Quotenrenner, aus der Vielzahl der "krachledernen"
    Bauernschwänke, in denen Steiner sich meist als schelmischer Grantler in
    die Herzen der Zuschauer spielte, seien "Die
    Lügenglocke"3) (1988),
    "Die Geisterbraut"3) (1988),
    "Sei doch net so dumm,
    Opa"3) (1991) und "Der
    verjüngte Jakob"3) (1996)
    genannt. Peter Steiner sen., ein kleiner Mann mit Bäuchlein, schütterem grauem Haar und Schnauzbart, ließ die Stücke 
    im hauseigenen Theater aufführen, spielte selbst die Hauptrolle, führte Regie und bearbeitete die Textvorlagen, 
    indem er z. B. alle Probleme herausstrich, denn:
    "Probleme haben im Volkstheater nichts verloren."  notiert das
    "Fernsehlexikon" bzw. fernsehserien.de  
    → einzelne Folgen bei  volkstheater-fan.de.
 
      Der als bescheiden und bodenständig geltende Peter Steiner war das
    "Gesicht" bzw. "Aushängeschild" des
    "Theaterstadls", dessen geschäftliche Leitung er
    bereits 1985 an Tochter Gerda abgegeben hatte. Auch wenn das Stammhaus
    in München 1998 geschlossen wurde, blieb die Truppe weiterhin aktiv.
    Das Ensemble erfreut mit ständig wechselndem Programm auf weitläufigen
    Tourneen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz immer wieder das
    Publikum. Bis zuletzt stand Steiner, der einmal sagte: "Wenn der
    Vorhang aufgeht, dann geht mir das Herz auf.", auf der Bühne und
    begeisterte nicht nur seine treue Fangemeinde. "Er brachte diese mit
    seinem unnachahmlichen Humor zwei Stunden zum Lachen und ließ Sie damit
    Ihre Sorgen, Ängste und Probleme für einen Abend vergessen. Sein Publikum
    liebte ihn und dankte ihm täglich mit rauschendem Applaus für dieses
    humorvolle, großartige Lebenswerk." wird auf der Website des
    "Theaterstadls" ausgeführt. Zudem betätigte sich Steiner als
    Autor, Lustspiele wie "Die
    Urlaubssklaven"3)  oder "Kreszenzia Göttin der
    Liebe"3)  stammen aus seiner
    Feder.
        |   | Nachdem sich das bayerische Volkstheater mit seinen Stücken erfolgreich
    bei RTL als Programmformat etabliert hatte, legte der Sender
    1993 mit "Zum
    Stanglwirt"1)   bzw. Steiner als
    Protagonist Peter Stangl eine 25-minütige Sitcom auf, die
    bis 1995 insgesamt 41 Mal über die Bildschirme flimmerte.
    "Das komplette Ensemble aus Peter Steiners
    "Theaterstadl" spielte die Hauptrollen in dieser Serie, die als
    Kurzaufführungen auch in dem Theater aufgezeichnet wurden. Die
    halbstündigen Folgen liefen mit sensationellem Erfolg freitags um
    21:15 Uhr bei RTL. Steiners Truppe erreichte fantastische neun
    Millionen Zuschauer und damit die doppelte Quote der regulären
    Aufführungen des "Theaterstadls". Dennoch setzte RTL im Zuge
    einer Programmreform 1995 alle Sendungen mit Steiner ab. Zehn noch
    nicht gesendete Folgen liefen etwas später erstmals bei
    "Super RTL", wo die Serie auch mehrfach wiederholt
    wurde." wird im "Fernsehlexikon" bzw. bei fernsehserien.de
    ausgeführt. Zudem präsentierte er beim Fernsehsender
    "RTL plus" gemeinsam mit Tochter Gerda 1994 die letzten
    Folgen der volkstümlichen Unterhaltungsshow "Die Heimatmelodie"4),
    bei "Sat.1" moderierte das Vater-Tochter-Duo "Peter Steiners
    Musikantenparade" (1995/96) mit Volksmusik- und Schlager-Hits und
    bei "Super RTL" vier Folgen lang "Peter Steiners Sketchparade"4) (1997)
    mit dem Untertitel "Lachen ist die beste Medizin" → Übersicht
    TV-Sendungen. 
 
 Peter Steiner 2007 in "Peter Steiners Theaterstadl"
 Urheber: Sven Teschke
 Lizenz: "GNU-Lizenz für freie
          Dokumentation" (Version 1.2)
 Quelle:  Wikimedia Commons
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 Der Tod des damals 81-Jährigen, dessen ganze Leidenschaft dem Volkstheater
    galt, kam überraschend – am 22. Dezember 2008 starb
    Peter Steiner an den Folgen eines Herzinfarktes, den er in seinem Haus
    im Münchner Ortsteil  Trudering1) erlitten hatte. Die letzte Ruhe fand er am
    16. Januar 2009 auf dem alten Teil des "Friedhofs
    München-Riem"1);
    das Urnen-Grab befindet sich in der Reihe 16 → Foto der
    Grabstelle bei knerger.de.
 Erst kurz zuvor war an die Öffentlichkeit gedrungen, dass Steiner, wie
    erwähnt, Vater
    einer nichtehelichen, 1968 geborenen Tochter war, die aus der Beziehung zu einer 23 Jahre jüngeren Bühnenkollegin
    hervorging → www.abendblatt.de.
 Tochter Gerda führt das Lebenswerk des "Paradebayern" fort, aus
    "Peter Steiners Theaterstadl" wurde mittlerweile "Steiners
    Theater".
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