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Der Schauspieler Fred Tanner wurde am 12. September 1920 als Gottfried Tanner in
dr Schweizer Gemeinde Rüschlikon1) (Kanton Zürich) geboren.
Nach dem Besuch einer Kunstgewerbeschule
in Zürich (19351936) sowie einer Grafikerlehre in Wädenswil1) (Kanton Zürich)
entschloss er sich zu einer schauspielerischen Laufbahn und erwarb sich dein darstellerisches Rüstzeug ab 1941
am "Bühnenstudio Zürich"1),
beendete die Ausbildung 1944 erfolgreich.
Daneben sammelte er zwischen 1940 und 1942 als Externist bereits erste Bühnenerfahrungen am
"Schauspielhaus Zürich", dem er dann ab 1944 (mit
Unterbrechung) als Ensemblemitglied bis 1982 angehören sollte und im Laufe
der Jahrzehnte rund 220 (zumeist mittlere und kleine) Rollen gestaltete.
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Sein Leinwanddebüt gab Tanner, den Leopold Lindtberg1)
als "sanften Riese von poetischer Gestalt"3) bezeichnete, in
dessen Historienfilm "Landammann
Stauffacher"1) (1941, → cyranos.ch)
und verkörperte neben Protagonist Heinrich Gretler (Werner Stauffacher1)) den Reeta Stauffacher. Die
in Schweizerdeutsch gehaltene Produktion entstand im Zuge der
"Geistigen
Landesverteidigung"1) während des Zweiten
Weltkrieges. Für Lindtberg spielte Tanner anschließend den wichtigen Part des
Kandidaten der Theologie bzw. des Vikars Pfannenstiel in dem Lustspiel "Der
Schuss von der Kanzel"1) (1942), gedreht nach
der gleichnamigen Novelle1) (1877) von
Conrad Ferdinand Meyer1),
sowie den Robert Scheibli in dem Melodram "Marie-Louise"1) (1944).
Nach Kriegsende holte Lindtberg Tanner erneut vor die Kamera und
gab ihm einen kleinen Part in der heiteren Geschichte
"Swiss
Tour" (1949, → cyranos.ch an der Seite des
Hollywoodstars Cornel Wilde1).
Luigi Comencini1) besetzte ihn als Pfarrer in seiner berühmten Johanna Spyri-Verfilmung "Heidi"1) (1952, → cyranos.ch),
eine Figur, die er ebenfalls in der von Franz Schnyder1) in Szene
gesetzten Fortsetzung "Heidi
und Peter"1) (1955, → cyranos.ch)
mimte; in beiden Filmen spielte Elsbeth Sigmund1) die kleine
Titelheldin, der Alp-Öhi wurde von Heinrich Gretler dargestellt.
Fred Tanner als Vikar Pfannenstiel in "Der
Schuss von der Kanzel" (1942)
Quelle/Link: cyranos.ch
bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich,
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG
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Anschließend folgten eine Reihe weiterer, von Franz Schnyder
inszenierte Streifen, so sah man Tanner in der farbenprächtigen
Liebesgeschichte "Zwischen uns die Berge" (1956) als Korporal Remy
an der Seite so prominenter Schweizer Kollegen wie Hannes Schmidhauser,
Peter Arens,
Max Haufler,
Erwin Kohlund oder
einmal mehr Heinrich Gretler. Im darauffolgenden Jahr gelangte Schnyders, ebenfalls prominent besetztes
Flüchtlingsdrama "Der 10. Mai"1) (1957, → cyranos.ch)
in die Lichtspielhäuser, in dem Tanner den Albert Widmer spielte. In den
beiden epischen Jeremias Gotthelf1)-Adaptionen um die resolute Bäuerin "Anne Bäbi Jowäger"4) I. Teil: Wie Jakobli zu einer Frau kommt"1) (1960)
und "Jakobli
und Meyeli"1) (1961) mit Margrit Winter1) in der
Titelrolle, war er der Knecht Sami. In dem dokumentarischen Aufklärungsfilm
"Der
Sittlichkeitsverbrecher"1) (1962) gab er in der Episode "Der Fall Claudia" den Inspektor
Kuhn, einen Gemeindepräsidenten in "Geld
und Geist"1) (1964, → cyranos.ch),
von Schnyder gedreht nach dem gleichnamigen Jeremias Gotthelf-Roman.
Fred Tanner als Inspektor in "Der
Sittlichkeitsverbrecher" (1962)
Quelle/Link: cyranos.ch
bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich,
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG |
Danach wirkte Fred Tanner nur noch in zwei Kinoproduktionen mit, stellte
in Franz Schnyders Heimatfilm "Die
6 Kummer-Buben"1) (1966, → cyranos.ch)
den Dorfpfarrer dar, war zuletzt in Xavier Kollers Thriller "Hannibal"6) (1973) als dubioser Arzt zu sehen,
der seit dem Zweiten Weltkrieg allein in einem menschenleeren Ruinen-Dorf lebt und mit Ratten und Mäusen experimentiert → Übersicht
Kinofilme.
Darüber hinaus übernahm Tanner seit Ende der 1950er Jahre sporadisch
Aufgaben für das Fernsehen, trat in Literatur-Adaptionen, aber auch in
Serien auf. In den 1960er Jahren wirkte er überdies als Dozent an der "Schauspielakademie Zürich"2).
Fred Tanner starb am 27. Oktober 1982 mit nur 62 Jahren in Zürich1)
(Schweiz); die letzte Ruhe fand er auf dem "Friedhof
Witikon" im Osten von Zürich.
Er
war seit 1945 mit der Physiotherapeutin Jacqueline Béatrice Wyler
verheiratet. Sohn Thomas Tanner2) (1947 1997)
machte sich einen Namen als Theaterregisseur sowie Autor von
Drehbüchern und Hörspielen.
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Quellen (unter anderem) Wikipedia,
cyranos.ch,
tls.theaterwissenschaft.ch*),
Historisches Lexikon der Schweiz
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*) Blubacher, Thomas: Fred Tanner, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der
Schweiz (Chronos VerlagZürich 2005, Band 3, S. 17911792)
Link:
1) Wikipedia, 2) tls.theaterwissenschaft.ch, 4) cyranos.ch, 6) Lexikon
des Internationalen Films
3) zitiert nach Hervé
Dumont: Die Geschichte des Schweizer Films. Spielfilme 18961965 (Lausanne 1987, S. 360)
5) Quelle: Lexikon
des Internationalen Films
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database,
filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), cyranos.ch,
fernsehserien.de, filmportal.de, Die Krimihomepage) |
Kinofilme
- 1941: Landammann
Stauffacher (mit Heinrich Gretler als Landammann
Werner Stauffacher; als Reeta Stauffacher) → cyranos.ch
- 1942: Der
Schuss von der Kanzel (nach der gleichnamigen Novelle von
Conrad Ferdinand
Meyer;
als Vikar Pfannenstiel) → cyranos.ch
- 1944: Marie-Louise
(mit Josiane Hegg in der Titelrolle; als Robert Scheibli)
→ cyranos.ch
- 1948: Familie "M" ("Migros"-Werbe-Kurzfilm)
- 1949: Swiss
Tour / Ein Seemann ist kein Schneemann (mit Cornel
Wilde in der Hauptrolle; als ?) → cyranos.ch
- 19521955: Freie Verfilmung der "Heidi"-Romane
von Johanna
Spyri; mit Elsbeth
Sigmund als Heidi (als Pfarrer)
- 1953: Familie "M" Junior ("Migros"-Werbe-Kurzfilm)
- 1953: Die vertagte Hochzeitsnacht
(nach dem Schwank "Vertagte Nacht" von Arnold
und Bach; als ?) → Filmlexikon
- 1956: Zwischen uns die Berge / Lied der Heimat
(als Korporal Rémy) → wunschliste.de,
www.srf.ch,
IMDb
- 1957: Der
10. Mai / Die Angst vor der Gewalt (als Albert Widmer)
→ cyranos.ch,
www.srf.ch
- 1957: Taxichauffeur Bänz
(mit Schaggi
Streuli; als Oberarzt Dr. Zbinden) → cyranos.ch
- 1957: Bäckerei
Zürrer (mit Emil
Hegetschweiler; als Konditor Herr Berger) → cyranos.ch
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"Bäckerei Zürrer":
Szenenfoto mit Fred Tanner als
Konditor Herr Berger
Mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann
(Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG
Quelle: cyranos.ch bzw.
Archiv "Praesens-Film AG" Zürich |
- 1959: Hinter
den sieben Gleisen (als Polizist Meier 12) → cyranos.ch
- 19601962: Anne
Bäbi Jowäger (nach dem Roman von Jeremias
Gotthelf; als Knecht Sami)
- 1961: Die
Schatten werden länger (als Dr. Borner) → cyranos.ch,
filmportal.de
- 1962: Es Dach überem Chopf (als
Herr Völlmy, der Leiter des Amtes für Notwohnungen) → cyranos.ch,
www.srf.ch
- 1962: Der
Sittlichkeitsverbrecher (Episodenfilm; als Inspektor) → cyranos.ch
- 1964: Geld
und Geist (nach dem Roman von Jeremias
Gotthelf; als Gemeindepräsident) → cyranos.ch
- 1966: Angeklagt
nach § 218 / Der Arzt stellt fest… (als Herr Kleiner)
- 1968: Die
6 Kummer-Buben (nach dem Jugendroman von Elisabeth
Müller; als Dorfpfarrer) → cyranos.ch
- 1973: Hannibal (als der machtbesessene, verrückte Doktor)
→ Filmlexikon,
IMDb,
www.artfilm.ch
Fernsehen (Auszug)
- 1957: Das heiße Herz (nach dem Stück "The Hasty Heart" des
US-amerikanischen Dramatikers John Patrick;
Regie: Peter Beauvais; als Digger, ein Australier;
Kurzinfo: Das Stück spielt in einem britischen Militärhospital
irgendwo im Südosten von Asien. Hier führen fünf Angehörige der alliierten Streitkräfte das unbeschwerte Leben
von Männern, die noch einmal mit einem blauen Auge aus dem Dschungelkrieg davongekommen sind. Eines Tages
werden sie vor die kaum lösbare Aufgabe gestellt, ihrem schottischen Kameraden Lachie
(Karl Heinz
Fiege) sein schweres
Schicksal tragen zu helfen. Lachie ist unheilbar krank, weiß es aber noch nicht. Um diese eine Situation drehen sich die
heiter-tragischen Geschehnisse, in die auch hin und wieder Schwester Margaret
(Eva
Kotthaus), der gute Geist des
Hospitals, eingreifen muss. (Quelle: SWR Media Services bzw. deutsches-filnhaus.de))
- 19621965: Inszenierungen "Schauspielhaus
Zürich"
- 1963: Die
Fernfahrer (Serie) – Folge 3: Frachtbrief Nr. 1012 (als 1. Schweizer Zollbeamter)
- 1963: Wer ist der Täter (Krimi-Quiz; 3 Folgen; als Kommissar Lerch) → medien.srf.ch
- 1965: Die hölzerne Schüssel (nach dem Schauspiel
"The Wooden Dish" von Edmund Morris nach der Parabel
"Der
alte Großvater und der Enkel" der Gebrüder
Grimm; als Sohn Max Maag) → wunschliste.de
- 1966: De Tod uf em Oepfelbaum (Dialektfassung des Stücks
"Der Tod im Apfelbaum" von Paul Osborn;
Regie: Joseph Scheidegger;
als Mr. Brink) → IMDb,
theatertexte.de
- 1968: Kraft des Gesetzes
(als Priester)
- 1970: Das Landhaus (5-teilige Krimiserie; Regie: Kurt
Früh; als Andy Holtscher) → IMDb
- 1971: Recht
oder Unrecht (Serie) Folge 6/7: Der
Fall Hetzel (als ?)
- 1973: Die
Tausender-Reportage (Serie; als Verleger Chervet)
- 01. Der Beginn in Zürich
- 05. Palmen auf der Hallig
- 1974: Engadiner Bilderbogen (Serie;
Hugo Gaudenzi)
- 1974: Konfrontation Das Attentat von Davos (Doku-Drama
von Rolf Lyssy über David
Frankfurter (Peter Bollag)
und sein Attentat
auf den NS-Landesgruppenleiter Wilhelm
Gustloff, dargestellt von Gert
Haucke; EA: 17.10.1976 ARD; als ?)
→ Wikipedia (englisch),
IMDb
- 1982; Herr Herr (angelehnt an den
"Finanzjongleur" Werner
Kurt Rey; als Eugen Knopf)→ Filmlexikon,
IMDb
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