Filmografie / Hörspiel
Wolfgang Wahl erblickte am 3. Dezember 1925 im westfälischen Münster1) das Licht der Welt. Sein Vater Wilhelm Wahl war viele Jahre lang als Spielleiter des WDR1)-Vorläufers, dem NWDR-"Sender Köln"1) tätig gewesen, seine Mutter war Schauspielerin. Sohn Wolfgang wuchs in einem künstlerisch geprägten Elternhaus auf und kam schon früh mit dem Theater in Berührung, hatte jedoch zunächst keinerlei Ambitionen, ebenfalls den Schauspielerberuf zu ergreifen. Seine ganze Liebe galt der Seefahrt, doch nachdem er während des 2. Weltkrieges als Kadett der Kriegsmarine auf dem Schulschiff "Horst Wessel"1) Dienst tun und die schrecklichen Kriegsereignisse erleben musste, entschied er sich dann doch für den Beruf des Schauspielers.
1947 kam er nach Düsseldorf und erhielt die Chance, bei dem legendären Gustaf Gründgens (1899 – 1963) Unterricht zu nehmen. Ein erstes Engagement am "Düsseldorfer Schauspielhaus"1) schloss sich an, wo er bis 1951 auf der Bühne stand. Weitere Verpflichtungen führten Wolfgang Wahl unter anderem nach Hamburg an das "Thalia Theater"1) und an das "Schauspielhaus Zürich"1), er gab Gastspiele beispielsweise an den "Münchner Kammerspielen"1), an der "Freien Volksbühne Berlin"1), am "Deutschen Schauspielhaus"1) in Hamburg oder bei den "Ruhrfestspielen"1) in Recklinghausen und zeigte auch bei zahlreichen Tourneen seine darstellerische Vielseitigkeit.
Vielen Bühnenfiguren verlieh er im Laufe seiner Karriere eindrucksvolle Bühnenpräsenz, glänzte beispielsweise am "Düsseldorfer Schauspielhaus" in einer Inszenierung Gründgens als junger Melchior Gabor in dem Drama "Frühlings Erwachen"1) von Frank Wedekind1) oder unter der Regie von Ulrich Erfurth1) als Sohn Biff Lohmann in "Der Tod eines Handlungsreisenden"1) von Arthur Miller1). In Zürich beeindruckte er als Leutnant Cassio in der Shakespeare-Tragödie "Othello"1) oder als Estragon in der Schweizer Erstaufführung des Stücks "Warten auf Godot"1)  von Samuel Beckett1) (Premiere: 25.02.1954) unter der Regie von Roger Blin1), der bereits am 5. Januar 1953 am Pariser "Théâtre de Babylone"1) die Uraufführung inszeniert hatte. 1961 ging Wahl mit der amüsanten Geschichte "Born Yesterday" ("Die ist nicht von gestern") von Garson Kanin1) als Partner von Hildegard Knef auf Tournee, 1969 trat er an der "Freien Volksbühne Berlin" sowie am "Deutschen Schauspielhaus" in Hamburg als Besitzbürger Hicketier in der Komödie "Bürger Schippel" von Carl Sternheim1) zusammen mit Uwe Friedrichsen auf und begeisterte das Publikum in fast 200 Aufführungen. Zu Wolfgang Wahls weiteren bedeutende Rollen zählten auch der kleinbürgerliche Beamte Theobald Maske in Sternheims Lustspielen "Der Snob"1) und "Die Hose"1) oder der Diener Sganarell in der Komödie "Don Juan"1) von Molière1) – um nur Einiges zu nennen.
Herausragend und authentisch war auch die Darstellung des Josef Stalin1), den Wahl 1984 während einer Tournee unter der Regie von August Everding1) in dem Stück "Meisterklasse" ("Master Class") von David Pownall verkörperte. In dem Schauspiel lädt der russische Diktator in den Kreml ein, seine Gäste sind die russischen Komponisten Sergej Prokofjew1) und Dmitri Schostakowitsch1). Bei Wodka und in ausgelassener Stimmung werden sie vor die Alternative gestellt, dem Formalismus zu entsagen und staatstreu für das Volk zu komponieren oder in der Ljubjanka1) zu verschwinden. Die musikalisch-ideologische Musikstunde wird zum Bumerang, Stalin und seinem Kulturkommissar Schdanow wird eine Lektion erteilt: Prokofjew und Schostakowitsch kommen mit heiler Haut davon …2)
  
Wolfgang Wahl als Stalin 01; Copyright Virginia Shue Wolfgang Wahl als Stalin 02; Copyright Virginia Shue
Wolfgang Wahl als Stalin in "Meisterklasse"
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

  
Zum Film war Wolfgang Wahl Mitte der 1950er Jahre gekommen, machte mit der Figur des Unteroffiziers Schwitzke in dem ersten Teil des Kriegsdramas "08/15"1) (1954) nach der gleichnamiger Romantrilogie1) von Hans Hellmut Kirst1) an der Seite von Joachim Fuchsberger auf sich aufmerksam. Ein Jahr später erlebte man ihn als SS-Oberführer Schollinger in Veit Harlans1) Melodram "Verrat an Deutschland –Der Fall Dr. Sorge"1) (1955) mit Paul Muller1) als Sowjet-Spion Dr. Richard Sorge1). Wahl zeigte sich mit prägnanten Nebenrollen in Streifen wie "Heldentum nach Ladenschluss"1) (1955), "Banditen der Autobahn"1) (1955), "Haie und kleine Fische"1) (1957), "Die grünen Teufel von Monte Cassino"1) (1958), "Grabenplatz 17"1) (1958) oder "Schlag auf Schlag"1) (1959). In dem Krimi "Gestatten, mein Name ist Cox"1) (1955) ging er gemeinsam mit Paul Cox (Johannes Heesters) auf Verbrecherjagd, an der Seite von Romy Schneider und Paul Hubschmid spielte er in der romantischen Komödie "Scampolo"1) (1958), mimte einen Verteidiger in Wolfgang Staudtes1) Gesellschaftssatire "Rosen für den Staatsanwalt"1) (1959), einen Kapitän in dem musikalischen Lustspiel "
Paradies der Matrosen"1) (1959), einen Tresor-Knacker in der Krimi-Groteske "Nick Knattertons Abenteuer – Der Raub der Gloria Nylon"1) (1959) und einen Chauffeur in der Vicki Baum-Adaption1) "Menschen im Hotel"1) (1959, u.a. mit Heinz Rühmann und O.W. Fischer). Nach Alfred Weidenmanns1) zweiteiligen Thomas Mann-Verfilmung "Buddenbrooks"1) (1959) mit der Figur des glänzend dargestellten Emporkömmlings Hermann Hagenström erlebte man den Schauspieler in den 1960er Jahren in Unterhaltungsstreifen wie "Sooo nicht, meine Herren"1) (1960) und "Genosse Münchhausen"1) (1962), in Heimatfilmen wie "Wenn die Heide blüht"1) (1960) und "Lieder klingen am Lago Maggiore"1) (1962), aber auch in Literatur-Adaptionen wie "Schachnovelle"1) (1960) nach der gleichnamigen Novelle1) von Stefan Zweig1). Gemeinsam mit Mario Adorf und Karin Baal stand er für das Melodram "Straße der Verheißung"1) (1962) vor der Kamera, tauchte ein Jahr später als Sergeant Lomm in dem Wallace-Krimi "Der Zinker"1)  auf. Eine letzte, kleine Leinwandrolle übernahm er in der Simmel-Verfilmung "Und Jimmy ging zum Regenbogen"1) (1971) → Übersicht Kinofilme.
  
Danach übernahm Wolfgang Wahl nur noch Aufgaben für das Fernsehen, bereis seit Anfang der 1950er Jahre war er für dieses Medium tätig. Er zeigte sich in seiner ruhigen, unaufdringlichen Art mit vielen schöne Rollen sowohl in zahlreichen Serien als auch Einzelproduktionen. Neben wiederholten Episoden-Auftritten in beliebten Krimiserien wie "Sonderdezernat K1", "Der Kommissar", "Derrick"1), "Der Alte"1), "Die Männer vom K3"1), "Ein Fall für zwei"1) oder "Tatort" präsentierte er sich in dem sechsteiligen Durbridge-Krimi "Tim Frazer: Der Fall Salinger"1) (1964) als Amerikaner bzw. Mordopfer Martin Cordwell, bleibt er beispielsweise als Napoleon in der Komödie "Napoleon greift ein"3) (1964) in nachhaltiger Erinnerung. In dem Dokumentarspiel "Tod in Astapowo" (1974) von Leopold Ahlsen1) mit dem Untertitel "Die Ehe von Leo und Sofia Tolstoi"1) verkörperte er den Freund des Schriftstellers, Wladimir Tschertkow1), in der Boulevardkomödie "Haben Sie nichts zu verzollen?" (1977, nach Maurice Hennequin1) und Pierre Veber) den Kamelhändler Frontignac, dessen Frau mit einem Herrn Dupont (Alexander May) nach Paris durchgebrannt ist. Als Alvaro Valencia Tovar (1921 – 2014), Kommandeur der kolumbianischen Nationalarmee, war er in dem szenischem Essay über den von Gerd Böckmann dargestellten kolumbianischen Priester und Guerillero Camilo Torres1) (1929 – 1966) "Der Tod des Camilo Torres, oder: Die Wirklichkeit hält viel aus" (1977) zu sehen, verkörperte eindrucksvoll in "Gesichter des Schattens"3) (1984), einem Psychokrimi, welchen Kristian Kühn spannend nach dem Roman "Les visages de l'ombre" der Kriminalschriftsteller Pierre Boileau1) und Thomas Narcejac1) in Szene gesetzt hatte, den durch einen Unfall erblindeten Industriellen Richard Hermantier.  
Gemeinsam mit Inge Meysel und Axel von Ambesser stand er für "Frau Juliane Winkler" (1983) nach Peter M. Thouets1) Roman "Hände weg von Oma" vor der Kamera, mimte in der Abenteuerserie "Der Glücksritter – Die Abenteuer des Robert Curwich"4) (1984) an der Seite von Protagonist Christian Kohlund dessen Vetter Ferdinand von Reppen sowie an der Seite von Michael Degen in dem beklemmenden Thriller "Die Bombe"1) (1988) den Polizeidirektor Kuhnke. Eine schöne Rolle war auch die des liebenswürdigen Professor Brinkmann-Nachbarn Wolfgang Pohl, der Haushälterin Michaelis (Evelyn Hamann) etliche Folgen lang in dem Quotenrenner "Die Schwarzwaldklinik"1) Avancen macht, ebenso wie der Freund Karl Mähling, der Ex-Kommissar Klefisch (Willi Millowitsch) in der Geschichte  "Klefischs schwerster Fall"4) (1995) aus der Krimireihe "Kommissar Klefisch"1) zur Seite steht. Bereits in der dritten "Klefisch"-Folge "Ein unbekannter Zeuge"4) (1992) hatte Wolfgang Wahl mitgespielt, da jedoch als Unternehmer bzw. Ehemann Hagen Borchert, dessen Frau (Brigitte Grothum) von Unbekannten erpresst wurde. Zu nennen ist auch der Dr. Urban in Dieter Wedels1) erfolgreichem Vierteiler "Der große Bellheim"1) (1993), zur Serien-Filmografie Wahls gehören auch Episodenrollen in der Familienserie "Hotel Paradies"1) (1990) sowie den Quotenrennern "Das Erbe der Guldenburgs"1) (1990) und "Alles Glück dieser Erde"4) (1994), den melodramatischen Storys aus der Welt der Reiter und Pferdehändler. Einen seiner letzten Fernsehauftritte hatte der Schauspieler als Konsul Kadenbach in der Folge "Ein Himmel voller Tränen"4) (1996) aus der Arzt-Serie "Dr. Stefan Frank – Der Arzt dem die Frauen vertrauen"1) mit Sigmar Solbach → Übersicht TV-Produktionen.
 
Darüber hinaus war der Schauspieler seit den 1950er Jahren umfangreich für das Hörspiel tätig, aus der Vielzahl der Produktionen seien beispielsweise genannt der Privatdetektiv Thomas Richardson in der ersten Staffel der Krimireihe "Gestatten, mein Name ist Cox"1) (1952) von Rolf und Alexandra Becker1) mit Carl-Heinz Schroth als Paul Cox, der Shelly Roger, der ein Vermittlungsbüro für Haushaltshilfen betreibt, in dem achteiligen Durbridge1)-Krimi "Paul Temple und der Fall Vandyke"1) (1953) mit René Deltgen als Paul Temple1) oder der Gianettino Doria in "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua"5) (1955) nach dem gleichnamigen Trauerspiel1) von Friedrich Schiller1). In dem Achtteiler "So weit die Füße tragen"5) (1956) nach dem gleichnamigen Roman1) von Josef Martin Bauer1) sprach er den deutschen Soldat Clemens Forell, dem es gelang aus einem ostsibirischen Gefangenenlager zu fliehen, in "Charles de Foucauld: Mönch in der Wüste"5) (1960) von Bastian Müller1) den Père Charles de Foucauld1), in "Der Prozeß um des Esels Schatten"1) (1962) von Friedrich Dürrenmatt1) den Eseltreiber Anthrax oder in den 8 Teilen "Der Kampf um den Südpol"5) (1964) den berühmten Polarforscher Roald Amundsen1). Auf fünf Teile ausgelegt war das Hörspiel "Magellan – Die erste Weltumseglung"5) (1966) mit Wahl als Ferdinand Magellan1), in "Scherve brenge Glöck"5) (1971), einem, rheinischen Mundarthörspiel nach dem Lustspiel "Der zerbrochne Krug"1) von Heinrich von Kleist1), hörte man ihn als Dorfrichter Adam. Ein weiteres Mundarthörspiel war unter anderem "Kabuff"5) (1981) nach der Molière-Komödie "Tartuffe" in der Bearbeitung von Albert Vogt1) alias B. Gravelott mit Günther Ungeheuer in der Titelrolle, Wahl sprach den vertrauensseligen Wirt Oskar; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Im Synchronstudie war Wahl ebenfalls, wenn auch eher selten zu finden, so lieh er seine markante Stimme unter anderem John Mills1) in der Komödie "Herr im Haus bin ich"1) (1954), Fred MacMurray in dem Western "In Acht und Bann"6) (1955) oder Raymond Burr in dem Krimi "Der Gnadenlose"6) (1967) → mehr bei synchronkartei.de.
  
Der beliebte Schauspieler Wolfgang Wahl, der sowohl im ernsten als auch heiteren Fach zu überzeugen wusste, starb – von der Öffentlichkeit unbemerkt – am 15. September 2006 im Alter von 80 Jahren im oberbayerischen Germering1). Die letzten Jahre war er durch eine Krankheit an den Rollstuhl gefesselt. 

Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de, 5) ARD-Hörspieldatenbank, 6) filmdienst.de
Quelle: 2)  www.litagverlag.de
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de

(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), filmportal.de, ARD-Hörspieldatenbank, 
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
  • 1953: Die Geishas des Captain Fisby (nach dem Roman "The Teahouse of the August Moon" von Vern Sneider; als Fisby,
    Captain in der amerikanischen Besatzungs-Armee
    ) → IMDb sowie das gleichnamige Hörspiel (1952) mit Wolfgang Wahl und
    die Verfilmung "Das kleine Teehaus" (1956) mit Glenn Ford
  • 1953–1954: Schule für Eheglück (5-teilige Serie nach dem Roman von André Maurois; als Philippe) → Kinofilm 1954, siehe
    auch Hörspiel (1952, 11 Teile) mit Wolfgang Wahl
  • 1957: Gäste im Haus (nach nach einer Erzählung von Hugh Walpole; als Henry Abbott)
  • 1960: Aufruhr (als Ted Flint)
  • 1964: Kein Grund zur Unruhe (Fernsehspiel von Dennis Spooner, deutsch von Edith Maßmann und Wilhelm Herbert Koch;
    Regie: Hermann Pfeiffer; als Polizeiwachtmeister Balluf; Kurzinfo: Karl Knappmann (Heinz Schacht), lange Jahre
    Nachtwächter der Firma "Spennemann", wird Opfer der Automation. Eines Tages ruft ihn sein Chef (Erwin Linder) zu sich,
    um ihn mit Lohntüte, Papieren und ein paar banalen Redewendungen fristlos zu entlassen. Seine Arbeit übernimmt nun eine
    elektronische Warnanlage. Gemeinsam mit seinem Freund Adam (Kurt Großkurth) überlegt Karl, wie man Spennemann doch
    noch von der Notwendigkeit eines Nachtwächters überzeugen kann …

    "Gong" 1/1964: "Volksstück in der Umgangssprache des Ruhrreviers über einen entlassenen Nachtwächter, der sich
    auf gewitzte, wenn auch nicht ganz erlaubte Weise unentbehrlich macht."
    "Hamburger Abendblatt" (06.01.1964): "Wie für das Ruhrgebiet geschrieben schien das glänzend aus dem Englischen
    übersetzte Fernsehspiel, so gut hatte man das Milieu, seine Menschen und ihre Lebens- und Denkungsart getroffen.
    Und natürlich ihre Sprache. Eine Sprache, in der das Herz der Leute aus dem "Kohlenpott" schlägt, die oft so schlau sein
    wollen und doch so redlich und treuherzig sind. Ein Beinahe-Volksstück aus dem Industriegebiet und noch dazu eins,
    das Spaß gemacht hat."

    "Gong" 4/1964 schrieb in seiner Kritik: (…( Der interessante (…) Versuch (Anm.: ein englisches Alltagsstück im
    Ruhrgebiet anzusiedeln, um es dem deutschen Zuschauer näher zu bringen) misslang – und das aus zweifachen Gründen.
    Die deutschen Übersetzer (…) machten aus der Vorlage ein Ruhrpott-Volksstück in "Kumpel-Anton"-Art, für das
    Regisseur Hermann Pfeiffer nicht die richtigen Schauspieler fand und die er zudem noch in einem unwirklichen Ruhrgebiet
    agieren ließ. Hinzu kommt, dass mit Dennis Spooners Stück nicht viel Staat zu machen ist. Die Geschichte (…) ist eine
    Milieuschilderung aus längst verflossenen Tagen sozialer Elendsromantik, halb Tragödie, halb Komödie, den Zuschauer 
    aber in keiner Phase rührend. Pfeiffers Inszenierung strich die unterhaltsamen, derb-komischen Akzente kräftig heraus,
    hier hatten die Hauptdarsteller Heinz Schacht und Kurt Großkurth die Lacher auf ihrer Seite, ihre Gesamtleistung aber,
    wie die des übrigen Ensembles, überzeugte nicht."
    (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
  • 1964: Tim Frazer: Der Fall Salinger (Durbridge-Sechsteiler, als der Amerikaner Martin Cordwell in Teil 1 und 2)
    → Die Krimihomepage
  • 1964: Marie Octobre (nach dem Roman von Jacques Robert; mit Agnes Fink als ehemalige Widerstandskämpferin
    Marie-Hélène Dumoulin, genannt "Marie-Octobre"; als Carlo Bernardi
    ) → Kinoversion 1958
  • 1964: Die Gardine (nach einem "Volksstück" von Gerd Oelschlegel; Regie: Rainer Erler; als Gefängnisdirektor Leopold;
    Kurzinfo: Wegen Körperverletzung bei einer Wirtshausschlägerei verbüßt Martin (Herbert Stass) seine Haftstrafe im
    Gefängnis eines uralten Landguts. Als einziger Häftling verbindet ihn ein sehr persönlicher Kontakt mit Direktor Leopold
    und dessen Frau Luise (Louise Martini). Nach einem feuchtfröhlichen Abend gibt der Direktor Martin "Knasturlaub auf Ehrenwort"–
    und ausgerechnet an diesem Tag erscheint Amtmann Spendler (Robert Meyn) zur Inspektion. Der hübschen Luise gelingt es mit
    weiblicher List, Spendler von seinen Pflichten abzuhalten, bis Martin zusammengeschlagen und betrunken von seinem "Ausflug"
    zurückkehrt. Schnellentschlossen präsentiert Luise Martin dem Amtmann als ihren Gemahl …

    "Gong" 18/1964: "Lustspiel des jungen deutschen Autors, der durch seine realistischen Zeitstücke bekannt wurde."
    Das "Hamburger Abendblatt" schrieb am 08.05.1964: "Ein Volltreffer! So und nicht anders hätte man sich schon immer
    das Bildschirm-Volksstück gewünscht: Heiter, ironisch, ja, witzig, bis in die letzte Charge hinein treffend besetzt und in
    Nicht-Studio-Milieu großartig fotografiert. Ein Bravo dem Regisseur und seinem vergnüglich-präzis arbeitenden Ensemble.
    Ein Bravissimo aber für Robert Meyn, der (…) mit einer Frisur à la de Gaulle von umwerfender Komik war, ohne darüber
    ins Schwankhafte abzugleiten. Selten so gelacht wie diesen Abend!"

    "Gong" 21/1964 schrieb in seiner Kritik: "Ein bisschen derb war der Spaß (…) – aber es war ein Spaß. Viel Hintergründiges
    durfte man darin gewiss nicht suchen; das Spiel lebte von der Situation, vom komischen Einfall und vor allem von Robert Meyns
    Amtmann-Karikatur. Wolfgang Wahl als Direktor Leopold hatte nur seinen Typ zur Verfügung zu stellen, Louise Martini ihr "Profil",
     das den Bildschirm stets zu sprengen drohte. Gegen Ende zog sich die Geschichte, die dann nichts mehr zu bieten hatte, unnötig lang
    hin. Da wusste dann auch die gute Fotografie dem "historischen" Winkel nichts mehr abzugewinnen."

    "Hörzu" 21/1964 schrieb in ihrer Kritik: "Rainer Erler (…) gab erneut einen Beweis für seine Qualitäten als Fernseh-Regisseur.
    Das Volksstück war so leicht, flüssig und einfallsreich inszeniert, dass man seine helle Freude daran haben konnte. Natürlich
    steht diese hübsche Sendung nur zu einem Teil bei Rainer Erler zu Buch. Den Löwenanteil am Erfolg sicherte ihr der Autor
    Gerd Oelschlegel, der sich bisher mehr durch bitterernste zeitkritische Stücke hervorgetan hatte als durch Komödien.
    Bei der "Gardine" zeigte es sich, dass er auch das "leichte" Metier, dass er Humor, Komik und Satire ebenso sicher 
    m Griff hat wie die Tragödie. Ein wesentlicher Teil des Erfolgs geht zu Konto der Schauspieler, vor allem des
    Komödianten-Quartetts Louise Martini, Robert Meyn, Wolfgang Wahl und Herbert Stass."
    (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
  • 1964: Napoleon greift ein (nach der Komödie von Walter Hasenclever; als Napoleon) → IMDb
  • 1967: Hochzeitsnacht (als Gustav Bötticher; Kurzinfo: Die friedliche Hochzeitsfeier eines jungen, gutbürgerlichen Paares (Irmela Goetzen/
    Rainer Behrend ) wird durch einen ehemaligen Kriegskameraden (Wolfgang Wahl) des Brautvaters gestört: Als der Militarist
    in ihm durchbricht, und die anderen Männer sich von seinen Kriegsgeschichten anstecken lassen, benehmen sie sich
    im Rausch ihrer Erinnerung wie siegreiche Soldaten in einer requirierten Wohnung. Die idyllische Hochzeitsfeier verwandelt
    sich in eine makabre Veranstaltung, in eine gespenstische Orgie verdrängter Instinkte.
    (Quelle: © SWR Media Services)) → IMDb
  • 1969: Kündigungen (oder Geschichten aus Amerika) (Autor: Gert Hofmann; als Mr. Pendergast in Episode 2 "Tod in Miami") → IMDb
  • 1970: Morgen, ein Fenster zur Straße (nach dem Theaterstück "Demain une fenêtre sur rue" von Jean-Claude Grumberg;
    als Herr Radmann
    ; Kurzinfo: In dem Bühnen-Erstling des französischen Dramatikers Jean-Claude Grumberg – die deutsche
    Erstaufführung endete vergangenes Jahr in Düsseldorf mit einem Eklat – beobachtet eine Spießerfamilie vom Wohnzimmerfenster
    aus den Bürgerkrieg auf der Straße. Regie: Dieter Schlotterbeck
    (Quelle: spiegel.de))  → IMDb
  • 1972: Das System Fabrizzi (nach der Komödie "Le système Fabrizzi" von Albert Husson um ein verliebtes Finanzgenie;
    mit Harald Leipnitz als Fabrizzi; als Inspektor Paco
    )
  • 1972: Federlesen – Bilder aus dem Leben eines Einfallsreichen (Regie: Eberhard Itzenplitz; als Erich Kaufhold)
    Kurzinfo: Ein Hilfsarbeiter, der in der Weimarer Republik Kommunist war, und es in der NS-Zeit mit den Nazis hielt,
    bringt es nach dem Krieg über Schwarzmarktgeschäfte zum Millionär. In dem erfolgreichen TV-Spiel wollen
    Jochen Ziem (Drehbuch) und Eberhard Itzenplitz zeigen, wie "sich da mancher am Rande der Legalität hochgearbeitet2 hat.

    (Quelle: DER SPIEGEL, 51/1978, S. 406)
    Erich Kaufhold (Wolfgang Wahl), der nie einen Beruf erlernt hat, ist heute Discount-Millionär. Vor der Kamera rekonstruiert
    er die wichtigsten Stationen seines wechselvollen Lebens. Seinem Erfolgsrezept Anpassung und Tarnung stets treugeblieben,
    verstand er es, als ehemaliges KP-Mitglied die Nazi-Zeit, den Krieg und die Nachkriegsjahre wirtschaftlich heil zu überstehen …

    "Gong" (14/1974" zitiert die eigene Kritik: "Kritische, gut gespielte, als "Film im Film" präsentierte Zeitanalyse."
    "Bild + Funk" (14/1974): "Autor Jochen Ziem will nicht bloß Daten einer Lebensgeschichte aneinanderreihen, sondern
    vielmehr das Publikum zu einer kritischen Distanz führen. Dies wird dadurch erreicht, dass der Zuschauer die Produktion
    des Films über Erich Kaufhold selbst miterlebt."

    "Hörzu" (14/1974) zitiert die eigene Kritik: "Jochen Ziem nutzte in seinem Porträt eines Opportunisten die Möglichkeiten"
    des Bildschirms virtuos. Das Stück blieb immer unterhaltend, stimmte jedoch zugleich nachdenklich."

     (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
  • 1972: Der 21. Juli (als General; Kurzinfo: In seiner TV-Fiktion malt sich der Schriftsteller Claus Hubalek aus,
    wie ein "großdeutsches Fernsehen" am 21. Juli 1944 der Bevölkerung die Nachricht von einem geglückten Hitler-Attentat
    und den anschließenden Machtkämpfen übermittelt hätte. Regie: Peter Schulze-Rohr
      (Quelle: spiegel.de)) → IMDb
  • 1972–1987: Tatort (Krimireihe)
  • 1973: Sonderdezernat K1 (Krimserie;  als ? in Folge 4 "Ganoven-Rallye")
  • 1974: Der Tod der Schneevögel (als Al Gibbons, Vertreter für landwirtschaftliche Maschinen; "Hörzu" (12/1974, S. 147) schreibt:
    "Henry Kolarz hat seinen Illustrierten-Krimi zum Psychogramm eines spießigen Gerechtigkeitsfanatikers veredeln wollen.
    Doch Regisseur Eberhard Itzenplitz ignorierte diese Absicht weitgehend. Die Hinrichtung des Gehetzten inszenierte er schließlich
    als Ketchup-Orgie. Ein Schauspieler rettete viel: Wolfgang Wahl … Unheimlich genau trifft er den Typ des moralisierenden Rächers
    aus Schuldgefühl. Seine großartige Leistung machte "Der Tod der Schneevögel" noch sehenswert …
    (Quelle: Die Krimihomepage))
  • 1974: Der Kommissar (Krimiserie mit Erik Ode; als Herr Bender in Folge 77 "Ohne auf Wiedersehen zu sagen";
    → zauberspiegel-online.de
    )
  • 1974: Tod in Astapowo (Dokumentarspiel von Leopold Ahlsen (Drehbuch) über die Ehe von Leo Tolstoi (Hans Christian Blech)
     und Sofja Tolstoi (Gisela Stein) bzw. die letzten Tage des Schriftstellers; Regie: Günter Gräwert; als Wladimir Tschertkow
    ) → IMDb
  • 1976: Eurogang (Krimiserie; als Jan Everts in Folge 5 "Der Helfer")
  • 1976: Waffen für Amerika (nach dem Theaterstück bzw. gleichnamigen Roman (später "Die Füchse im Weinberg") von
    Lion Feuchtwanger; als Jules de Polignac
    ) → theatertexte.de
  • 1976: Gesellschaftsspiele (nach dem Theaterstück von Ivan Klíma; als Deml) → IMDb
  • 1977: Sanfter Schrecken – Unheimliche Geschichten am Kamin (als Anwalt Dr. Gordon in
    Segment "Der zweite Napoleon" nach einer Kurzgeschichte von  Robert Bloch
    )
  • 1977: Der Tod des Camilo Torres, oder: Die Wirklichkeit hält viel aus (über Camilo Torres, dargestellt von Gerd Böckmann;
    Regie: Eberhard Itzenplitz; als Alvaro Valencia Tovar (1921–2014), Kommandeur der kolumbianischen Nationalarmee
    )
     → filmdienst.de, IMDb
  • 1977: Jörg Preda berichtet (Serie mit Pinkas Braun als Journalist bzw. Reiseschriftsteller  Jörg Preda; als Carlo Agosto)
    • 3.01 Der Gott mit dem rauchenden Spiegel
    • 3.02 Der Pinguin der Karibik
  • 1977: Haben Sie nichts zu verzollen? (nach der Boulevardkomödie von Maurice Hennequin und Pierre Veber;
    Regie: Michael Günther; als Kamelhändler Frontignac
    ) → IMDb
  • 1977–1988: Der Alte (Krimiserie)
  • 1978: Kleine bunte Freudenspender (als Herr Brandes)
  • 1978: Friedrich Schachmann wird verwaltet (als Kannenbach)
  • 1978: Sechs Millionen (6-teilige Spielserie über die Probleme von Sozialhilfeempfängern in den 1970er Jahren;
    als Wilhelm St. in Folge 2 "Die neue Armut des Wilhelm St."
    )
  • 1978: Der Geist der Mirabelle. Geschichten von Bollerup (nach der Erzählung von Siegfried Lenz; als Sträfling)
  • 1978–1986: Derrick (Krimiserie mit Horst Tappert)
  • 1979: Wie erziehe ich meinen Vater? (Serie; als Herr Hütter)
  • 1979: Der Mörder (nach dem Kriminalroman "L'assassin" von Georges Simenon; als Untersuchungsrichter)
  • 1979: Das Komplott (als ?)
  • 1980: Wer anderen eine Grube gräbt (als Howard in Segment "Das absolute Gedächtnis" nach einer
    Kurzgeschichte von Claud Cockburn alias James Helvick
    )
  • 1983: Frau Juliane Winkler (nach dem Roman "Hände weg von Oma" von Peter M. Thouet; mit Inge Meysel als Juliane Winkler;
    als Herr Coppelia
    ) → tvspielfilm.de, IMDb
  • 1984: Der Glücksritter – Die Abenteuer des Robert Curwich (Mehrteiler; als Ferdinand von Reppen,
    Vetter von Robert Curwich = Christian Kohlund
    )
  • 1984: Gesichter des Schattens (nach dem Kriminalroman "Les visages de l'ombre" von Pierre Boileau und
    Thomas Narcejac; als der blinde Unternehmer Richard Hermansen; Die Krimihomepage meint: "Spannender und 
    sehr romangetreuer Thriller, der ständig sanfte Gänsehaut aufkommen lässt, auch wenn er zwangsläufig durch das andere Medium
    einige Dinge vorwegnimmt, die im Roman erst später erklärt werden. Sehr gutes Spiel von Wolfgang Wahl, Kristian Kühn inszeniert
    solide und die Musik ist stimmig und spannungsfördernd."
    )
  • 1984: Delfter Kacheln – Eine Geschichte vom Niederrhein (als Battenberg)dienste.dra.de
  • 1985: Polizeiinspektion 1 (Krimiserie; als Grabowski in Folge 7.05 "Die wilden Jahre")
  • 1985: Theaterblut (als Pricatdetektiv Widdecombe)
  • 1985: Es muss nicht immer Mord sein (Krimiserie; als Dr. Röhl in Folge 7 "Nur ein Routinefall")
  • 1985: Die doppelte Welt (als ?filmdienst.de, IMDb
  • 1986: Rückfahrt in den Tod (nach dem Kriminalroman "Terminus" von Pierre Boileau und Thomas Narcejac; als Ludwig)
  • 1987: Ein heikler Fall (Serie; als biederer Beamter August Schulze in Folge 9 "Die nackte Frau")
  • 1988: Die Bombe (als Polizeidirektor Kuhnke)
  • 1988: Anwalt Abel (Krimireihe mit Günther Maria Halmer) – 1. Der Dienstagmann (als Staatsanwalt)
  • 1988: Die Männer vom K3 (Krimiserie; als Unternehmer Alex Biermann in Folge 3 "Schützenfest")
  • 1988: Die Gunst der Sterne (als ?)
  • 1988–1989: Ein Fall für zwei (Krimserie)
  • 1988–1989: Die Schwarzwaldklinik (Serie; in 19 Folgen als Wolfgang Pohl, liebenswürdiger Nachbar der Brinkmanns
    und pensionierter Bankdirektor, der der Haushälterin Carsta Michaelis (Evelyn Hamann) den Hof macht
    )
  • 1989: Großstadtrevier (Krimiserie; als Skipper auf dem Segelschiff in Folge 3.04 "Zielschuss Rot")
  • 1990: Das Erbe der Guldenburgs (Serie; als Wellblech-Fabrikant Horst Strobel)
  • 1990: Hotel Paradies (Serie; 16 Folgen als Parkhotel-Besitzer Agostino Kroll)
  • 1991: Die Kupferfalle (Regie: Detlef Rönfeldt; als Kronemann) → roenfeldt.de, tvspielfilm.de, IMDb
  • 1991: Der Deal (als Mr. Beck) → spiegel.de
  • 1992: Glückliche Reise – Rio (Pilotfilm zur Serie "Glückliche Reise"; als pensionierter Kriminalbeamter Karl Gräbel)
  • 1992: Der Patenonkel (Serie mit Klausjürgen Wussow; als Herr Hellmer)
  • 1992–1995: Kommissar Klefisch (Krimireihe mit Willy Millowitsch als pensionierter Hauptkommissar Hermann-Josef Klefisch,
    genannt "Onkel"
    ) → Die Krimihomepage
  • 1993: Der große Bellheim (Vierteiler; in 3 Folgen als Dr. Urban) → filmportal.de
  • 1993: Mallorca – Liebe inbegriffen (als Alexziegler-film.com, IMDb
  • 1985: SOKO 5113 / SOKO München (Krimiserie; als Paulsen in Folge 13.08 "Waldesruh")
  • 1994: Alles Glück dieser Erde (Serie; als ?)
  • 1996: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen (Serie mit Sigmar Solbach; als Konsul Kadenbach
    in Folge 2.01 "Ein Himmel voller Tränen"
    )
Hörspielproduktionen (Auszug)
1950er Jahre 1960er Jahre 1970er Jahre ab den 1980ern
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch),
munzinger.de, rowohlt.de, vvb.de, whoswho.de, Die Krimihomepage)
1950er Jahre 1960er Jahre 1970er Jahre Ab den 1980er Jahren
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