Filmografie / Hörspiel
Fritz Tillmann (rechts) mit Regisseur Helmut Käutner bei Proben zu dem Drama "Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller, 1950 am Berliner "Hebbel-Theater"; Fritz Tillmann spielte den Biff; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000867_025); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 01.06.1950; Quelle: www.deutschefotothek.de Fritz Tillmann wurde am 13. Dezember 1910 in Frankfurt a. M.1) geboren. Nach seiner Ausbildung an der "Immermann-Schauspielschule" in Düsseldorf1) gab er sein Bühnendebüt am "Stadttheater Hagen"1). Nach einigen weiteren Engagements musste er dann 1941 seine Karriere unterbrechen, da er während des 2. Weltkrieges bis 1943 als Soldat zur Wehrmacht eingezogen wurde; danach konnte er in Breslau an den "Städtischen Bühnen" bis Kriegsende wieder Theater spielen.
  
Nach 1945 ging Tillmann zurück nach Düsseldorf, drei Jahre später wechselte er nach Berlin und konnte an verschiedensten West-Berliner Bühnen wie dem "Hebbel-Theater"1), dem "Schillertheater"1) oder dem "Theater am Kurfürstendamm"1) seine schauspielerische Vielseitigkeit unter Beweis stellen.
So richtig populär wurde Fritz Tillmann in den 1950er Jahren – meist mit prägnanten Nebenrollen –  jedoch erst durch den Film. Erstmals sah man ihn in Gustav von Wangenheims pathetischem Ost-West-Spionagestreifen "Der Auftrag Höglers"1) (1950) als deutschen Gewerkschafter Fritz Rottmann auf der Leinwand, im gleichen Jahr erlebte man ihn mit der Figur des Chemikers Dr. Hans Scholz in dem ebenfalls von der DEFA1) produzierten Polit-Drama "Der Rat der Götter"1), einem Film unter der Regie von Kurt Maetzig1) über die Mitschuld des "IG-Farben"1)-Konzerns am Tod mehrer Millionen Menschen in den Gaskammern während der Nazi-Zeit.
 
Fritz Tillmann (rechts) mit Regisseur Helmut Käutner1) bei Proben
zu dem Drama "Tod eines Handlungsreisenden"1) von Arthur Miller1),
1950 am Berliner "Hebbel-Theater"
Fritz Tillmann spielte den Biff, Sohn von Willy Loman (Fritz Kortner)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000867_025)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 01.06.1950
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Es folgten die Kinostreifen "Die heilige Lüge"1) (1954), "Herr über Leben und Tod"1) (1954), "Der 20. Juli"1) (1955) mit der Rolle des im NS-Widerstand engagierten Generals Henning von Tresckow1), "Der Major und die Stiere"1) (1955) und die von Helmut Käutner inszenierte Literaturadaption "Ein Mädchen aus Flandern"1) (1956) nach der Novelle "Das Engele von Loewen" von Carl Zuckmayer1). Für seine Rolle des Hauptmann Lüdemann in letztgenanntem Film erhielt Tillmann ein Jahr später im Februar 1957 den "Preis der Deutschen Filmkritik"1) als "Bester Nebendarsteller".
Bis Ende der 1950er Jahre stand der Schauspieler für erfolgreiche Filme wie beispielsweise "Anastasia – Die letzte Zarentochter"1) (1956), "Herrscher ohne Krone"1) (1957), "Dr. Crippen lebt"1) (1958), "Gestehen Sie, Dr. Corda!"1) (1958), "Der Schinderhannes"1) (1958), "Skandal um Dodo"1) (1958), "Es war die erste Liebe"1) (1958) oder "Die Gans von Sedan"1) (1959) vor der Kamera und auch in den 1960er Jahren blieb er für das Kino ein unverzichtbarer Darsteller in zahlreichen Produktionen.
So präsentierte er sich er unter anderem als Wirtschaftsboss und besorgter Vater Alexander Engelmann an der Seite von Heinz Erhardt und Marika Rökk in dem amüsanten Streifen "Mein Mann, das Wirtschaftswunder"1) (1961). In "Es muss nicht immer Kaviar sein"1) (1961) sowie "Diesmal muss es Kaviar sein"1) (1961) nach dem Roman "Es muss nicht immer Kaviar sein"1) von Johannes Mario Simmel1) mit O. W. Fischer als Thomas Lieven  mimte er den General von Felseneck und in dem Rühmann-Film bzw. der Curt Goetz-Adaption "Das Haus in Montevideo"1) (1963) einen Bürgermeister. Auch in den weiteren Curt Goetz-Verfilmungen "Dr. med. Hiob Prätorius"1)  (1965) und "Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden…?"1) (1966) mit Heinz Rühmann gehörte Tillmann zur Besetzung, In "Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche"1) (1967) machte er als Müller Düker eine ebenso gute Figur wie als Schuldirektor Knauer in Helmut Käutners Remake des Klassikers "Die Feuerzangenbowle"1)  (1970). Zu Tillmanns weiteren Arbeiten für das Kino zählten unter anderem "Käpt'n Rauhbein aus St. Pauli"1) (1971), "Morgen fällt die Schule aus"1)  (1971), "Einer von uns beiden"1) (1973), "Drei Männer im Schnee"1) (1974) und zuletzt "Die Jugendstreiche des Knaben Karl"1) (1977) → Übersicht Kinofilme.
Auch die Fernsehzuschauer konnten den Schauspieler, der bereits seit Mitte der 1950er Jahre für das neue Medium arbeitete, in zahlreichen Stücken erleben, so beispielsweise als General Ludwig Beck1) in dem Dokumentarspiel "Der Fall der Generale"2) (1966) über die "Blomberg-Fritsch-Krise"1), gute Kritiken erntete er auch als als Reichskanzler Fürst von Bülow in "Die Affäre Eulenburg"2) über die Harden-Eulenburg-Affäre1). Als Sägewerkbesitzer Hugo Pannwitz, zeigte er sich beispielsweise in der Curth Flatow1)-Adaption "So'n Theater"2) (1973) oder als Sir Ralph Bloomfield Bonington in "Des Doktors Dilemma"3) (1977) nach dem Bühnenstück von George Bernard Shaw1). Letztmalig stand Tillmann für den ganz auf Heinz Rühmann ausgerichteten Episodenfilm "Aller guten Dinge sind drei"1) (1980) mit dem Untertitel "Serenade für Spieldose, Cello und Orgel" sowie für "Der Raub der Sabinerinnen"2) (1983) nach dem gleichnamigen Schwank1) von Franz und Paul von Schönthan1) vor der Fernsehkamera und spielte den Weinhändler Kurt Groß an der Seite von Gert Fröbe (Theaterdirektor Emanuel Striese) und Martin Held (Professor Martin Gollwitz) → Übersicht TV-Produktionen.
   

Fritz Tillmann in dem Stück "Die Gerechten"1)
von Albert Camus1), 1950 am Berliner "Hebbel-Theater"
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000884_020)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 14.09.1950
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Fritz Tillmann in dem Stück "Die Gerechten" von Albert Camus, 1950 am Berliner "Hebbel-Theater"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000884_020); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 14.09.1950; Quelle: www.deutschefotothek.de
Neben seiner umfangreichen Tätigkeit für Theater, Film und Fernsehen machte sich Tillmann mit seiner sonoren Stimme auch als Sprecher einen Namen. So synchronisierte er unter anderem internationale Stars wie Karl Malden, Henry Fonda, Trevor Howard, Jean Marais oder auch Peter Ustinov, unter anderem in "Spartacus"1) (1960) → Arbeiten als Synchronsprecher bei Wikipedia sowie synchronkartei.de.  Im Hörspielstudio war er ebenfalls vertreten, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Fritz Tillmann starb am 30. Oktober 1986 in München – wenige Wochen vor seinem 76. Geburtstag; die letzte Ruhe fand er auf dem "Neuen Südfriedhof"1) in München → Foto der Grabstelle bei knerger.de
Siehe auch Wikipedia 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) fernsehserien.de
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch))
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