Rolf Wanka wurde am 14. Februar 1901 in Wien1) geboren. Zunächst studierte er nach der Schule an der Technischen Hochschule in Prag und später an den Universitäten von Innsbruck und Wien Nationalökonomie, Philosophie und Medizin. 1928 beendete er seine Studien als "Dr. rer. pol." und leitete anschließend eine Maschinenfabrik.
Zum Film kam Wanka durch eine winzige Rolle in Fritz Langs1) legendärem Klassiker "M – Eine Stadt sucht einen Mörder"1) (1931), ein Jahr später spielte er unter der Regie von Martin Frič1) und Karel Lamač den Part des heiligen Petrus in der Komödie "Wehe, wenn er losgelassen" (1932), gedreht nach dem Schwank "Unter Geschäftsaufsicht" von Arnold und Bach1), entschied sich nun endgültig für die Schauspielerei. 1933/34 ließ er sich in Wien von dem Schauspieler und Regisseur Aurel Novotny1) (1881 – 1947) entsprechend ausbilden.
In den nach folgenden Jahren stand Wanka sowohl für deutsche als auch tschechische Kinoproduktionen regelmäßig vor der Kamera. Zu seinen deutschsprachigen Filmen zählen unter anderem "Die törichte Jungfrau"2) (1935), "Die ganze Welt dreht sich um Liebe"3) (1935, mit Marta Eggerth), "Hilde Petersen postlagernd"2), Heiraten – aber wen?" (1938), "Meine Tochter tut das nicht" (1940) oder "Anuschka"1) (1942).
 

Porträt Rolf Wanka, Fotografie (Reproduktion) mit Autogramm
und Autograph verso, um 1935 (unbekannter Fotograf)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2009-a_0000019)
Sammlung der Kostümbildnerin Annelies Rose
Eigentümer/© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Unbekannter Fotograf; Datierung: um 1935
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Porträt Rolf Wanka, Fotografie (Reproduktion) mit Autogramm und Autograph verso, um 1935 (unbekannter Fotograf); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2009-a_0000019); Sammlung der Kostümbildnerin Annelies Rose; Eigentümer/– SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Urheber: Unbekannter Fotograf; Datierung: um 1935; Quelle: www.deutschefotothek.de
So notiert Wikipedia: "Wanka verkörperte zumeist den eleganten Kavalier und äußerlich tadellosen Gentleman. Der mehrsprachige Kosmopolit zeigte eine Vorliebe für den internationalen Film und erhielt 1939 für seine Rolle als Kapitän von Schlieden in der französischen Produktion " Die große Entscheidung" ("Alerte en Méditerranée") den "Grand prix du cinéma français"1)."
Auch im Unterhaltungsfilm der 1950er Jahre blieb Wanka ein vielbeschäftigter Darsteller, wurde sowohl in deutschsprachigen als auch internationalen Kinoproduktionen meist mit prägnanten Nebenrollen besetzt. Unter anderem stellte er in dem Biopic "Franz Schubert – Ein Leben in zwei Sätzen"1) (1953) an der Seite von Heinrich Schweiger als Komponist Franz Schubert1) den Dichter Franz von Schober1) dar, in der musikalischen Komödie "Fiakermilli – Liebling von Wien"1) (1953) nach dem Volksstück von Martin Costa1) mit Gretl Schörg1) als "Fiaker-Milli" (d. i. Emilie Turecek1)) machte er als Major Graf Eggern eine gute Figur. Wanka mimte Staatsanwälte wie in dem Abenteuer "Sterne über Colombo"1) (1953) und der Fortsetzung "Die Gefangene des Maharadscha"1) (1954), Barone wie in dem Melodram "Hochstaplerin der Liebe"1) (1954) oder Grafen wie in der Verwechslungsgeschichte "Die schöne Lügnerin"1) (1959, mit Romy Schneider), zeigte sich in Heimatfilmen wie "Drei Birken auf der Heide"1) (1956) oder "Der lachende Vagabund"1) (1958). Eine letzte kleine Aufgabe vor der Kinokamera übernahm er als Schneider Prosdocimo in "Die Tatarenwüste"1) (1976, "Il deserto dei tartari"), realisiert nach dem gleichnamigen Roman1) von Dino Buzzati1) mit Vittorio Gassman, Giuliano Gemma und Helmut Griem in den Hauptrollen → Übersicht Kinofilme.
Rolf Wanka als Baron Montfort l'Amaury zusammen mit Anneliese Born (Julia Lambert) in der Komödie "Bezaubernde Julia" (1960) nach dem Roman "Theater" von Somerset Maugham; Regie Wilm ten Haaf; Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR

Ab den 1960er Jahren war Wanka eher selten im Kino zu sehen, dafür präsentierte sich der Schauspieler in zahlreichen Fernsehspielen auf dem Bildschirm. Bereits 1959 glänzte er in Ludwig Cremers1) TV-Adaption von "Der Besuch der alten Dame"1) nach der gleichnamigen Tragikomödie1) von Friedrich Dürrenmatt1) an der Seite von Protagonistin Elisabeth Flickenschildt (Claire Zachanassian) als Claires Gatten VII–IX. Er spielte beispielsweise den älteren Herrn in "Die Nashörner"4) (1961) nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Eugène Ionesco1) oder den Jean in "Aimée"4) (1961) nach der Komödie "Aimée oder Der gesunde Menschenverstand" von Heinz Coubier1) mit Hannelore Schroth.
    
Rolf Wanka als Baron Montfort l'Amaury zusammen mit Anneliese Born1)*) als Julia Lambert in der Komödie "Bezaubernde Julia"4) (1960) nach dem Roman "Theater"1) von William Somerset Maugham1)
in der Bearbeitung von Guy Bolton1) und Marc-Gilbert Sauvajon (1909–1985); Regie: Wilm ten Haaf1)
*) Ehefrau von Albrecht Schoenhals (1888 – 1978), der den Michel Gosselin spielte
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; © SWR

In der kurzlebigen Krimiserie "Die sanfte Tour"4) (1963) mimte er drei Folgen lang den ungarischen Baron Kiraly, in der Serie "Das ist Stern schnuppe"1) (1965) den Generaldirektor Reymer. In dem Zweiteiler "Mafia – Die ehrenwerte Gesellschaft"4) (1966) gehörte er als Marchese von Villalba zu Besetzung, in dem Dokumentarspiel "Flucht über die Ostsee"4) (1967) sah man ihn als Generaloberst Rendulic. Wanka zeigte sich mit Episodenrollen in so beliebten Krimiserien wie "Stahlnetz", "Kommissar Freytag", oder "Das Kriminalmuseum" und auch bei dem Dauerbrenner "Tatort"1) war er vertreten, So trat er in der Folge "3:0 für Veigl"1) (1974) mit Gustl Bayrhammer als Kriminaloberinspektor Veigl als Portier Färber in Erscheinung sowie in der Story "Rechnung mit einer Unbekannten"1) (1978) mit Kommissar Haferkamp1) (Hansjörg Felmy) als Herr Wedel – zugleich Wankas letzte filmische Arbeit → Übersicht TV-Produktionen.
Neben seinen zahllosen Arbeiten vor der Kamera blieb Wanka stets der Bühne treu, während der Kriegsjahre spielte er unter anderem an den "Wiener Kammerspielen"1), zwischen 1940 und 1944 fungierte er unter der Direktion (1940–1945) seiner 2. Ehefrau Friedl Czepa als künstlerischer Leiter des "Wiener Stadttheaters"1) und schränkte seine Arbeit für den Film stark ein Nach dem Krieg trat er zunächst vor allem am "Raimundtheater"1) und am "Theater in der Josefstadt"1) auf. Unter anderem gab er an letztgenannter Bühne seit der Premiere (12.02.1952; →  josefstadt.org) in einer Inszenierung von Peter Preses1) den Kunsthändler William Gilson in dem Stück "Nicht alles ist schwarz "von André Birabeau (1890 – 1974). Er gastierte als Charakterdarsteller an verschiedenen deutschen Bühnen und war viele Jahre als Mitarbeiter beim "Bayerischen Rundfunk"1) tätig, wo er sich auch mitunter als Sprecher in einigen Hörspiel-Produktionen betätigte. So sind unter anderem folgende Sendungen zu nennen:
(Fremde Links: ARD Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia) 
Rolf Wanka, starb am 30. November 1982 im Alter von 81 Jahren in München. In erster Ehe wart er mit Ilse Vogl verheiratet gewesen, in zweiter Ehe mit der österreichischen Schauspielerin Friedl Czepa (1898 – 1973). Wikipedia vermerkt: "Aus einer Liaison mit Helene Amon ging sein Sohn Rudolf Wanka (geb. 1954; ORF-Sprecher) hervor, den er im Alter von vier Jahren adoptierte. 1954 lernte er seine dritte Frau Brigitta Dahlem (Lili Wanka) kennen. Aus dieser Ehe ging 1961 die Tochter Irina Wanka1) hervor", die sich später ebenfalls einen Namen als renommierte Schauspielerin machte.
Siehe auch cyranos.ch, Wikipedia
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Murnau Stiftung, 3) filmportal.de, 4) Die Krimihomepage
      
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung, fernsehserien.de, geschichtewiki.wien.gv.at,  Die Krimihomepage)
Kinofilme (Auszug) Fernsehen (Auszug)
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