Hört man den Namen "Emil", denkt mancher unwillkürlich an
den Kabarettisten Emil Steinberger, der mit dem typisch schweizerischen Akzent
Allerweltsfiguren spielt, die ihren Senf zu allem und jedem abgeben und
der mit diesem "Alterego" international berühmt wurde. Emil Steinberger wurde am 6. Januar 1933 als Sohn eines Kaufmanns bzw. Buchhalters im Schweizerischen Luzern1) geboren, wo er gemeinsam mit Schwester Hanny und Bruder Ruedi aufwuchs. Nach der Ausbildung, unter anderem an der Zentralschweizerischen Verkehrs- und Handelsschule, begann er eine Laufbahn als Postbeamter, die der damals 27-Jährige nach neun Jahren zugunsten einer Grafiker-Ausbildung an der "Schule für Gestaltung" in Luzern aufgab.
1987 verabschiedete sich Emil Steinberger nach fast zwanzig Jahren endgültig von der legendären Kunstfigur und machte unter anderem mit großem Erfolg Werbespots unter anderem für "Melitta Kaffee"1) oder "Fisherman's Friend"1). 1993 zog es ihn dann in die USA, wo er für große Zeitungen wie die "Berliner Morgenpost", "Die Weltwoche", "Schweizer Familie" und "Biel-Bienne" als Kolumnist tätig war, im Fernsehen auftrat und sich seinen Hobbys widmete, wie der Malerei, Fotografie und Literatur. Erst 1999 kehrte er in die Schweiz zurück und lebt seither mit seiner zweiten Frau, der wesentlich jüngeren Autorin und Gelotologin (Lach-Trainerin) Niccel Kristuf1), die er am 28. Mai 1999 in New York geheiratet hatte, am Genfersee1); Anfang 2014 verlegte das Paar den Wohnsitz nach Basel1). In erster Ehe war Steinberger von 1966 bis 1989 mit Maya Rudin verheiratet gewesen der gemeinsame Sohn Philipp erblickte 1969 das Licht der Welt. Steinberger ist zudem als Autor erfolgreich, 1999 brachte er das Buch "Wahre Lügengeschichten" auf den Markt, in dem er Erfundenes und Erlebtes aus seinem Leben schildert sowie zwei Jahre später "Emil via New York", in dem er von seinen Erfahrungen in Amerika und den Amerikanern berichtet; mit diesen kabarettistischen Werken veranstaltet er seither erfolgreich Lesungen. Im Jahre 2001 gründete er mit seiner Frau einen eigenen Verlag, die "Edition E", in der neben seinen Büchern auch seine "Emil"-Nummern auf Video und DVD erscheinen. 2013 publizierte der "Knapp-Verlag" anlässlich Steinbergers 80. Geburtstages in der "Perlen"-Reihe" dessen neuestes Buch, die Autobiografie "Lachtzig". Hier enthüllt Steinberger laut Medienberichten, dass er einen unehelichen Sohn habe → www.srf.ch.
Auf der Leinwand wurde der Schweizer Kabarettist ebenfalls berühmt: Nach einem Auftritt in "Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner"1) (1976) konnte man ihn 1978 mit einer Hauptrolle in Rolf Lyssys äußerst erfolgreichen ironisch-satirischen Komödie "Die Schweizermacher"1) erleben. Hier mimte Steinberger den kleinkarierten Beamten Moritz Fischer, der zusammen mit seinem Kollegen Max Bodmer alias Walo Lüönd1) einbürgerungswillige Ausländer unter die Lupe nehmen muss. Dass bei einem solchen Überprüfungsverfahren verschiedene Methoden zur Anwendung kommen, erfahren in dieser doppelbödigen Geschichte ein deutscher Psychiater mit seiner Frau, ein italienischer Konditor und eine jugoslawische Balletttänzerin → cyranos.ch. Ein Jahr später übernahm er eine kleine Rolle in dem Streifen "Messidor"1) (1979), in dem Marlon Brando-Thriller "The Formula"1) (1980, "Die Formel") mimte er einen Postbeamten und in Rolf Lyssys Komödie "Kassettenliebe"2) (1982) den Protagonisten Felix Stamm, einen leitenden Angestellten im Partnerwahlinstitut "Duogena". Zu Steinbergers weiteren Ausflügen auf die Leinwand zählen das Drama "Kaiser und eine Nacht" (1985; → filmdienst.de/filmportal.de) sowie die heitere Geschichte "Niklaus und Sammy" (1991; → filmdienst.de). Während seiner erfolgreichen Karriere wurde Emil Steinberger mehrfach ausgezeichnet: So erhielt er unter anderem 1976 den "Deutschen Kleinkunstpreis"1), 1986 den "Karl-Valentin-Orden"1) und 1988 den "Hans Reinhart-Ring"1) der "Schweizer Gesellschaft für Theaterkultur". Im Mai 2003 überreichte man ihm in Montreux beim Festival "Rose d'Or"1) die "Goldene Ehrenrose", im November des gleichen Jahres in Bern den "Oertli-Preis" für seinen Sprachgrenzen überschreitenden Humor und im Januar 2004 wurde ihm der Deutschen Satirepreis "Göttinger ELCH"1) für sein Lebenswerk verliehen. Im Mai 2004 gab die Schweizerische Post eine von Emil Steinberger entworfene Briefmarke zum Thema "Humor" heraus und würdigte damit das Lebenswerk Emil Steinbergers; Die Sondermarke "Ding Dong Helvetia" zeigt eine lachende Türklingel unter der ein Mauerblümchen aus einer Ritze sprießt. Die Marke bildet den Auftakt einer neuen Reihe von Wertzeichen, die künftig jedes Jahr durch ein Werk einer berühmten in der Schweiz lebenden Person erweitert wird. Anlässlich seines 75. Geburtstages am 6. Januar 2008 ernannte ihn die Stadt Luzern zum Ehrenbürger, ein Jahr später folgte der "Münchhausen-Preis"1) der Stadt Bodenwerder. Ebenfalls 2009 (am 8. Juni) erhielt er einen "Stern der Satire"1) auf dem "Walk of Fame des Kabaretts" in Mainz. Am 8. Januar 2011 wurde dem Kabarettisten, Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler im Rahmen der TV-Show "SwissAward Die Millionengala" im Zürcher Hallenstadion der "SwissAward1) Lifetime-Award" verliehen. Sichtlich überrascht nahm Steinberger den Preis für sein Lebenswerk entgegen und meinte unter anderem in seiner Dankesrede "Es freut mich, dass ich euch weiterhin mit Humor besprühen darf". Ende August 2013 wurde er von der der "Tertianum-Stiftung" und der "Zürcher Kantonalbank" mit dem "Preis für Menschenwürde" geehrt, im April 2019 konnte er den "Anerkennungspreis des Kantons Luzern"1) entgegennehmen. Es folgten der "Deutsche Kleinkunstpreis (2021, "Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz"), der "Swiss Comedy Award Lifetime Award (2022) und anlässlich des "Zurich Film Festival"1) (03.13.10.2024) wird mit dem "Lifetime Achievement Award" einmal mehr sein Lebenswerk gewürdigt → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia. |
|||||
Emil Steinberger im Internet: www.emil.ch,
unter anderem mit aktuellen Tourdaten; siehe auch Wikipedia, tls.theaterwissenschaft.ch |
|||||
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) wunschliste.de | Stand August 2024 | ||||
Um zur Seite der legendären Bühnenstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster
schließen. Home: www.steffi-line.de |