Ende der 1990er Jahre
ging sie mit "EiferSucht Drama für drei Faxmaschinen"
von Esther
Vilar1) zusammen mit Ute Willing1)
und Dörte Freundt1) auf Theatertournee, einem Stück, in dem sich drei Frauen unterschiedlichen Alters um denselben
Mann streiten. Selbst Regie führte sie Ende der 1990er Jahre bei der
bereits 1978 verfilmten1) Komödie
"Nächstes Jahr, gleiche Zeit" von Bernard Slade
mit Heiner Lauterbach in der Hauptrolle. In jüngerer Zeit konnte man Heidelinde Weis
als Titelheldin im Düsseldorfer "Theater an der Kö"1)
in der romantischen Komödie "Winterrose"2) von Christa Agilo und
Michael Dangl1)
bewundern. Inszeniert und bearbeitet von René Heinersdorff1),
gab sie
die Witwe Elisabeth alias "Winterrose" neben Reinhard von Hacht1)
als der grantig-zynische Intellektuelle Josef und Rolf Berg1) als der Parkwächterin einer Geschichte, die auch von
zwischenmenschlichen Differenzen handelt, die auf einer Parkbank
ausgetragen werden können. Die Premiere bzw. Uraufführung der Co-Produktion mit der
Münchener "Komödie im Bayerischen Hof"1) fand am 16. November 2012 statt, gezeigt
wurde das Stück in Düsseldorf bis 13. Januar 2013; in späteren Aufführungen war
Werner Schneyder1)
als Josef ihr Partner. 2015 erlebte man Heidelinde Weis am "Stadttheater Klagenfurt"1)
einmal mehr als weibliche Protagonistin, diesmal als die ältere
Predigerfrau Lily zusammen mit Nikolaus Barton1)
in der Rolle des temperamentvollen Tanzlehrers Michael, in dem Stück "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen"
von Richard Alfieri, in dem sie bereits 2004/2005 an der "Komödie im Bayerischen Hof"
viel Applaus geerntet hatte → stadttheater-klagenfurt.at.
In "Quadrille"3)
nach der Komödie von Noël Coward1) zeigte sie sich 1986 als die französische Aristokratin Lady Serena,
Gattin des Lord Hubert Heronden (Heinz Ehrenfreund1)), in der Familienserie "Der
elegante Hund"4) trat sie neben Helmut Lohner
auf, der in der Geschichte den Lebenskünstler Alois Stange mimte, der in einem Hundesalon
arbeitet.
Gemeinsam mit Krystian Martinek1)
schrieb sie das Drehbuch zu der Geschichte "Umwege nach Venedig"
(1989) und übernahm in diesem von Joachim Roering1) in Szene gesetzten Fernsehfilm auch
eine Hauptrolle.
In den 1990er Jahren stand Heidelinde Weis beispielsweise als (vermeintliche) Witwe des Hobbypiloten Thomas Winter (Günther Maria Halmer), für Sigi Rothemunds1)
Krimikomödie "Ausgetrickst"4) (1991) vor der Kamera,
spielte 1994 die Titelrolle in dr Story "Gabriellas Rache" unter
der Regie von Eberhard Itzenplitz1).
Neben Helmut Fischer und
Fritz Wepper übernahm sie die Rolle der Nane Faltermeier in der bayerischen Schmonzette "Drei in fremden
Betten"4) (1996) oder war die Edda Hartwig und "Queen Mum"
der Protagonistin Annabelle (Simone Thomalla) in "Am Anfang war
der Seitensprung"4) (1999) nach dem Roman von
Amelie Fried1),
eine Figur, die sie in "Am
Anfang war die Eifersucht"4) (2001) wiederholte.
Zusammen mit Gila von Weitershausen erlebte mam Heidelinde Weis in
der witzigen Geschichte "Nicht mit uns"4)
(2000), in der zwei Frauen beweisen, dass sie noch nicht zum
"alten Eisen" gehören. In jüngerer Zeit wirkte Heidelinde Weis als Miriam,
Ehefrau von Ernst Esche (Vadim Glowna), in dem
von Bernd Fischerauer1)
(Regie/Drehbuch) realisierten, dreiteiligen Melodram "In der Mitte eines Lebens"4) (2002)
mit, tauchte 2003 erneut mit der Rolle der Nane Faltermeier in der
Neuauflage von "Drei in fremden Betten" mit dem Titel "Drei unter einer Decke"4)
auf, diesmal mit Elmar und Fritz Wepper sowie
Uschi Glas.
Wunderbar war 2003 auch ihre
Darstellung der sich vom putzenden Mauerblüchen zur elegante Dame
mausernden Putzfrau Frau Dieter in der Kriminalkomödie "Fliege
kehrt zurück"4)
mit Karl-Heinz von Hassel
als Ex-"Tatort-Kommisar" Brinkmann (Markenzeichen: die Fliege),
der jetzt mit seinen Freunden, dem pensionierten Tierarzt Richard Bilinsky (Wolfgang Winkler),
dem stellungslosen Schauspieler Otto Thalheim (Peter Weck),
sowie seiner "Perle" Frau Dieter in einer WG lebt. Ein Jahr später folgte
im Dezember 2004 mit
"Fliege hat Angst"4)
ein weiteres, amüsantes Abenteuer der "Rentnergang", die wieder tatkräftig
von "Frau Dieter" unterstützt wurde.
Eine herrliche Rolle war im April 2005 die der
der leicht verwirrten und tüddeligen Gerda Griese in der
Komödie "Neue Freunde, neues Glück"4) nach
dem Roman "Die
schöne Gegenwart"1) von Leonie Ossowski;i1): Nele
Ungureit (Christiane Hörbiger) wird nach
35 Jahren von ihrem Mann wegen einer Jüngeren verlassen wird und
muss sich
plötzlich mit dem Single-Dasein abfinden. Gemeinsam mit der in einem
nahen Altersheim lebenden Gerda, dem Architekten Ulrich Windeck (Martin Lüttge) und
dem charmanten Ex-Banker Rupert Neumann (Ernst Jacobi)
gründet Nele in einer Stadtvilla, die sie überraschend geerbt hat, eine
Senioren-WG. Turbulenzen mit Behörden, vor allem aber mit Neles Sohn
Hannes (Thomas Limpinsel1)), der mit der
Villa andere Pläne hat, waren da vorprogrammiert
Kurze Zeit darauf erlebte man Heidelinde Weis dann im Mai 2005 in der
turbulenten Liebesgeschichte "Lotti auf der Flucht"4)
als
Botschaftsratswitwe Lotti Portuné, die nach mehr als vierzig Jahren auf ihre
Jugendliebe Ernst (Charles Brauer) trifft. Einst hatte Ernst seinen Kahn
nach ihr benannt, nun steht der Elbschiffer vor dem finanziellen Ruin. Doch
wie es im Märchen so ist, fügt sich während einer unfreiwilligen Flussfahrt
auf der Elbe alles zum Guten, nicht nur für Ernst und Lotti, sondern auch
für den jungen Partner von Ernst (Daniel Morgenroth1)) und Lottis Tochter
Charlotte (Elisabeth Lanz1))
gab es ein Happy-End.
Unter der Regie von Hajo Gies1) sah man die charmante Schauspielerin in
dem turbulent-heiteren Fernsehfilm "Heirate meine Frau"4) (2005),
Marco Serafini1) besetzte sie in der Romanze "Liebe hat Flügel"5) (2006)
aus der "Lilly Schönauer"1)-Reihe
als Sophie Neubauer, Ex-Schwiegermutter der allein erziehenden
Mutter Tessa Berger (Suzan Anbeh1)) und einmal mehr gemeinsam mit
Peter Weck stand sie
für die spritzig-leichte Familienkomödie
"Glück auf vier Rädern"1) (2006)
als dessen patente Ehefrau vor der Kamera.
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Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Eine erneute Zusammenarbeit mit Peter Weck bzw. Regisseur
Marco Serafini ergab sich mit dem charmanten Familienfilm
"Ein Ferienhaus auf Ibiza"1), welcher Ende Februar 2008
ausgestrahlt wurde. Wie schon kurz zuvor in der Utta Danella1)-Verfilmung
"Wenn Träume fliegen"1) (2008)
verkörpert die Schauspielerin auch hier wieder eine selbstbewusste,
sehr attraktive Mutter und Ehefrau, die ihre Familie auf sympathische
Art zu lenken bzw. Probleme zu lösen weiß.
Am 1. Oktober 2008 feierte die sensible Love-Story "Liebe für Fortgeschrittene"4)
beim Sender ORF 2 seine TV-Premiere. Erzählt wurde die amüsante Geschichte
der "toughen" Unternehmerin bzw. Uhrenfabrikantin Erika (Heidelinde
Weis) und des schrulligen Gärtners Otto (Günther-Maria
Halmer),
die als ungleiches Pärchen (scheinbar) einen turbulenten zweiten Frühling
erleben. Dass dieser Film bei so profilierten Hauptdarstellern wie Halmer und
Weis das reinste Zuschauervergnügen war, muss nicht extra erwähnt werden;
am 1. Juli 2009 gelangte der unterhaltsame Film dann auch bei der ARD auf den Bildschirm.
Patent war auch die Figur der Bewohnerin eines Seniorenstifts, Frau
Wegener, die in der romantischen
Komödie "Nichts als Ärger mit den Männern"1)
(ARD: 13.02.2009) die Protagonistin Katharina Schneider (Jule Ronstedt1)) bei
ihren Bemühungen, die marode Catering-Firma ihres Vaters Hubert (Rüdiger Vogler)
zu retten, tatkräftig unterstützt. Jule Ronstedt und Stephan Luca1)
als anfangs verhindertes Liebespaar in den Hauptrollen sowie gut besetzte
Randfiguren neben Heidelinde Weis und Rüdiger Vogler
unter anderem Götz Otto1) als schwuler Freund von Katharina
sowie Billie Zöckler1) als Sekretärin Christa erwiesen
sich als Garanten für 90 Minuten
charmant-temporeiche Unterhaltung. Auch die ZDF-Komödie "Vorzimmer zur Hölle"1),
die turbulente Story um den arroganten Vorstandsvorsitzenden (Andreas Pietschmann1))
eines Kosmetik-Konzerns und dessen neue Chefsekretärin (Henriette Richter-Röhl1))
bot Ende April 2009 nettes Fernsehvergnügen, Heidelinde Weis machte
als Frieda Winter, Chefin des Konzerns, wieder einmal eine gute Figur; fortgesetzt
wurde die Geschichte am 3. April 2011 mit "Vorzimmer zur Hülle Streng geheim!"5).
Eine weitere TV-Produktion, für die Schauspielerin
vor der
Kamera stand, war die ARD-Liebesromanze "Die grünen Hügel von Wales"1)
(EA: 26.11.2010), der
Verfilmung des gleichnamigen Romans von Diana Stainforth. Hier
trat Heidelinde Weis neben Christoph M. Ohrt1)
und Julia Richter1) in den Hauptrollen als
die
kauzige Tante Margret Pollard in Erscheinung.
In der am 17. Februar 2011 ausgestrahlten Episode "Altes
Geld, junges Blut"1) aus der humorvollen ARD-Krimireihe "Pfarrer
Braun"1) mit Ottfried Fischer1) als
der kriminalisierende, schwergewichtige
Gottesmann, kam Heidelinde Weis als Sieglinde Zwicknagel daher, die gemeinsam
mit Ehemann Albert (Horst Sachtleben) und Bruder Franz von Hornung
(Fritz von Friedl1))
in einer exklusiven Seniorenresidenz lebt. Das exzellent aufspielende Trio wird in
einen Mordfall um einen zwielichtigen Anlageberater verwickelt und
gerät somit auch ins Visier des bibelfesten Hobbyermittlers.
Freuen durfte man sich am 11. März 2011 auf einen vergnüglichen Fernsehabend
mit zwei starken Frauen: Heidelinde Weis und Christiane Hörbiger
als die
Schulfreundinnen Hermine und Edith, die
in "Das Glück ist ein Kaktus"4) trotz fortgeschrittenen Alters mit der Eröffnung eines Restaurants auf Mallorca einen
ungewöhnlichen Neubeginn wagen wollen. In dem modernen Märchen "Wachgeküsst"4)
nach dem Utta Danella-Bestseller "Das Hotel im Park" erlebte
man Heidelinde Weis dann am 20. Mai 2011 als patente Hotelbesitzerin
Ruth Rosinger, die per Internet heimlich einen Freund für ihre allzu
tüchtige Enkelin Marie (Mira Bartuschek1)) sucht. Nach ihrem
"Traumhotel"1)-Besuch als frisch verliebte Seniorin Henriette von Lichterhagen in der
Folge "Brasilien"1) (EA: 13.01.2012) hatte Heidelinde Weis
einen eher kurzen, dennoch nachhaltigen Auftritt in
"Lebe dein Leben"4) (EA: 24.03.2012), einem ganz auf seine
Protagonisten bzw. das Vater-Sohn-Gespann Howard Carpendale1) und Wayne Carpendale1) zugeschnittenen Familien-Melodram. Zuletzt zeigte sie sich in der Folge "Die Partykönigin"4)
(EA: 31.12.2015) aus der Serie "Weißblaue
Geschichten"1) als Anni Gruber
auf dem Bildschirm → Übersicht TV-Produktionen.
Zudem machte sich Heidelinde Weis als Chanson-Sängerin einen Namen, veröffentlichte
in den 1980er Jahren zusammen mit ihrem Bruder
Lieder, die aus ihrer Feder stammten, auf Schallplatte und erhielt für
"So sing ich" den "Deutschen Schallplattenpreis"1). 1983 begeisterte
sie in der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft"1) mit
dem Programm "Lieder über die Liebe oder was man dafür hält"
das Publikum → mehr bei Wikipedia.
Verschedentlich stand sie auch im Hörspiel-Sudio, eine Auswahl der
Sendunge, an denen sie beteiligt war, findet man bei Wikipedia.
Ende September 2022 legte die über 80-jährige Heidelinde Weis mit "Das Beste kommt noch" ihre
Erinnerungen vor rund blickt darin auf ein erfülltes Leben zurück. Als Fazit ihrer
unterhaltsam erzählten, teils lustig, teils nachdenklich machenden
Lebenserinnerungen bleibt für die Leser/-innen unter anderem die
folgende Botschaft zurück: "Ich mache keine Pläne mehr. Ich
schiebe nichts mehr auf, ich lebe heute." (Quelle:
Klappentext)
Die Popularität der zierlichen Künstlerin lässt sich an
verschiedenen Auszeichnungen ablesen: 1976 erhielt sie den "Goldenen Bildschirm"1)
der Zeitschrift "TV Hören und Sehen"1) sowie den
erwähnten "Deutschen Schallplattenpreis". Am 24. Februar 1978 konnte sie die "Goldene Kamera"1)
für ihre Darstellung der Marthe Blondel in dem von Georg Wildhagen1) nach
der Komödie "La Jalousie"
von Sacha Guitry1) gedrehten TV-Film "Eifersucht" entgegennehmen.
An weiteren Ehrungen sind das "Große
Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten"1)
(1982) und der "Kulturpreis der Stadt Villach"1)
(2000) zu nennen.
Heidelinde Weis war seit 1960 mit dem Theaterproduzenten Hellmuth Duna
verheiratet, der 1998 verstarb und den sie nach dessen schweren Schlaganfall
zehn Jahre lang aufopfernd gepflegt hatte; seither lebte die Schauspielerin
wieder in ihrer Heimat Kärnten.
Dort starb die sympathische und beliebte österreichische Künstlerin am 24. November 2023 im Alter von 83 Jahren
im "Landeskrankenhaus"1)
ihrer Geburtsstadt Villach1)
an Herzversagen. Noch vier Wochen zuvor war sie am 25. Oktober 2023 gemeinsam mit
Klaus Maria Brandauer
am Wiener "Burgtheater"1)
aufgetreten und las mit ihm aus dem Briefwechsel zwischen der Dichterin
Christine Lavant1) und dem Maler
Werner Berg1). Die Aufführung entstand
anlässlich des des 50. Todestages von Christine Lavant in Kooperation mit der
"Internationalen Christine Lavant Gesellschaft"
und in Zusammenarbeit mit der "Kärntner Kulturstiftung".
Die letzte Ruhe fand sie in einem Familiengrab an der Seite ihre Gatten
auf dem Zentralfriedhof in Vikllach → Foto der Grabstelle
bei knerger.de.
Der auf dem Grabstein genannte Schauspieler Harald Leipnitz war mit ihrer Schwester Ingrid verheiratet.
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