Filmografie / Hörspiel
Inge Wolffberg erblickte am 6. September 1924 in Berlin-Charlottenburg1) das Licht der Welt; ihr jüdischer Vater wurde vermutlich im KZ Auschwitz1) von den Nazis ermordet. Inge Wolffberg selbst war in der Schlussphase des 2. Weltkrieges als Zwangsarbeiterin eingesetzt.
Nach ihre Ausbildung an der 1945 von dem Theater- und Filmregisseur Fritz Kirchhoff1) (1901 – 1953) gegründeten Berliner Schauspielschule "Der Kreis"1) war sie zunächst am "Landestheater Potsdam" (heute "Hans Otto Theater"1)) engagiert.
Anfang der 1950er Jahre stieß sie zu dem legendären Berliner Kabarett "Die Stachelschweine"
1) und wurde neben Kollegen wie Wolfgang Gruner (1926 – 2002), Jo Herbst (1928 – 1980), Günter Pfitzmann (1924 – 2003) und Achim Strietzel) (1926 – 1989) rasch populär. Erst in den späten 1960ern verließ sie die Truppe, arbeitete als freie Schauspielerin und konzentrierte sich vermehrt auf ihre Arbeit am Theater sowie bei Film und Fernsehen. Regelmäßig stand sie am "Theater am Kurfürstendamm"1) und am Renaissance-Theater"1) auf der Bühne, trat zudem an der "Komödie" und am "Hansa-Theater"1) auf.
Vor allem das heitere Fach war ihre Domäne, mit den unterschiedlichsten Rollen begeisterte sie stets das Publikum, auch wenn ihr nie die ganz große Hauptrolle vergönnt war. Beispielsweise erlebte man sie zur Spielzeit 1994/95 auch in dem Boulevard-Klassiker "Sunny Boys" von Neil Simon1) an der "Komödie am Kurfürstendamm"1), in Szene gesetzt von Jürgen Wölffer1) mit Harald Juhnke als Willie Clark und Wolfgang Spier als Al Lewis – Inge Wolffberg konnte als Krankenschwester Mrs. O'Neill bei den Zuschauern punkten; im Frühjahr 1995 wurde die Inszenierung auch im Fernsehen gezeigt.
  
"Sonny Boys": Szenenfoto mit Harald Juhnke als Willie Clark und Inge Wolffberg als Krankenschwester Mrs. O'Neill; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Komödie Mitte August 2015 auf DVD herausbrachte. "Sonny Boys", DVD-Cover, mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film
"Sonny Boys": Abbildung DVD-Cover bzw. Szenenfoto mit Harald Juhnke
als Willie Clark und Inge Wolffberg als Krankenschwester Mrs. O'Neill
Mit freundlicher Genehmigung  von Pidax-Film, welche
die Komödie Mitte August 2015 auf DVD herausbrachte.
  
Die Urberlinerin stand im Verlaufe der Jahrzehnte für unzählige Produktionen vor der Kamera und wurde mit prägnanten Nebenrollen vorwiegend als bodenständige "Frau mit Herz" besetzt. Schon seit ihrer Zeit bei den "Stachelschweinen" hatte sie kleinere Aufgaben für den Film übernommen, so etwa in dem Kino-Melodram "Eine Frau genügt nicht"1) (1955), in der Romanverfilmung "Meine 99 Bräute"1) (1958) oder in "Schloss Gripsholm"1) (1963) nach der Erzählung "Schloß Gripsholm. Eine Sommergeschichte"1) von Kurt Tucholsky1). Später tauchte sie in einigen beliebten Unterhaltungsstreifen auf, so beispielsweise als Studienrätin Pollhagen in "Zum Teufel mit der Penne"1) (1968), als Dr. Sieglinde Boll in "Klassenkeile"1) (1969) oder als Fräulein Grauvogel in dem Heinz Erhardt-Lustspiel "Was ist denn bloß mit Willi los?"1) (1970). Sie mimte Mütter, Putzfrauen, Krankenschwestern, Klatschbasen oder eine Reichsbahnangestellte wie in "Lieb Vaterland magst ruhig sein"1) (1976) nach dem Roman von Johannes Mario Simmel1). In der Hallervorden-Komödie "Didi und die Rache der Enterbten"1) (1985) sah man sie als Krankenschwester, unvergessen ihre Rolle der Putzhilfe Frau Kleinert in Vicco von Bülows Meisterwerk "Pappa ante Portas"1) (1991), mit der Titelheld Heinrich Lohse mal nebenbei einen hebt – zugleich Wolffbergs letzter Auftritt in einem Kinofilm → Übersicht Kinoproduktionen.
 
Im Fernsehen erlebte man Inge Wolffberg seit den 1950er Jahren in etlichen Einzelproduktionen und Serien, vor allem im heiteren Genre. Unter anderem mimte sie der ganz auf Wolfgang Neuss zugeschnittenen, kurzlebigen Krimi-Comedyserie "Macky Pancake"2) mit dem Untertitel "Die Abenteuer eines Unwahrscheinlichen" die Elsbeth Pimpinelle.
  
"Macky Pancake": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Ende August 2020  auf DVD herausbrachte. "Macky Pancake": Szenenfoto mit Wolfgang Gruner als Kriminalkritiker und Inge Wolffberg als Elsbeth Pimpinelle; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Ende August 2020  auf DVD herausbrachte.
"Macky Pancake" (1961), 3-teilige Comedy.Serie mit Wolfgang Neuss als
"Meisterdetektiv" Macky Pancake; Szenenfoto mit Wolfgang Gruner als
Kriminalreporter Schmidt und Inge Wolffberg als Elsbeth Pimpinelle
Abbildung DVD-Cover bzw. Szenenfoto mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die
Produktion Ende August 2020 auf DVD herausbrachte.
 
In der Serie "Drüben bei Lehmanns"1) (1970–1973) mit Walter Gross und Brigitte Mira war sie als Frau Steffens die Verkäuferin in Lehmanns kleinem Lebensmittelladen. Man sah sie beispielsweise als Madame Colombot in "Alle lieben Célimare" (1973) nach dem Theaterstück "Célimare le bien-aimé" von Eugène Labiche1) mit Heinz Bennent als Paul Célimare oder als Witwe Bromme in dem Mehrteiler "Ein Mann will nach oben" (1978) nach dem Roman von Hans Fallada1). Ein herrlicher Spaß war die Satire "Die Geisterbehörde" (1979) nach dem Roman von Horst Pillau, in der sie als Annemarie die Ehefrau des Behörden-Angestellen Waldmann (Herbert Fleischmann) mimte:
Amtmann Rudolf Stortz (Erik Ode) ist Leiter des Berliner Amts für Rationalisierung. Er und sein Mitarbeiter Waldmann (Herbert Fleischmann) haben jedoch seit Jahren nichts zu tun. Um die Zeit totzuschlagen, spielt man Schach oder Halma, löst Kreuzworträtsel oder vergnügt sich mit Tischfußball. Die Sekretärin (Barbara Schöne) tippt einstweilen die Diplomarbeit für ihren Freund (Manfred Lehmann). Als der ehrgeizige Günter Nestrick (Michael Hinz) in das Amt versetzt wird, versuchen Stortz und Co. zunächst zu verheimlichen, dass ihr Amt ohne Aufgabe ist. Es nützt jedoch nichts: Nestrick stellt eines Tages mit großem Entsetzen fest, dass er in einer Geisterbehörde gelandet ist … (Quelle: Pidax Film)
   
"Die Geisterbehörde": Szenenfoto mit Inge Wolffberg als als Annemarie Waldmann; mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die ZDF-Produktion Anfang Dezember 2019 auf DVD herausbrachte.DVD-Cover zu dem Fernsehspiel "Die Geisterbehörde"; mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion Anfang Dezember 2019 auf DVD herausbrachte.
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Inge Wolffberg zu dem
Fernsehspiel "Die Geisterbehörde" mit freundlicher Genehmigung von
"Pidax Film", welche die ZDF-Produktion Anfang Dezember 2019 auf DVD herausbrachte.
 
Gemeinsam mit Protagonist Dieter Hallervorden stand sie für die Komödie "Mein Gott, Willi!"1) (1980) vor der Kamera, zusammen mit Inge Meysel zeigte sie sich in "Die kluge Witwe" (1981). Sie spielte in beliebten Serien, war beispielsweise zwischen 1980 und 1985 in einigen Episoden der Kultserie "Drei Damen vom Grill"1) vertreten, erfreute die jungen Zuschauer in einigen Geschichten der Kindersendung "Löwenzahn"1) (1984–2003) als Elli, Tante von Peter (Peter Lustig1)) oder spielte als Gerda Kusnewski die Freundin von Hannelore Wichert (Maria Sebaldt) in der Familienserie "Die Wicherts von nebenan"1) (1986). Sie tauchte als Oma Köster (1987–1994) neben Protagonist Günter Pfitzmann in verschiedenen Folgen des Quotenrenners "Praxis Bülowbogen"1) auf oder war in der interaktiven Sat.1-Krimishow1) "Cluedo – Das Mörderspiel"1) (1993) zu sehen. Zuletzt trat sie unter anderem in der Episode "Notlügen" (2000) aus der Serie "Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen"1) in Erscheinung, gehörte in dem Gruselkrimi "Edgar Wallace – Die vier Gerechten"3) (2002) als Diane West zur Besetzung → Übersicht TV-Produktionen.
Neben ihrer umfangreichen Arbeit für Theater und Film betätigte sich Inge Wolffberg als Synchronsprecherin, lieh sie unter anderem Shelley Winters, Madge Ryan1), Rosemary Murphy1), Kathleen Freeman1), Judith Furse1), Hattie Jacques1) und Joan Sims1) ihre Stimme. "In den beiden Disney-Zeichentrickfilmen "Aristocats"1) (1970) und "Robin Hood"1) (1973) übernahm sie jeweils den Sprechpart von Carole Shelley1) für die Figuren Amalie Gabble und Lady Kluck. Bei "Herr Rossi sucht das Glück"1) (1976) synchronisierte sie die Fee, in der deutschen Synchronfassung von "Krieg der Sterne" (1977) sprach sie Tante Beru Lars." wird bei Wikipedia ausgeführt; eine Auswahl weitererr Synchronrollen findet man bei Wikipedia, bei synchronkartei.de werden 345 Sprechrollen gelistet.
Zudem stand die vielseitige Künstlerin des öfteren im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.

Die beliebte Schauspielerin und Kabarettistin Inge Wolffberg, welche die letzten eineinhalb Jahre vor ihrem Tod in einem Pflegeheim verbrachte, starb am 4. März 2010 im Alter von 85 Jahren in Berlin. Die letzte Ruhe fand sie in einem anonymen Urnengrab (Grabstelle C4 II Ug) auf dem "Städtischen Friedhof Berlin-Wilmersdorf"1), wo am 26. April 2010 eine Trauerfeier im kleinen Rahmen stattfand. Wolffbergs Tod wurde der Öffentlichkeit erst fünfeinhalb Wochen später bekannt.
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) fernsehserien.de
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, geschichtewiki.wien.gv.at, filmportal.de,
fernsehserien.de, Die Krimihomepage, whoswho.de, deutsches-filmhaus.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
Sowie (laut Wikipedia)
  • 1961–1962: "Es geschah in Berlin", Kriminal-Hörspielserie (1951–1972, 499 Folgen) von Werner Brink
    (Inge Wolffberg sprach in über 40 Folgen) → rias1.de
  • 1965–1983/84: "Damals war's – Geschichten aus dem alten Berlin", Hörspielserie (insgesamt 40 Geschichten in 426 Folgen)
    von diversen Autoren → damals-wars-geschichten.de (auch Link)
    • 30.01–14.08.1965: 03. "Spreemann & Co.", 15 Folgen nach dem Roman von Alice Bernd (als Mamsell Lenchen
      im letzten Kapitel
      )
    • 27.09.1972–28.02.1973: 17. "Hansemann & Söhne", 12 Folgen von Egon Polling (als Frau Riebschläger)
    • 26.09.1973–27.02.1974: 19. "Der Storch in der Linde", 12 Folgen von Egon Polling (als Frau Riebschläger)
    • 26.09.1974–25.02.1975: 21. "Der stramme Max", 12 Folgen von Alfred Andel, frei bearbeitet von Werner E. Hintz
      (als Gertrud, Frau von Polizeioberwachtmeister Max Stramm, gesprochen von Bruno Fritz)
    • 10.09.1975–14.01.1976: 23. "Bruno Brieses Bräute", 10 Folgen von Erich Jakob, frei bearbeitet von Werner E. Hintz
      (als Adelheid Schmude, Inhaberin des Posamentenladens)
    • 21.09.1977–22.02.1978: 27. "Wilhelm Wittes Witwen", 12 Folgen von Erich Jakob (als Jungfer Mariechen Käfer)
    • 18.10.1978–21.03.1979: 29. "Der Herr im Haus", 12 Folgen von Erich Jakob, frei bearbeitet von Werner E. Hintz
      (als Martha Bauer)
    • 24.03.–02.06.1982: 35. "Glück im Winkel", 6 Folgen von Johanna von Politz, frei bearbeitet von Werner E. Hintz
      (als Frau Emma Schneidereit)
    • 23.12.1983–30.03.1984: 37. "Kunkels selige Witwe", 8 Folgen von Werner E. Hintz (als Florentine Kunkel,
      von allen "Tante Tinchen" gerufen
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