Auszeichnungen / Filmografie
Max von Sydow wurde am 10. April 1929 als Max Carl Adolph von Sydow und Sohn des Ethnologen Carl Wilhelm von Sydow1) (1878 – 1952) in der südschwedischen Universitätsstadt Lund1) geboren; seine Mutter Maria (geb. Freiin Greta Rappe) war als Lehrerin tätig.
Max von Sydow bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1990; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0. Nach dem Schulabschluss ließ er sich ab 1948 drei Jahre lang an der Schule des "Königlichen Theaters"1) in Stockholm zum Schauspieler ausbilden. Erste Erfahrungen als Darsteller sammelte Max von Sydow zunächst an Provinzbühnen, von 1951 bis 1953 war er am "Städtischen Theater" in Norrköping-Linköping1) engagiert, anschließend spielte er bis 1955 in Helsingborg1) Theater, um dann bis 1960 an das "Stadsteater" nach Malmö1) zu wechseln, wo er in Inszenierungen von Ingmar Bergman1) beispielsweise in Stücken wie "Die Katze auf dem heißen Blechdach"1) von Tennessee Williams1), "Peer Gynt"1) von Henrik Ibsen1) oder in Goethes "Faust"1) glänzte. Eine weitere Station seiner Theaterkarriere wurde dann das "Königliche Theater" in Stockholm und auch international feierte er Erfolge: So gab er unter anderem 1977 sein Debüt am Broadway1) oder brillierte 1980 in einer Inszenierung des Shakespeare "Der Sturm"1) am Londoner "Old Vic"1).
     
Max von Sydow 1990 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Sein Leinwanddebüt gab der 20-jährige Max von Sydow mit der Rolle des Nils in der von Alf Sjöberg1) nach dem Roman von Ivar Lo-Johansson1) gedrehten Adaption "Rya Rya – Nur eine Mutter"1) (1949, "Bara en mor"), in den kommenden Jahrzehnten avancierte der Schauspieler sowohl in Schweden als auch im Ausland im Film zum Star.
Erneut unter der Regie von Alf Sjöberg erregte er Aufmerksamkeit als Stallbursche in der gefeierten Verfilmung "Fräulein Julie"1) (1951, "Fröken Julie") nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von August Strindberg1) neben Anita Björk1) in der Titelrolle, es folgten die schwedischen Produktionen "Die Liebenden vom Gullbrandstal" (1953, "Ingen mans kvinna") nach dem Roman von Bernhard Nordh1) und "Das Recht zu lieben" (1956, "Rätten att älska"). Im Folgejahr avancierte von Sydow mit dem von Ingmar Bergman inszenierten Drama "Das siebente Siegel"1) (1957, "Det Sjunde inseglet") und seiner Hauptrolle des fahrenden Ritters Antonius Blok, der sich während einer Pest-Epidemie auf ein Spiel mit dem Tod einlässt, zum international gefeierten Schauspieler. Seither sind die Namen Max von Sydow und Ingmar Bergman eng miteinander verbunden, von Sydow spielte unter der Regie des schwedischen Regisseurs in zehn weiteren Werken, so in "Wilde Erdbeeren"1) (1957, "Smultronstället"), es folgten "Das Gesicht"1) (1958, "Ansiktet"), "Nahe dem Leben"1) (1958, "Nära livet"), "Die Jungfrauenquelle"1) (1960, "Jungfrukällan"), "Wie in einem Spiegel"1) (1961, "Såsom i en spegel"), "Licht im Winter"1) (1962, "Nattvardsgästerna"), "Die Stunde des Wolfs"1) (1968, "Vargtimmen"), "Schande"1) (1968, "Skammen"), "Passion"1) (1969, "En Passion") und "Die Berührung"1) (1971, "Beröringen").

Max von Sydow 1989
Urheber: Alan Light; Lizenz: CC BY 2.0;
Quelle: Wikimedia Commons

Max von Sydow 1989; Urheber: Alan Light; Lizenz: CC BY 2.0; Quelle: Wikimedia Commons
Doch auch unter anderen Regisseuren zeigte von Sydow als herausragender Darsteller immer wieder seine schauspielerische Wandlungsfähigkeit. Er drehte zahlreiche, international erfolgreiche Filme, war mythischer Held, undurchschaubarer Finsterling, zwielichtiger Typus, Licht- und Schattengestalt, Retter und Verräter oder historische Charaktere sowohl im Kino als auch im Fernsehen.
Kenne Fant (1923 – 2016) besetzte ihn als Vater des kleinen Titelhelden (Sven Lundberg) in "Nils Holgerssons wundersame Reise"2) (1962, "Nils Holgerssons underbara resa") nach dem gleichnamigen Roman1) von Selma Lagerlöf1), George Stevens1) gab ihm die Rolle des charismatischen Religionsstifters Jesus von Nazaret1) in seinem biblischen Monumentalfilm "Die größte Geschichte aller Zeiten"1) (1965, "The Greatest Story Ever Told") neben Hollywood-Stars wie Charlton Heston (Johannes der Täufer1)), Shelley Winter (die geheilte Frau), Sidney Poitier (Simon von Cyrene1)) oder Telly Savalas (Pontius Pilatus). In dem Spionage-Thriller "Quiller Memorandum – Gefahr aus dem Dunkel"1) (1966, "The Quiller Memorandum") nach dem Roman von Elleston Trevor1) mimte er den Anführer der Nazi-Bande Oktober, in dem Horrorstreifen "Der Exorzist" (1973, "The Exorcist") nach dem gleichnamigen Roman1) von William Peter Blatty1) sowie in "Exorzist II – Der Ketzer"1) (1977, "Exorcist II: The Heretic") war er der Pater Lankester Merrin. In "Der Steppenwolf"1) (1974, "The Steppenwolf"/"Le Loup des Steppes"), gedreht von Fred Haines1) nach dem berühmten, gleichnamigen Roman1) von Hermann Hesse1), übernahm er die Rolle des Protagonisten Harry Haller, Sydney Pollack1) besetzte ihn in dem nach dem Roman "Six Days of the Condor" von James Grady1) mit Robert Redford als CIA1)-Mitarbeiter Joseph Turner realisierten Thriller "Die drei Tage des Condor"1) (1975, "Three Days of the Condor") als Auftragsmörder G. Joubert und Robert Clouse1) als den Baron neben Yul Brunner in dem Science-Fiction-Streifen "New York antwortet nicht mehr"1) (1975, "The Ultimate Warrior").
Bis Ende der 1980er Jahre folgten prägnante Rollen in Produktionen wie beispielsweise in dem Drama "Die Reise der Verdammten"1) ("1976, Voyage of the Damned") nach dem Buch von Gordon Thomas1), dem Kriegsabenteuer "Marschier oder stirb"1) (1977, "March or Die"), dem Actionstreifen "Flucht oder Sieg"1) (1981, "Victory") oder in dem ganz auf Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger zugeschnittenes Spektakel "Conan der Barbar"1) (1982, "Conan the Barbarian"). Mit Regisseur Irvin Kershner1) drehte er den James Bond1)-Film "Sag niemals nie"1) (1983, "Never Say Never Again") und gab als Bösewicht Ernst Stavro Blofeld1) den Gegenspuieler des Geheimagenten 007 (Sean Connery), In dem von David Lynch1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Frank Herbert1) in Szene gesetzten Science-Fiction-Film "Der Wüstenplanet"1) (1984, "Dune") trat er als Dr. Kynes in Erscheinung, in Joseph Rubens1) Story "Dreamscape – Höllische Träume"1) (1984, "Dreamscape") tauchte er als Doktor Paul Novotny auf, in Woody Allens romantischen Komödie "Hannah und ihre Schwestern"1) (1985, "Hannah and Her Sisters") an der Seite von Mia Farrow als Maler Frederick.
Für seine Gestaltung des Lasse Karlsson, Vater von Pelle (Pelle Hvenegaard), in Bille Augusts1) auf dem gleichnamigen Romanzyklus1) von Martin Andersen Nexø1) basierenden, preisgekrönten Verfilmung "Pelle, der Eroberer"1) (1987, "Pelle erobreren"), erhielt Max von Sydow eine "Oscar1)-Nominierung" als "Bester Hauptdarsteller"1), unterlag jedoch bei der Verleihung der begehrten Trophäen am 29. März 1989 Dustin Hoffman in "Rain Man"1). Dafür wurde seine schauspielerische Leistung 1988 mit den dänischen Filmpreisen "Bodil"1) ("Bester Hauptdarsteller"1)) und "Robert"1) ("Bester Hauptdarsteller"1)), dem schwedischen "Guldbagge"1) ("Bester Hauptdarsteller"1)) sowie dem "Europäischen Filmpreis"1) ("Bester Darsteller"1)) gewürdigt. 
"Die Mörder warten schon": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion am 02.04.2021 auf DVD herausbrachte. "Die Mörder warten schon": Szenenfoto mit Max von Sydow als Agent Szazin und Helen Mirren als Anna mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion am 02.04.2021 auf DVD herausbrachte. Im selben Jahr kam sein Regiedebüt "Ved vejen" (1988, "Katinka") nach dem Roman von Herman Bang1) in die Kinos. Für seine Rolle des russischen Top-Agent Szaz in dem TV-Thriller "Die Mörder warten schon"3) 1989, "Red King, White Knight") wurde er für einen "Emmy Award" nominiert, unterlag jedoch Vincent Gardenia1) in "Ein Monat voller Sonntage"2) ("Age-Old Friends").
 
"Die Mörder warten schon": Abbildung
DVD-Cover sowie Szenenfoto mit
Max von Sydow als Agent Szazin
und Helen Mirren1) als Anna
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax Film,
welche die Produktion am 02.04.2021
auf DVD herausbrachte.
Bis in die 2000er Jahren blieb der hagere Schwede in internationalen Produktion ein vielbeschäftigter Darsteller bei Film und Fernsehen, das Kino-Publikum erlebte ihn mit vielen prägnanten Figuren. Nach dem Roman "Needful Things"1) von Stephen King1) realisierte Regisseur Fraser Clarke Heston1) den Horror-Thriller "In einer kleinen Stadt"1) (1993, "Needful Things"), in dem er als der teuflische Leland Gaunt beeindruckte. Für sein Porträt des umstrittenen Nobelpreisträgers Knut Hamsum1) in Jan Troells1) Biopic "Hamsun"1) (1996) wurde er mit dem schwedischen "Guldbagge"1), dem dänischen "Bodil"1) (jeweils als "Bester Hauptdarsteller") sowie beim "Semana Internacional de Cine de Valladolid" als "Bester Darsteller" ausgezeichnet.  Eine interessante Rolle war auch die des alten, erfahrenen Rechtsanwalts Nels Gudmundsson in der US-amerikanischen Produktion "Schnee, der auf Zedern fällt"1) (1999, "Snow Falling on Cedars") nach dem gleichnamigen Roman1) von David Guterson1), Dario Argento1) besetzte ihn mit der Hauptrolle des Kriminalbeamten Detective Ulisse Moretti in dem Horror-Streifen "Sleepless"1) (2001, "Non ho sonno"), in Jacques Dorfmanns1) Abenteuer "Vercingétorix – Kampf gegen Rom"4) (2001, "Vercingétorix") mimte er an der Seite von Christopher Lambert1) in der Titelrolle des Vercingetorix1) und Klaus Maria Brandauer als dessen Gegenspieler Julius Caesar1) den weisen Druiden1) Guttuart.
Zu Max von Sydows jüngeren Arbeiten vor der Kino-Kamera zählte der Part des Lamar Burgess, Gründer der Abteilung "Precrime"1) der Washingtoner Polizei, in Steven Spielbergs1) Science-Fiction-Thriller "Minority Report"1) (2002) nach der gleichnamigen Kurzgeschichte1) von Philip Kindred Dick1) mit Superstar Tom Cruise1) als Protagonist Chief John Anderton. Für die britische Verfilmung  "Heidi"4) (2005) nach dem gleichnamigen Kinderbuch1) von Johanna Spyri1) mit Emma Bolger1) als kleine Titelheldin und unter anderem Geraldine Chaplin als Frl. Rottenmeier übernahm er die Rolle des Großvaters (Alp-Öhi). Weiterhin zu nennen ist unter anderem das vielbeachtete, französische Biopic "Schmetterling und Taucherglocke"1) (2007, "Le scaphandre et le papillon") von Regisseur Julian Schnabel1). Der Film, der 2007 bei den "60. Filmfestspielen von Cannes"1) gezeigt wurde, setzte den gleichnamigen autobiografischen Bestseller "Schmetterling und Taucherglocke" ("Le scaphandre et le papillon") von Jean-Dominique Bauby1) (1952 –1997), ehemaliger Herausgeber der französischen Zeitschrift "ELLE"1), der 1995 im Alter von 43 Jahren einen Schlaganfall erlitt und fast an seinem gesamten Körper gelähmt war, hochsensibel in Szene. Das einzige, was Bauby noch bewegen konnte, war das linke Augenlid – und damit hatte er zu kommunizieren gelernt und schließlich Buchstaben für Buchstaben das Buch diktiert. In der Hauptrolle des am "Locked-in-Syndrom"1) leidenden Bauby überzeugte der preisgekrönte französische Schauspieler und Regisseur Mathieu Amalric1), von Sydow zeigte sich mit der Nebenrolle von Baubys Vater Papinou. Der charismatische Schauspieler gehörte als der korrupte französische Botschafter und Vorsitzender des internationalen Strafgerichtshofs Varden Reynard zur Besetzung der Action-Komödie "Rush Hour 3"1) (2007) nach dem Buch von Matthew "Matt" Cohen1), spielte in dem kanadischen Drama "Emotional Arithmetic"1) (2007) den jüdischen Autor bzw. Holocaust1)-Überlebenden Jakob Bronski.
Max von Sydow präsentierte sich in dem ganz auf Jean-Paul Belmondo zugeschnittenen Streifen "Ein Mann und sein Hund"1) (2008, "Un homme et son chien") als Kommandant, tauchte in "Oskar und die Dame in Rosa"2) (2009, "Oscar et la dame rose") nach der gleichnamigen Erzählung1) von Éric-Emmanuel Schmitt1) (auch Regie) neben Michèle Laroque1) (Rosa) und Amir Ben Abdelmoumen (Oskar) als Oskars Arzt Dr. Düsseldorf auf. In dem US-amerikanischen Psycho-Thriller "Shutter Island"1) war er an der Seite von Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio1) als Dr. Jeremiah Naehring, Kollege von Dr. John Cawley (Ben Kingsley zu sehen; Kinostart in Deutschland war der 25. Februar 2010. Seine schauspielerische Vielseitigkeit bewies er auch in Ridley Scotts1) Abenteuer "Robin Hood"1) mit Russell Crowe1) als Robin Hood1) bzw. Robin Longstride und mimte als Sir Walter Loxley den Vater des getöteten Ritters Sir Robert Loxley (Douglas Hodge1)) bzw. Schwiegervater von Lady Marion Loxley (Cate Blanchett1)). Die Produktion eröffnet am 12. Mai 2010 die "63. Filmfestspiele von Cannes"1), einen Tag später startete das Historien-Spektakel in den deutschen und österreichischen Kinos. Anschließend folgten kleinere Auftritte in dem Horrorstreifen "Wolfman"1) (2010) und in dem Drama "Extrem laut & unglaublich nah"1) (2011, "Extremely Loud & Incredibly Close"). Die Figur des Untermieters in letztgenanntem Film nach dem gleichnamigen Roman1) von Jonathan Safran Foer1) brachte dem Schweden eine "Oscar"-Nominierung als "Bester Nebendarsteller"1) ein, doch die Jury bevorzugte Christopher Plummer in der Geschichte "Beginners"1) (2010).

Max von Sydow 2013 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

Max von Sydow bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2013; Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
In "Mutter Theresa: Ihre Briefe. Ihr Leben"5) (2014, "The Letters") stellte er den Jesuitenpater Celeste van Exem (1908 – 1993) dar,  vertrauter Freund und geistiger Gefährte der weltberühmten, im mazedonischen Skopje geborenen Ordensschwester und Missionarin Mutter Teresa1), die von Juliet Stevenson1) gespielt wurde. 2015 startete mit "Star Wars: Das Erwachen der Macht"1) ("Star Wars: The Force Awakens") die siebte Episode der Star-Wars1)-Reihe1), in der er als der alte Archivar Lor San Tekka auftrat. Eine kleine, dennoch bemerkenswerte Rolle war die des alten Bestattungsunternehmers in der von Bouli Lanners1) gedrehten, französisch-belgischen Co-Produktion "Das Ende ist erst der Anfang"2) (2017, "Les premiers, les derniers") → www.epd-film.de, tagesspiegel.de. Eine seiner letzten Arbeiten für den Kinofilm war das beklemmende Drama "Kursk"1) (2018) über den Untergang des russischen Atom-U-Boots1) "Kursk"1) im August 2000 mit der Figur des Admirals Vladimir Petrenko → Übersicht (Auszug Kinofilme.
  
Auf dem Bidschirm sah man von Sydow bereits 1967 mit der Rolle des Vaters Otto Frank1) in "The Diary of Anne Frank"4), gedreht nach dem Theaterstück von Frances Goodrich1) und Albert Hackett1), basierend auf dem Werk "Tagebuch der Anne Frank"1) von Anne Frank1). In dem Zweiteiler "Christopher Columbus"1) (1985) über den von Gabriel Byrne1) dargestellten Seefahrer Christoph Kolumbus1) verkörperte er den portugiesischen König Johann II.1), in dem Vierteiler "Quo Vadis?"1) (1985) nach dem gleichnamigen Roman1) von Henryk Sienkiewicz1) mit unter anderem Klaus Maria Brandauer als Kaiser Nero1) den Apostel Petrus1). Ebenfalls 1985 kam der Mehrteiler "Wettlauf zum Pol"1) ("The Last Place on Earth") nach dem Bestseller "Scott and Amundsen" des Polarhistorikers Roland Huntford1) über den Wettstreit des erstmaligen Erreichens des geographischen Südpols1) mit Martin Shaw1) als der Brite Robert Falcon Scott1) und Sverre Anker Ousdal1)1) als dessen Herausforderer, der Norweger Roald Amundsen1) ins Fernsehen, hier erlebte man ihn als den norwegischen Wissenschaftler Fridtjof Nansen1). Nach dem Drehbuch von Ingmar Bergman1), erster Teil einer von Bergman konzipierten Trilogie über seine Eltern, setzte Bille August1) den Vierteiler "Die besten Absichten"1) (1991, "Den goda viljan") in Szene, in dem er sich von Sydow als Johan Åkerblom, Vater von Anna Åkerblom/Bergman (Pernilla Östergren-August1)) zeigte. Die Produktion gelangte zudem in einer kürzeren Filmfassung in die Kinos und erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 1992 die "Goldene Palme"1) der "Internationalen Filmfestspiele von Cannes"1). "Die Filmversion wurde ursprünglich als offizieller Kandidat Schwedens auf eine "Oscar"1)-Nominierung in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" eingereicht, aber aufgrund der vorherigen Fernsehausstrahlung abgelehnt." vermerkt Wikipedia. Unter der Regie von Axel Corti1) bzw. Gernot Roll1) (Corti verstarb noch während der Dreharbeiten) entstand der Dreiteiler "Radetzkymarsch"1) (1994) nach dem berühmten, gleichnamigen Roman1) von Joseph Roth1), in dem er sich als Bezirkshauptmann Baron Franz von Trotta präsentierte, Vater von Carl Joseph (Tilman Günther1)), der von der verwitweten, deutlich älteren Valérie von Taussig (Charlotte Rampling) verführt und dessen Geliebter wird. In zwei, jeweils 2-teiligen Bibel-Verfilmungen gehörte Max von Sydow ebenfalls zur Besetzung, in "Samson und Delila" (1996, "Samson and Delilah" mit Eric Thal1) als Samson1) und Elizabeth Hurley1) als Delila1) fungierte er als Erzähler (deutsche Synchronstimme: Walter Niklaus1)), in "Salomon"1) (1997) über den von Ben Cross1) dargestellten König Salomon1) trat er als dessen Vater, der greise König David1) in Erscheinung. Bereits 1984 wirkte er in dem auf einer Geschichte aus dem Buch "Husband Of Delilah" von Eric Linkletter1) basierenden TV-Film "Samson und Delilah"1) ("Samson and Delilah") als Statthalter Sidka mit, Belinda Bauer1) spielte die Delilah, Antony Hamilton1) den Samson.
Hohe Einschaltquoten erreichte der Zweiteiler "Die Nibelungen – Der Fluch des Drachen"1) (2004, "Ring of the Nibelungs") mit Benno Fürmann1) (Siegfried1)) und unter anderem Kristanna Loken1) (Brunhild1)), hier gab er den Waffenschmied Eyvind, der Siegfried großzog. Mit "Die Tudors"1) ("The Tudors") entstand eine Historien-Serie, frei basierend auf den Ereignissen während der Regierungszeit des von Jonathan Rhys Meyers1) gespielten englischen Königs Heinrich VIII.1), Max von Sydow verlieh hier in der 3. Staffel dem Bischof bzw. Kardinal Otto von Waldburg1) (1514 – 1573) Kontur; in Deutschland wurde die Serie seit 7. Juni 2008 auf "ProSieben" ausgestrahlt. Letztmalig auf dem Bildschirm sah man ihn in der sechsten Staffel bzw. in drei Episoden der US-amerikanischen Fantasy-Serie "Game of Thrones"1) mit der Rolle des mysteriösen, dreiäugigen Raben ("Three-Eyed Raven"); diese Figur tauchte bereits am Ende der vierten Staffel kurz auf, wurde dort allerdings von Struan Rodger gespielt → Übersicht TV-Produktionen (Auszug).
Max von Sydow 2016 bei den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes"; Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons "Bei der Darstellung vieler seiner Rollen wird von Sydow von der Filmkritik Charisma und eine archaische Kraft zugeschrieben. Seine hagere Gestalt und seine als knorrig beschriebene Stimme verstärken diesen Eindruck. In dieser Hinsicht entfaltete er eine große Wirkung bei seiner ersten Zusammenarbeit mit Bergman in "Das siebente Siegel" als Kreuzritter Antonius Block während eines Schachspiels gegen den Tod. Seine markante Stimme wurde außerdem durch zahlreiche Werbefilme, zuletzt auch durch Computerspiele bekannt. Häufig wurde Max von Sydow durch seine hochgewachsene, knochige Gestalt mit der Verkörperung von strengen und autoritären, bisweilen auch schurkenhaften Figuren betraut. Im Laufe seiner langen Karriere gelang es ihm jedoch, ein breites Rollenspektrum abzudecken und sehr verschiedene Charaktere zu verkörpern. Er arbeitete mit vielen der künstlerisch angesehensten Regisseure seiner Zeit zusammen. Sein Schaffen umfasst rund 160 Film- und Fernsehproduktionen sowie einige Computer- und Videospiele." führt Wikipedia aus.
  
  
Max von Sydow 2016 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Der vielfach preisgekrönte Charakterdarsteller, einer der ganz Großen der internationalen Filmszene, war bis zuletzt gefragt und stand auch noch im hohen Alter vor der Kamera. Die Auszeichnungen, die er im Laufe seiner langen Karriere erhielt, können sich sehen lassen.
Im Folgenden eine Auswahl → siehe auch Wikipedia (englisch) sowie "Internet Movie Database": 
(Fremde Links: Wikipedia, filmdienst.de) Max von Sydow  starb am 8. März 2020 im Alter von 90 Jahren in seinem Domizil in der französischen Gemeinde Seillans1) (Region Provence-Alpes-Côte d’Azur1)), wo er neben seinem Pariser Wohnsitz ein weiteres Haus besaß. "Max von Sydow spielte Schurken, Erleuchtete, Hochmütige mit Würde und Distanz." schrieb DIE ZEIT in einem Nachruf, für die "Süddeutsche Zeitung" war der 1,90 Meter große Hüne "Traumwandler und Teufelsaustreiber" und "Die Tagesschau" bezeichnete den Schweden als einen "der markantesten Gesichter im Filmgeschäft", der "in mehr als hundert Filmen und Fernsehserien im Laufe seiner weit über ein halbes Jahrhundert langen Karriere zu sehen war und dabei fast jedes Genre streifte."
Er war von 1951 bis 1979 in erster Ehe mit Schauspielerkollegin Kjerstin Olin (1926 – 1998) verheiratet, aus der Verbindung gingen die Söhne Henrik (* 06.02.1958) und Clas hervor. Im April 1997 ehelichte der Schauspieler die französische Dokumentarfilmerin Cathrine Brelet, die er bei den Dreharbeiten zu der TV-Produktion "Die Bibel – Salomon" (1997) kennengelernt hatte, wo Brelet als Assistentin des Regisseurs Roger Young1) mitwirkte. Seither war Brelet ausschließlich die persönliche Assistentin ihres Ehemannes, der 2002 die französische Staatsbürgerschaft annahm. Das Paar wohnte in Paris, während des Sommers genossenen beide ihre freie Zeit in einem Ferienhaus auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland1).
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de, 3) prisma.de, 4) wunschliste.de
       
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(Fremde Links: Wikipedia),  prisma.de (Originaltitel), filmportal.de; R = Regie)
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