Heinz Weiss wurde am 12. Juni 1921 in Stuttgart geboren. Bevor der Schauspieler auf dem Fernsehbildschirm zu einem der populärsten Darsteller avancierte, hatte er erfolgreich – unter anderem in Augsburg – Theater gespielt, stand beispielsweise neben Rolf Boysen1) und Tilla Durieux1) auf der Bühne.
Über Nacht wurde Heinz Weiss dann 1959 mit der Rolle des deutschen Soldaten Clemens Forell in Fritz Umgelters legendärem TV-Mehrteiler "So weit die Füße tragen"1) nach dem Bestseller von Josef Maria Bauer2) (1901 – 1970) bundesweit bekannt. Ganz Deutschland – die Sehbeteiligung lag bei 90 Prozent –  verfolgte damals sechs Folgen lang gebannt die unglaubliche Flucht des Wehrmachts-Offiziers aus dem sibirischen Kriegsgefangenenlager Kap Deschnew. Das Image des Soldaten hielt Heinz Weiss dann anfangs auch auf der Kinoleinwand bei, spielte in der Heinz G. Konsalik-Verfilmung "Strafbataillon 999"1) (1960) den Oberleutnant Obermeier oder war in "Division Brandenburg"2) (1960) zu sehen.
In den folgenden Jahren agierte Weiss in Kinostreifen wie beispielsweise in "
Das große Wunschkonzert"2) (1960), in dem Wallace-Krimi "Der Grüne Bogenschütze"2) (1961) oder in dem Drama "Unter Ausschluss der Öffentlichkeit"2) (1961). Den Jerry-Cotton-Assistenten Phil Decker mimte er in allen acht Streifen der Jerry Cotton-Reihe an der Seite von George Nader2) (1921 – 2002), so in "Schüsse aus dem Geigenkasten"2) (1965) ebenso wie in "Mordnacht in Manhattan"2)  (1965), "Um Null Uhr schnappt die Falle zu"2)  (1966), "Die Rechnung – eiskalt serviert"2)  (1966), "Der Mörderclub von Brooklyn"2)  (1967), "Dynamit in grüner Seide"2)  (1968), "Der Tod im roten Jaguar"2)  (1968) und "Todesschüsse am Broadway"2)  (1969). In Harald Philipps Kriegsdrama "Die Brücke von Zupanja" spielte er 1975 einen Major, war 1982 in Franz Seitz' Thomas-Mann-Verfilmung "Doktor Faustus"3) als Jonathan Leverkühn zu sehen, Vater des im Zentrum stehenden fiktiven Komponisten Adrian Leverkühn (Jon Finch). 1984 tauchte er in George Roy Hills Thriller "The Little Drummer Girl"2) (Die Libelle) auf und 1985 in Philippe Lefebvres Spionagestreifen "Le transfuge".
Im Fernsehen war Heinz Weiss neben Auftritten in so beliebten Krimi-Serie wie "Die Fünfte Kolonne"1) oder "Kriminalmuseum"1) vor allem in den 1970er Jahren vermehrt präsent. Beispielsweise spielte er 1972 in "Jugend einer Studienrätin" den Dr. Dietrich Lewejohann, übernahm die Titelrolle in der französischen TV-Serie "Graf Luckner"2) (1973), stand für die Mehrteiler "Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck"1) (1973), "Die unfreiwilligen Reisen des Moritz August Benjowski"1) (1974), "Der Winter, der ein Sommer war"1) (1976) und "Wallenstein"1) (1978) vor der Kamera oder war 1982 unter der Regie von Christian de Chalonge in dem französischen dreiteiligen Abenteuerfilm "Les Quarantièmes rugissants" (Entscheidung am Kap Horn) zu sehen → fernsehserien.de.

Heinz Weiss als Robert Selnik sen.
in "Der Winter, der ein Sommer war" (1976)
Foto zur Verfügung gestellt von "pidax film" (www.pidax film.de)

Heinz Weiss als Robert Selnik sen. in "Der Winter, der ein Sommer war" (1976); Foto zur Verfügung gestellt von "pidax film" (www.pidax film.de)
Zum populären Serienstar avancierte Weiss dann noch einmal ab 1983 als Kapitän Heinz Hansen in der beliebten ZDF-Serie "Das Traumschiff"2). Sechzehn Jahre stand er bis 1999 in weißer Uniform auf der Kommandobrücke des "Traumschiffs", musste die Rolle dann aus gesundheitlichen Gründen an Siegfried Rauch1) abgeben: Er litt unter den Folgen einer Kriegsverletzung, im Frühjahr 1999 war bei einer Gefäßoperation eine Blutvergiftung festgestellt worden, so dass dem damals 78-jährigen Schauspieler das rechte Bein amputiert werden musste; seither war er an den Rollstuhl gefesselt

Neben seiner Dauerrolle als "Traumschiff"-Kapitän wirkte Weiss auch hin und wieder mit kleineren Parts in internationalen, mehrteiligen TV-Produktionen mit, wie "The Winds of War" (1983, Der Feuersturm), "Wagner"1) (1983), "Christopher Columbus"1) (1985),  "Peter the Great" (1986, Peter der Große) oder "War and Remembrance" (1988, Feuersturm und Asche). 1993 sah man ihn als Hauptkommissar Rolf Taller in der SAT1-Serie "Cluedo – Das Mörderspiel" und 1998 stand er letztmalig für die Pilcher-Verfilmung "Rückkehr ins Paradies" vor der Kamera; mehr zur Filmografie siehe hier.
 
Über seine Erlebnisse während seiner "Traumschiff"-Karriere, vor allem aber aus seinem bewegten Leben erzählte Heinz Weiss in seiner 2003 veröffentlichten Autobiografie "Logbuch meines Lebens" → www.presseportal.de.
Der beliebte Schauspieler starb am 20. November 2010 im Alter von 89 Jahren in Grünwald bei München, wo er bis zuletzt gelebt hatte; auf dem dortigen Waldfriedhof fand er seine letzte Ruhe → Foto der Grabstelle bei knerger.de

Siehe auch Wikipedia, filmportal.de, prisma.de
Link: 1) Kurzportrait bzw. Beschreibung innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia, 3) filmportal.de
   
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Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage,
deutsches-filmhaus.de, fernsehserien.de, prisma.de)
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