Carl de Vogt wurde am 14. September 1885 als Carl Bernhard de Vogt in Köln1) geboren, verbrachte  dort auch seine Kindheit und Jugend; sein Vater Balthasar de Vogt war von Beruf Schriftsetzer. Nach dem Besuch der Volksschule trat Sohn Carl in die Fußstapfen seines Vaters und machte zunächst eine Lehre als Buchdrucker, entschied sich dann aber für die Schauspielerei und ließ sich am Konservatorium seiner Geburtsstadt dementsprechend ausbilden. 1908 schloss er seine Studien, die auch Gesang und Tanz beinhalteten, ab, erhielt ein erstes Engagement am Kölner "Residenztheater". Doch die Bühne wurde bereits drei Monate später aufgrund finanzieller Schwierigkeiten geschlossen, Carl de Vogt wechselte zunächst nach Wien an die Kleinkunstbühne "Cabaret Fledermaus"1), ging dann nach Mainz, wo er am "Stadttheater"1) unter anderem auch als Sänger in Operetten wie "Der fidele Bauer"1) und "Der Graf von Luxemburg"1) sowie in Lustspielen auftrat. Schließlich wurde Freiburg1) eine weitere Station seiner beginnenden Schauspielerkarriere, die er jedoch wegen des 1. Weltkrieges, wenn auch nur kurz, unterbrechen musste. Für mehrere Monate wurde er ab 22. Juli 1915 bis 9. Dezember 1915 an die Front geschickt, doch bereits Anfang 1916 erhielt er in Berlin ein Engagement am "Lessingtheater"1), wenig später wurde er Mitglied des "Königlichen Schauspielhauses"1).

Foto:Carl de Vogt um 1920
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 266/4 (Ausschnitt)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Carl de Vogt um 1920; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 266/4 (Ausschnitt); Lizenz: gemeinfrei
Carl de Vogt auf einer Künstlerkarte (Film-Sterne 223/1), aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Zu dieser Zeit begann Carl de Vogts Arbeit für den Film, erste Auftritte hatte er 1916 in den stummen Produktionen "Friedrich Werders Sendung" in "Die Einsame", "Schwert und Herd"1) und in "Der Weg des Todes"1). In der Folgezeit stand er – oft mit Carola Toelle (1893 – 1958) als Partnerin – in zahlreichen weiteren Geschichten als Hauptdarsteller vor der Kamera der noch jungen Berliner "Bioscop-Filmgesellschaft". Bereits mit einem seiner frühen Filme, dem von Otto Rippert1) nach dem Roman von Hugo Landsberger1) alias Hans Land in Szene gesetzten Streifen "Friedrich Werders Sendung" (1916), wurde der Schauspieler populär und avancierte mit der Titelrolle zum Star der Stummfilm-Szene: Die Geschichte thematisierte einen Vater-Sohn-Konflikt, Friedrich Werder findet heraus, dass sein eigener Vater ein Verbrecher war und erkennt in der Laufbahn seines Sohnes (Theodor Loos) wiederum den Vater. "Der Kinematograph"1) (Nr. 525) vom 17.1.1917 schrieb damals: "Herr de Vogt vom Kgl. Schauspielhaus trat mit der Titelrolle zum ersten Male in einer großen Aufgabe vor das Publikum. Sein Erfolg war stark. Er scheint eine Persönlichkeit zu sein. Ihm gelang der Ausdruck des nach seiner Herkunft verzweifelt Suchenden außerordentlich, und das Zeichen des unglücklichen Menschen und Vaters lag über ihm."
 
Carl de Vogt auf einer Künstlerkarte (Film-Sterne 223/1),
aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
Quelle: virtual-history.com; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Bis etwa 1918 arbeitete Carl de Vogt für die "Deutsche Bioscop GmbH", war deren Hauptdarsteller in rund 15 Produktionen, die meist von Robert Reinert1) (1872 – 1928) gedreht wurden. So als Protagonist Ahasver1) in dem gleichnamigen Dreiteiler1) (1917), welcher 1920 dann auch in einer einteilige Fassung in die Lichtspielhäuser gelangte. Ebenfalls 1917 entstand das zweiteilige Werk "Der Herr der Welt" ("Liebe"/"Der lebende Tote"), das wie viele andere Filme de Vogts als verschollen gilt. Carl de Vogt als Träger der Hauptrolle und seine Partnerin Carola Toelle geben in diesem Film ihre darstellerische Kunst und bringen ihre Aufgabe in einer Form zur Durchführung, die vollste Anerkennung verdient, so nachzulesen in "Lichtbild-Bühne"1) (Nr. 51) vom 22.12.1917. Nach "Das Licht des Lebens" (1918), "Der Mann im Mond" (1918) und "Die Beichte des Mönchs" (1918) folgte mit dem als "Ein Detektivroman " untertitelten Streifen "Kassenrevision" (1918) der Auftakt zu einer kleinen "Carl-de-Vogt-Serie", die mit dem vierten Film "Olaf Bernadotte" (1919), der Läuterungsgeschichte eines jungen Tunichtguts, beendet wurde.
  
Carl de Vogt betätigte sich nun ausschließlich beim Film, am Theater war er Anfeindungen ausgesetzt gewesen, die Kritiker attestierten ihm vor allem nach seinem Auftritt in der Shakespeare-Tragödie "Othello"1) bzw. seiner Interpretation des Jago nur "Mittelmaß": Herr de Vogt ist ganz altes Theater; Verharren im Wohllaut; jede Silbe ein Akzent; auch im Nebensächlichen "bedeutend"; kein Sinn für den Humor der Rolle; ein ganzer Bühnenteufel; gar kein Mensch. urteilte ein Kritiker am 6.12.1918 im "Berliner Tageblatt"1). Die "Vossische Zeitung"1) schrieb am selben Tage: Er spielte eigentlich mehrere Jagos: einen Gymnastiker, der über Tische springt und sich wie ein tanzender Derwisch um die eigene Achse dreht, einen Biedermeier, dem der Untergrund der Bosheit fehlte, und zwischendurch wohl auch die gegebene Gestalt, den lauernden Schurken in der Maske der Treuherzigkeit.  
Beim Film war und blieb Carl de Vogt als Naturbursche und Abenteurer der Star und Liebling des Publikums, drehte beispielsweise mit Regisseur Fritz Lang1) und Ressel Orla als Partnerin das exotische Drama "Halbblut"1) (1919) sowie zusammen mit Gilda Langer das spektakuläre, erotische Rührstück "Der Herr der Liebe"1) (1919), welches die Eskapaden eines sexhungrigen ungarischen Edelmanns erzählte, der am Ende von seiner Geliebten (Gilda Langer) betrogen wird, sie erwürgt und sich erschießt. Karl de Vogt bringt für die Hauptrolle die imposante Erscheinung und seine männlich-kraftvolle schauspielerische Ausdrucksfähigkeit mit. ("Film-Kurier"1), Nr. 96, 26.9.1919). Brutalität und Sinnlichkeit spiegeln sich trefflich in seinen Mienen. ("Der Film", Nr. 39, 27.9.1919).
Carl de Vogt als Kay Hoog und Lil Dagover als Sonnenpriesterin Naela in dem Stummfilm "Der goldene See" (1919), 1. Teil des Filmzyklus "Die Spinnen", von Fritz Lang gedreht für die "Decla-Film"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000838); aus "Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film" von Dr. Oskar Kalbus (Berlin 1935, S. 49) / Sammelwerk Nr. 10 bzw. Ross-Verlag 1935; Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf; Quelle: www.deutschefotothek.de Eine weitere Zusammenarbeit mit Fritz Lang fand mit dem zweiteiligen Abenteuerzyklus "Die Spinnen"1) (1919/1920) statt, einer Mischung aus Western und Krimi. Fritz Lang selbst hatte das Drehbuch geschrieben, Carl de Vogt mimte den Sportler, Abenteurer und Weltenbummler Kay Hoog, der, dem Hilferuf einer Flaschenpost folgend, einem sagenhaften Schatz aus dem Reich der Inka nachjagt und dabei gegen die Verbrecherorganisation "Die Spinnen" kämpft, die von der rassigen und gefährlichen Lio Sha (Ressel Orla) angeführt wird. Die ursprünglich auf vier Teile ausgelegte Geschichte fand mit den Episoden "Der Goldene See"2) und "Das Brillantenschiff"2) ein vorzeitiges Ende, da Fritz Lang sich von der "Decla-Bioscop A.G."1) getrennt hatte.
 

Carl de Vogt als Kay Hoog und Lil Dagover als Sonnenpriesterin Naela
in dem Stummfilm "Der goldene See" (1919), 1. Teil des Filmzyklus "Die Spinnen",
von Fritz Lang gedreht für die "Decla-Film"
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000838)
aus "Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film"
von Dr. Oskar Kalbus (Berlin 1935, S. 49) / Sammelwerk Nr. 10 bzw. Ross-Verlag 1935
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Carl de Vogt drehte mit anderen Regisseuren, unter anderem mit Johannes Guter1), Hans Werckmeister1), Reinhard Bruck1) und Arthur Günsburg1), trat beispielsweise 1920 als Kara Ben Nemsi1) zusammen mit Meinhart Maur1) (Hadschi Halef Omar1)) in der Karl May1)-Trilogie  "Auf den Trümmern des Paradieses"1), "Die Todeskarawane"1) und "Die Teufelsanbeter"1) auf, die Josef Stein1) bzw. Marie-Luise Droop1) realisiert hatte. In den beiden erstgenannten Abenteuern war die aus Vorpommern stammende Claire Lotto1) (1893 – 1952) de Vogts Partnerin, aus der beruflichen Zusammenarbeit ergab sich eine private, das Paar heiratete am 14. Oktober 1922 und stand bis Ende der 1920er Jahre noch für zahlreiche weitere Filme gemeinsam vor der Kamera.
  
Zu Carl de Vogts weiteren Stummfilmen zählen unter anderem der Krimi "Die Dreizehn aus Stahl"1) (1921), der Zweiteiler "Die Schatzkammer im See" (1921), die "Raubtierfilm"-Reihe "Der Herr der Bestien" (1921), "Die Schreckensnacht in der Menagerie" (1921), "Unter Räubern und Bestien" (1921), "Die Tigerin"1) (1922), "Allein im Urwald" (1922, auch "Die Rache der Afrikanerin") und "Die weisse Wüste"1) (1922), alle von Ernst Wendt1) in Szene gesetzt und mit Ehefrau Claire Lotto als Partnerin. Der athletische Carl de Vogt drehte alle Stunts selbst, soll innerhalb des Löwenkäfigs von einem drei Meter hohen Felsen über ein Gebüsch hinweg in das eiskalte Wasser springen, während von rückwärts, ohne irgend welchen Schutz, ihn sechs Löwen attackieren, die möglichst auf einen Meter an ihn herankommen sollen, während zu gleicher Zeit vor ihm auf einer Steinplatte im Wasser ein 3,50 Meter langes Krokodil lauert. ("Film-Kurier"1), Nr. 248, 24.10.1922).
Erwähnenswert ist jedoch auch seine Darstellung des Malers Rembrandt van Rijn1) in Arthur Günburgs Biopic "Die Tragödie eines Großen" (1920), sein Tempelherr in Manfred Noas1) Adaption "Nathan der Weise"1) (1922) nach dem gleichnamigen Drama1) von Gotthold Ephraim Lessing1) mit Werner Krauß in der Titelrolle, der Hektor1) in Noas zweiteiligem "Helena"1)-Epos "Der Raub der Helena"2) und "Der Untergang Trojas"2) (beide 1924) Edy Darclea (1895 – ?) als die schöne Helena1) sowie der Kaiser Napoleon III.1) in den mit Franz Ludwig als Otto von Bismarck1) realisierten Historienfilmen "Bismarck"1) (1925) und "Bismarck 1862–1898"1) (1926). Erfolgreich war auch Rolf Randolfs1) Detektivstreifen "Der Bettler vom Kölner Dom"1) (1927), die Geschichte einer internationalen Einbrecherbande, die als Bettler verkleidet in Köln ihr Unwesen treiben: "Carl de Vogt ist der dämonische Verbrecher. Er stellt den Bettler in einer kühn erschauten Maske dar, mit Glatze und strähnigem Seitenhaar, Brille, Radmantel und Krücke", schrieb die "Lichtbild-Bühne"1) (Nr. 205, 27.8.1927); in "Der Kinematograph"1) (Nr. 1071, 28.8.1927) las man: "Carl de Vogt erwies sich als Bettler vom Kölner Dom als ein ausgezeichneter Maskenkünstler. Dieser eine Zeitlang nicht recht wirksame Schauspieler ist auf dem besten Wege, ein deutscher Lon Chaney zu werden. Eine digital restaurierte Fassung dieses rasanten Stummfilms mit Carl de Vogt in der Titelrolle und Henry Stuart als Interpol-Inspektor Tom Wilkins bzw. "Mann der tausend Verkleidungen und Masken" ist inzwischen im Handel erhältlich → edition-filmmuseum.com.

Carl de Vogt, fotografiert von Suse Byk1) (1884 – 1943)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3279/1
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Carl de Vogt, fotografiert von Suse Byk (1884–1943); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3279/1; Lizenz: gemeinfrei
Carl de Vogt, fotografiert von Suse Byk (1884–1943); Quelle: virtual-history.com; Josetti Serie 3/Ramses Serie A 735; Lizenz: gemeinfrei Weitere "Highlights" in Carl de Vogts Stummfilm-Schaffen waren zwei von Heinz Paul1) inszenierte Kriegsdramen, "U 9 Weddigen"1) (1927) mit dem Untertitel "Ein Heldenschicksal aus vergangenen Tagen", wo er als Otto Weddigen1) den U-Boot-Kommandanten der "SM U 9"1)und der "SM U 29"1) verkörperte, und "Drei Tage auf Leben und Tod" (1929) mit seiner Rolle des U-Boot-Kommandan der "SM UC 1"1). Mit seiner Darstellung des französischen Marshall Ney1) in Karl Grunes1) monumentalem Historienspektakel "Waterloo"1) (1929) über die Schlacht bei Waterloo1) am 18. Juni 1815 mit Otto Gebühr in der Doppelrolle des Feldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher1)/Friedrich der Große1) und Charles Vanel1) als Kaiser Napoléon Bonaparte1) konnte de Vogt das Publikum ebenfalls überzeugen. Eine seiner letzten Arbeiten für den Stummfilm war das Historiendrama "Andreas Hofer"1) (1929) mit Fritz Greiner in der Titelrolle des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer1), wo er als Adjutant/Major Josef Eisenstecken1) in Erscheinung trat → Übersicht Stummfilme.
  
  
Carl de Vogt, fotografiert von Suse Byk1) (1884 – 1943)
Quelle: virtual-history.com
Josetti Serie 3/Ramses Serie A 735
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Danach ging Carl de Vogts Karriere als "Draufgänger" und Filmheld zu Ende, im Tonfilm konnte er an seine alten Erfolge nicht mehr anknüpfen und wurde meist nur noch in Nebenrollen besetzt, von denen jedoch einige durchaus prägnant waren: In der amüsanten Geschichte "Lumpenball"1) (1930) mimte er einen Rechtsanwalt, in "Flachsmann als Erzieher"1) (1930) nach dem Bühnenstück von Otto  Ernst1) neben "Titelheld" Paul Henckels den Lehrer Bernhard Vogelsang und in der mit Gustaf Gründgens gedrehten Gaunerkomödie "Teilnehmer antwortet nicht"2) (1932) einen Kommissar. Seine einzige Hauptrolle in Tonfilm blieb die des Patrioten und Freiheitskämpfers Ferdinand von Schill1) in Rudolf Meinerts1) Spielfilm "Die elf Schill’schen Offiziere"1) (1932). Man sah Carl de Vogt unter anderem als Antoine Pesne1), seit 1722 Direktor der "Berliner Kunstakademie"1), in dem so genannten Fridericus-Rex-Film1) "Die Tänzerin von Sanssouci" (1932) mit Otto Gebühr als Preußenkönig Friedrich II.1) und Lil Dagover als Tänzerin Barberina Campanini1), als Konrad Baumgarten, Landsmann aus Unterwalden, in "Wilhelm Tell"1) (1934) mit Hans Marr als Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell1) und Conrad Veidt als dessen Gegenspieler Reichsvogt Gessler oder in der mit Sybille Schmitz in der Titelrolle gedrehten, mystischen Filmlegende "Fährmann Maria"1) (1936) als den romantischen Geiger und Sänger, der durch das Moor wandelt. Nach seinem Part eines Rechtsanwalts in der Komödie "Rheinische Brautfahrt"2) (1939) beendete Carl de Vogt vorerst seine Tätigkeit für den Film. Trotz seiner Zugehörigkeit zur NSDAP1) (seit 1933) sowie der NSBO1) und der SA1) erhielt der Schauspieler keine weiteren Aufgaben im Film, hielt sich nun unter anderem mit Arbeiten für die Synchronisation ausländischer Filmproduktionen über Wasser oder und wirkte mit Soloprogrammen bei der Truppenbetreuung mit.
 
Nach Kriegsende wurde der Schauspieler 1945 zunächst mit einem Auftrittsverbot belegt, erhielt später noch kleinere Bühnenengagements in Potsdam und Berlin. Seit den 1950er Jahren stand er wieder sporadisch mit kleinen, unbedeutenden Nebenrollen vor der Kamera. So unter anderem für den Rühmann-Film "Briefträger Müller"1) (1953), das Lustspiel "Die sieben Kleider der Katrin"1) (1954) oder die Krimis "Banktresor 713"1) (1957), "Das Geheimnis der schwarzen Koffer"1) (1962) und "Die Unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse"1) (1962). Der Bryan Edgar Wallace1)-Thriller "Der Würger von Schloß Blackmoor"1) (1963) war seine letzte Arbeit für den Kinofilm → Übersicht Tonfilme.
Darüber hinaus wirkte er noch in zwei TV-Produktionen mit, als Hausdiener Jakob in der Adaption "Dumala"3) (1963) nach dem gleichnamigen Roman1) von Eduard Graf von Keyserling1) an der Seite von Rudolf Fernau (der alte Baron Werland, Herr auf Schloss Dumala), Margot Trooger (dessen Gattin Karola), Heinz Weiss (Pastor Erwin Werner) und Albert Lieven (Baron Behrent von Rast) sowie als Gerichtsdiener in dem Stück "Ein Windstoß" (1963) nach dem Lustspiel "Un colpo di vento" von Giovacchino Forzano1).  
Nicht nur als Stummfilmstar machte sich Carl de Vogt einen Namen, auch als Rezitator und Sänger konnte er mit seiner kräftigen Baritonstimme Erfolge verzeichnen. Einige seiner Lieder wie der Foxtrott "Trude, Trudelchen" oder seine Rezitation über den "Fremdenlegionär" nach dem gleichnamigen Melodram von Hermann Mestrum und Gerhard Ebeler1), sind bis heute erhalten geblieben → Tondokumente bei Wikipedia.
Vereinzelt war er zudem an Hörspielproduktionen beteiligt.
  
Der einstige Stummfilmstar Carl de Vogt starb am 16. Februar 1970 – von den Medien fast unbeachtet – im Alter von 84 Jahren in einem Berliner Altersheim; dort war er gelegentlich noch als Sänger mit seiner Laute aufgetreten.
Er war zwei Mal verheiratet, in erster Ehe mit der ebenfalls in Köln geborenen Opernsängerin Elsa Jülich1) (1886 – 1964), die nach der Scheidung später den Korrepetitor und Kapellmeister Michael Taube1) (1890 – 1972) heiratete. Aus der Verbindung mit Jülich ging die um 1913 geborene Tochter Ruth de Vogt hervor, die nach Ende des 2. Weltkrieges unter ihrem Ehenamen "Ruth Bruck" als Chanson- bzw. Jazzsängerin bekannt wurde → grammophon-platten.de, sowie Sohn Karl Franz de Vogt (1917 – 1999), der später als Filmproduzent tätig war.4) Am 14. Oktober 1922 heiratete de Vogt seine Kollegin Claire Lotto1), die bereits Ende August 1952 verstarb.
Quellen: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film"*) sowie
Wikipedia, cyranos.ch, filmhistoriker.de
Fotos bei virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
*) CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 39
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Die Krimihomepage
4) Quelle: Wikipedia (Artikel zu Elsa Jülich)
Lizenz Foto Carl de Vogt (Urheber Alexander Binder/Suse Byk): Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.
Lizenz Foto Carl de Vogt (Urheber: Fotoatelier Becker & Maass, Berlin (Otto Becker (1849–1892) / Heinrich Maass (1860–1930)): Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
  
Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie
frühe Stummfilme  bei "The German Early Cinema Database"

(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Murnau Stiftung;  R = Regie)
Stummfilme (Auszug) Tonfilme
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