Carlos Werner wurde am 13. Mai 1921 im mexikanischen Escuintla1)
(Bundesstaats Chiapas1))
geboren und lebte dort bis zu seinem 7. Lebensjahr, kam dann mit seiner
Familie nach Europa, wuchs in Hamburg und Berlin auf. Nach dem Abitur ließ
er sich an der Berliner Schauspielschule des "Preußischen Staatstheaters"1)
zwei Jahre lang zum Schauspieler ausbilden, anschließend erhielt er von
Gustaf Gründgens
(1899 – 1963),
dem damaligen Intendanten des "Preußischen Staatstheaters", erste kleine
Rollen. Nach Ende des 2. Weltkrieges ging Werner 1947 an das "Staatstheater Braunschweig"1), wo er für die nächsten drei Jahre auf der Bühne stand, dann wechselte er 1950 als Schauspieler, Spielleiter und später 1. Spielleiter an die "Städtischen Bühnen Köln"1) und wirkte dort bis 1955. Anschließend folgte er einem Ruf an das Hamburger "Thalia-Theater"1), welches er zur Spielzeit 1959/60 verließ, um ein Jahr lang am Berliner "Schillertheater"1) zu arbeiten. Seit 1960 war Werner als freischaffender Schauspieler und Regisseur tätig, gab zahlreiche Gastspiele beispielsweise in München, Stuttgart, Frankfurt a. M. und Bern, auch in Berlin am "Theater am Kurfürstendamm"1) und dem "Theater des Westens"1) wurde er in verschiedensten Stücken gefeiert. Tourneen führten ihn durch ganz Deutschland, so glänzte er beispielsweise zwischen 1962 und 1970 in über 1.000 Aufführungen als Professor Higgins in dem Musical "May Fair Lady"1) und begeisterte nicht nur in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf das Publikum. Viele klassische Titelfiguren wie der "Clavigo"1) von Goethe oder der "Nathan der Weise"1) von Lessing gehörten zu seinem Repertoire der frühen Jahre, als Schiller-Interpret gab er den Ferdinand in "Kabale und Liebe"1) und den Mortimer in "Maria Stuart"1). Weitere bedeutende Bühnenrollen waren beispielsweise der Siegfried in dem Trauerspiel "Die Nibelungen"1) von Friedrich Hebbel1), der Julius Caesar1) in der Komödie "Cäsar und Cleopatra" von George Bernard Shaw1), der Macheath in "Die Dreigroschenoper"1) von Bertolt Brecht1) und Kurt Weill1) (Musik) oder der General in dem Schauspiel "Der Walzer der Toreros" von Jean Anouilh1). Seit Mitte der 1950er Jahre arbeitete Carlos Werner sporadisch für den Film, übernahm kleinere Aufgaben in dem Melodram "Die Ehe des Dr. med. Danwitz"1) (1956) mit Karlheinz Böhm und später in der Komödie "Immer Ärger mit Hochwürden"1) (1972) mit Georg Thomalla. Im Fernsehen war er des öfteren präsent, zu seinen frühen Auftritten zählten der von Michael Kehlmann1) in Szene gesetzte Krimi "Der verschwundene Graf"2) (1957) und die Literaturadaption "Johanna aus Lothringen"1) (1959) nach dem Theaterstück "Joan of Lorraine"1) von Maxwell Anderson1) mit Elfriede Kuzmany als Johanna1) bzw. Mary Grey. Unter anderem besetzte ihn Ludwig Cremer1) als T. Stedman Harder in der Adaption "Ein Mond für die Beladenen"2) (1961) nach dem Schauspiel von Eugene O'Neill1), Karlheinz Bieber1) in dem Krimi "Das Rätsel von Foresthouse"2) (1966) als Mr. Scott von der Kripo neben Carola Höhn, Christian Doermer und Alexander Golling. 1972 mimte er in der Jugendserie "Die Pulvermänner"1) den Vater Phil Pulvermann, der mit seiner Familie die Schießbude "Freischütz" betreibt und von Rummelplatz zu Rummelplatz zieht, eine weitere schöne Serienrolle war die des Detektivs Bobby Dodd in "Peter Voss, der Millionendieb"3) (1977) frei nach dem Roman von Ewald Gerhard Seeliger1) mit Wolf Roth1) als Titelheld Peter Voss. Zum Dauergast auf dem Bildschirm wurde Carlos Werner dann ab 1994 mit dem Part des charmanten Ernst Hugo von Salen-Priesnitz, später Ehemann von Amélie von der Marwitz (Anna Teluren1)) in dem sonntäglichen Quotenrenner "Lindenstraße"1), eine Figur, die er ab Folge 455 verkörperte und die ihm nur noch wenig Zeit für andere Aufgaben ließ. In dem 80-minütigen Special anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Serie mit dem Titel "Entführung aus der Lindenstraße"1) (1995) war er natürlich auch vertreten, 1997 stieg er dann mit Folge 597aus der "Seifenoper" aus und starb, ebenso wie Anna Teluren, den "Serientod". Danach zog sich Carlos Werner, der zuletzt im Schweizerischen Wettswil am Albis1) (Kanton Zürich) lebte, ins Privatleben zurück. Er starb am 11. August 2016 im Alter von 95 Jahren in Affoltern am Albis1); die Urnenbeisetzung fand im engsten Familienkreis statt → www.affolteranzeiger.ch. Der Künstler war mit seiner Kollegin Elfriede Rückert1) (1918 2016) verheiratet, nach der Scheidung von Carlos Werner ehelichte Elfriede Rückert im Dezember 1960 den dreizehn Jahre jüngeren Schauspieler Hansjörg Felmy (1931 2007). Das Paar Werner/Rückert hatte zwei gemeinsame Söhne, Manuel Werner1) (* 1948) wurde später Fernsehmoderator und Restauranttester. Werners Adoptivsohn Marcel Werner1) (* 13.03.1952) aus einer früheren Beziehung seiner Ehefrau mit Hanns Lothar, nahm sich am 10. Juni 1986 in Hannover das Leben; Marcel Werner war ebenfalls Schauspieler. 1996 ehelichte Carlos Werner die am 15. Juni 1940 Zürich geborene Schauspielerin, Autorin und Kabarettistin Mirjam Dreifuss4), mit der er bereits Ende der 1970er Jahre für die Serie "Peter Voss, der Millionendieb" vor der Kamera gestanden hatte. |
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