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Maria von Tasnady wurde am 16. November 1911 im damals Österreich-Ungarischen
Lónyaytelep1)
(Transsylvanien; heute: Petrila Rumänien) als Magdalena Fekete geboren. Nach
dem Schulabschluss wollte sie Journalistin werden und studierte Literaturgeschichte und Germanistik an der Universität in
Budapest1).
Als die dunkelhaarige Schönheit 1931 zur "Miss Ungarn" gekürt wurde
und als Preis eine Reise nach Berlin gewann, gab sie das Studium auf und
interessierte sich nun für die Schauspielerei. Sie wurde für den Film
verpflichtet, erhielt unter dem Künstlernamen "Maria von Tasnady"
einen kleinen Part in dem
Unterhaltungsstreifen "Durchlaucht amüsiert sich" (1932)
an der Seite von Georg Alexander
und Lien Deyers und nahm Schauspielunterricht.
Ihre
Karriere begann auf der Bühne am "Staatstheater
Oldenburg"1),
rasch machte sie sich sowohl als Schauspielerin als auch Sängerin einen Namen; später trat sie unter anderem in Berlin am "Schillertheater"1) auf.
Maria von Tasnady erschien mit Haupt- und Nebenrollen in deutschsprachigen,
aber auch ungarischen Produktionen weiterhin auf der Leinwand. Auch wenn sie nie zu den ganz großen Ufa-Stars jener Zeit
gehörte, so zählt sie doch mit einigen prägnanten Frauenfiguren
zu den Publikumslieblingen der Filmgeschichte. Nach einer kleinen Rolle in der
Komödie "Wenn die Liebe Mode macht"2) (1932) besetzte
sie dann Detlef Sierck1)
(= Douglas Sirk) in dem musikalisch-melodramatischen Kassenschlager
"Schlußakkord"1) (1936)
neben Willy Birgel und
Lil Dagover:
In dem schwerblütigen Rührstück mimte sie eindringlich die
Hanna Müller, Kindermädchen bei einem berühmtem Musikerehepaars,
welches zu Unrecht unter Mordverdacht gerät, sich dann am Ende als leibliche Mutter seines Zöglings
entpuppt.
Maria von Tasnady in den 1920er Jahren
Urheber/Autor; Unbekannt; Angaben zur Lizenz siehe hier
Quelle: Wikimedia
Commons von keptar.oszk.hu |
Nach ihrer tragenden Rolle des Flüchtlingsmädchens Irene Marellus und
Partnerin von Willy Fritsch in
dem von Herbert Maisch1) nach der Novelle "Der Mann ohne
Vaterland" von Gertrud von Brockdorff1) gedrehten NS-Propagandafilm "Menschen
ohne Vaterland"1) (1937)
stand sie für Erich Waschnecks1)
Literaturadaption "Streit um den Knaben Jo"3) (1937)
erneut mit Willy Fritsch vor der Kamera und mimte die Modeschneiderin Helga Frank, genannt
"Max",
welche um ihren Sohn kämpft. Wenig später tauchte Maria von Tasnady
einmal mehr unter der Regie von Herbert Maisch mit der Titelrolle in dem
Liebesfilm "Frau Sylvelin"3) (1938)
als vernachlässigte Ehefrau des knallharten Geschäftsmannes Manfred Block (Heinrich George) auf, die mit
dem attraktiven Gutsbesitzer Baron von Sollnau (Paul Richter) ein romantisches Abenteuer
durchlebt. Eine weitere interessante Rolle, die einer verwöhnten Tochter aus reichem
Hause, gab ihr Nunzio Malasomma1)
in der Krimiromanze "Die Frau ohne Vergangenheit"3) (1939) neben
Sybille Schmitz,
Bernhard Minetti
und Albrecht Schoenhals. Es folgten Hauptrollen in der
musikalischen Verwicklungskomödie "Das Abenteuer geht weiter"3)
(1939, auch "Jede Frau hat ein süßes Geheimnis) als Gattin des berühmten Bühnensängers
Heinz van Zeelen (Johannes Heesters und
als Sekretärin Vera Kaufmann in dem Krimi "Alarm"1) (1941)
nach dem Roman von C. V. Rock1).
Danach trat sie in den italienischen Produktionen
"Benghasi"1) (1942),
"Inferno giallo" (1942) und "L'usuraio" (1943)
sowie unter der Regie ihres zweiten Ehemannes Géza von Radványi1) in dem ungarischen Streifen "Egy asszony visszanéz" (1942, "So liebt nur eine Frau) in Erscheinung.
Nach Ende des 2. Weltkrieges übernahm Maria von Tasnady, die in ihren
frühen Jahren meist teils kapriziöse, teils leidensbereite mondäne
Frauenfiguren verkörperte, nur noch vereinzelt
Aufgaben für den Film: Sie stand für "Wunder einer Stimme Enrico Caruso"1) (1951,
"Enrico Caruso: leggenda di una voce") vor der Kamera und mimte in
Giacomo Gentilomos1)
sentimentalen Biopic, welche die Jugendjahre des weltberühmten Tenors Enrico Caruso
von 1873 bis 1921 bzw. bis zu seinem Aufstieg aufzeigt, Carusos Mutter
Anna. Werner Jacobs1) gab ihr in der Literaturverfilmung
"André und
Ursula" (1955) nach dem gleichnamigen
Roman1) von Polly Maria Höfler
neben den Protagonisten Ivan Desny (André Duval)
und Elisabeth Müller (Ursula Hartmann)
den Part der Angčle Senard, Tante von André. Ihren letzten Kinofilm
drehte sie mit Regisseur Harald Reinl1)
und mimte in dem Heimatstreifen "Die
Prinzessin von St. Wolfgang"1) (1957)
die Mutter der Titelheldin Prinzessin Josefa Maria "Josi" von Leuchtenberg (Marianne Hold)
→ Übersicht Kinofilme.
Danach wurde es still um Maria von Tasnady, die seit 1954 in München lebte. Dort war sie 21 Jahre lang als Sprecherin für den Rundfunksender
"Radio Free Europe"1)
tätig; zeitweise hatte sie einen Wohnsitz in Amerika.
Die Schauspielerin starb am 16. März 2001 im Alter von 89 Jahren in
München; die letzte Ruhe fand sie auf dem Friedhof der
oberbayerischen Gemeinde Planegg1) nahe München → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Maria von Tasnady war in erster Ehe mit dem deutschen Produzenten Bruno Duday1) (1880 1946) verheiratet.
Ihr zweiter Ehemann wurde 1938 der ungarische Regisseur Géza von Radványi1)
(1907 1986), der unter anderem die Filme "Hände hoch, Herr Kommissar" (1940,
"Öt öra")
und "Der sprechende Mantel" (1941, "A beszélö köntös") mit seiner Frau in der
Hauptrolle realisierte.
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Kinofilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Murnau Stiftung,
Wikipedia (deutsch/englisch)) |
- 1932: Durchlaucht amüsiert sich
(mit Georg Alexander als Fürst Michael, der gegen seinen Willen ein
"hässliches Entlein"
von Prinzessin (Lien
Deyers) ehelichen soll; als Zofe)
- 1932: Wenn die Liebe Mode macht
(als Näherin Yvonne)
- 1936: Schlußakkord
(als junge Mutter bzw. Kindermädchen Hanna Müller) → filmportal.de
- 1937: Menschen
ohne Vaterland (nach der der Novelle "Der Mann ohne
Vaterland" von Gertrud
von Brockdorff;
mit Willy
Fritsch; als Flüchtlingsmädchen Irene Marellus)→ filmportal.de
- 1937: Streit um den Knaben Jo
(nach dem in "Die
Woche" erschienenen Roman von Hedda Westenberger; als Schneiderin Helga Frank,
genannt "Max"; Eberhard
Itzenplitz als Johannes "Jo" Frank)
- 1938: Frau Sylvelin
(nach dem Roman "Sylvelin" von Franz von Schönthan;
als Sylvelin, Frau des knallharten Geschäftsmannes
Manfred
Block = Heinrich
George) → Murnau
Stiftung
- 1939: Das Abenteuer geht weiter
/ Jede Frau hat ein süßes Geheimnis (nach der Filmnovelle
"Ein kleines Lied" von Dinah Nelken;
als Helene, Frau des berühmten Bühnensängers Heinz van Zeelen = Johannes
Heesters) → filmportal.de
- 1939: Die Frau ohne Vergangenheit
(mit Sybille
Schmitz; als Ruth Willmann)
- 1940: Hände hoch, Herr Kommissar / Öt óra 40 / 5 óra 40 (Regie: André De Toth;
als Marion)
→ filmdienst.de,
IMDb
- 1940: Zárt tárgyalás (Regie: Géza von Radványi;
als Anna, Ehefrau von Rechtsanwalt Dr. Benedek = Antal Páger)
→ IMDb
- 1941: Der sprechende Mantel / A beszélő köntös (nach
einem Roman von Kálmán Mikszáth;
Regie: Géza von Radványi; als Anna)
→ IMDb
- 1941: Alarm
(nach dem Roman von C.
V. Rock; als Sekretärin Vera Kaufmann)
- 1942: Benghasi Das Schicksal einer Stadt
/ Bengasi (als Carla, Ehefrau von Hauptmann Enrico Berti = Fosco
Giachetti)
- 1942: Inferno giallo (Regie: Géza von Radványi; als
Maria, Fosco Giachetti als Francesco)
→ IMDb
- 1942: So liebt nur eine Frau / Egy asszony visszanéz (Regie: Géza von Radványi)
→ IMDb
- 1943: L'usuraio (Regie: Harry
Hasso (eigentlich: Karl Hartnagel); als Laura Varni) → IMDb
- 1951: Wunder einer Stimme Enrico Caruso
/ Enrico Caruso leggenda di una voce (nach dem
Roman "Neapolitanische Legende"
von Frank
Thiess; als Mutter von
Enrico Caruso, dargestellt (als Mann) von Ermanno Randi;
Gesangsstimme: Mario
del Monaco)
- 1955: André und Ursula
(nach dem pazifistischen gleichnamigen
Roman von Polly
Maria Höfler; mit Ivan Desny
(André Duval)
und Elisabeth Müller
(Ursula Hartmann); als Angčle Senard, Tante von André)
- 1957: Die
Prinzessin von St. Wolfgang (nach der Novelle von Ernst
Neubach; als Herzogin von Leuchtenberg, Mutter von
Prinzessin Josefa Maria = Marianne
Hold)
→ filmportal.de
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