Frithjof Vierock: Foto mit freundlicher Genehmigung von "Foto Video Sessner GmbH" (www.foto-sessner.de); Copyright Foto Sessner Frithjof Vierock wurde am 28. August 1943 als Sohn eines Kunstmalers und einer Pianistin in Eisenach in eine musisch geprägte Familie hineingeboren; seine Tante war die Schauspielerin Jessie Vihrog1) (1907 – 1996). Aufgewachsen in München besuchte er dort nach der mittleren Reife eine Berufsschule für Tänzer und Musiker sowie das Schauspiel-Studio des Ehepaares Martina Eginhardt1) und Ado Riegler1), machte dort 1962 seinen Abschluss.
Bereits 14-jährig hatte Vierock erstmals als Mitglied der Münchener "Fitz-Kinderbühne", die von Ilse Fitz (Mutter von Veronika Fitz1)), geleitet wurde, die "Bretter, die die Welt bedeuten" betreten. 1958 kam er an das fünf Jahre zuvor von Siegfried Jobst und dessen Ehefrau Annemarie Jobst-Grashey als "Münchner Märchenbühne" gegründete "Theater der Jugend" (heute: Schauburg1)), wechselte dann 1960 auf Vermittlung von Gerd Brüdern1) an das "Bayerische Staatsschauspiel"1), wo er am "Residenztheater" als junger Collin Fenwick in Gerd Brüderns Inszenierung von "Die Grasharfe" nach dem gleichnamigen Roman1) von Truman Capote1) erstmals Aufmerksamkeit erregte. Bis Anfang der 1970er Jahre trat er dort regelmäßig auftrat, erhielt zudem Stückverträge am Berliner "Theater am Kurfürstendamm"1) (1967) sowie an weiteren Theatern in München, so unter anderem am "Staatstheater am Gärtnerplatz"1) (1968) und an der "Kleinen Komödie am Max II" (1968–1982). 1977 wirkte er beispielsweise an der "Komödie im Marquardt"1) in Stuttgart, gehörte zwischen 1979 und 1985 zum Ensemble des Theaters "Die Kleine Freiheit"1) in München.
 

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Schon früh kam Vierock zum Film, der Junge mit dem verschmitzt-lausbübischen Lachen trat erstmals – noch ungenannt – in Alfred Weidenmanns Melodram "Solange das Herz schlägt"2) (1958) als Zeitungsjunge sowie als Kaufhauslehrling Fritz in der musikalischen Komödie "Hula-Hopp, Conny" (1959) auf der Leinwand in Erscheinung. Es folgten für die Zeit weitere typische Unterhaltungsstreifen, in der Operetten-Verfilmung "Im weißen Rössl"1) (1960) mimte er neben den Protagonisten Peter Alexander und Waltraut Haas den Piccolo Franzl, in "Junge Leute brauchen Liebe"1) (1961) an der Seite von Cornelia Froboess und Johannes Heesters das Fritzchen. Nach einer Rolle in der Geschichte "Toller Hecht auf krummer Tour"1) (1961) besetzte ihn Imo Moszkowicz in der ganz auf Heinz Rühmann zugeschnittenen Tragikomödie "Max, der Taschendieb"1) (1962) als Egon Schilling, Sohn des Titelhelden bzw. Gentleman-Diebs Max.
Nach dem Kinofilmen "Freddy und das Lied der Südsee"1) (1962) wirkte Vierock im Verlaufe der Jahrzehnte nur noch sporadisch in Kinoproduktionen mit, avancierte stattdessen zu einem vielbeschäftigten Schauspieler in zahlreichen Fernsehspielen und Serien. In nachhaltiger Erinnerung ist er in der Bayerischen Kultserie "Münchner Geschichten"1) (1974) geblieben, unter der Regie von
Helmut Dietl1) und Herbert Vesely1) präsentierte er sich hier in allen neun Folgen als Versicherungsangestellter Gustl Seiler, treuer Freund des noch immer bei seiner Oma (Therese Giehse) wohnenden Lebenskünstlers und schlitzohrigen "Berufsjugendlichen" Karl "Tscharlie" Häusler (Günther Maria Halmer).
1975/76 wirkte er in der vom BR produzierten Kinderreihe "Das feuerrote Spielmobil"1) mit, in dem von Rainer Wolffhardt inszenierten Zweiteiler "Die Rumplhanni"1) (1981) sah man ihn als Staudenschneider-Girgl. Mehrfach trat Vierock zwischen 1983 und 1986 mit wechselnden Rollen in dem Quotenrenner "Polizeiinspektion 1"1) auf, ebenso wie in verschiedenen Episoden des Dauerbrenners "Der Alte"1). Zur TV-Filmografie des Schauspielers zählen Gastauftritte in zahlreichen beliebte Unterhaltungs- und Krimiserien, er zeigte sich beispielsweise im "Tatort", beim "Kommissar" und "Derrick", hatte Gastauftritte im "Café Meineid", in beliebten Reihen wie "Forsthaus Falkenau" oder "Der Bergdoktor". Auch dem "Komödienstadel"1) stattete er einen Besuch ab und ließ sich in der heiteren Geschichte "Millionen im Heu"3) (1991) als Urlauber Egon Wimmer blicken, mimte in der amüsanten Geschichte "Der siebte Bua"3) (1993) den Schneidermeister Ignaz Stangelhofer.
 
Der Mann mit dem im reiferen Alter markanten, stets etwas melancholisch dreinblickenden Gesichtszügen gehörte zwischen 1990 und 1993 mehr als zehn Folgen lang zur Besetzung der populären RTL-Serie "Ein Schloß am Wörthersee"1). Seinen Einstand hatte er drei Folgen lang als leicht vertrottelter Kleinkrimineller Alfred gegeben, tauchte dann als Oberkellner Ossy auf. Ab Ende der 1990er Jahre spielte Vierock bis 2002 sporadisch in verschiedenen Folgen der Serie "Tierarzt Dr. Engel"1) den Polizisten Haberland, danach wurde es stiller um den Schauspieler. Zuletzt erlebte man ihn 2006 als Bauern Angermann in der Episode "Der Hahn ist tot" aus der Krimiserie "Die Rosenheim-Cops"1) auf dem Bildschirm. Im darauffolgenden Jahr wirkte er dann noch in dem von Dorothea Nölle in Szene gesetzten Kurzfilm "Herbstturnier"4) mit und spielte den alten Karl, dessen Welt zusammenbricht, als sein langjähriger Freund und Tennispartner Ferdinand (Gernot Hertel) überraschend einen Morgen alleine mit der von beiden (harmlos) umschwärmten Kellnerin Nicole (Ingeborg Brings1)) verbringt → Übersicht Filmografie.
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Frithjof Vierock ging bis 2008 mit verschiedenen Theater-Produktionen auf Tournee – unter anderem mit dem von Dieter Ballmann gegründeten "3-Länder-Theater Basel" sowie dessen "Atelier-Theater Riehen". So erfreute er beispielsweise erneut zur Spielzeit 2005/2006 gemeinsam mit Henry Arnold1) und Dieter Ballmann das Publikum in der Bühnenfassung von Erich Kästners heiteren Geschichte "Drei Männer im Schnee"1).
Nach einer über 50-jährigen Bühnen- und Filmkarriere, zu der auch die Mitwirkung in diversen Hörspielen zählt, ließ es der im Rentenalter angekommene Künstler etwas ruhiger angehen, widmete sich vermehrt seinen Hobbys wie dem Pilze sammeln und sonstigen Freizeitaktivitäten.
 
Frithjof Vierock, der stets als bescheiden und zurückhaltend galt, starb am 4. Juli 2020 im Alter von 76 Jahre; die letzte Ruhe fand er auf dem Münchner "Waldfriedhof"1) (Urnenhain) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Er lebte zuletzt zurückgezogen im Münchner Stadtteil Laim1) und trat kaum noch in der Öffentlichkeit auf.
Quellen (unter anderem*)): Wikipedia sowie
der Artikel bei www.merkur-online.de;
siehe auch www.schauspielervideos.de
*) Weitere Quelle: Langen Müller's Schauspielerlexikon der Gegenwart, Deutschland, Österreich, Schweiz (1986, Langen-Mueller Verlag), S. 1053
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) deutsches-filmhaus.de, 3) www.br.de, 4) filmportal.de
  
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