Übersicht (Auswahl) Filmografie / Hörspiel
Karl-Michael Vogler; Copyright Virginia Shue Karl-Michael Vogler wurde am 28. August 1928 als ältester Sohn eines Hufschmieds in Remscheid1) geboren, wuchs dort sowie im österreichischen Bregenz1) am Bodensee auf. 1947 verließ er das Gymnasium mit dem Abitur und begann in Innsbruck1) sowie in Wien ein Studium der Germanistik, Psychologie und Kunstgeschichte; daneben nahm er privaten Schauspielunterricht. Sein Theaterdebüt gab Vogler 1950 in Innsbruck an der "Exl-Bühne"1), zwei Jahre später wechselte er nach Osnabrück1) an das "Theater am Domhof" (1952–1954). Anschließend erhielt er ein Engagement an den "Städtischen Bühnen"1) in Freiburg (1954–1956) und begeisterte dort unter anderem als Franz von Sickingen1) in dem Goethe-Drama "Götz von Berlichingen"1), als Angelo in der Shakespeare-Komödie "Maß für Maß"1), als Hausfreund Tournel in dem Lustspiel "Der Floh im Ohr"2) von Georges Feydeau1) oder als Simpkius in der Salonkomödie "Der Privatsekretär"3) von T. S. Eliot1). Ab 1956 spielte Vogler für zwei Jahre an den "Städtischen Bühnen"1) in Heidelberg und verkörperte die großen Figuren der Weltliteratur, wie beispielsweise die Titelrolle in der Shakespeare-Tragödie "Hamlet"1). Danach gehörte der Schauspieler bis 1964 zum Ensemble der "Münchner Kammerspiele"1) und beeindruckte dort beispielsweise als Marquis von Posa in Schillers "Don Karlos"1) oder in dem Stück "Der Nachfolger" von Reinhard Raffalt.
Ab Mitte der 1960er Jahre ging Vogler vermehrt auf Tournee, gab Gastspiele an bedeutenden deutschsprachigen Bühnen wie beispielsweise am "Theater an der Wien"1) oder dem Hamburger "Thalia Theater"1)
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Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Seit Ende der 1950er Jahre arbeitete der Schauspieler auch für Film- und Fernsehen. Seinen ersten Leinwandauftritt hatte er 1959 mit einer kleineren Rolle in dem Rühmann-Streifen "Ein Mann geht durch die Wand"1), doch schon mit seinem zweiten Film "Die Bekenntnisse eines möblierten Herrn"1) und der Rolle des unfreiwilligen Casanovas Lukas Dornberg wurde Vogler 1962 einem breiteren Publikum bekannt und erhielt für seine darstellerische Leistung den "Preis der deutschen Filmkritik"1). Es folgten Rollen sowohl in deutschen als auch internationalen Produktionen wie als Protagonist Richard Mertens in dem Gesellschaftsmelodram "Ein Mann im schönsten Alter"1) (1963), als Hauptmann Rumpelstoß in der britischen Komödie "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten"1) (1965, "Those Magnificent Men in Their Flying Machines") mit dem unvergessenen Gert Fröbe als Oberst von Holstein, oder als Nazi-Offizier Odlebog in Richard Lesters1) Kriegs-Satire "Wie ich den Krieg gewann"1) (1967, "How I Won the War"). Ebenfalls 1967 sah man Vogler als Kurt in dem von Michael Verhoeven1) inszenierten  Spielfilm "Paarungen"1) nach Motiven des Theaterstücks  "Totentanz"2) von August Strindberg1), ein Jahr später war er der Walter Riemeck, der  in Wolfgang Staudtes1) Streifen "Heimlichkeiten"1) gemeinsam mit Reinhild Solf1) ein ein heimliches Liebespaar im Urlaub mimte. Als Ski-Fabrikant Machet stand er in dem Sportlerfilm "Downhill Racer"1) (1969, "Schußfahrt") an der Seite von Robert Redford und Gene Hackman vor der Kamera oder war der Feldmarschall Erwin Rommel1) in dem Kriegsdrama "Patton – Rebell in Uniform"1) (1970, "Patton") neben George C. Scott1) in der Titelrolle des US-Generals George S. Patton1). In dem britischen Actionabenteuer "Brüll den Teufel an"1) (1976, "Shout at the Devil") spielte Vogler neben Lee Marvin und Roger Moore den Kapitän von Kleine und im gleichen Jahr in dem Polizisten-Drama "Zerschossene Träume"1) (1976, "L’appat") von Regisseur  Peter Patzak1) einen Polizeioffizier. Eine letzte Arbeit für den Kinofilm war der Zeichentrickfilm "Das kalte Herz"1) (2013) nach dem gleichnamigen Märchen1) von Wilhelm Hauff1), wo Vogler den Holländer-Michel sprach → Übersicht Kinofilme.

Seit Ende der 1950er Jahre gehörte Karl Michael Vogler mit mehr als zweihundert Fernsehproduktionen zu einem der beliebtesten Darsteller auf dem Bildschirm. Vor allem Rollen in TV-Adaptionen klassischer Sujets oder Romanverfilmungen zählten zu den Stärken des Schauspielers. Bereits 1961 übernahm er die Rolle des Horatio in der Fernsehfassung des Shakespeare-Dramas "Hamlet"4) sowie die des Max Piccolomini1) in Franz Peter Wirths1) Zweiteiler "Wallenstein" nach der gleichnamigen Dramen-Trilogie1) von Friedrich Schiller1) mit Ernst  Wilhelm Borchert in der Titelrolle des Feldherrn Wallenstein1). 1963 verkörperte er, erneut unter der Regie von Franz Peter Wirth, den Orsino in der Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"4). Man sah den Schauspieler beispielsweise 1966 mit der Titelrolle in "Die Geschichte des Rittmeisters Schach von Wuthenow"5) nach der gleichnamigen Erzählung1) von Theodor Fontane1) oder 1969 mit der Titelrolle des Christoph Kolumbus1) in "Christoph Kolumbus oder die Entdeckung Amerikas"1) nach dem von Walter Hasenclever1) gemeinsam mit Kurt Tucholsky1) verfassten Theaterstück. Ab 1973 überzeugte er zwei Staffeln lang als Kara Ben Nemsi1), der in der Serie "Kara Ben Nemsi Effendi" nach den ersten sechs Orient-Romanen1) von Karl May1) gemeinsam mit seinem treuen Gefährten Hadschi Halef Omar1) (Heinz Schubert) so manches Abenteuer durchlebt, 1977 war er der Arzt und Moralist Sir Colenso Ridgeon in "Des Doktors Dilemma" nach der Komödie von George Bernhard Shaw1). Auch in Franz Peter Wirths neuerlichen "Wallenstein"-Vierteiler (1978) gehörte Vogler als Kapuzinerpater Valeriano Magni1) neben Protagonist Rolf Boysen zur hochkarätigen Besetzung. Für die dreizehnteilige Produktion "Ein Mann will nach oben" (1978) dem Roman von Hans Fallada1) stand er als Bodo von Senden vor der Kamera und seit Anfang der 1980er Jahre übernahm Vogler auch Episodenrollen in so beliebten Krimireihen/-serien wie "Tatort"1), "Ein Fall für Zwei"1) oder "Es muss nicht immer Mord sein"4).

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film"

DVD-Cover: Christoph Kolumbus oder die Entdeckung Amerikas;  Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film"
Als intellektueller Musikliebhaber Stein tauchte Vogler in der humoristischen Krimiserie "Stocker & Stein"6) neben Heinz Schubert als dessen Gegenpart, dem vorlauten, pensionierten Ingenieur Stocker auf, 1992 beispielsweise zeigte er sich als der zwielichtige Bankier Dr. Castellotti in der Komödie "5 Zimmer, Küche, Bad"1),  in der Serie "Elbflorenz"1) (1994) spielte er den aus Kanada nach Dresden zurückgekehrten Bernd Sudheimer, der sich dort nach der Wende wieder eine Existenz aufbauen will. in dem ZDF-Weihnachtsdreiteiler "Stella Stellaris"1) (1994) den Graf Achilles von Fall und in der dreiteiligen SAT.1-Satire "Das Schwein – Eine deutsche Karriere"1) mimte er 1995 neben "Titelheld" Götz George den Theodor van Lueck.
In den erfolgreichen Geschichten um die "Kurklinik Rosenau"1) gab Vogler ab 1995 zwei Jahre lang den Prof. Dr. Bernhardt, danach trat er bis 1999 in dem Quotenrenner "Alle meine Töchter"1) als Graf von Wettenberg in Erscheinung. Man erlebte den sympathischen Schauspieler als Dr. Walter Gill in der Pilcher1)-Verfilmung " Möwen im Wind"6) (1999) oder 2000 als Vater des arroganten Benjamin Hofer (Max Tidof1)) in der SAT.1-Komödie "Ein Scheusal zum Verlieben"1). Danach wirkte Vogler nur noch in wenigen Produktionen mit, so unter anderem als Johann von Zitzewitz in der turbulenten Beziehungskomödie "Mit einem Rutsch ins Glück"7) (2003) neben Anja Kruse1) und Heio von Stetten1). Zuletzt erlebte man Vogler in der Episode "Falsches Spiel"6) (2006) aus der TV-Serie "Forsthaus Falkenau"1) als Franz Staudinger, alter Freund von Förster Martin Rombach (Christian Wolff), auf dem Bildschirm. Danach zog er sich vom Filmgeschäft zurück, um mehr Zeit für sich und seine Familie haben zu können → Übersicht TV-Produktionen.
Karl Michael Vogler 01; Copyright Frank Becker

Darüber hinaus hielt Karl-Michael Vogler vor allem in seinen letzten Lebensjahren vermehrt Lesungen ab, rezitierte aus Werken von Johann Wolfgang von Goethe1), Theodor Storm1), Albert Einstein1) oder Joseph von Eichendorff1). Auch als Sprecher von Hörbüchern machte sich der populäre Schauspieler, zu dessen Lieblingsautoren Stefan Andres1) bzw. dessen Novelle "El Greco malt den Großinquisitor"1) gehörte, einen Namen. In "Geschichten ohne Grenzen" beispielsweise hatte Karl-Michael Vogler eine Reihe von ausgefallenen Märchen und Geschichten für Erwachsene und Kinder zusammengestellt und trug diese auch selbst vor. Seit den späten 1950er Jahren stand er zudem wiederholt im Hörspiel-Studio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier
 
Foto mit freundlicher Genehmigung von Frank Becker,
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur von www.musenblaetter.de; © Frank Becker

Seit 2005 ging Karl Michael Vogler mit den "Engelbert Wrobels Hot Jazz 3"1) und dem Programm "Mark Twain in Concert" auf Tour, einer Synthese aus Literatur- und Jazz-Programm von Jelly Roll Morton1) bis Duke Ellington → www.omm.de.
Der "Grandseigneur von Bühne, Film und Fernsehen" konnte auf eine fast 60-jährige erfolgreiche Karriere zurückblicken. Am 28. August 2008 beging der vielseitige Künstler seinen 80. Geburtstag, den er gemeinsam mit Familie und Freunden in Bregenz am Bodensee feierte.
Seiner Geburtsstadt Remscheid, in der er nach wie vor eine große Verehrergemeinde hat, ist er stets treu geblieben –  man sieht ihn dort alljährlich mit Auftritten seiner Bühnen-Leseprogramme. In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich Karl-Michael Vogler vermehrt seiner großen Liebe, der Literatur gewidmet. Hervorragende Hörbücher wie "Geschwister der Romantik – Fanny & Felix Mendelssohn" (mit Konstanze Eickhorst), Henry Millers
1) "Das Lächeln am Fuße der Leiter", "Die schönsten Geschichten zur Weihnachtszeit", "Geschichten ohne Grenzen", "Mark Twain1) in Concert" (mit E. Wrobels Hot Jazz 3), oder das glänzend recherchierte "Engel" gehören zum Kanon einer jeden gut sortierten Hörbücherei.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Frank Becker,
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur von www.musenblaetter.de; © Frank Becker

Karl Michael Vogler 02; Copyright Frank Becker
Auch heute, am Abend seines 80. Geburtstages, dem 28.08.2008, tritt Karl-Michael Vogler auf. In Lochau1) am Bodensee (Österreich), im Konzertsaal der "Kaserne Lochau", Am Kaiserstrand, Lindauer Str. 7 gibt er gemeinsam mit Engelbert Wrobels Hot Jazz 3 sein Programm "Jazztime mit Moritaten & Bänkelliedern". Am 4.9.08 gastiert das Ensemble mit "Mark Twain in Concert" in der Christuskirche Bochum (Karten: 01805-260234) und am 3.12.08 in Bergisch Gladbach "Wilhelm Busch: Poesie eines versimpelten Junggesellen". (Quelle: www.musenblaetter.de)
 
Völlig überraschend starb der aus fast 300 Film- und Fernsehrollen bekannte und beliebte Künstler knapp ein Jahr später am 9. Juni 2009 in seinem Haus in Seehausen am Staffelsee1); die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Friedhof → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Vogler hinterließ seine Frau Maria, mit der er seit 1952 verheiratet war, sowie drei gemeinsame Kinder. Die Todesmeldung wurde vom Sprecher des "Teo Otto Theaters"1) in Remscheid bekannt gegeben, wo Vogler am 11. Juni mit in der musikalischen Lesung "Wilhelm Busch1). Poesie eines versimpelten Junggesellen" zusammen mit dem "Engelbert Wrobel Trio"1) auftreten sollte.
Über die Todesursache ist nichts bekannt.
Siehe auch Wikipedia, filmportal.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) theatertexte.de, 3) suhrkamptheater.de, 4) Die Krimihomepage, 5) filmportal.de, 6) fernsehserien.de, 7) tittelbach.tv
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, filmportal.de,
theatertexte.de, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de, prisma.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, whoswho.de, krimikexikon.de)
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