Werner Stocker; Urheberin: Lillian Birnbaum; von Quelle: AGENTUR LENTZ Peter Reinholz; Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE; Quelle: Wikimedia Commons Werner Stocker wurde am 7. April 1955 im oberbayerischen Flintsbach am Inn1) geboren. Nach dem Abitur, welches er am "Finsterwalder-Gymnasium"1) in Rosenheim1) ablegte, begann er in München Studium der Germanistik. Durch eine kleine, ungenannte Rolle in der von Pierre Badel1) für das Fernsehen in Szene gesetzten Literaturadaption "Les rebelles" (1977) nach der Roman-Trilogie von Jean-Pierre Chabrol (1925–2001) war Stocker mit der Filmszene in Kontakt gekommen und entschloss sich nun, Schauspieler zu werden. Zwischen 1976 und 1979 ließ er sich in München an der von Ali Wunsch-König1) geleiteten "Neuen Münchner Schauspielschule"1) sowie an der "Otto-Falckenberg-Schule"1) ausbilden; erste, auch internationale Filmangebote beim Fernsehen schlossen sich an.
 
Foto: Werner Stocker
Urheberin: Lillian Birnbaum1) → lillianbirnbaum.com
von Quelle: AGENTUR LENTZ Peter Reinholz
Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Quelle: Wikimedia Commons
So trat er unter anderem in dem TV-Film "Der Richter"2) (1981) in Erscheinung oder stand unter der Regie von Peter Schulze-Rohr1) mit Curd Jürgens, Hans Christian Blech und Margot Werner1) für den Zweiteiler "Collin" (1981) nach dem Roman von Stefan Heym1) vor der Kamera und stellte als Peter Urack den Enkel des einflussreichen Funktionärs des Staatssicherheitsdienstes Wilhelm Urack (Hans-Christian Blech) dar → stefan-heym.de.
Mit der Figur des Medizinstudenten Christoph Probst1) (1919 – 1943) gelang Werner Stocker in Michael Verhoevens1) Kinofilm "Die Weiße Rose"1) (1982) über die NS-Widerstandsgruppe "Weiße Rose"1) der künstlerische Durchbruch, bereits ein Jahr später wurde er mit dem "Deutschen Darstellerpreis"1) als "Bester Nachwuchsschauspieler" ausgezeichnet. 1984 überzeugte der Schauspieler mit der Rolle des Walter bzw. Armand in Radu Gabreas1) filmischen Hommage an Rainer Werner Fassbinder1) mit dem Titel "Ein Mann wie E.V,A."1) an der Seite von Protagonistin Eva Mattes1). 1985 folgte Alexandra von Grotes1) Kriegsfilm "Novembermond"1), ein Jahr später, erneut neben Eva Mattes, Christel Buschmanns1) Drama "Auf immer und ewig"1) (1986) sowie 1988 Jobst Oetzmanns1) Erstlingswerk "Der Condor". In Joseph Vilsmaiers1) Erfolgsfilm "Herbstmilch"1) (1989) nach der 1985 erschienenen Autobiographie "Herbstmilch"1) mit dem Untertitel "Lebenserinnerungen einer Bäuerin" von Anna Wimschneider1) (1919 – 1993), spielte Stocker erstmals mit Vilsmaiers Ehefrau Dana Vávrová (1967 – 2009) zusammen. Für seine Darstellung des Albert Wimschneider (1916 – 2005) und Ehemannes dieser vom Schicksal nicht verschonten Bäuerin wurde er 1989 gemeinsam mit Dana Vávrová mit dem "Deutschen Filmpreis"1) in "Gold" ausgezeichnet und konnte zusammen mit seiner Partnerin auch den "Bayerischen Fernsehpreis"1) entgegennehmen. Als Joseph Vilsmaiers Nachkriegsmelodram "Rama Dama"1) (1991) erneut mit Stocker und Dana Vávrová in den Hauptrollen, in die Kinos kam, wurden beide von Presse und Publikum als "das neue Traumpaar des deutschen Kinos" gefeiert. Werner Stocker mimte in diesem Film den aus dem 2. Weltkrieg heimgekehrten Hans Stadler, der sich in der Trümmerlandschaft Münchens eine neue Existenz aufbaut und sich dabei in das Mädchen Kati Zeiler verliebt. An weiteren Arbeiten Stockers für das Kino sind Christof Vorsters Thriller "Schatten der Liebe" (1992 und Keith McNallys Drama "Far from Berlin" (1992) unter anderem mit Armin Mueller-Stahl. zu nennen. Eine letzte Kinorolle, die titelgebende Figur des ehemaliger Turnmeisters, Gelegenheits-Ganoven und Herzensbrechers Emil Lehmann spielte Stocker in Radu Gabreas tragischen Romanze "Rosen-Emil"3) (1993) mit seiner "Traumpartnerin" Dana Vávrová → Übersicht Kinofilme.
"Flug in die Hölle": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Anfang Februar 2016 auf DVD herausbrachte. Im Fernsehen erlebte man Werner Stocker neben den bereits erwähnten Filmen unter anderem in zwei Folgen der 9-teiligen Familiensaga bzw. der Geschichte über die Anfänge des Skilaufens mit dem Titel "Die fünfte Jahreszeit"4) (1983), in "Die Wiesingers"1) (1984/1988), der populären Familienserie um eine Münchener Bierbrauerfamilie,  spielte er den älteren Sohn Ferdinand 'Ferdl' Wiesinger. 1985 verkörperte er die Figur des Bordmechanikers Adolph Klausmann, der in dem Sechsteiler "Flug in die Hölle"4) ("Flight Into Hell") gemeinsam mit dem Flugpionier Hans Bertram (Helmut Zierl1)) im Februar 1932 in dem einmotorigen Junkers-Wasserflugzeug "Atlantis" von Köln aus zu einem dramatischen Flug in Richtung Australien aufbricht; die Produktion war nach dem gleichnamigen Tatsachenbericht von Hans Bertram1) (1906 – 1993) entstanden. Darüber hinaus zeigte sich Stocker mit Episodenrollen in den populären Krimiserien "SOKO 5113"1), "Derrick"1), "Der Alte"1) und "Ein Fall für zwei"1), stand für Bernd Fischauers1) fünf Geschichten "Schafkopfrennen"1) (1986) sowie die internationalen Produktionen "The Dirty Dozen: The Deadly Mission"4) (1987, "Das dreckige Dutzend Teil 3 – Die tödliche Mission") und "The Private War of Lucinda Smith" (1990) vor der TV-Kamera. Im Ausland ungeheuer populär wurde er noch kurz vor seinem Tod durch seine Rolle des "unsterblichen" Priesters Darius in einigen Folgen der kanadisch-französischen Serie "Highlander"1) → Übersicht TV-Produktionen.
 
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Produktion Anfang Februar 2016 auf DVD herausbrachte.
Verschiedentlich stand der Schauspieler zudem im Hörspielstudio, so sprach er unter anderem in elf Folgen (14.02.1981–13.04.1985) in dem 28-teiligen, inzwischen auf CD erhältlichen BR-Mundarthörspiel "Die Grandauers und ihre Zeit"1), einer bayerischen Familiensaga angesiedelt im Münchner Kleinbürgermilieu zwischen 1893 und 1945 von Willy Purucker1) (auch Regie), den Bäckermeister Max Kreitmeier. In "Andreas Vöst"5) (EA: 26.04.1982; Regie: Edmund Steinberger) nach dem gleichnamigen Bauernroman1) von Ludwig Thoma1) mit Karl Obermayr1) in der Titelrolle wirkte er als Xaver, Sohn des Hieranglbauern (Toni Berger) mit, in "Weg"5) (EA: 01.12.1985; Regie: Niels-Peter Rudolph1)) nach dem gleichnamigen Theaterstück6) von Herbert Achternbusch1) sprach er den Schuljungen Herbert, als Großmutter hörte man Christa Berndl1). Zu nennen ist auch das Hörspiel "Hermann"5) (EA: 12.03.1989) von Fitzgerald Kusz1) mit seinem Part eines Mannes neben Protagonist Willy Harlander als Hermann (Regie: Götz Naleppa1)).

Werner Stocker erlag am 27. Mai 1993 mit nur 38 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in München den Folgen eines Gehirntumors. Die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof seiner Geburtsgemeinde Flintsbach am Inn → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Werner Stocker war der Onkel des 1976 in Flintsbach am Inn geborenen Schauspielers Michael Fischer1).

Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) deutsches-filmhaus.de, 3) filmportal.de, 4) fernsehserien.de, 5) ARD Hörspieldatenbank, 6) suhrkamptheater.de
 
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, fernsehserie.de, filmportal.de,
deutsches-filmhaus.de, Die Krimihomepage, prisma.de)
Kinofilme Fernsehen
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