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Die Schauspielerin Claudia Wedekind wurde am 6. Juli 19421)
in Berlin in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Ihr Vater war der Heldentenor,
Schauspieler, Regisseur und des Saarbrückener Theaterintendant Hermann Wedekind2)
(1910 1998), ihre Mutter die Schauspielerin Grete Schaun-Wedekind (22.02.1911 28.11.2007).
Onkel Werner Wedekind, jüngerer Bruder ihres Vaters, gründete 1950 in Karlsruhe gemeinsam mit Erich Schudde das
Privattheater "Theater "die insel"2) und leitete
dieses als Intendant bis zu seinem Tod im Jahre 1999. Der am 17. März 1941
ebenfalls in Berlin geborene ältere Bruder Michael Wedekind machte
sich später am Theater als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg
einen Namen → www.michaelwedekind.de,
Theaterlexikon
der Schweiz.
Es sollte erwähnt werden, dass keine Verwandtschaft mit der berühmten
Familie von Frank Wedekind2) (1864 1918) vorliegt.
Claudia Wedekind trat in die Fußstapfen ihrer Eltern, erhielt nach der Schule
von diesen Schauspielunterricht und absolvierte eine langjährige Ballett- und
Gesangsausbildung. Ein erstes Engagement trat sie am "Badischen Staatstheater"2)
in Karlsruhe an, weitere Theaterstationen wurden das "Pfalztheater
Kaiserslautern", das "Theater Baden-Baden", das
"Stadttheater" in Basel und in Zürich das "Theater am Neumarkt"
sowie das "Schauspielhaus", wo sie 1971 als Zilla zur Besetzung der
von Dürrenmatt selbst inszenierten Neufassung des "Porträt eines
Planeten" gehörte → felix-bloch-erben.de.
Seit 1972 arbeitete Claudia Wedekind als freischaffende Schauspielerin und
absolvierte unter anderem, wie schon zuvor, zahlreiche Tourneen. So hatte sie
beispielsweise als Partnerin von Hans-Joachim Kulenkampff Mitte der 1960er Jahre
in der Sacha Guitry2)-Komödie
"Nicht zuhören, meine Damen!" Erfolge gefeiert, die auch im August 1968
im Fernsehen in
einer Aufführung aus dem Frankfurter "Kleinen Theater am Zoo" zu
sehen war → mehr Infos siehe hier.
Das private Foto von Claudia Wedekind wurde mir freundlicherweise
von Michael Wedekind zur Verfügung gestellt
→ www.michaelwedekind.de |
"Als schwarzhaarige Schönheit mit weiblichen Reizen eignete sie sich bestens für das Rollenfach
der jungen Liebhaberin; später übernahm sie bisweilen auch Charakterrollen und spielte dann vor allem in Boulevardstücken,
unter anderem im Münchener "Theater an der Briennerstraße".*)
Hier erlebte man sie unter anderem zur Spielzeit 1980/81 in der Komödie
"Meine Frau erfährt kein Wort" ("The Seven Year Itch") von George Axelrod2) zusammen mit ihrem
Lebensgefährten bzw. späteren Ehemann Hansjörg Felmy; eine Aufzeichnung des
von Felmy selbst in Szene gesetzten Stückes wurde
zudem am 13. März 1982 im ZDF ausgestrahlt. Zwei Jahre später spielte das
Paar im Rahmen der Vorstellungen der Tourneetruppe "Die Scene"
in Henrik Ibsens gesellschaftskritischem Drama "Ein
Volksfeind"2), inszeniert von Michael Wedekind Felmy gestaltete die Hauptrolle
des Badearztes Dr. Thomas Stockmann2),
Wedekind dessen Ehefrau Kathrine Stockmann2) → ibsen.nb.no.
Bundesweit bekannt wurde Claudia Wedekind durch das Fernsehen, hier spielte
sie in Literaturadaption, Boulevardstücken bzw. Komödien, aber auch in
Krimis, übernahm zudem etliche Episodenrollen in populären Serien und wurde
"meist in der Rolle der verführerischen Frau oder der bösen Schlange"*)
besetzt. Zu ihren ersten Arbeiten vor der TV-Kamera zählte das von Oswald Doepke
nach dem Schauspiel von Hugo Claus2)
in Szene gesetzte Drama "Zucker"3) (1965), wo sie sich
als Malou präsentierte, die von dem
Gelegenheits-Zuhälter Max (Herbert Fleischmann) ausgenutzt wird. Nachhaltigen
Eindruck hinterließ sie an der Seite des Protagonisten Gerd Baltus (Fürst Myschkin) mit der Rolle
der jungen Generalstochter Adelaida Jepantschina in dem Dreiteiler "Der Idiot"4) (1968) nach
dem gleichnamigen
Roman2) von Fjodor Dostojewski, ein weiterer Dreiteiler war Fritz Umgelters
Literaturverfilmung "Rebellion der Verlorenen"3) (1969), wo sie sich als Bardame Martha zeigte.
Von Edzard Schaper2) stammte die Vorlage für
Herbert Ballmanns ZDF-Drama "Attentat
auf den Mächtigen"2) (1969) mit Claudia Wedekind in der weiblichen Hauptrolle der Polin
Sofia, in dem Dokumentarspiel "Die U-2-Affäre" (1970) mimte
sie die Ehefrau des von Michael Degen
dargestellten US-amerikanischen Piloten Francis Gary Powers2), im
zweiten Teil von "Die Münchner Räterepublik"3) (1971, "Ende mit Schrecken")
verkörperte sie die Rosa Leviné2),
Gattin des russischen Revolutionärs Eugen Leviné2) (Herbert Fleischmann). In
"Ein Toter stoppt den 8 Uhr 10"3) (1972), gedreht
von Michael Braun nach dem gleichnamigen Krimi von Stefan Murr5), tauchte Claudia Wedekind als Ehefrau
des Gangsters Edgar Koltz (Wolf Richards) auf und auch in
dem Fernsehspiel "Die Villa der Madame Vidac"3) (1974) nach der Gruselkomödie
von Serge Simenois hatte sie als Nadine,
Angestellte des zwielichtigen Monsieur Justin (Wolfgang Kieling), eine tragende
Rolle.
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Seit den 1970er Jahren wirkte Claudia Wedekind vermehrt mit Episodenrollen in
Serien mit, vier Mal gehörte sie zur Besetzung von "Tatort"-Folgen.
Mit Hansjörg Felmy alias Kommissar Haferkamp2)
spielte sie in "Spätlese"2) (1977) und war die
kranke, gelähmte Ingeborg, Schwester der plötzlich
aufgrund eines Mordanschlags zur Witwe gewordenen Claudia Bernhold (Andrea Jonasson). Mit
Werner Schumacher als
Kriminalhauptkommissar Lutz trat sie in
zwei weiteren "Tatort"-Krimis auf, in "Himmelblau
mit Silberstreifen"2) (1977) gab sie die Gattin des vermeintlichen
Kaufhausbesitzers Enderle (Günter Strack) und in "Blinde
Wut"2) (1982) die erste
Ehefrau des Verdächtigen Bernhard Däubler (Rüdiger Kirschstein).
Schließlich ist noch die Episode "Wenn
alle Brünnlein fließen"2) (1983) in dem "Tatort" aus Stade
mit Ulrich von Bock2) als Kriminalhauptkommissar Ronke
zu nennen, in der sie einmal mehr eine Ehefrau zu spielen hatte, diesmal die
des Bauunternehmers Arnold Severing (Joachim Hansen), der erschossen
aufgefunden wird und dessen Ermordung sie am Schluss der Story gesteht.
Das Paar Felmy/Wedekind erlebte man im übrigen auch in der Unterhaltungsserie
"Abenteuer
Airport"2) (1990), Felmy
war der Leiter der technischen Dienstes Charly Kapitzki, Wedekind die vernachlässigte
Ehefrau des Verkehrsleiters und stellvertretenden Flughafenchefs Carsten Wolf
(Ezard Haußmann). Eine Zusammenarbeit gab es zudem bei der Familienserie
"Hagedorns Tochter"4) (1994), in der
Wedekind die Rolle der Ärztin Dr. Edith Elling übernommen
hatte.
Claudia Wedekind zusammen mit dem österreichischen Regisseur Wolf Dietrich6)
anlässlich der Dreharbeiten zu dem Zweiteiler "Segeln macht frei"4)
(1986)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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An letzten Bildschirmauftritten ist 1995 der Part der Tante Alice in
dem Pilcher-Melodram "Sommer am Meer"4)
zu nennen sowie die Episode "Königskinder"4) (1996) aus der
Sat.1-Serie "Wolkenstein"2),
danach zog sie sich vom Filmgeschäft zurück.
Darüber hinaus arbeitete Claudia Wedekind umfangreich für den Hörfunk,
wogegen ihre Mitwirkung in Kinoproduktionen eher zu vernachlässigen ist.
Claudia Wedekind, die zuletzt in
Niederbayern lebte, war in erster Ehe vorübergehend mit dem österreichischen
Komponisten und Liedtexter Charly Niessen2) verheiratet gewesen,
seit 1986 bzw. seit dessen Scheidung von Elfriede Rückert2) mit
ihrem langjährigen
Lebenspartner und Kollegen Hansjörg Felmy (1931 2007). Die Schauspielerin starb laut Information
der Gemeindeverwaltung Eching (Einwohnermeldeamt) 72-jährig am 15. Januar 2015
im Klinikum Landshut.
Die letzte Ruhe fand sie auf dem Münchener Waldfriedhof im Urnenhain
(Baumgrab Nr. 360), das auch die Grabstätte von Hansjörg Felmy ist → Foto der
Grabstelle bei knerger.de.
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*) Henschel Theaterlexikon
(Henschel Verlag, 2010, S. 917)
**) Langen Müller's Schauspielerlexikon der Gegenwart (München 1986, S. 1078)
1) in allen einschlägigen Quellen wird der 6. Juli
1942 genannt; auf der am Baum angebrachten Grabtafel wird der 16.07.1942
ausgewiesen (→ knerger.de),
das ist laut Information von Michael Wedekind nicht zutreffend.
Fremde Links: 2) Wikipedia, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de, 5)
krimilexikon.de, 6) deutsches-filmhaus.de
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie
filmportal.de
(fremdfe Links: filmportal.de, Wikipedia, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, IMDb)
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Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
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