Filmografie |
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Wolfgang Gruner wurde am 20. September 1926 in Rathenow1) an der Havel
geboren. Ursprünglich wollte er nach seiner Schulausbildung
Steuerberater werden, doch seine Berufspläne wurden durch den 2. Weltkrieg
und seinen Einsatz an der Front zunichte gemacht. Gruner
geriet in russische Kriegsgefangenschaft, wurde in ein Arbeitslager
gesteckt und entdeckte dort sein schauspielerisches Talent, als sich die
Gefangenen Abends mit Laienspielen die Zeit erträglicher machten. Zu
den damaligen Leidensgenossen gehörte auch der spätere Autor vieler
bekannter Fernsehserien, Heinz Oskar Wuttig1) (1907 1984), der Gruner den Rat gab, sich als
Schauspieler ausbilden zu lassen. Als Gruner 1949 aus der
Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, beherzigte er diesen Rat, nahm im
darauffolgenden Jahr in
Berlin Unterricht bei Marlise Ludwig1)
(1886 1982) und machte sein Diplom als
Schauspieler.
Gruner wirkte zudem in etlichen Film- und TV-Produktionen mit und drückte beispielsweise auch der TV-Serie "Hals über Kopf"1) mit der Rolle des Polizeiobermeisters Hund ab 1987 seinen Stempel auf. Bei Wim Thoelkes Quizserie "Der große Preis"1) war Schnellsprecher Gruner seit Mitte der 1970er Jahre Dauergast mit der Rolle des Taxifahrers "Fritze Flink", der im hohen Tempo aktuelle Ereignisse kommentierte, an die sich eine Frage für die Kandidaten anschloss.
Der beliebte Schauspieler und Kabarettist Wolfgang Gruner, Inbegriff der "Berliner Schnauze", erlag am 16. März 2002 mit 75 Jahren in einem Berliner Krankenhaus seinem Krebsleiden; bereits zum Jahreswechsel war Gruner wegen eines Herzinfarktes im Krankenhaus behandelt worden. Anlässlich der Trauerfeier am 25. März 2002 in der Berliner "Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche"1) nahmen neben der Familie mehr als 800 Trauergäste Abschied von dem Berliner Original. Zu diesen zählten Persönlichkeiten wie Bundespräsident Johannes Rau1) und der ehemalige Regierende Bürgermeister Klaus Schütz1), Freunde bzw. Kollegen wie Friedrich Schoenfelder, Peer Schmidt, Edith Teichmann, Brigitte Mira oder Wolfgang Völz sowie zahlreiche Fans. Der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit1) würdigte Gruner unter anderem mit den Worten "Er war für mich Otto Schruppke, gab der Stadt eine Stimme, prägte das Bild Berlins auch über die Grenzen hinaus. Als die Stadt in der Zeit der Mauer am Boden lag, war er es, der die Ängste des Tages vertrieb. Mit feinem Spott hat er die Themen der Zeit aufgegriffen. Er war eine lebende Legende.". Wowereits Amtsvorgänger, Eberhard Diepgen1), der ein Freund der Familie Gruner ist, sprach in sehr persönlichen Worten von der Menschlichkeit, Zuverlässigkeit und Geradlinigkeit des Kabarettisten. Ihm sei es nie nur um die Pointe gegangen, sondern "er wollte auffordern und aufrütteln", etwas bewegen für die Stadt und das Land. Das sei wahrgenommen worden über die Grenzen Berlins hinaus in Ost und West. Dabei habe Gruner immer Partei genommen ohne parteiisch zu sein außer auf dem Fußballplatz. Diepgen zeigte sich sicher, dass die Menschen in Berlin Wolfgang Gruner nicht so schnell vergessen werden.3) Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt, die letzte Ruhe fand der unvergessene Künstler auf dem Berliner Friedhof Heerstraße1), seit November 2010 ist es ein Ehrengrab des Landes Berlin.2) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons. Gruners Ehefrau Eva, die 33 Jahre mit ihm verheiratet war, verstarb 2013 und wurde an seiner Seite bestattet; aus der Verbindung gingen die Töchter Sabine und Stefanie hervor. 1980 ehrte man Gruner für seine Leistungen mit dem "Bundesverdienstkreuz"1) am Bande, 1997 konnte er den "Verdienstorden des Landes Berlin"1) entgegen nehmen und im Jahre 2000 das "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse". Neben seiner Berliner Wohnung besaß Wolfgang Gruner auch einen Bauernhof in Schleswig-Holstein, auf dem er seine knapp bemessene Freizeit verbrachte. Seine Erinnerungen veröffentlichte Gruner 1977 unter dem Titel "Schnauze mit Herz. Mein Leben und das als Stachelschwein".
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Siehe auch Wikipedia
sowie die Nachrufe bei www.faz.net und spiegel.de |
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Fremde Links: 1) Wikipedia Quelle: 2) Wikipedia (abgerufen 23.09.2011), 3) www.nmz.de |
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